4 | 2015 SARNEN, 20. AUGUST 2015 | 39. JAHRGANG | ERSCHEINT SECHSMAL JÄHRLICH rudern aviron canottaggio ZEITSCHRIFT DES SCHWEIZER RUDERSPORTS | BULLETIN DE L’AVIRON SUISSE | BOLLETTINO DEL CANOTTAGGIO SVIZZERO SPITZENSPORT Weltcup-Final Luzern: Hut ab dem Schweizer Silber-Vierer auf dem Rotsee Die Schweiz jubelte am Rotsee während dem Weltcupfinale der olympischen Bootsklassen: Silber für ihren Leichtgewichts-Vierer mit Simon Schürch, Mario Gyr, Lucas Tramèr und Simon Niepmann. Da- mit präsentierte sich die Schweiz Marbach Bernhard Foto: anderthalb Monate vor der WM in Aiguebelette/Frankreich und bereits ein Jahr vor Olympia mit einem sehr schlagkräftigen Flagg- schiff. In den B-Finalen klassierten sich drei weitere Schweizer Boote: der Männer-Doppelvierer und der Frauen-Einer sowie der Frauen- Leichtgewichts-Doppelzweier. Zufriedene Weltcupsieger und Silbermedaillengewinner an der Luzerner Ruderwelt: die Crew des An den Ufern war kaum ein Durchkom- leichten Vierers-ohne nimmt ein erfrischendem Fussbad (Schlagmann Simon Niepmann, Mario men. Menschen über Menschen säumten Gyr, Simon Schürch und Lucas Tramèr / v.l.n.r.). den Rotsee. Die Stimmung schlug hohe Wogen. Kein Wunder, da eine Schweizer Rotsee zum Hexenkessel: Kuhglocken und herausgefordert von den Schweizern, ihre Crew in den Weltcupfinalrennen im Kampf lautes «Hopp Schwiiz» des tobenden Publi- Führungsposition seit Streckenviertel nicht um die Medaillen dabei war. Und es war kums übertönten beim letzten Streckenvier- mehr nehmen. Die Würze der ganzen nicht nur irgendein Schweizer Boot, son- tel nahezu die Streckenreportage. Die Neu- Geschichte: ein Neuseeländer namens Ian dern das Flaggschiff des Schweizerischen seeländer liessen sich dennoch, wenn auch Wright ist seit letzten Spätherbst der neue Ruderverbandes (SRV): der Leichtgewichts- Vierer mit den Europameistern Simon Schürch (SC Sursee), Mario Gyr (SC Luzern), Lucas Tramer (CA Vesenaz/Basler RC) und Simon Niepmann (SC Zürich/ Basler RC). Auf dem Göttersee waren sie jeweils Start-Ziel-Sieger in ihrem Vorlauf und ihrem Halbfinale. Die Hoffnungen waren gross und die Chancen intakt, das Rowing Swiss Seyb, Detlev Foto: Finale zu gewinnen. Doch das Finale lief anders als die vorherigen Rennen, ein Schau- spiel in vier Akten sich stets zuspitzend: Ein ungewohnt verhaltener Start liess das Schweizer Riemenquartett bei erstem Stre- ckenviertel zunächst auf fünfter Position laufen, um dann aufzudrehen Schlag um Schlag und aufzuräumen bis Streckenhälfte in die dritte Position. Von da an ging es um Gold oder Silber. Je näher das Geschehen in den Zielbereich kam, umso mehr wurde der Mitfiebernd und anfeuernd Support geben: das Schweizer Grandstand-Publikum. 2 | rudern aviron canottaggio 4 | 15 EDITORIAL Titelseite: Alles neu! Das Albanosystem, die Stege und die begehbare Startanlage in der Naturarena Rotsee wurden anlässlich Editorial der Weltcuprennen an der Ruderwelt in Betrieb genommen. Foto: Stöh Grünig Nationaltrainer für den Schweizer Rudersport. Mit und dank ihm haben diese vier Schweizer Riemenruderer der Weltklasse das Fürch- ten gelernt. Silber war der Lohn für die Schweizer Crew. Dies sicherte ihr den Weltcupgesamtsieg, den ersten seit 2001 (Markus Gier/Nico- las Lätt im leichten Doppelzweier). An der ersten Weltcupregatta in Bled schaute Gold heraus, aber ohne Anwesenheit der Neuseeländer. Aiguebelette im Fokus... und auch Rio Seit der Weltcupregatta Varese sind ihnen die Neuseeländer zum Mass macht sich schon bemerkbar! aller Dinge geworden und werden es bis zur WM sein. Und bemer- Schlag auf Schlag wechselten sich − seit dem letzten Erscheinen kenswert zu den Schweizern: Sie schlugen ab Streckenhälfte die von «Rudern Aviron Canottaggio» − in den Monaten Juni, Juli Dänen, die vorjährigen Weltmeister (bis auf einen), die in Amsterdam und August die internationalen Regatten und Meisterschaften ab: Weltbestzeit gefahren waren. Darüber kommentierte Andreas Bucher, World Rowing Cup II und III, U23-Weltmeisterschaften, Coupe OK-Präsident der Ruderwelt Luzern, begeistert: «Was für ein Rennen; de la Jeunesse und Junioren-Weltmeisterschaften. Ruder-Hoch- ich verneige mich vor der Schweizer Crew» – und zog elegant den saison pur! Wenn Selektionen für solche Events und Titelkämpfe Panama-Hut von seinem Haupt. durch die SRV-Selektionsgremien vorgenommen werden, bein- haltet dies auch immer, dass Zielsetzungen und Leistungsstan- Schweizer B- und C-Finalisten dards formuliert werden. Konstatieren darf man erfreulicherwei- Weniger laut ging es für die Schweizer in den B-Finals (Plätze 7−12) zu se, dass diese praktisch bei allen Anlässen erreicht werden konn- und her. Der Männer-Doppelvierer mit Roman Röösli (SC Sempach), ten. Und darüber hinaus gab es auch einige Athlet/-innen, die bei Augustin Maillefer (Lausanne-Sports Aviron), Nico Stahlberg (RC diesen Gelegenheiten sich auf dem Siegesponton wiederfanden: Kreuzlingen) und Barnabé Delarze (Lausanne-Sports Aviron) belegte zum Teil erwartet, zum Teil erhofft und zum Teil sogar überra- Rang 2 und damit in der Gesamtklassierung Rang 8. Der Frauen-Einer schend. Beim Coupe de la Jeunesse jedoch resultierte weniger als mit Jeannine Gmelin (RC Uster), der EM-Zweiten, landete auf Rang die Zielsetzung vorsah, was sich denn auch in der Länderwertung 3 und lag damit im Schlussklassement auf Rang 9 und der Frau- niederschlug. Statt noch Platz 3 wie bei der Rotsee-Heimveran- en-Leichtgewichts-Doppelzweier mit Frederique Rol (Lausanne-Sports staltung vor zwei Jahren ergab die Einreihung Position 10. Aviron) und Patricia Merz (SC Zug) kam über seine Position 6 nie Nun aber gehört der Fokus dem Ruder-Saisonhöhepunkt, den heraus und beendete das Rotsee-Debüt mit Schlussrang 12. Bereits am Ruderweltmeisterschaften auf dem grenznahen Lac d'Aigue- Samstag waren im C-Final (Plätze 13−18) bei den Männern der Zwei- belette. In Sarnen und im französischen Libourne feilen das Trai- er-ohne mit Markus Kessler und David Aregger (beide RC Schaff- nerteam und die Athlet/-innen seit Wochen an Technik und hausen) auf Rang 6 (Schlussklassierung 18.) und der Leichtge- Form. In Savoyen geht es allerdings nicht allein nur um Weltmei- wichts-Doppelzweier mit Michael Schmid (SC Luzern) und Daniel sterschafts-Edelmetall, sondern bereits auch um Quotenplätze Wiederkehr (RC Baden) auf Rang 3 (Schlussklassierung 15) zu finden. für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro vom nächsten Jahr. Die Doppelzweier-Crew war in Bled noch sechste. Der unfallbedingte Die Traumdestination Rio ist jedoch keineswegs problemlos. In Handbruch Michael Schmids wirkte sich beim Rotseestart fatal aus. der Rubrik «Olympia: Rio ein Jahr vor den Spielen 2016» von SRF wird regelmässig über die Situation vor Ort (z.B. die Einlei- Neuseeland Gesamtweltcupsieger tung der städtischen Abwässer ins Meer und damit in die Gefilde Die dreiteilige Weltcupserie hatte ihren Beginn in Bled. Erst in Vare- der Ruderer und Segler) und über die für die Schweizer Sportver- se stiess das neuseeländische Nationalkader dazu und räumte bis und bände zu überwindenden Hürden berichtet. So auch am 10. mit Rotsee bei einer Gesamtbilanz von 117 Punkten regelrecht ab. August, wo sich die wegen der Junioren-WM ohnehin in Rio Ohnehin steht Neuseeland auf dem Medaillenspiegel der 20 Natio- befindlichen SRV-Verantwortlichen Christian Stofer und Heinz nen in 14 olympischen Bootsklassen zuvorderst: 9 Medaillen (5 Gold, Schaller auf die Suche nach einem Regattaplatz-nahen Quartier 3 Silber 1 Bronze). Gewonnen wurden bei den Männern der Einer machten. Dies ist von Nöten, weil sich das olympische Dorf weit- (der WM-Zweite Mahé Drysdale), der Zweier-ohne (Eric Murray, ab befindet und beim üblichen Vekehrschaos ein vernünftiger Hamish Bond) und der Leichtgewichtsvierer (James Hunter, Alistair und terminsicherer Transfer zur Wettkampfstätte Lagoa Rodrigo Bond, James Lassche, Curtis Rapley), bei den Frauen der Doppel- de Freitas nicht gewährleistet ist (der Beitrag ist einsehbar unter zweier (Eve Macfarlane, Zoe Stevenson) und der Leichtgewichts- J http://www.srf.ch/sendungen/sportaktuell). Jürg Trittibach rudern aviron canottaggio 4 | 15 | 3 MOT DU PRESIDENT « Les performances individuelles, ce n'est Gemeinsam pas le plus important. kommen wir noch schneller voran. On gagne et on perd en Herzlichen Dank équipe » (Zinédine Zidane) den Sponsoren! Partner En tout premier lieu, j’aimerais féliciter nos marque de reconnaissance que vous leur athlètes et entraîneurs qui se sont distingués témoigneriez. Par tous les sacrifices consentis, à la Coupe du monde et aux Championnats ils le méritent bien ! du monde M23 à Plovdiv. En particulier, la Je salue le travail remarquable effectué par victoire du 4- pl. au classement final de la l’ensemble des bénévoles, arbitres, organi- Coupe du monde représente une première sateurs, samaritains et service médical dans dans une catégorie olympique depuis 2001. des conditions caniculaires extrêmes durant Verbandssponsoren A Plovdiv, l’aviron féminin suisse a été à les Championnats suisses. Ils ont eux aussi l’honneur avec deux médailles et une place su montrer un esprit d’équipe se soutenant en finale, ce qui est très encourageant les uns les autres et se suppléant dans l’unique pour l’avenir de notre équipe nationale but de permettre aux rameurs de pouvoir notamment au regard de l’évolution que participer dans les meilleures conditions aux notre sport devra prendre dans les années à courses qui ont dû, en raison de la canicule, venir afin d’assurer la parité entre hommes et être reprogrammées. Au nom de la FSSA, femmes lors des grands événements
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