Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern Referat Landschaftsplanung und integrierte Umweltplanung GGuuttaacchhttlliicchheess LLaannddsscchhaaffttsspprrooggrraammmm MMeecckklleennbbuurrgg--VVoorrppoommmmeerrnn August 2003 Die umfassende Fortschreibung des „Vorläufigen Gutachtlichen Landschaftsprogramms“ von 1992 erfolgte im Zeitraum 1997 bis 2003 unter der konzeptionellen Leitung des Referates: „Landschaftsplanung“ zusammen mit dem Referat „Schutzgebiete, Biotop- und Artenschutz“ des Umweltministeriums Mecklenburg-Vorpommern, 19048 Schwerin. Texte, Karten, Gesamtredaktion: UmweltPlan GmbH Stralsund, Tribseer Damm 2, 18437 Stralsund und Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg- Vorpommern, Postfach 1338, 18263 Güstrow, Dezernat „Landschaftsplanung, Landschaftsinformation“, unter Mitwirkung der Staatlichen Ämter für Umwelt und Natur, des Landesamtes für Großschutzgebiete sowie der Landkreise und kreisfreien Städte. Einzelbeiträge lieferten: Kap. II 1.2: Herr D. Müller (Projektbüro) Kap. II 1.5 Landesamt für Forsten und Großschutzgebiete Kap. II 2.1: Institut für Angewandte Ökologie Broderstorf, Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz (I.L.N.) Greifswald, Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Mecklenburg Vorpommern e.V., Dezernat Artenschutz Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie mit einer Expertenbefragung: NABU-Landesgeschäftsstelle, LFA Feldherpetologie und Ichthyofaunistik, LFA Malakologie, LFA Entomologie; AG Geobotanik M-V Kap. II 2.4 Frau N. Göbel (Projektbüro) Karten I, II, III und IV: Institut für Geo-Datenverarbeitung Hinrichshagen Schwerin im August 2003 Tel.: 0385 588 8440, 8441, 8442 oder 03843 777 210 Mail: [email protected] oder [email protected] Homepage: www.um.mv-regierung.de oder www.lung.mv-regierung.de Vorwort Kein Bundesland in Deutschland ist so geprägt durch „Landschaft“ im Wortsinne wie Mecklenburg- Vorpommern. Einzigartig ist unser Reichtum an natürlichen Küsten-, Gewässer-, Feucht- und Moorlandschaften sowie an Alleen, naturnahen Hecken, Wäldern und Grünlandgebieten. Aber auch die ackerbaulich genutzten Flächen stellen vielfach große Freiräume dar, die zum Beispiel wichtig für rastende Zugvögel und Tiere mit großen Raumansprüchen sind. Dieser Reichtum an Pflanzen, Tieren und Lebensräumen bedeutet für unser Land gleichzeitig eine Verpflichtung und eine Chance. Eine Verpflichtung vor allem auch gegenüber künftigen Generationen ist es, diesen Reichtum zu erhalten und zu mehren. Dies erfordert sowohl den Schutz von Naturlandschaften vor Nutzungen als auch die naturschonende land- und forstwirtschaftliche Nutzung von Kulturlandschaften. Zugleich ist es eine Chance, diesen Reichtum angemessen erlebbar machen zu können und künftig in noch größerem Umfang für die Erholung der Menschen nutzen zu können. Damit werden auch die Grundlagen für einen nachhaltigen Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern gesichert. Notwendig ist also ein Ausgleich der Interessen zwischen dem Schutz und der Nutzung, wobei die Ökologie (Lehre vom Naturhaushalt) Grundlage der Ökonomie (Lehre vom Haushalten) sein sollte. Angesichts der natürlichen Bedingungen haben nur wenige Bundesländer neben Mecklenburg- Vorpommern solche großräumige Möglichkeiten, gleichzeitig eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und den Schutz von Landschaft zu ermöglichen. Das Instrument des Naturschutzes, einen fairen Interessenausgleich zu ermöglichen und vorsorgend Konflikte zu vermeiden, ist die Landschaftsplanung. Nach den Bestimmungen unseres Landesnaturschutzgesetzes ist es Aufgabe der Landschaftsplanung, die Ziele des Naturschutzes einschließlich der Vorsorge für die Erholung des Menschen darzustellen und zu begründen. Dabei sind die verschiedenen Anforderungen an einen nachhaltigen Schutz des Naturhaushaltes mit den einzelnen Naturgütern zu einem internen Ausgleich zu bringen. Die Ergebnisse der Landschaftsplanung sind Grundlage für den Schutz, die Pflege und die Entwicklung von Natur und Landschaft sowie zur Vorsorge für die Erholung. Gleichzeitig bilden die Aussagen der Landschaftsplanung eine begründete Grundlage, um konfliktarme Entwicklungen von Siedlungen, der Infrastruktur und von Bodennutzungen zu gewährleisten. Damit leistet die Landschaftsplanung einen Beitrag zur Planungssicherheit und zur Beschleunigung von Prüfungs- und Zulassungsverfahren bei Investitionsvorhaben. Die Landschaftsplanung soll auf diese Weise ökologische Grundlagen für die Durchsetzung einer nachhaltigen Entwicklung im Sinne der Agenda 21 liefern. Die Landschaftsplanung auf Landesebene wird als „Gutachtliches Landschaftsprogramm“ bezeichnet, das ich nunmehr in der aktuellen Fassung vorlege. Seit Verabschiedung des ersten „Vorläufigen Gutachtlichen Landschaftsprogramm“ im Jahre 1992 wurde intensiv an der Erstellung landesweiter Planungsgrundlagen gearbeitet. Fußte das Planwerk von 1992 noch wesentlich auf Übersichtsdarstellungen und Expertenwissen von Landeskundigen, stellen heute landesweit digitalisiert vorliegende Bestandsaufnahmen der Arten, Lebensräume und Landschaften eine umfassende und solide Planungsgrundlage für die Landschaftsplanung dar. Die schrittweise Vervollständigung der Naturschutzdaten durch Erfassung und Verarbeitung in Geographischen Informationssystemen ermöglicht eine flexible, an die aktuellen Rahmenbedingungen angepasste Landschaftsplanung. Gleichzeitig unterliegen viele Datenbestände infolge der Computererfassung einer kontinuierlichen Fortschreibung. Für die Planungspraxis ergeben sich dadurch Möglichkeiten einer immer besseren Begründung der Planungsinhalte, andererseits können bestimmte Planungsinhalte schnell überholt sein, so dass übliche Fortschreibungszeiträume von 8 – 10 Jahren den heutigen Verhältnissen nicht mehr gerecht werden. Künftig wird also eine gleitende Fortschreibung des Gutachtlichen Landschaftsprogramms erfolgen. Auf eine aufwändige Drucklegung des Programms wurde daher verzichtet. Ich hoffe, dass die umfangreichen Informationen des Gutachtlichen Landschaftsprogramms Mecklenburg-Vorpommern vielfältig genutzt und berücksichtigt werden und in der alltäglichen Arbeit nicht nur der Naturschutzverwaltung Verwendung finden. Nur dann wird aus dem Werk auch ein Programm, ein Programm, das Eingang in die Raumplanung findet und zur nachhaltigen Entwicklung unseres Landes beiträgt. Prof. Dr. Wolfgang Methling Umweltminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern - Landschaftsprogramm Mecklenburg-Vorpommern- Inhaltsverzeichnis VORWORT VERZEICHNISSE, VERWENDETE ABKÜRZUNGEN I EINFÜHRUNG .................................................................................................................... 1 1 Gesetzliche Grundlagen und Methodik ....................................................................................1 2 Fachliche Vorgaben..................................................................................................................3 3 Internationales Leitbild.............................................................................................................3 4 Nationale Vorgaben..................................................................................................................4 II GRUNDLAGEN...................................................................................................................7 1. Das Land im Überblick................................................................................................... 7 1.1 Naturräumliche Gliederung ......................................................................................................7 1.2 Heutige potenziell natürliche Vegetation ...............................................................................12 1.3 Besiedlung und Bevölkerungsentwicklung ............................................................................13 1.4 Historische und aktuelle Landnutzung ...................................................................................14 1.5 Schutzgebiete..........................................................................................................................17 1.5.1 Flächenhafte Schutzgebiete.......................................................................................................... 17 1.5.2 Kleinflächige Schutzgebiete und Objektschutz ............................................................................ 18 1.5.3 Gesetzlich geschützte Biotope und Geotope ............................................................................... 19 1.5.4 Alleen und einseitige Baumreihen................................................................................................ 20 1.5.5 Großschutzgebiete........................................................................................................................ 20 1.6 Verpflichtungen aus internationalen Richtlinien und Übereinkommen.................................22 1.6.1 Europäisches Ökologisches Netz NATURA 2000....................................................................... 22 1.6.2 Internationale Übereinkommen.................................................................................................... 25 2 Die Naturgüter - vorhandener Zustand und Bewertung........................................... 29 2.1 Arten und Lebensräume..........................................................................................................29 2.1.1 Überblick - Bewertungsgrundlagen und aktueller Kenntnisstand................................................. 29 2.1.2 Lebensraumtypen und ihr Artenpotenzial....................................................................................
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