Seniorenwegweiser Neuauflage 2018 Grußwort Liebe Mitbürgerinnen und Pflegestützpunkt im Landratsamt haben Mitbürger, Sie eine unabhängige Beratungsstelle für alle Fragen rund um die Pflege, sei es zu Sie halten nun die vierte Auflage unseres Hause oder in stationären Pflegeheimen. Seniorenwegweisers in Händen, der Über all diese Angebote informieren wir 2008 erstmals erschienen ist und nun Sie ausführlich in diesem Seniorenweg- sein zehnjähriges Jubiläum feiert. Zehn weiser, damit Sie im Bedarfsfall wissen, Jahre sind heutzutage schnell vergangen welche Unterstützung für die verschie- und geprägt von einer Fülle von Verände- densten Problemlagen vorhanden ist rungen und neuen Herausforderungen. und an wen Sie sich wenden können. Dies gilt für die Menschen allen Alters, die in unserer schönen Region leben, dies Eine moderne Seniorenpolitik darf aber gilt aber auch für die Seniorenpolitik des nicht nur auf die Versorgungssituation Odenwaldkreises. schauen. Der Anteil der Seniorinnen und Senioren an der Bevölkerung wächst im- Als Kreis haben wir die Verantwortung, mer schneller. So ist es unsere Aufgabe Sie als Bürgerinnen und Bürger auch in als Kreis auch, die Selbstbestimmung schwierigen Lebenslagen zu unterstüt- und die Selbständigkeit der älteren zen und bei Krankheit und Pflegebedürf- Menschen zu erhalten und zu fördern. tigkeit ein ausreichendes Angebot an Wir haben daher diesen Seniorenweg- Hilfen zur Verfügung zu stellen. Mit dem weiser mit wichtigen Informationen und Ausbau unseres Kreiskrankenhauses in Adressen gefüllt, die Sie nutzen können, Erbach als Herz des Gesundheitszen- Ihre Altersphase aktiv und selbstbewusst trums haben wir eine leistungsstarke zu gestalten. Zu nennen wären dabei die Einrichtung geschaffen und können Nachbarschaftshilfen und Kirchenge- wohnortnah eine umfassende medizi- meinden, die Kultur- und Sportvereine nische Versorgung der Bewohner des aber auch die Bildung im Alter. Odenwaldkreises anbieten. Auch haben wir ein enges Netzwerk an Altenpflege- Diese Broschüre finden Sie auch im Inter- heimen und ambulanten Pflegediensten, net unter: www.odenwaldkreis.de um Ihnen eine umfassende und qualita- tiv hochwertige pflegerische Versorgung Wir wünschen Ihnen beim Lesen interes- anzubieten. Mit dem durch uns und die sante und informative Einblicke. Pflegekassen 2016 neu geschaffenen Frank Matiaske Michael Vetter Landrat Beauftragter für Arbeit und Soziale Sicherung 2 Inhaltsverzeichnis Grußwort 2 Einleitung 4 Soziale Pflegeversicherung 5 Pflegestützpunkt 9 Pflegedienste und Altenpflegeheime 10 Betreutes Wohnen 31 Demenzerkrankungen 32 Hospiz- und Palliativversorgung 33 Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) 35 Betreuung, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung 36 Leistungen für Menschen mit Behinderungen 39 Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in den 40 Städten und Gemeinden Generationenhilfen Odenwaldkreis 44 Kirchengemeinden 48 Soziale Dienste und Beratungsstellen 59 Seniorenkommission 64 Kultur- und Sportvereine 65 Bildung und Lernen im Alter 65 Links 66 Haftungsausschluss / Bildnachweis 67 Kontakt / Impressum 68 Michael Vetter Beauftragter für Arbeit und Soziale Sicherung 3 Einleitung Der demografische Wandel hat Deutsch- Kontaktadressen der Altenpflegeheime land und auch den Odenwaldkreis längst und ambulanten Pflegedienste. Ebenso erreicht. Die Zahl der Geburten ist dauer- stellen wir dort ausführlich den Pflege- haft niedrig, die Lebenserwartung steigt stützpunkt im Odenwaldkreis vor. von Jahr zu Jahr und der Anteil der Seni- oren an der Bevölkerung wächst weiter Im zweiten Teil informieren wir Sie über an. Dieser Megatrend lässt sich nicht die Hospiz- und Palliativversorgung im umkehren. Wir müssen mit den Verän- Odenwaldkreise sowie über die gesetz- derungen in unserer Gesellschaft leben liche Betreuung, Vorsorgevollmacht und und uns den neuen Herausforderungen Patientenverfügung. stellen. Im letzten Teil erhalten Sie Informatio- Dennoch und gerade deshalb – Alter nen zu wohnortnahen Angeboten der kann etwas sehr Positives und Persön- Städte und Gemeinden und Beratungsin- liches sein und ist für den einzelnen stitutionen. subjektiv erfahrbar. Alter muss nicht alt bedeuten. Faktoren wie Gesundheit, soziale Lebenslage, Lebensgeschichte und soziale Beziehungen spielen hier eine entscheidende Rolle in der Wahr- nehmung jedes Einzelnen. Sie beeinflus- sen das Altern und unseren Umgang mit dem Altwerden. Die Senioren von heute sind jedoch viel kreativer, aktiver und selbstbewusster, als es in den vorange- gangenen Generationen der Fall war. Auch in den Zeiten des zweiten Megat- rends, der Digitalisierung, möchte der Odenwaldkreis mit diesem Senioren- wegweiser eine gedruckte Broschüre zur Hand geben. Sie soll einen Überblick über die wichtigsten Leistungen und Institutionen für Senioren im Odenwald- kreis geben. Im ersten Teil des Seniorenwegweisers finden Sie Informationen zu den Leistun- gen der Pflegeversicherung sowie alle 4 Soziale Pflegeversicherung 1995 wurde die Pflegeversicherung als bei der Feststellung der Pflegebedürftig- fünfte Säule der Sozialversicherung keit berücksichtigt. Dadurch haben nun eingeführt. Die Aufgabe der Pflegeversi- viele Menschen auch einen Anspruch auf cherung ist es, Menschen mit Pflegebe- Leistungen der Pflegeversicherung, die darf finanziell bei der Inanspruchnahme vorher nicht als pflegebedürftig galten. von Hilfen durch andere zu unterstützen. Träger der Pflegeversicherung sind die Die Durchführung der Pflegetätigkeiten Pflegekassen, die bei den jeweiligen soll aktivierend erfolgen. Das heißt, mit Krankenkassen eingerichtet sind. Die den Hilfen soll nicht nur eine vermin- Pflegeversicherung leistet dabei sowohl derte Selbstständigkeit ausgeglichen, bei häuslicher wie auch bei stationärer sondern diese bestmöglich erhalten oder Pflege. sogar wieder verbessert werden. Zur Pflege gehört im Übrigen auch Beauf- Als pflegebedürftig gelten laut Sozial- sichtigung und Anleitung. gesetzbuch XI (SGB XI), Paragraph 14 Personen die körperliche, kognitive oder Selbstbestimmung psychische Beeinträchtigungen haben, Pflegebedürftige Personen sollen trotz diese nicht selbstständig kompensieren ihres Hilfebedarfs ein möglichst selbst- oder bewältigen können und deshalb ständiges und selbstbestimmtes Leben auf Dauer der Hilfe durch andere führen können, das der Würde des Men- bedürfen. Auf Dauer heißt dabei für vo- schen entspricht. Daher haben sie das raussichtlich mindestens 6 Monate. Das Recht, aus den zugelassenen Angeboten ist wichtig, um akute Erkrankungen von der ambulanten Pflegedienste oder der Pflegebedürftigkeit abzugrenzen. Um stationären Pflegeeinrichtungen frei zu Anspruch auf Leistungen der Pflegever- wählen. Auch den Umfang der zu er- sicherung zu haben, muss man bei der bringenden Pflegeleistungen durch den Antragstellung aber zusätzlich noch eine Pflegedienst können die Pflegebedürfti- Vorversicherungszeit von 2 Jahren inner- gen selbst bestimmen. halb der letzten 10 Jahre erfüllen. Vorrang der häuslichen Pflege Bis zum 31.12.2016 sah die Pflegeversi- Der Gesetzgeber spricht in der Pflegever- cherung eine Einteilung in 3 Pflegestufen sicherung von einem Vorrang der häusli- vor, in der man abhängig von der Hilfe- chen Pflege – also der Pflege durch bedürftigkeit eingeteilt wurde. Seit dem Angehörige, Bekannte oder einen ambu- 01.01.2017 wurde diese Abstufung verfei- lanten Pflegedienst in den eigenen vier nert. Je nachdem wie selbständig die Wänden – vor der stationären Pflege. antragsstellende Person noch ist, wird Mit dem Pflegestärkungsgesetz II (PSG nun nach 5 Pflegegraden unterschieden. II) wurden daher ab dem 01.01.2017 Alle wichtigen Lebensbereiche werden die Ansprüche auf Leistungen in der 5 stationären Pflege teilweise sogar etwas möglich ist, kann die Pflege in einer verringert und im Gegenzug aber die vollstationären Einrichtung erfolgen. Beträge bei Pflegegeld und Pflegesach- Nachfolgend erhalten Sie einen ersten leistung durchweg deutlich erhöht. Überblick über die wichtigsten Leis- tungen der Pflegeversicherung. Einiges Für private Pflegepersonen wurde der ist kombinierbar oder kann auf andere Anspruch auf Beitragszahlungen zur Leistungen übertragen werden. Bei den Rentenversicherung durch die Pflegekas- Angaben zur Leistungshöhe handelt es se verbessert und ein möglicher An- sich um die monatlichen Ansprüche, spruch auf Beitragszahlung zur Arbeits- sofern keine anderen Zeiträume angege- losenversicherung neu eingeführt. Damit ben werden. werden private Pflegepersonen besser abgesichert. Pflegegeld Wenn Angehörige oder andere private Prävention und Rehabilitation Personen die Pflege durchführen, kann Die Kranken- und Pflegekassen sind ver- Pflegegeld beantragt werden. Pflegegeld pflichtet, möglichst frühzeitig durch Prä- wird ab dem Pflegegrad 2 gezahlt und ventions- oder Rehabilitationsmaßnah- wird von der Pflegekasse an die/den Pfle- men dem Eintritt von Pflegebedürftigkeit gebedürftigen selbst ausgezahlt. entgegenzuwirken. Aber auch dann, wenn bereits Pflegebedürftigkeit fest- Pflegegrad Leistungshöhe gestellt wurde, müssen solche Maßnah- 1 - men zur Verbesserung der Selbstständig- 2 316,00 Euro keit angeboten werden. Seit 01.01.2017 3 545,00 Euro wird daher bei der Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Kranken- 4 728,00 Euro versicherung (MDK) auch festgestellt, ob 5 901,00 Euro Präventions- oder Rehabilitationsmaß- nahmen sinnvoll sind. Sofern dies der Fall ist, muss die Krankenkasse mit der Pflegesachleistungen pflegebedürftigen Person klären, ob sie Kommt ein ambulanter Pflegedienst diese Maßnahmen nutzen
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