Barocke Pracht, Bürgerstolz Und Orte Des Wandels Gärten Und Parks Im Ruhrgebiet

Barocke Pracht, Bürgerstolz Und Orte Des Wandels Gärten Und Parks Im Ruhrgebiet

Gaida/Grothe Barocke Pracht, Bürgerstolz und Orte des Wandels Gärten und Parks im Ruhrgebiet Wolfgang Gaida / Helmut Grothe Barocke Pracht, Bürgerstolz und Orte des Wandels © Klartext Verlag 2010 Wolfgang Gaida / Helmut Grothe Barocke Pracht, Bürgerstolz und Orte des Wandels © Klartext Verlag 2010 Wolfgang Gaida und Helmut Grothe Barocke Pracht, Bürgerstolz und Orte des Wandels Gärten und Parks im Ruhrgebiet Wolfgang Gaida / Helmut Grothe Barocke Pracht, Bürgerstolz und Orte des Wandels © Klartext Verlag 2010 Die Publikation wird von der Europäischen Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie von der Bezirksregierung Münster aus Mitteln des Ökologieprogramms im Emscher-Lippe-Raum des Ministe- riums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Ver- braucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Herausgeber: Regionalverband Ruhr Der Regionaldirektor Kronprinzenstraße 35, 45128 Essen 1. Auflage Juli 2010 Satz und Gestaltung: Klartext Medienwerkstatt GmbH, Essen Umschlaggestaltung: Volker Pecher, Essen Druck und Bindung: Rasch Druckerei, Bramsche © Klartext Verlag, Essen 2010 ISBN 978-3-89861-544-0 Alle Rechte vorbehalten www.klartext-verlag.de Erklärung der verwendeten Zeichen: W Adresse ` GPS-Position € Eintritt gegen Entgelt U Öffnungszeiten Wolfgang Gaida / Helmut Grothe Barocke Pracht, Bürgerstolz und Orte des Wandels © Klartext Verlag 2010 Inhalt Zu diesem Buch . 8 1. Der Garten – die Erfolgsgeschichte einer (ur)alten Idee . 10 2. Gärten und Parks im Ruhrgebiet: Zeitdokumente und Orte des Wandels – ein Überblick . 13 3. Gärten der vorindustriellen Zeit . 21 Garten von Schloss Hohenlimburg, Hagen . 24 Park von Schloss Herten, Herten . 28 Schlosspark Borbeck, Essen . 35 Terrassengarten Kloster Kamp, Kamp-Lintfort . 42 4. Bürgergärten und Stadtparks . 48 Stadtgarten Essen, Essen . 57 Stadtgarten Hagen, Hagen . 62 Stadtpark Bochum, Bochum . 66 Stadtgarten Gelsenkirchen, Gelsenkirchen . 71 Von-Wedelstaedt-Park, Gelsenkirchen . 74 Stadtgarten Wattenscheid, Bochum . 77 Kaiser-Wilhelm-Park, Essen . 81 Stadtgarten Wanne, Herne . 85 Kaisergarten und Schloss Oberhausen, Oberhausen . 88 Schlosspark Moers, Moers . 95 Kurpark Bad Hamm, Hamm . 100 Kurpark am Solbad Raffelberg, Mülheim . 106 Wolfgang Gaida / Helmut Grothe Barocke Pracht, Bürgerstolz und Orte des Wandels © Klartext Verlag 2010 5. Unternehmer und ihre Parks und Gärten . 113 Gethmannscher Garten, Hattingen . 115 Naturhindernisrennbahn in Castrop, Castrop-Rauxel . 120 Park der Villa Hügel, Essen . 124 Garten der Villa Hohenhof, Hagen . 130 6. Reformzeit, Volksgärten und soziales Grün . 136 Stadtgarten Castrop, Castrop-Rauxel . 147 Stadtgarten Bottrop, Bottrop . 151 Buerscher Grüngürtel, Gelsenkirchen . 156 Park von Schloss Berge, Gelsenkirchen . 159 Freizeitstätte Haus Wittringen, Gladbeck . 163 Stadtwald Essen, Essen . 169 Grünanlage an der Dimbeck, Mülheim . 175 Grillopark, Oberhausen . 179 7. Gärten für Lehre und Forschung – Botanische Gärten . 184 Botanischer Garten am Kaiserberg, Duisburg . 187 Botanischer Garten Hamborn, Duisburg . 191 Botanischer Garten Rombergpark, Dortmund . 194 Botanischer Garten der Ruhr-Universität Bochum, Bochum . 200 8. Ausstellungsgärten und Gartenschauen . 204 Grugapark, Essen . 211 Westfalenpark, Dortmund . 217 Maximilianpark, Hamm . 224 MüGa ’92, Mülheim . 229 Wolfgang Gaida / Helmut Grothe Barocke Pracht, Bürgerstolz und Orte des Wandels © Klartext Verlag 2010 9. Von den Regionalen Grünzügen zum Emscher Landschaftspark – Revierparks, Landmarken und neue Gärten mit Vergangenheit . 234 Revierpark Vonderort, Bottrop/Oberhausen . 244 Revierpark Gysenberg, Herne . 251 Revierpark Nienhausen, Gelsenkirchen/Essen 254 Revierpark Wischlingen, Dortmund . 257 Revierpark Mattlerbusch, Duisburg/Oberhausen . 260 Landschaftspark Duisburg-Nord, Duisburg . 264 Nordsternpark, Gelsenkirchen . 270 Westpark, Bochum . 275 Gehölzgarten Ripshorst, Oberhausen . 279 Gleispark Frintrop, Essen/Oberhausen . 284 Garten der Erinnerungen, Duisburg . 289 Hammerkopfturm mit Keltischem Baumkreis, Castrop-Rauxel . 294 Tetraeder, Bottrop . 302 Schurenbachhalde mit der Bramme, Essen . 305 Halde Rheinelbe mit der Himmelstreppe, Gelsenkirchen . 308 Landschaftspark Hoheward, Herten/Recklinghausen . 311 10. Glossar . 317 11. Literaturverzeichnis . 321 12. Abbildungsverzeichnis . 328 13. Kurzbiografie der Autoren . 330 Wolfgang Gaida / Helmut Grothe Barocke Pracht, Bürgerstolz und Orte des Wandels © Klartext Verlag 2010 Zu diesem Buch Dieses Buch lädt Sie zu einer Zeitreise durch die Garten- und Parklandschaft des Ruhrgebietes ein. Sie beginnt in der vorindustriellen Zeit mit Klöstern und Herrensitzen in einer kleinbäuerlichen Landschaft, macht halt an den vie- len Stationen von nahezu 100 Jahren rasanter Stadt- und Siedlungsentwicklung und leitet über zu den Anschau- ungsorten einer neuen Zeit: Einer Zeit nach Kohle und Stahl, die mit dem Emscher Landschaftspark der Metropole Ruhr ein »grünes Rückgrat« gibt. Wie immer, wenn es um Objekte mit einer langen Ge- schichte geht, haben wir es mit mehreren sich überlagern- den Schichten (Bauepochen, Zeitphasen) zu tun. Meist ist nur die letzte Schicht, die aktuelle Nutzung, sichtbar und Sie müssen auf Spurensuche gehen. Dazu gibt das Buch Hilfestellung, die verborgenen Spuren zu entdecken und richtig zu deuten. Viele Pläne, Karten und Bilder erleichtern es, sich in eine andere Zeit hineinzudenken. Wir haben für Sie eine Auswahl der interessantesten Gärten und Parks getroffen. Sie stehen beispielhaft für bestimmte Phasen und Stile der Garten- und Parkentwicklung im Ruhr gebiet. Sicher gibt es auch noch viele weitere nennenswerte Anlagen. Wolfgang Gaida / Helmut Grothe 8Barocke Pracht, Bürgerstolz und Orte des Wandels © Klartext Verlag 2010 Den konkreten Garten- und Parkbeschreibungen wird jeweils eine thematische Einführung vorangestellt. Dabei erfolgt diese Gliederung nicht allein nach der Zeitenfolge, den Gestaltungsstilen und den Nutzungskategorien. Wir haben versucht, verständliche und thematisch schlüssige Kapitel zu bilden. Neben der Geschichte der Orte, die es aufzuspüren gilt, wird natürlich der heutige Erlebniswert der Gärten und Parks beschrieben. Ein Hinweis auf Kinderspielplätze oder Kinderspielmöglichkeit darf selbstverständlich nicht feh- len, um die Entdeckungsreise durch die Gärten und Parks des Ruhrgebietes zu einem Familienerlebnis zu machen. Der Besuch der meisten der beschriebenen Gärten und Parks ist kostenfrei. Soweit für eine Parkanlage Eintritt erhoben wird, finden Sie einen entsprechenden Hinweis. Die räumliche Abgrenzung des Ruhrgebiets erfolgt in den Gebietsgrenzen des Regionalverbandes Ruhr. Und nun lassen Sie sich von der Garten- und Park- geschichte und den Geschichten darum herum neugierig machen und starten Sie Ihre Entdeckungstour durch die Garten- und Parklandschaft des Ruhrgebiets. Wolfgang Gaida Helmut Grothe Wolfgang Gaida / Helmut Grothe Barocke Pracht, Bürgerstolz und Orte des Wandels 9 © Klartext Verlag 2010 Der Garten – Die Erfolgsgeschichte einer (ur)alten Idee Die Idee der Menschen, einen Garten anzulegen, ist uralt. Solange menschliches Wirken und Siedeln in Wort und Bild dokumentiert wurde, sind auch Garten und Parks darge- stellt und belegt: Mal als Orte zur Erbauung des Geistes und der Seele, mystisch religiös begründet in Form von Tempelgärten oder heiligen Hainen, oder schlichtweg als Orte, das Leben mit seinen Freuden, Genüssen und An- nehmlichkeiten mit allen Sinnen zu genießen. Schauen wir auf die Abbildung eines Gartens eines hohen ägyptischen Beamtens um ca. 1.500 v. Chr., also jetzt ca. 3.500 Jahre zurück, so erkennen wir die Merkma- le und Gestaltungselemente moderner Gärten, wie diese uns gerade in den gängigen Lifestyle-Magazinen zu Garten und Wohnen vorgeführt werden. Wenn man sich etwas mit der Art der Darstellung ver- traut gemacht hat – die Pflanzen werden in der Ansicht dargestellt – erkennen Sie: • eine axial ausgerichtete Gartenanlage mit streng geo- metrischen Formen, • eine lückenlose Einfriedigung, betont und verstärkt durch Baumreihen, • eine konsequente Raumbildung durch Baumreihen, auch innerhalb des Gartens, • geometrisch geformte Wasserbecken umrahmt von Gräsern (hier: Papyruspflanzen), • Dattelpalmen und andere Fruchtbäume und • mittendrin ein üppiger Weingarten. Diese Abbildung zeigt, dass die Idee des Gartens nicht nur (ur)alt ist, sondern dass sie auch schon in den frü- hen Hochkulturen vor einigen Tausendjahren in Perfektion Wolfgang Gaida / Helmut Grothe 10Barocke Pracht, Bürgerstolz und Orte des Wandels © Klartext Verlag 2010 Darstellung eines ägyptischen Gartens – 1.500 v. Chr. vollendet war. Seitdem variieren wir diese Idee und stel- len sie in die sich verändernden gesellschaftspolitischen (Macht)Verhältnisse von Absolutismus und Demokratie, von Monarchie und Republik. Und dazu passend wech- seln die gestalterischen Stilmittel von axial-geometrisch über romantisch-verklärend, exotisch-bunt, raumbildend- ordnend, bodenständig-heimisch, geplant-natürlich bis hin zu nüchtern-minimalistisch. Es gibt in der Geschichte der Gartenkünste viele Defi ni- tionen zum Garten. Viele haben die Abgrenzung vom pa- radiesischen Garten, dem sicheren umgerteten Land, zum Acker mit der Fron der Feldarbeit und zur gefahrvollen Wildnis zum Gegenstand. Eines aber ist fast allen Defi nitionen gemeinsam: der Gewinn, der Nutzen eines Gartens ist stets ein ideeller Wolfgang Gaida / Helmut Grothe Barocke Pracht, Bürgerstolz und Orte des Wandels11 © Klartext Verlag 2010 Wert. Gärten entstehen in Kulturen und Gesellschaften, die es sich leisten können. Kulturen, die sich volkswirtschaft- lich einen Überschuss erarbeitet haben, schmücken sich mit Gärten und Parks, um in ihnen zu verweilen. Früher wie heute kostet die Anlage von Gärten und Parks sehr viel Geld, es wird aber um so reichhaltiger von der Parkschöpfung – noch über Generationen – an die Parknutzer wieder zurückgegeben. Jürgen Milchert, ein Fachautor dieser Tage, formulierte es unlängst so: »Der Garten, die Idee des öffentlichen Parks stellt unser Welt- kulturerbe dar, das in allen sesshaften Kulturen für die Sonnenseite des Lebens steht, manchen gar als Paradies gilt.« Wolfgang Gaida / Helmut Grothe 12Barocke Pracht, Bürgerstolz und Orte des Wandels © Klartext Verlag 2010.

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