Zweiter Fall von Selbstjustiz? Wieder schoss ein Hanfbauer um sich Seite 5 Fr. 2.50 Leinen los mit Die Tageszeitung für die Schweiz Montag, 7. Oktober 2019 Linda Ärger beim Kassenwechsel Fäh & Co. Der tägliche Log-Eintrag von «Stars auf See» Tausende Letzte Seite zahlen doppelt Beim Wechsel der Grundversicherung zu spät gekündigt – schon zahlt man doppelt. Das passiert tausendfach. Auch weil sich die Kassen zu wenig abstimmen. RUEDI STUDER cherung nicht fristgerecht kün- Schweiz ein Problem, wie auch versicherung? Weil die Kom- Betroffene oft erst nach Jahren, Kassen und Kantonen. Im Ge- Prämiedigt, bleibt bei seiner Kasse, der Bundesrat bestätigt. munikation zwischen den Kran- wenn sich die Betreibungen be- spräch sind auch ein zentrales och gut ein Monat, dann auch wenn er eine neue hat. Die Dabei sieht das Gesetz expli- kenkassen nicht richtig funktio- reits stapeln. Versichertenregister oder gar läuft die Frist für den Prämienrechnungen flatternzit vor, dass man nur ein Mal niere, vermutet die Fachstelle Mehrere Vorstösse im Parla- Bussen für Krankenkassen, die N Kassenwechsel ab. Aber weiter ins Haus. Und das ist grundversichert ist. Warum Schuldenberatung der Caritas. ment verlangen jetzt einen bes- sich um den Informationsaus- Vorsicht: Wer die Grundversi - für Tausende Menschen in der kommt es trotzdem zur Doppel- An sie wenden sich verzweifelte seren Datenausgleich zwischen tausch foutieren. Seiten 2-3 BILD DES TAGES Exklusiv-Besuch im Luxus-Fuhrpark In einer geheimen Garage unterhält die Armee eine Flotte von 70 gepanzerten Limousinen. BLICK durfte sie sehen Seite 11 Fünffacher Mord aus verletztem Stolz Seite 9 Österreich ist Matrosin auf dem Wüstenschiff Der Koffer samt Bronzemedaille ist gepackt. Aber vor der Abreise macht Mujinga Kambundji (27) noch eine Kameltour. Ihr grosser Erfolg veredelt für uns erschüttert: Schweizer eine WM, die nicht überall gute Noten bekam: viel zu heiss, zu wenige Zuschauer, Andreas E. (25) ökologischer Irrsinn. Ein Vorgeschmack auf die Fussball-WM 2022? Eine Bilanz Sport erschoss fünf Millennials auf der Insel Menschen – weil Sie sind jung, machen Party und reden 13 Frauen fürs Stöckli seine Ex ihn über Gott und die Welt. Die neue Prognosen zeigen: Ständerats-Kandidatinnen kommen doch noch in Fahrt Seiten 2-3 verlassen hatte Blick.ch-Serie über die Generation Y Seiten 6-7 Redaktion: Blick, Postfach, 8021 Zürich 044 259 62 62 [email protected] oder [email protected] Abos: 0848 833 844 (8 Rp./Min. aus dem AZ 4800 Zofingen Fotos: Siggi Bucher, Keystone, oe24.at, Vinzenz Greiner Vinzenz oe24.at, Keystone, Siggi Bucher, Fotos: Festnetz. Anrufe aus dem Handynetz können preislich variieren) [email protected] Blick Online: Blick.ch Leserreporter: Per Whatsapp an 079 813 80 41 Nr. 232 – 61. Jahrgang 2 Montag, 7. Oktober 2019 Grundversicherungs-Prämien doppelt bezahlt Krankenkassen sagen, sie wollen es nicht – und doch kommt es tausendfach vor RUEDI STUDER ie neuen Krankenkassen­ prämien flattern bis D Ende Oktober ins Haus. Zeit also, die Kasse zu wechseln, wenn man Prämien sparen will. «Viele Betroffene Aber Vorsicht: Ein Kassen- wechsel ist nur mit einer recht- lich sauberen Kündigung mög- lich. Erstens müssen sämtliche Ausstände wie Prämien, Kosten­ beteiligungen, Verzugszinsen oder Betreibungskosten bei der suchen erst nach alten Kasse bezahlt sein. Zwei­ tens muss die Kündigungsfrist eingehalten werden. Nur dann darf die neue Kasse einen Versi­ cherten aufnehmen. Damit soll verhindert wer­ den, dass man in der Grund­ Jahren«Doppelversicherungen sind kassen, bis die zu UnrechtHilfe» ein­ zum Beispiel ein zentrales Ver­ tésuisse, dem Verband Schwei­ versicherung doppelt oder gar keine Randerscheinung», sagt geforderten Prämien, Gebühren sichertenregister oder Bussen zer Krankenversicherer. Weil dreifach versichert ist – und da­ Odermatt. «Wer bei uns landet, und Betreibungskosten zurück­ für Krankenkassen, die den In­ stets das ältere Versicherungs- mit die Prämienrechnung noch steckt meistens schon in einem bezahlt sind». formationsaustausch nicht ge­ verhältnis Vorrang habe, müsse viel höher ausfällt. So viel zur Teufelskreis. Werden die Prä­ Fragt sich bloss, warum die währleisten», so Odermatt. das neue rückabgewickelt wer- Theorie. Denn die Praxis sieht mien nicht bezahlt, kommen Betroffenen selbst nicht schon Politisch Druck macht nun den, was sehr aufwendig sei. anders aus. So befanden sich schon bald Betreibungen – und früher intervenieren. «Viele Grünen­Nationalrätin Maya «Die Versicherer sind sehr dar­ 2017 «einige Tausend Versicher­ die Schulden häufen sich weiter Schuldner sind schlicht über­ Graf (57, BL). Sie hat in der an interessiert, solche Situatio­ te in einer Doppelversicherungs­ an.» fordert oder reali­ Herbstsession eine Motion ein­ nen zu vermeiden, weil damit situation». Das schreibt der Bun­ Manche Betroffe­ «Viele sieren ihre Situation gereicht, in der sie vom Bundes­ zugunsten der Prämienzahler desrat in der Antwort auf eine ne würden erst nach gar nicht. Bei ande­ rat verlangt, das Gesetz so an- Geld gespart werden kann.» Wer einen Kassenwechsel vornehmen will, muss unbedingt auf die Kündigungsfrist Interpellation von SP­National­ Jahren Hilfe su­ Schuldner ren wiederum sind zupassen, «dass niemand Dass es trotzdem immer achten. Sonst kann es schon mal passieren, rätin Bea Heim (73, SO). chen. «Dann beträgt Vermittler im Spiel, zwei oder mehr obligatorische wieder Fälle von Doppelversi­ dass man unnötig doppelt versichert ist. Wie es trotz des Verbots so der Prämienschul­ sind schlicht die ihre Arbeit nicht Krankenpflegeversicherungen cherungen gebe, sei häufig auf weit kommen konnte, ist unklar. denberg nicht selten überfordert.» sauber gemacht ha­ für den gleichen oder über- Formfehler zurückzuführen. Es «Offenbar funktioniert die Kom- schon Tausende von Claudia Odermatt, ben», so Odermatt. schneidenden Zeitraum ab- komme aber auch vor, dass Ver­ so Ackermann. Auch Santé­ munikation zwischen den Kran- Franken», so Oder­ Rechtsanwältin bei Caritas Caritas fordert schliessen kann». sicherte ohne korrekte Abmel­ suisse ortet daher Handlungs­ kenkassen nicht immer», sagt matt. «Zudem er­ deshalb, dass die Auch die Krankenkassen sind dung für längere Zeit ins Aus­ bedarf. «Wir haben wiederholt Claudia Odermatt (40), Rechts­ schweren Einträge im Betrei­ Krankenkassen den Informa­ nicht glücklich mit der Situa­ land reisen würden. «Diese mehr Transparenz und einen anwältin bei der Caritas­ bungsregister die Wohnungs­ tionsaustausch verbessern. tion. «Für die Krankenversiche­ müssen per Gesetz weiterversi­ besseren Datenaustausch mit Schweiz­Fachstelle Schuldenbe­ und Stellensuche.» Aber auch, dass die gesetzlichen rer verursachen Doppelversi­ chert werden, kommen zurück den Kantonen und Gemeinden ratung. Sie ist immer wieder mit Ist das Problem erkannt, fol­ Grundlagen verschärft werden, cherungen einen grossen büro­ – eventuell in einen anderen angeregt, damit auch das Prob­ Fällen von doppelt Grundversi­ ge zum Teil «ein langwieriges um Doppelversicherungen zu kratischen Aufwand», sagt Ma­ Kanton – und melden sich bei ei­ lem der Doppelversicherungen cherten konfrontiert. Prozedere mit den Kranken­ verhindern. «Denkbar wäre nuel Ackermann (45) von San­ nem anderen Versicherer an», möglichst effizient angegangen Diese 13 Frauen nehmen die Männerbastion ins Visier Zahl der Ständeratskandidatinnen so hoch wie nie Lange sah es düster aus für die reits im Vorfeld den Vortritt Brigitte Häberli-Koller, Thurgau Frauen im Stöckli: Mit CVP­ liess, zweifelt im rot­grünen Frau Brigitte Häberli­Koller Stadtkanton kaum jemand Brigitte Häberli­Koller (61) ist (61) tritt nur eine einzige Stän­ mehr daran, dass die 57­Jähri­ die einzige von sechs Ständerä­ derätin zur Wiederwahl an. ge die Nachfolge von Polit­ tinnen, die nochmals antritt. Als Die restlichen fünf Frauen Urgestein Anita Fetz (62) Bisherige dürfte die Thurgaue­ in der kleinen Kammer antreten wird. rin den CVP­Sitz praktisch pro­ kandidieren nicht Beatrice Simon, Bern blemlos verteidigen. Beatrice Simon (BDP) gilt in Bern als Favoritin. mehr. Daher be­ fürchteten viele Beatrice Simon (58) Ada Marra, Waadt schon, dass der gilt als Wucht im Kan­ Einen ersten Sieg konnte Ada Ständerat zur tota­ ton Bern. Bereits zwei­ Marra (46) bereits einfahren. len Männerbasti­ Wahl- mal wurde die Finanz­ Die SP­Nationalrätin setzte sich on werden könnte. direktorin von der Be­ in der parteiinternen Ausmar­ Und das im Frau­ völkerung mit dem chung knapp gegen SP­Frak­ enjahr! Kampf besten Resultat in die tionschef Roger Nordmann (46) Doch nun könn- Regierung gewählt. durch. Die Lausannerin gilt da­ te der Wind dre- 2019 Nun will sie den einzi­ mit als Nummer eins im Kampf hen. 62 Frauen gen Ständeratssitz der um den freiwerdenden Sitz von Silvia Locatelli (l.) und Martine Docourt Ducommun (beide SP): kandidieren dieses Jahr fürs BDP retten. Die Chancen, dass Ständerätin Géraldine Savary Die Genferin Lisa Mazzone (Grüne) hat Chancen. Eine von beiden wird in Neuenburg ziemlich sicher Ständerätin. Stöckli. Das sind doppelt so sie ihren Parteikollegen Werner (50, SP). Marra dürfte sowohl viele wie noch vor vier Jahren. Luginbühl (61) beerben wird, die Grüne­Nationalrätin Adèle Eva Herzog (SP) ist in Basel in Kommt hinzu, dass fast die stehen sehr gut. Thorens (48) als auch die bei­ der Poleposition. Hälfte der Ständeratssitze in den Konkurrenten aus der SVP, diesem Jahr neu besetzt werden Heidi Z’graggen, Uri Jacques Nicolet (54) und muss. Das eröffnet den Frauen Bei den Bundesratswahlen hat Michaël Buffat (40),
Details
-
File Typepdf
-
Upload Time-
-
Content LanguagesEnglish
-
Upload UserAnonymous/Not logged-in
-
File Pages22 Page
-
File Size-