Zeitschrift des Historischen Vereines für Sonderbände der „Zeitschrift Steiermark Jahrgang 56 (1965) des Historischen Vereines für Steiermark*' Zum Problem Undrima I: Karl Bracher, Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte des Stiftes Goß. 1954, 96 Seiten, 1 Farbtafel, 4 einfarbige Von KARL BRACHER Tafeln, 8 Abbildungen im Text, 1 Falttafel, S 42.—. I. Die Lage des „Gaues" Undrimatal II: Othmar Wonisch, Die Theaterkultur des Stiftes St. Lam- brecht. 1957, 76 Seiten, S 20.—. „Undrima" kommt urkundlich in einer zweifachen Bedeutung vor. Im engeren Sinne entweder als Bezeichnung des Tales der Ingering, eines III: Ferdinand Tremel (Hg.), Beiträge zur Geschichte von Gebirgsbaches, der sich beim Schloß Wasserberg mit dem Gaalbach ver­ Murau. 1957, 124 Seiten, 3 Tafeln, 38 Abbildungen im einigt, beim Schloß Spielfeld in das Aichfeld eintritt und im Raum Text, S 45.—. zwischen Knittelfeld und Lind, in mehrere Arme geteilt, sich in die Mur IV: Ferdinand Tremel (Hg.), Erzherzog Johann und die ergießt, oder als Name eines Besitzes (auch Ortes) im Bereiche der Steiermark. 1959, 78 Seiten, 1 Lithographie, 14 Feder­ Ingering; im weiteren Sinne als Name für ein über das Ingeringtal zeichnungen von Willi Kadletz, S 24.—. hinausreichendes Verwaltungsgebiet; in diesem Falle scheint „Undrima" V: Hanns Koren, Viktor von Geramb, ein Lebensbild des auch in Verbindung mit „vallis" (Tal) auf, also als Undrimatal. großen Forschers. In Vorbereitung. 1. Undrima im engeren Sinne (Besitz im Bereich der Ingering). VI: Ferdinand Tremel (Hg.), Die Landeshauptleute im a) Das eppensteinische Undrima. Vom Edlen Markwart, dem Herzogtume Steiermark. 1962, 68 Seiten, 10 Abbildungen. urkundlich ersten Eppensteiner, erhielt Erzbischof Odalbert von Salz­ S 48.—. burg am 30. März 930 im Tauschweg ein Gut „ad Undrimam"; dieses lag VII: Fritz Posch (Hg.), Das steirische Bauerntum. Ein ge­ im mittleren Bereich der Ingering. Es war mindestens der Weiler schichtlicher Überblick. 1963, 124 Seiten, 14 Abbildun­ Bischoffeld, den Salzburg bis 1803 besaß, und der nördlich davon gelegene 1 gen, S 63.—. Vorwitzhof, den der Erzbischof 1159 dem Stift Seckau schenkte . VIII: Schule und Heimat. Beiträge zur Geschichte und Metho­ Weiteres Undrimagut der Eppensteiner kam 1103 an ihr Stift Sankt dik des Heimatgedankens in der Schule, Hofrat Doktor Lambrecht: „die Alm Seetal und Schwalbental mit dem zunächst be­ 2 Anton Adalbert Klein zur Vollendung des 70. Lebens­ nachbarten Tal bis zum Wurmbach ." Das Seetal ist das Talgerinne des jahres dargebracht von seinen Freunden. 1964, 104 Sei­ vom Ingeringsee kommenden Seebachs bis zu dessen Zusammenfluß mit ten, 1 Tafel, 6 Abbildungen, S 48.—. dem Gaalbach. Das Schwalbental ist identisch mit dem Tal der Graden; dies ergibt sich aus einem Schiedsspruch über strittigen Besitz der Stifte IX: Ferdinand Tremel (Hg.), Steirische Unternehmer des 3 St. Lambrecht und Seckau um 1372 . Darnach liegt westlich des 19. und 20. Jahrhunderts. 1965, erscheint demnächst, Schwalbentales der Haugraben, der, vom Haubmannkogel kommend, zirka S 75.—. zwischen vlg. Mair und vlg. Klemmer (KG Graden) dem Gradenbach X: Balduin Saria, Pettau. Entstehung und Entwicklung einer zuschlängelt; er ist das „zunächst benachbarte Tal" der Urkunde von Siedlung im deutsch-slowenischen Grenzraum. Erscheint 1103. Der Wurmbach fließt beim vlg. Wudenbacher und vlg. Zöger vor­ in Kürze. bei und beim Gasthaus Braun in die Ingering4. Die Reihe wird fortgesetzt. 1 LfA I. S. 10; StUB I. n. 19. 2 Mitglieder des Vereines erhalten 20 Prozent Ermäßigung! StUB I. n. 94. 3 LA Urk. Nr. 3147, v. 14. Sept. 1372 ... 4 Vgl. SGSt, Heft 7. S. 166. 63 Bestimmt man nun den St. Lambrechter Besitz zwischen dem See­ Westlich reiht sich in der KG Fressenberg die Alm „Frezzen". Wieder bach und der Graden auf Grund der Stiftsurbare von 1390 und 1494, so westlich davon die Alm „Steinec", identisch mit dem „Guet genannt der ergibt sich, daß derselbe sich als Streugut auf die KG Ingering II, Puch- Staincgk", dem vlg. Steinegger in KG Dirnberg (107 bis HO)12. 5 schachen und Graden verteilt . Folglich war die gesamte mittlere Inge­ Bevor wir das nach der Reihung in der Urkunde von 1147 wohl ring eppensteinisch, denn was hier nicht an St. Lambrecht kam, erbten wieder westwärts zu suchende Tiefental lokalisieren können, müssen wir 1122 die Traungauer. Markgraf Otakar III. widmete die „Wälder und uns der Frage zuwenden: Woher stammt der Besitz des Stiftes zwischen 6 Almen Undrim, Seetal . .Forwich " . vor 1164 dem Stift Seckau . Als der Graden und der KG Dirnberg, die Aiblalm? Die slawische Bezeich­ Erzbischof Eberhard I. von Salzburg seinen Vorwitzhof 1159 an Seckau nung derselben ist noch auf der Almhöhe im Riednamen „Citsch" er­ schenkte, widmete auf dessen Erlaubnis hin sein Ministeriale Ortolf von halten. Zahn identifiziert „Zitsch" mit der Alm „Couce", die von der Kuchl sein Gut Puchschachen ebenfalls dorthin. Vermutlich stammte edlen Frau Gisela von Assach zur ursprünglichen Dotation gewidmet es vom Hochfreien Graman, ca. 925, der infolge der geschlossenen Um­ wurde13. Für die Alm Tiefental verbleibt also der Raum zwischen dem grenzung seiner vom Tausch ausgenommenen Hofstätte (vlg. Gramer) vlg. Steinegger und der Aiblalm, das ist die KG Dirnberg mit den Tal­ vom Undrimabesitz Markwarts wohl als dessen Verwandter oder Vasall rinnen des Kumpitz- (Kobenz-), Kühberger- und Aiblbaches (heute 7 anzusehen ist . Kaltenbrunn). Um den Undrimabesitz der Eppensteiner nach Osten abgrenzen zu Zwischen dem Ried Windischdorf (heute Sonnwenddorf), dem u. a. können, müssen wir uns auch mit dem Hauptbesitz des Stiftes Seckau der Stadl- und Lamplbauer sowie Hirze (auf der Spezialkarte ersicht­ beschäftigen, der, als „haimgarten" bezeichnet, von der Gerichtsgrenze lich) angehören, und dem Dirnbergerhof (Kote 821) schiebt sich von 8 der Graden und Leising (Bach westlich Kraubath) eingeschlossen ist . der südlichen KG-Grenze bis über den vlg. Kühberger (118 bis 129) Dotationsgüter des Gründers Adalram von Waldeck und dessen Ge­ gegen die Hochalm zu das weite Ried Hausberg ein (Grdp. 1 bis 95; mahlin Richiza sind: Feistritz, Altendorf, Fentsch und Plaeshe (Platsch­ 286 bis 527; 595 bis 607). Es war offenbar ursprünglich Gegendname, 9 mayer, Gehöft in KG St. Marein) . Weiter westwärts gegen Seckau hin der später durch die synonyme Bezeichnung Dirnberg ersetzt wurde. schließen sich die ebenfalls in der Dotationsurkunde Adalrams von 1147 Denn aus dem schon 1287 und 1290 genannten Namen Dvernperg, 10 angeführten Güter an: Teufental, Steinec, Frezen, Puchsachen . Da Dvrrenperg kann auf ehemaliges Vorhandensein eines Turmes geschlos­ diese in der Seckauer Besitzgeschichte nicht behandelt sind, soll ver­ sen werden14. Der eigentliche Hausberg liegt zwischen dem Kühberger- sucht werden, sie örtlich zu bestimmen. und Kumpitzcrbach und gehört zum vlg. Kühberger15. Wegen dieser Außer dem Puchschachen der Eppensteiner im Ingeringtal gibt es fortifikatorischen Bedeutung wohl gab Otokar IV. den Mons vaccarum, noch eine zweite gleichnamige Gegend im Feistritzgraben, deren Name den Kühberg, dem vermutlich auch das 1171 genannte Gut Tiefental jedoch abgekommen ist: Es ist die Gegend unter dem Kniepaß um den Otakars III. benachbart war, erst spät (1174) aus der Hand16. Schwagerberg in KG Wasserleith11. von 1543 zu Puchschachen. Dieser Schweiger ist nicht mit dem in der Graden zu 5 Stiftsarchiv St. Lambrecht, Urbar 1390, fol. 80 ff.; Urbar 1494 A. fol. 145 ff. identifizieren, denn letzterer hatte einen weit größeren Dienst zu leisten. Das so ge­ 6 StUB. I. n. 540; LfA. I. S. 10, S. 98; Undrim = mittlere Ingering; Forwich = fundene zweite Puchschachen, auf das sich StUB I. n. 555, S. 528, II. n. 22, S. 46, Jagdhaus des Vorwitzhofes, lt. gütiger Mitteilung des Archivsekretärs Graßler aus n. 49, S. 81 beziehen, erhielt allmählich den Namen Kniepass (LA Seckau, Seh. 105/11: dem zu ordnenden Archiv d. Radm. Com. Urbar 1543, fol. 13). P. Benno Roth überging in seinen zwei Besitzgeschichten (SGSt, 7 StUB I. n. 402; n. 15; Alois Hammer; Der älteste Vulgoname. Neue Chronik: Heft 3 und 7) dieses Puchschachen und auch die anderen westwärts liegenden Güter, „Südost-Tagespost" v. 6. Juli 1937. H. Ebner (Bl. f. Hkd. 31. Jg.) kommt nicht die wohl weil es ihm nicht möglich war, das seit der Stiftsaufhebung im Steir. Landes­ Priorität zu, da A. Hammer früher und ausführlicher dies veröffentlichte. archiv befindliche Seckauer Urkundenmaterial auszuwerten und so dem zweiten Puch­ 8 schachen auf die Spur zu kommen. StUB I. n. 550; II. n. 49; LA Urk. Nr. 1009 v. 17. Feber 1277, Wien. 12 9 LA Urk. Nr. 7280 a v. 24. April 1469. SGSt, Heft 3, S. 10. 13 10 StUB I. n. 259. FK. KG. Neuhofen, Grdp. 552 bis 560; StUB I. n. 540; ONB: Zitsch; StUB I. 11 n. 540. Eine in tergo Aufschrift der Urkunde v. 1. Feber 1545, nach der Kilian Schwai­ 14 ger dem Christan Eder die Ederhube zu Puchschachen verkaufte, regte die Lokalisie­ Dvrrn = Turm; mhd. turn, plur. turne und turne; LA Urk. Nr. 1318, v. 17. Dez. 1287; Nr. 1390, v. c. 1290. rung erst an: „Umb das Ederguett in Puchschachen Undterm Kniepaß gelegen". Das 15 Ried Kniepais umfaßt im FK. KG. Wasserleith die Gegend der vlg. Eder, Schweiger, Der Lagename scheint auch als Hausberger im Seckauer Urbar von 1543 auf (SGSt, Heft 7, fol. 39; gütige Mitteilung von P. Benno Roth). Steinegger, Gruber, Moser (Grdp. 141 bis 220; 321 bis 340). Während der vlg. Schwei­ 16 ger (44 bis 47) nach FK. zu Kniepais zählte, gehörte er nach dem Seckauer Urbar STUB I. n. 540; n. 555 II. n. 49. 64 65 Das Geschlecht der Traisner-Feistritzer, dem der Stifter Seckaus Slawen dürften vielleicht am Burgstall noch Reste eines Kastells (gradec) angehört, hatte mit den Traungauern, wie wir gesehen, Besitz im Tiefen­ vorgefunden und danach Bach und Gegend benannt haben. tal; aber auch in Feistritz, wo Markgraf Otakar IL um 1120 einen Hof Wenn der Pfarrer der Eigenkirche Lind, die bis 1103 den Eppen- 17 mit aller Zugehörung dem Kloster Garsten schenkte ; die edlen Brüder steinern, nachher dem Stift St. Lambrecht gehörte, die Zehente in Forst Adalbero, Swicger und Bero, ebenfalls Verwandte Adalrams von Waldeck, (westlicher Tremmelberg), Kirchschachen (vlg.
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