„Als Zeichen Setze Ich Meinen Bogen in Die Wolken.“

„Als Zeichen Setze Ich Meinen Bogen in Die Wolken.“

1 Gemeindebrief der Kirchengemeinden Juni 2020 Hambergen und Wallhöfen Juli 2020 Foto kann ich nicht öffnen! „Als Zeichen setze ich meinen Bogen in die Wolken.“ 2 Andacht Liebe Leserin, lieber Leser, ich sehe in diesen Tagen ständig Regenbogen. von den Tieren Auch mal am Himmel nach einem Regen- und Menschen, schauer, aber viel häufiger handgemalte in die paarweise den Fenstern. Eine richtige Regenbogen- aufgenommen sammlung hängt in den Fenstern des Kinder- werden und gartens Arche. Die Erzieherinnen haben die davon, wie Gott Kinder gebeten, einen Regenbogen zu malen. sie bewahrt. Sie können in diesen Wochen zwar nicht zu- Inmitten der sammen sein, aber sind so doch verbunden. Fluten, inmitten Der Regenbogen drückt die Hoffnung auf ein einer lebens- baldiges Wiedersehen aus. Und ich bin sicher: feindlichen Jede und jeder, der im Vorbeigehen diese Umgebung. vielen Regenbogen sieht, freut sich. Und einen neu- en Anfang er- So soll es sein, denn der Regenbogen ist vor möglicht. Der allem ein Hoffnungszeichen. Er steht am En- Bogen verbin- de der Erzählung von der Arche Noah. Nach- det den Himmel und die Erde, den Schöpfer dem die Tage der Flut überstanden sind und und seine Schöpfung. Gott verspricht: Solange die Menschen wieder festen Boden unter den die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Füßen haben, wendet sich Gott noch einmal Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, an Noah und seine Familie. Die Mutigen unter Tag und Nacht. Nein- es wird keine Flut mehr den Menschen und Tieren sind bereits lebens- geben, und auch die Corona-Pandemie ist froh wie junge Kälbchen aus der Arche her- keine Strafe Gottes. ausgerannt und kaum mehr zu sehen. Die Vorsichtigen wagen sich im Schatten der Dennoch: Das Leben stellt uns immer wieder Arche nur tastend und prüfend voran. Beides vor Herausforderungen. Obwohl wir Men- kann ich verstehen nach den Tagen des Einge- schen nicht perfekt sind, können wir Heraus- sperrtseins, ängstlich vor dem, was sein wird. forderungen meistern. In der Gemeinschaft Hoffend auf eine gute Wendung. noch besser als allein. Dank der Gaben, die Gott in uns gelegt hat: Darunter die Gabe, Nun spricht Gott: „Das ist der Bund, den ich unseren Verstand zu benutzen, um Lösungen für alle Zeiten mit euch und mit allen leben- zu finden und die Liebe, um uns anderen Men- den Wesen bei euch schließe. Als Zeichen schen zuzuwenden. Unter diesem Bogen, der dafür setze ich meinen Bogen in die Wolken. Himmel und Erde verbindet, mit unseren Ga- Er ist der sichtbare Garant für die Zusage, die ben und unter Gottes Segen werden wir auch ich der Erde mache.“ (Gen 9,12-13) diese Zeit der Herausforderungen überstehen. Wir sind miteinander verbunden und mit Gott. Es ist der Regenbogen, der am Ende dieser Davon erzählt ein jeder Regenbogen in all schönen aber auch schrecklichen Geschichte seiner Farbpracht. steht. Die Menschen waren so böse zueinan- der, dass Gott es nicht mehr aushalten konnte. Das macht mir Mut. Und schenkt mir ein Lä- Er wählt einen Neustart. cheln – Ihnen hoffentlich auch! Das war der schreckliche Teil. Ihr Pastor Björn Beißner Der schöne Teil ist der vom Bau der Arche, Impressum Herausgeber: Kirchenvorstände der Kirchengemeinden Hambergen und Wallhöfen Druck: Gemeindebriefdruckerei, Groß Oesingen Auflage: 4.100 Exemplare Redaktion: Redaktionskreis Hambergen -Wallhöfen Fotos: privat Titelseite: pixabay Aktuelles 3 Entschleunigung durch Corona Als mir meine Eltern und Großeltern früher Los. Sie müssen zur Arbeit, ohne eine anstän- Geschichten aus der DDR (aus der ich stam- dige Betreuung für die Kinder gewährleisten me und bis zu meinem 5.Lebensjahr gelebt zu können oder müssen Lösungen finden, die habe) erzählt haben, dass es nur gegen Wert- für alle Beteiligten nur unter extremer An- marken Lebensmittel gab, man stundenlang strengung möglich sind. So gern würde man anstehen musste vorm Konsum (Lebens- helfen - Unterstützung anbieten, aber dann ist mittelladen), es schlichtweg sehr vieles nicht da das Kontaktverbot. zu kaufen gab - nur rationiert - oder die Rega- le leer waren, Menschen sich um das letzte Mir selbst als "Rudeltier" fällt es sehr schwer. Pfund Mehl stritten.... das konnte ich mir Soziale Kontakte müssen jetzt anders stattfin- einfach nicht vorstellen. In einem reichen den. Land wie Deutschland, in dem es im Grunde an nichts mangelt, war es für mich ein sehr Es schmerzt mich zu sehen, wie Menschen, beunruhigendes Gefühl, diese Situation nun die sonst vielleicht auch nicht viele Ver- selbst in Teilen vorzufinden... Hatte ich doch wandte/ Bekannte hatten, jetzt weiter - zum die Geschichten von "damals" immer nur als Eigenschutz natürlich - in die Isolation abglei- "Geschichten von damals " abgetan. ten. Ich kann mich aber trotz dieser erzwungenen Gottesdienste/Besuche/Seniorennachmittage/ Entschleunigung, die uns unsere Mutter Erde Angebote für Kinder.... das alles ruht. Ich mit diesem Virus gerade zwangsauferlegt, bedauere das. Gerade jetzt fände ich es wich- nicht beschweren! Ich habe das Privileg nicht tig, Trost zu spenden, im Gottesdienst Anteil "systemrelevant" zu sein und darf mich zu zu nehmen, ein Gemeinschaftserlebnis zu Hause um meine drei Kinder kümmern, ihnen erzeugen, das uns umhüllt und Schutz vermit- Mut zusprechen und ihnen erklären, was gera- telt. Aber all das ist momentan nicht möglich. de um sie herum geschieht. Was gar nicht so einfach ist,wenn man bedenkt, dass kaum Für sich selbst eine Stimme nach oben zu jemand von uns Erwachsenen es genau ver- finden, ist derzeit der einzige Weg der geblie- steht.... ben ist. Gut, dass unser Herr ÜBERALL ist und uns hört. Aber wir bleiben konsequent zu Hause; ma- chen das Beste daraus. Wir üben für die Schu- Ich hoffe, dass Sie in dieser Zeit im Herzen le, spielen, basteln, werkeln und erleben Din- enger zusammenrücken, tief in dem Glauben, ge, für die im sonst sehr bestriebsamen Alltag dass dieses Virus nicht nur Leid, Entbehrung viel zu oft die Zeit fehlt. und Tod bringt, sondern auch das Gute - wenn nicht das Beste - in uns Menschen zu Tage Man ist noch näher zusammengerückt. Achtet fördern kann: sehr bewusst noch mehr auf sich, seine Fami- LIEBE, GEMEINSCHAFTSSINN, GLAU- lie, auf seine Mitmenschen. Man findet andere BE, MITGEFÜHL, HOFFNUNG, KREATI- Wege zur Kommunikation, stellt sich um und VITÄT und DEMUT. wird aufmerksamer den Bedürfnissen dieser jetzigen Situation gegenüber. Anstatt Babyde- Bitte passen Sie auf sich auf und bleiben Sie cken nähe ich nun Schutzmasken. gesund. Alles Gute! Es stehen auf einmal Kleinigkeiten vor der Tür von lieben Menschen, die einen vermis- Janine Stelljes, Kirchenvorsteherin sen. Diese Anteilnahme rührt mich sehr. Einige meiner Freunde und Verwandten ha- ben dieser Tage dagegen ein sehr schweres 4 Blickpunkt Mein Alltag in Corona-Zeiten Die Wochen im März waren geprägt von ich deutlich mehr Zeit mit der Kinderbe- Absagen von Veranstaltungen, Termin- treuung verbracht, da der Kindergarten verschiebungen und der Hoffnung, in z.Zt. nur Notbetreuung anbietet. wenigen Wochen den gewohnten Betrieb Genossen habe ich die vielen Gespräche in Gemeindehaus und Kirche wieder über den Gartenzaun, zumal ja Besuche aufnehmen zu können. Dann schloss sich nicht möglich waren. Sehr dankbar bin eine „kreative Phase“ an, in der ich mir ich für besondere Zuwendungen in Form alternative Angebote überlegt habe, wie von anonymen Geldspenden für die Kir- z.B. Hambergen-online und die Video- chengemeinde. Tatsächlich klingeln zur gottesdienste für Ostern vorbereitet habe. Zeit vermehrt Bedürftige an unserer Tür, Nach Ostern wurde es noch ruhiger, und die um Unterstützung bitten, weil andere es setze sich das Bewusstsein fest, dass Hilfen (noch) nicht zur Verfügung stan- wir länger mit diesem Zustand würden den. Da kann ich zum Glück auch dank auskommen müssen. dieser Spenden ein wenig aushelfen. Für mich ganz ungewohnt war, jeden Zahlreiche Veranstaltungen und Termine Abend zuhause zu sein und nicht auf haben wir in den Herbst verschoben, in einer Sitzung. So konnte ich regelmäßig der Hoffnung, sie dann wahrnehmen zu die Kinder ins Bett bringen und meinem können. Doch sicher ist das noch nicht, Sohn vorlesen. Das war sehr schön, und so bleibt es weiter spannend… ich habe das genossen. Überhaupt habe Pastor Björn Beißner Wie ich die Corona-Krise erlebe Am 13.3. zeichnete sich ab, dass sich kann. Wann werden die Kirchen wieder etwas ändern würde, Pastor Starke und geöffnet? Welche Maßnahmen müssen ich besprachen morgens: „Wie wollen wir wir treffen? Desinfektionsmittel wird mit den nächsten Gottesdiensten umge- schon mal vorsorglich bestellt, wer weiß, hen, wie mit Ostern?“ wie lange es dauert, bis wir es haben! Keine zwei Stunden später war das alles Wie können wir Gottesdienst mit den überholt, eine Meldung, eine Mail nach Hygiene- und Abstandsmaßnahmen ab- der anderen erreichten uns, alles über- halten? schlug sich. Ab sofort ist alles dicht, Kir- Wie geht es mit den geplanten Veranstal- che, Gemeindehaus, keine Gottesdienste, tungen – Gemeindefest, Hofgottesdienst Taufen, Trauungen, keine Gruppen, keine usw. weiter? Im Kopf ist eigentlich schon Sitzungen, keine Besuche! klar, das werden wir wohl fast alles absa- Die ersten Tage waren sehr hektisch, bis gen müssen. alles einigermaßen organisiert war und in Was bleibt von diesen Wochen hängen? den richtigen Bahnen verlief. Viele Tele- Gottesdienste und Begegnungen fehlen fonate und E-Mails gingen hin und her, sehr! um Entscheidungen und Beschlüsse zu Aber die Ruhe hat auch manch Gutes, treffen und abzusegnen. Viele Dinge und ich wünsche mir für „die Zeit da- mussten quasi „über Nacht“ entschieden nach“, dass nicht alles Gute vergessen und in die Wege geleitet werden. wird, das manches, was sich zum Guten Dann wurde es ruhiger, das Alltagsge- verändert hat, bleibt! schäft läuft weiter. Elfie Gantzkow, Jetzt überlegen wir, wie es weitergehen Vorsitzende des KV Wallhöfen Blickpunkt 5 Einschränkungen durch Corona Man kann das Virus nicht sehen, nicht rie- auch das „Vaterunser“ zu beten. Tausend Ge- chen oder schmecken, und ich kenne auch danken schossen mir durch den Kopf und niemanden, der sich damit angesteckt hat. ließen sich nicht abstellen.

View Full Text

Details

  • File Type
    pdf
  • Upload Time
    -
  • Content Languages
    English
  • Upload User
    Anonymous/Not logged-in
  • File Pages
    32 Page
  • File Size
    -

Download

Channel Download Status
Express Download Enable

Copyright

We respect the copyrights and intellectual property rights of all users. All uploaded documents are either original works of the uploader or authorized works of the rightful owners.

  • Not to be reproduced or distributed without explicit permission.
  • Not used for commercial purposes outside of approved use cases.
  • Not used to infringe on the rights of the original creators.
  • If you believe any content infringes your copyright, please contact us immediately.

Support

For help with questions, suggestions, or problems, please contact us