Kommuniqué / PDF, 939 KB

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79/KOMM XXIII. GP - Untersuchungsausschuss NR - Kommuniqué 1 von 172 79/KOMM XXIII. GP Kommuniqué des Untersuchungsausschusses betreffend Beschaffung von Kampfflugzeugen (1/GO XXIII. GP) Untersuchungsausschussprotokoll (1/GO) 43. Sitzung, 13.06.2007 - öffentlicher Teil Der Untersuchungsausschuss betreffend Beschaffung von Kampfflugzeugen hat am 13. Juni 2007 auf Antrag der Abgeordneten Dr. Günther Kräuter, Mag. Dr. Maria Theresia Fekter, Mag. Werner Kogler, Mag. Ewald Stadler und Mag. Gernot Darmann einstimmig beschlossen, alle Protokolle (bzw. Tonbandabschriften) der öffentlichen Teile der Sitzungen dieses Untersuchungsausschusses im Internet auf der Homepage des Parlaments gemäß § 39 Abs. 1 GOG als Kommuniqué zu veröffentlichen. TONBANDABSCHRIFT Untersuchungsausschuss betreffend Beschaffung von Kampfflugzeugen 43. Sitzung / öffentlicher Teil Mittwoch, 13.06.2007 Gesamtdauer der Sitzung: 09:08 Uhr – 19:15 Uhr Hinweis: Allfällige von Auskunftspersonen bzw. Sachverständigen erhobene und vom Untersuchungsausschuss anerkannte Einwendungen gegen Fehler der Übertragung vom Tonträger in das Protokoll werden in späteren Protokollen angeführt. Wien, 2007 06 14 Jochen Pack Dr. Peter Pilz Schriftführer Obmann 2 von 172 79/KOMM XXIII. GP - Untersuchungsausschuss NR - Kommuniqué 1 Untersuchungsausschuss betreffend Beschaffung von Kampfflugzeugen TONBANDABSCHRIFT 43. Sitzung/öffentlicher Teil Mittwoch, 13. Juni 2007 Gesamtdauer der 43. Sitzung: 9.08 Uhr – 19.15 Uhr BR-Sitzungssaal 79/KOMM XXIII. GP - Untersuchungsausschuss NR - Kommuniqué 3 von 172 U-Eurofighter, XXIII. GP 13. Juni 2007/ öffentlich – Tonbandabschrift 43. Sitzung / 2 Beginn der Sitzung: 9.08 Uhr Obmann Dr. Peter Pilz: Guten Morgen! Ich begrüße alle Abgeordneten, Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen, Pressevertreter und Vertreter und Vertreterinnen bei der Sitzung des Untersuchungsausschusses – was ist das schon wieder, kann man diese Dinger da wegtun? Ich habe wieder Protokollberichtigungen, weise darauf hin, dass diese Protokollberichtigungen öffentlich aufliegen, gehe davon aus, dass sie von Mitgliedern aller Fraktionen eifrig studiert werden und wir dann später in einer Geschäftsordnungssitzung wie üblich damit verfahren werden. Sie liegen hier vorne auf. Nachdem es jetzt keine Wünsche zur Geschäftsordnungs-Besprechung gibt, kommen wir gleich zur ersten Befragung, und ich ersuche Herrn Dr. Karl Schober in den Saal zu bitten. So, danke schön, das sind Prachtaufnahmen für Dich persönlich. Danke. Ich sage zum ersten, zum zweiten und zum dritten. 4 von 172 79/KOMM XXIII. GP - Untersuchungsausschuss NR - Kommuniqué U-Eurofighter, XXIII. GP 13. Juni 2007/ öffentlich – Tonbandabschrift 43. Sitzung / 3 Obmann Dr. Peter Pilz: Wir kommen zur Anhörung von Herrn Dr. Karl Schober. Danke für Ihr Erscheinen. Vor Ihrer Anhörung muß ich Sie auf Ihre Pflicht zur Angabe der Wahrheit und der strafrechtlichen Folgen einer falschen Aussage erinnern. Eine vorsätzliche falsche Aussage vor dem Untersuchungsausschuss wird gemäß § 288 Abs 3 des Strafgesetzbuches wie eine falsche Beweisaussage vor Gericht mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe bestraft. Diese Erinnerung wird auch im Amtlichen Protokoll festgehalten. Wir kommen zu Ihren Personalien, bitte immer ins Mikrophon zu sprechen und dazu einzuschalten. So, genau. Ihr vollständiger Name lautet? StA Dr. Karl Schober: Dr. Karl Schober. Obmann Dr. Peter Pilz: Ihr Geburtsdatum? StA Dr. Karl Schober: 20.5.1960. Obmann Dr. Peter Pilz: Ihre Anschrift. StA Dr. Karl Schober: Per Adresse Staatsanwaltschaft Wien, 1080 Wien, Landesgerichtsstraße 11. Obmann Dr. Peter Pilz: Und Ihr Beruf? StA Dr. Karl Schober: Staatsanwalt. Obmann Dr. Peter Pilz: Sie sind öffentlich Bediensteter. Gemäß § 6 der Verfahrensordnung dürfen Sie sich bei Ihrer Einvernahme nicht auf die Amtsverschwiegenheitspflicht berufen. Ihre vorgesetzte Dienstbehörde, das Bundesministerium für Justiz wurde von Ihrer Ladung und den Themen der Befragung in Kenntnis gesetzt. Auf die Aussageverweigerungsgründe nach § 7 der Verfahrensordnung wurden Sie bereits in der schriftlichen Ladung hingewiesen. Sollte auf eine konkrete Frage hin einer dieser Gründe Ihrer Meinung nach schlagend werden, wenden Sie sich bitte an den Verfahrensanwalt oder an mich zur Besprechung der weiteren Vorgangsweise. Nach der Verfahrensordnung haben Sie vor Eingang in die Befragung das Recht einer persönlichen Erklärung zum Beweisthema. Wollen Sie von diesem Recht Gebrauch machen? StA Dr. Karl Schober: Ja. Obmann Dr. Peter Pilz: Dann bitte ich um diese Erklärung. StA Dr. Karl Schober: Habe ich Sie richtig verstanden, vor jeder einzelnen Frage? Obmann Dr. Peter Pilz: Vor Eingang in die Befragung. StA Dr. Karl Schober: Nein, möchte ich nicht, danke. Obmann Dr. Peter Pilz: Okay, erster Fragesteller ist der Abgeordnete Stadler, bitte. Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (FPÖ): Herr Dr. Schober, könnten Sie uns mitteilen, wie Sie mit der Causa Eurofighter dienstlich zu tun haben? Sie müssen das Mikrophon einschalten, sonst sind Sie nicht drauf. StA Dr. Karl Schober: Ich führe derzeit ein Strafverfahren gegen Generalmajor Wolf, seine Gattin, gegen Erhard Steininger und gegen Erika und Gernot Rumpold. Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (FPÖ): Waren Sie bereits mit den Strafanzeigen aus dem Jahre 2002 und 2003 befasst? Sie müssen jeweils das Mikrophon einschalten. StA Dr. Karl Schober: Nein, war ich nicht. 79/KOMM XXIII. GP - Untersuchungsausschuss NR - Kommuniqué 5 von 172 U-Eurofighter, XXIII. GP 13. Juni 2007/ öffentlich – Tonbandabschrift 43. Sitzung / 4 Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (FPÖ): Herr Vorsitzender, ich weiß nicht, warum hier schon wieder die Gegenschaltung, die Mikrophone schon wieder gegengeschaltet sind? Das ist jedes Mal. Obmann Dr. Peter Pilz: Bitte sofort die entsetzlich störenden Gegenschaltungen der Mikrophone zu beseitigen. Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (FPÖ): Ja, das ist wirklich lästig, weil bei jeder … Obmann Dr. Peter Pilz: Ja, ich verstehe es schon, das ist schon richtig, ja. Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (FPÖ): Meine Frage daher noch einmal. Obmann Dr. Peter Pilz: Kann man das bitte von Seiten der Parlamentsdirektion, wird schon gemacht, danke. Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (FPÖ): Waren Sie mit den Strafanzeigen des Jahres 2002 und 2003 einmal von einem Anonymus und einmal von der Anwaltskanzlei Höhne In der Maur und Partner eingebracht, befasst? StA Dr. Karl Schober: Ich kann mich an diese Anzeigen, die von Ihnen genannt wurden, konkret nicht erinnern, wüsste aber nicht, dass ich damit befasst gewesen wäre. Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (FPÖ): Sind diese Strafanzeigen auch beim nunmehr von Ihnen geführten Ermittlungsakt? StA Dr. Karl Schober: Nein, das sind sie nicht. Meines Wissens können diese Anzeigen nur in dem Verfahren 61 St/05, das dem Ausschuss vorliegt und das meines Wissens vom Kollegen Schön geführt wurde, Gegenstand dieses Verfahrens sein. Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (FPÖ): Soweit ich sehe, ist die Mitteilung über die Zurücklegung der Strafanzeige über die Kanzlei Dr.Höhne von Dr. Müller gefertigt. StA Dr. Karl Schober: Das ist möglich, der damals der Gruppenleiter bei Dr. Schön in der Wirtschaftsgruppe war. Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (FPÖ): Es ist nämlich so, dass sehr wesentliche Dinge, die heute Gegenstand dieses Ausschusses sind und indirekt oder direkt auch Gegenstand Ihrer Ermittlungen sein könnten, bereits in diesen beiden Strafanzeigen sehr eingehend dargestellt werden. Ich bin daher erstaunt, dass die nicht im laufenden Ermittlungsakt sind. StA Dr. Karl Schober: Ich darf darauf hinweisen, dass der Untersuchungsausschuss sämtliche Unterlagen den der Staatsanwaltschaft Wien abgefordert hat, unter anderem auch dieses von mir genannte Tagebuch, weshalb ich in meinem Ermittlungsverfahren beim Untersuchungsrichter im Rahmen der Vorerhebungen auch beantragt, beziehungsweise bei meiner Oberbehörde beantragt habe, dieses Tagebuch, in dem sich mit großer Wahrscheinlichkeit verfahrensrelevante Teile befinden, wieder zumindest in Kopie zurück zu fordern. Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (FPÖ): Wie spielt sich das ab? Sie geben die Originale weiter und behalten sich keine Kopie zurück im Justizministerium? StA Dr. Karl Schober: Darüber kann ich keine Auskunft geben, da ich das Tagebuch nicht weitergegeben habe. Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (FPÖ): Wie Sie die Ermittlungen begonnen haben, sind Sie tätig geworden aufgrund einer Strafanzeige des Verteidigungsministeriums, ist das richtig? StA Dr. Karl Schober: Das ist richtig. 6 von 172 79/KOMM XXIII. GP - Untersuchungsausschuss NR - Kommuniqué U-Eurofighter, XXIII. GP 13. Juni 2007/ öffentlich – Tonbandabschrift 43. Sitzung / 5 Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (FPÖ): Zu diesem Zeitpunkt war der Ermittlungsakt meiner Erinnerung nach noch nicht im Untersuchungsausschuss. StA Dr. Karl Schober: Diese Frage kann ich nicht beantworten, weil ich über den genauen Zeitablauf im Moment keine Erinnerung habe, den Zeitablauf, was die Übermittlung der Tagebücher betrifft. Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (FPÖ): Das ist jetzt etwas mühsam, wenn Sie diesen Teil des Ermittlungsaktes nicht kennen, wenn ich Sie genau zu den Gründen der seinerzeitigen Zurücklegung befragen möchte. Sie haben da überhaupt keine Kenntnis, nehme ich an. Von diesen Zurücklegungsgründen. Wir müssen uns darauf einigen, dass wir jeweils ausreden, und dann uns gegenseitig das Mikrophon uns wegschnappen. Bitte. StA Dr. Karl Schober: Über die Zurücklegungsgründe kann ich keine Angaben machen, da ich nicht die Zurücklegung durchgeführt habe. Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (FPÖ):

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