DER SPIEGEL Jahrgang 1999 Heft 20

DER SPIEGEL Jahrgang 1999 Heft 20

Werbeseite Werbeseite Werbeseite Werbeseite Werbeseite Werbeseite DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN Hausmitteilung 17. Mai 1999 Betr.: Jugoslawien ie Gebrüder Bogoljub und Dragomir Kariƒ gelten als Serbiens Rockefeller; Dneben unendlich viel Geld verfügen sie auch über erstklassige Beziehungen zum Ehepaar Mirjana und Slobodan Milo∆eviƒ. Die Kariƒ-Brüder verlegen die literarischen Werke der Präsidentengattin und sollen angeblich Milo∆eviƒ-Geld im Westen ange- legt haben. Neuerdings sind sie auch als Friedensemissäre des Serben-Chefs unter- wegs. Am vorvergangenen Donnerstag über- raschten die Kariƒ-Brüder die Belgrader SPIE- GEL-Korrespondentin Renate Flottau, 54, mit dem Wunsch, ob der SPIEGEL einen Besuchster- min beim deutschen Außenminister Joschka Fischer vermitteln könne. Im Gegenzug wollten sich die Brüder für die Freilassung der beiden deutschen Häftlinge Hans-Peter Schnitzler und Bodo Weber einsetzen. Außerdem würden die SPIEGEL-Redakteure Olaf Ihlau, 57, und Joachim Preuß, 54, Einreise-Visa erhalten, um Milo∆eviƒs Ehefrau, Mirjana Markoviƒ, zu interviewen. Der gute Zweck, die mögliche Befreiung der Häft- linge, brachte die Sache in Gang. Joschka Fischer empfing Dragomir Kariƒ sogar zweimal in Bonn. Schnitzler und Weber kamen frei, offenbar auch dank einer Intervention aus Moskau. Der Rest AP klappte weniger gut. Die Kariƒ-Brüder hatten an- Ihlau, Flottau, Preuß vor zerstörter chinesischer Botschaft in Belgrad scheinend gehofft, durch ihre Gespräche mit Fi- scher die Bundesregierung auf einen Sonderweg im Balkankrieg bringen zu können. Bei einem Abendessen mit den SPIEGEL-Leuten in der Belgrader Altstadt schimpfte Bogoljub Kariƒ, daß die Deutschen wohl bei al- lem immer erst die Amerikaner fragen müßten. Für das Interview mit Frau Markoviƒ sollte die SPIEGEL-Crew plötzlich schriftlich Fragen einreichen. Die wurden dann bei Hofe als „beleidigend“ eingestuft, die Gesprächszusage wurde zurückgezogen. Mittwoch nacht konnten Ihlau und Preuß im Belgrader Hotel Inter-Continental Schnitzler und Weber gerade noch die Hand drücken, ehe die beiden Freigelassenen von der serbi- schen Geheimpolizei an die kroatische Gren- ze gekarrt wurden. Inzwischen sind sie in Deutschland angekommen. SPIEGEL-Redak- teur Jürgen Dahlkamp, 34, sprach in Stuttgart mit dem Politikstudenten Weber über dessen fünfeinhalbwöchige Haft (Seite 278). Redak- teur Erich Wiedemann, 56, traf in Augsburg K. SCHÖNE / ZEITENSPIEGEL Hans-Peter Schnitzler, der für den SPIEGEL Weber, Dahlkamp seine Erlebnisse aufschrieb (Seite 274). Für Korrespondentin Flottau nahm die ganze Aktion ein schlechtes Ende: Das serbische Militär verweigert ihr nun endgültig die „War Press Card“ – die derzeit nötige Arbeitserlaubnis. „Jetzt können sie mich jederzeit ganz legal rauswerfen“, sagt die SPIEGEL-Frau, „denn mein Tagebuch schreibe ich hier in Belgrad weiter, solange es geht“ (Seite 266). Die nächste SPIEGEL-Ausgabe wird wegen der Pfingstfeiertage bereits am Samstag, dem 22. Mai, verkauft und den Abonnenten zugestellt. Im Internet: www.spiegel.de der spiegel 20/1999 5 Werbeseite Werbeseite Werbeseite Werbeseite In diesem Heft Titel Das Jahrhundert des geteilten Deutschland: Der Kanzler wittert Erfolg Seiten 24, 28 50 Jahre Bundesrepublik.............................. 95 Rudolf Augstein: Von Trizonesien Von Erfolgen in der Au- nach Kosovo ................................................... 98 ßenpolitik erhofft sich Die Hungerjahre ........................................... 100 Gerhard Schröder nach Die Ära Adenauer ......................................... 110 seiner China-Mission Luft Die Ära nach Adenauer................................. 154 für den Durchbruch in der Die Ära Brandt.............................................. 176 Innenpolitik. Der Kanzler Die Ära Schmidt............................................ 194 setzt auf „eine Steuerre- Die Ära Kohl ................................................. 214 form aus einem Guß“. Zur Stabilität der Regie- rung soll Joschka Fischer Deutschland beitragen. Nach dem Bie- Panorama: Trittin strebt nach Brüssel / lefelder Parteitag wenden SPD-Länder gegen sich jedoch viele Pazifi- Gesundheitsreform-Entwurf............................ 19 K.-B. KARWASZ T. SANDBERG T. sten und Linke von den Regierung: Gerhard Schröders Suche Schröder, Jiang in Peking, Fischer in Bielefeld Grünen ab. nach Stabilität................................................. 24 Grüne: Die Häutung zur Regierungspartei ..... 28 Krawalle: Sicherheitslücken beim Grünen-Parteitag ............................................ 30 Präsidentenwahl: Dagmar Schipanski als Identifikationsfigur der Ostdeutschen........ 34 Krebs von der Stasi? Seite 42 NS-Opfer: Hombach kämpft um Entschädigungsfonds für Zwangsarbeiter........ 38 Der Krebstod von drei ehemaligen DDR-Oppositionellen nährt den schrecklichen Stasi: Strahlenanschläge auf Bürgerrechtler?... 42 Verdacht, die Stasi habe ihre Gefangenen mit Strahlen verseucht. Ähnliche Über- Alternative Energien: Riskante Geschäfte legungen gab es tatsächlich, ebenso eine mysteriöse Röntgenkanone. mit gutgläubigen Öko-Anlegern...................... 46 Terrorismus: Wie das mutmaßliche RAF-Mitglied Barbara Meyer die Fahnder blamiert ...................................... 48 Hilfsorganisationen: Selbstbedienung bei Seiten 95 bis 237 deutschen Luftrettern ..................................... 52 50 JAHRE BUNDESREPUBLIK Ein Provisorium sollte die westdeutsche Republik 1949 bei ihrer Grün- Wirtschaft dung sein. Aber sie gedieh zu einem festgefügten, demokratischen Trends: Smart auf der Kippe / Otelo- Staatswesen, eingebunden in den Westen, ausgesöhnt auch mit dem Übernahme stockt .......................................... 57 Osten. Die unverhoffte Vereinigung der Geld: Der tiefe Fall des Goldes / beiden deutschen Staaten vollendete Beate Uhses Börsengang................................. 59 das deutsche Wunder. Arbeitsmarkt: Erbitterter Streit um Billigjobs................................................... 60 Wie die USA mit Lohnsubventionen neue Arbeitsplätze schaffen .................................... 63 Multimedia: Der weltweite Kampf um die Kommunikationsnetze ........................ 64 Ideologien: Zwei Fundis unter sich – BDI-Chef Henkel bei Castro........................... 69 Medien Trends: Veronas PR-Welt / Kirch kämpft um Europameisterschaft............ 75 Fernsehen: „Die Zeit“ entdeckt das „Leben“ / „aspekte“ kämpft ums Überleben .................. 76 Vorschau......................................................... 77 Public Relations: Die Propagandaschlacht der Nato ......................................................... 78 Fernseh-Serien: Traumgewinne mit FOTOS: P. LANGROCK / ZENIT (gr.); DER SPIEGEL / XXP (kl.) Seifenopern .................................................... 84 Reichstag 1946 (r. oben), Reichstagskuppel heute Gesellschaft Szene: Ebenbildpuppen für US-Kinder / Wie Manager ihre Tischmanieren verbessern... 239 Henkel lobt Castro Seite 69 Kommunikation: Klatschweib Mann ............ 240 Der Erzkapitalist und der Altkommunist verstanden sich prächtig. BDI-Chef Hans- Idole: „Bild“ erfreut sich an Ralf Schumachers Amouren ..................... 244 Olaf Henkel entdeckte bei seinem Kuba-Besuch „viele Übereinstimmungen“ mit Universitäten: Die zweite Karriere Staatschef Fidel Castro. Gemeinsames Interesse: deutsche Investitionen auf Kuba. des Professor Scheer ..................................... 248 8 der spiegel 20/1999 Sport Doping: Das IOC verschleppt neue Analysemethoden................................. 252 Fußball: Die freundliche Übernahme des VfL Wolfsburg durch Volkswagen ................. 256 Ausland Panorama: Großbritanniens enttarnte Spione / Teurer Wiederaufbau im Kosovo ..... 259 Rußland: Jelzins letztes Gefecht................... 262 Serbien: Das Belgrader Tagebuch der SPIEGEL-Korrespondentin Renate Flottau ... 266 Die Ohnmacht der demokratischen Opposition .......................... 270 REUTERS Serbische Flugabwehr über Belgrad Interview mit Zoran Djindjiƒ über die Chancen eines Machtwechsels ...................... 272 Gefangene: Sat-1-Korrespondent Nato in Not Seiten 266 bis 281 Hans-Peter Schnitzler über seine Haft........... 274 Interview mit dem deutschen Bei ihren Luftangriffen gehen der Nato allmählich die Präzisionswaffen aus, nun Politikstudenten Bodo Weber über seine setzt sie auch Streubomben ein. Die Attacken fordern immer mehr zivile Opfer und Haft in Belgrad.............................................. 278 verdammen die serbische Opposition zur Ohnmacht. Präsident Milo∆eviƒ bleibt un- Luftkrieg: Das Bomben-Debakel der Nato ... 281 behelligt. Noch ist nicht sicher, ob die Freilassung des Sat-1-Reporters Hans-Peter Schnitzler und des Studenten Bodo Weber ein Zeichen des Einlenkens ist. Beide be- Wissenschaft + Technik richten im SPIEGEL von stundenlangen Verhören und Mißhandlungen. Prisma: Dreifach-Transplantation in Göttingen / Illegales Walfleisch im Handel.... 285 Prisma Computer: PC-Baukasten für Gymnasiasten / Das Internet erobert Afrika ............................................... 286 Ein Polizist regiert Rußland Seite 262 Medizin: Fragwürdiger Siegeszug der Gentests.................................................. 288 Einen Tag vor den Parlamentsdebatten über seine Amtsenthebung feuerte Präsident Boris Jelzin sei- Umwelt: Zwei Ämter im Krieg um Pestizid-Zulassung................................... 292 nen Regierungschef Primakow und ersetzte ihn durch einen Mann mit Polizeikarriere: General Geologie: Tiefenbohrung im Vulkangestein von Hawaii............................. 294

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