In Diesem Heft

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In diesem Heft Editorial Essay HELMUT BOCK Die Russische Revolution 1917 – »Kriegskind des 20. Jahrhunderts« 7 Rechtschreibreform RONALD LÖTZSCH Die »Rechtschreibreform« und ihre »utopische« Alternative 21 Gesellschaft – Analysen & Alternativen CHRISTOPH BUTTERWEGGE Globalisierung, Standortsicherung und Wohlfahrtsstaatsentwicklung 49 HEINZ-DIETER HAUSTEIN Evolutionskrise, Arbeit und technologische Innovation 62 ANDREAS REICHSTEIN Die Zukunft der Arbeitswelt 74 KLAUS STEINITZ Massenarbeitslosigkeit in den neunziger Jahren – Schlußfolgerungen für linke Alternativen 86 HERBERT NIEMANN Überlegungen zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft 100 Lesenswert PETER JACOBS »Ein bißchen unter Naturschutz«. Victor Klemperers Tagebücher aus der frühen DDR-Zeit 108 VOLKMAR SCHÖNEBURG Hilde Benjamin – Eine Biographie 114 Osteuropa LÁSZLÓ ANDOR Für den Osten nichts als Versprechungen 123 WLADISLAW HEDELER Für einen neuen Sozialismus 128 Einladung zur Crossover-Konferenz 132 Utopie-Geschichte RICHARD SAAGE Zum Verhältnis von Individuum und Staat in Thomas Morus’ »Utopia« 134 Realsozialistische Kommunistenverfolgung MEINHARD STARK Die SED-Führung und die deutschen Opfer der »Säuberung« in der UdSSR 146 MARIO KESSLER Antisemitismus in der SED 1952/53. Verdrängung der Geschichte bis ans Ende 158 Festplatte WOLFGANG SABATH Die Wochen im Rückstau 168 Bücher & Zeitschriften Detlef Joseph: Der Rechtsstaat und die ungeliebte DDR, GNN Verlag 1997 (HERMANN KLENNER) 170 Elke Reuter/Detlef Hansel: Das kurze Leben der VVN von 1947 bis 1953. Die Geschichte der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes in der sowjetischen Besatzungszone und in der DDR, edition ost Berlin 1997 (MANFRED BEHREND) 171 Richard Scheerer: Bekennende Christen in den evangelischen Kirchen Deutschlands 1966-1991. Geschichte und Gestalt eines konservativ-evangelikalen Aufbruchs, Haag und Herchen Frankfurt a.M. 1997 Wolfgang Thumser: Kirche im Sozialismus. Geschichte, Bedeutung und Funktion einer ekklesiologischen Formel (Beiträge zur historischen Theologie 95), XVIII, Verlag J.C.B. Mohr/ Siebeck Tübingen 1996 (JENS LANGER) 174 August Bebel: Ausgewählte Reden und Schriften. Band 10 (2 Teilbände): Die Frau und der Sozialismus. Hrsg. vom Internationalen Institut für Sozialgeschichte Amsterdam, mit einem Geleitwort von Susanne Miller, Bearb. von Anneliese Beske und Eckhard Müller, K.G. Saur Verlag München/ New Providence/London/Paris 1996 (HANNA BEHREND) 175 Peter L. Berger (Hrsg.): Die Grenzen der Gemeinschaft. Konflikt und Vermittlung in pluralistischen Gesellschaften. Ein Bericht der Bertelsmann Stiftung an den Club of Rome, Verlag Bertelsmann Stiftung Gütersloh 1997 (STEFAN BOLLINGER) 179 Hubert Schleichert: Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren. Anleitung zum subversiven Denken, C.H. Beck Verlag München 1997 Edward W. Said: Götter, die keine sind. Der Ort des Intellektuellen, Berlin Verlag Berlin 1997 Paolo Flores d’Arcais: Die Linke und das Individuum. Ein politisches Pamphlet Verlag Klaus Wagenbach Berlin 1997 (ROGER BEHRENS) 181 Gabriele Köhler, Charles Gore, Utz-Peter Reich, Thomas Ziemer (eds.): Questioning Development. Essays on the theory, policies and practice of development interventions, Metropolis-Verlag Marburg 1996 (ARNDT HOPFMANN) 183 Carlo M. Cipolla: Die gezählte Zeit. Wie die mechanische Uhr das Leben veränderte, Verlag Klaus Wagenbach Berlin 1997 (ULRICH BUSCH) 185 Tanja Jaksch, Hans Rudolf Bork, Claus Dalchow, Dieter Dräger (Hrsg.): Landnutzung in Mittel- und Osteuropa – Natürliche Bedingungen, Land- und forstwirtschaftliche Nutzungspotentiale, Transformationsprozeß im ländlichen Raum, Budapest 1996 (HORST GRIENIG) 187 Jenny Richter/Heike Förster/Ulrich Lakemann: Stalinstadt – Eisenhüttenstadt. Von der Utopie zur Gegenwart. Wandel industrieller, regionaler und sozialer Strukturen in Eisenhüttenstadt, Schüren Marburg 1997 (JÖRG ROESLER) 190 An unsere Autorinnen und Autoren Impressum 192 Editorial Wenn es auf das Jahresende zugeht, ist es wohl an der Zeit, kurz innezuhalten und über Vergangenes und Zukünftiges nachzuden- ken. Vielleicht nicht das einzig Wichtige, aber für uns und unsere Leser sicherlich von großer Bedeutung – »UTOPIE kreativ« hat wieder ein durchaus erfolgreiches Jahr lang bestanden. Erstmals seit langem sind einzelne Hefte eines Jahrganges ver- griffen: Neben dem Mai-Heft (Nr. 79), in dem unter anderem ein Ökologie-Arbeitspapier der Brandenburger PDS erschienen ist, betrifft dies vor allem das noch immer stark nachgefragte Juli/ August-Heft (Nr. 81/82), insbesondere die dort dokumentierten Beiträge der Konferenz »Realsozialistische Kommunistenver- folgung. Von der Lubjanka bis Hohenschönhausen« große Auf- merksamkeit bei der Leserschaft fanden und finden. Das hat uns auf die Idee gebracht, eventuell einen Sonderdruck mit diesen Beiträgen herauszubringen. Aber die finanziellen Ressourcen von Redaktion und Verlag sind sehr begrenzt und wurden im Laufe des Jahres durch die wohl etwas voreilige Veröffentlichung eines Aufsatzes von Wolfgang Harich »Über die Besonderheiten des deutschen Weges zum Sozialismus« im April-Heft (Nr. 78) noch weiter verringert. Denn diese Publikation hat zu einer gerichtli- chen Auseinandersetzung um die Veröffentlichungsrechte geführt, in der Redaktion und Verlag sowie der Autor Jochen Cerny – der das Dokument aus der Feder Harichs im Archiv der Gauck-Behör- de gefunden und es überhaupt erst der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat – letztlich unterlegen sind. Der Hauptgrund, weshalb wir uns mit dem Sonderdruck der Konferenzbeiträge so schwer tun, ist allerdings ein anderer. »UTOPIE kreativ« ist nämlich chronisch unterfinanziert. Das heißt, wir können faktisch zum gegenwärtigen Verkaufspreis die Kosten nur decken, wenn stets die gesamte Auflage eines Heftes tatsächlich verkauft würde. Dies ist natürlich unrealistisch, und wir sehen uns daher mit dem unhaltbaren Zustand konfron- tiert, daß Defizite bei der Herstellung unserer Zeitschrift praktisch vorprogrammiert sind. Weil aber auch die Diskussion sozialisti- scher Alternativen, wie die aller Utopien, einer realitätsverhafteten Grundlage bedarf, wenn sie nicht zur reinen Illusion verkommen soll, müssen wir dringend einen Ausweg finden. Und dieser Ausweg kann – da uns als ehrenamtlich arbeitende Redaktion das leider allgemein standort-übliche Instrument der Kostensenkung durch Entlassung von Mitarbeitern nicht zu Gebote steht – nur über eine Preiserhöhung führen. Nach zweieinhalb Jahren Preisstabilität wird ab Januar 1998 das Einzelheft 10 DM, das Doppelheft 20 DM und das Abonnement im Inland 108 DM jährlich (für das Ausland 144 DM) kosten müssen. Dabei ist uns sehr wohl bewußt, daß wir uns damit leicht in ein Dilemma hineinmanövrieren könnten, weil natürlich immer die Gefahr besteht, daß die erhofften Mehreinnahmen durch den Rückgang bei den Abonnements und beim Einzelverkauf (über)- kompensiert werden. Wir hoffen jedoch, durch ein verstärktes Bemühen um eine weitere Verbesserung der Qualität manche finanzielle Zumutung durch mehr Niveau auszugleichen. Am wichtigsten ist allerdings, daß uns unsere Stammleserinnen und -leser treu bleiben und neue dazukommen. Die Redaktion verabschiedet sich aus dem alten Jahr mit einem herzlichen Dankeschön an unsere Autoren, Leser und Sympathi- santen sowie mit den besten Wünschen für ausreichend kreative Utopien im neuen Jahr 1998. ARNDT HOPFMANN 7 UTOPIE kreativ, H. 85/86 (November/Dezember) 1997, S. 7-20 HELMUT BOCK Die Russische Revolution 1917 – »Kriegskind des 20. Jahrhunderts« Immer und überall droht dem Nachdenken über Geschichte die Gefahr der geistigen Selbstauslieferung an heutige oder gestrige »Traditions«-Macher: an Sachwalter von rein politischen Interes- sen, die ihre »Traditionen« aus der Geschichte herleiten – zumeist durch willkürliche Auswahl, Deutung, Aktualisierung. Mit anderen Worten: Es gibt subjektive Vorgänge, bei denen Ereignisse, Ideen und Taten der Vergangenheit gemäß aktuell-politischer Strategien rezipiert, durch die jeweils herrschende Traditionspflege aber auch zurechtgebogen werden. Von Wert ist dagegen ein anderes: die Arbeit mit dem Begriff »historisches Erbe«. Er bezieht sich auf alles, was objektiv in der Geschichte existiert und – wie auch immer – als Wirkungskraft auf den Gang der Menschheit einen Einfluß gewonnen, das Leben der Zeitgenossen wie der Nachgeborenen geprägt hat. Der Begriff des Helmut Bock – Jg. 1928, objektiv historischen Erbes könnte geeignet sein, die Aktivitäten Historiker, Prof. em. Dr. phil. und Entscheidungen der Vergangenheit primär aus den einstigen habil., Berlin. Bedingungen und Verhältnissen zu verstehen, folglich nicht an- ders als durch historisch-konkrete Reproduktion und Darlegung zu erinnern. 80 Jahre nach der Russischen Revolution wäre dem- nach sine ira et studio zu sagen, was die widerstreitenden Akteure des Jahres 1917 unter dem Zwang von bis dahin niemals erlebten Verheerungen tun wollten und konnten: was sie erhofften, erreich- ten – aber auch verfehlten. Die forschende Analyse und Interpretation – die Voraussetzung des historisch begründeten Erinnerns – erfolgt freilich nicht ohne die weltpolitischen Erfahrungen, die allen Generationen seit da- Der vorliegende Text ist die mals zugewachsen sind. Dieses heutige Wissen, das mit seinen redigierte und mit Literatur- unterschiedlichen Parteinahmen, auch seinen Ernüchterungen angaben ergänzte Fassung wiederum stark eingefärbt ist, kann nun ebenfalls dazu verleiten, des Beitrages, der für einen die geschichtliche Rückschau subjektiven Beeinträchtigungen aus- Reader der Marx-Engels- Stiftung e. V.,

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