® Landmarke 8 Braune Sumpf Geopunkt 11 Büchenberg bei Elbingerode Eisenerzbergbau im Elbingeröder Revier Eisenerze für den Krieg (ab 1952) entwickelte sich die Beleg- Die Roteisenerze des Büchenbergsat- portiert. Die Territorialgrenze zwischen Im Zuge der Vorbereitungen für den schaftsstärke bis 1957 auf über 600 tels bilden eine Reihe von Erzlagern, dem hannoverschen Amt Elbingerode Zweiten Weltkrieg wurden einheimi- Personen. Die jährliche Förderleistung die sich in West-Ost-Richtung über ca. und der Grafschaft Stolberg-Wernige- sche Rohstoffe wie die Büchenberger wurde auf 450.000 t gesteigert. Das 22 Königslutter 28 3,5 km vom Büchenberg bis zum Har- rode verlief mitten durch das Berg- Eisenerze wieder interessant. Alle „Nadelöhr“ Seilbahn ließ eine weitere ® tenberg erstrecken. An den Stellen, baugebiet. Während auf Elbingeröder maßgeblichen Grubenfelder befanden Steigerung nicht zu. Deswegen wurde wo die Erze nahe der Oberfläche la- Seite Eigenlehner in vielen kleineren sich nun in der Hand der Mannesmann von Elbingerode aus ein Bahnanschluss gen, wurden sie schon im Mittelalter Gruben abbauten, wurden die Werni- Röhrenwerke. Bereits angefangene zum westlich gelegenen Schacht III 20 Oschersleben 27 in Tagebauen (sogenannten Pingen) geröder Gruben staatlich betrieben. bzw. vorhandene Stollen des Altberg- gebaut, der einmal als Hauptförder- 18 14 abgebaut. Die Verhüttung erfolgte oft Nachdem im 17./18. Jh. einige Pingen baus (Zilierbacherbstollen, Charlotten- schacht dienen sollte. Über ihn gelang- Goslar Halberstadt in unmittelbarer Nähe in Rennöfen. bereits weitestgehend erschöpft waren, stollen) wurden genutzt, um ein mo- te keine einzige Tonne Erz nach oben, 3 2 8 Später wurden die Erze zu den Hütten begann der Tiefbau. Dies erforderte dernes Grubengebäude mit mehreren er ging als 70 Mio. Mark teure Investrui- 1 Quedlinburg 4 an der Bode und nach Ilsenburg trans- wiederum aufwendige technische Sohlen aufzufahren. Als Hauptförder- ne in die Betriebsgeschichte ein. Grund Osterode a.H. 9 Maßnahmen, um den zusetzenden schacht kam der Rothenbergschacht war der völlig überraschende Minister- 11 5 13 15 Wassern Herr zu werden. Dazu wurden (Schacht I) neu hinzu. Gleich daneben ratsbeschluss aus dem Jahr 1968, der 16 6 10 17 Pumpen eingesetzt und Wasserlöse- erfolgte der Bau des neuen Zechen- die komplette Stilllegung der Grube 19 7 Sangerhausen Nordhausen stollen gebaut. Während die Erzför- hauses mit Sitz der Verwaltung, Kaue für den 30.04.1970 vorsah. Nach einer 12 derung in den Pingen über hölzerne (Aufenthalts- und Umkleideraum), entsprechenden Umschulung fanden 21 Gestelle erfolgte, die über die Bruch- Magazin und Werkstätten. Für den Ab- die meisten ehemaligen Bergleute eine kante ragten, übernahmen nun mehr transport der Erze sorgte eine 8.650 m neue Arbeit als Metallbauer im eigens und mehr Förderschächte diese Auf- lange Seilbahn nach Minsleben, von errichteten Metall-Leichtbau-Kombinat gabe. Henrichschacht, Schwarzer wo aus das Erz per Bahn weiter zur Blankenburg. Das Zechenhaus erfuhr Schacht, Hermannschacht und Schacht Verhüttung nach Salzgitter gelangte. bis 1990 eine Nachnutzung durch die St. Johannis sind mit ihrer kunstvollen Die Förderung erreichte 1943 beschei- Harzer Kalk- und Zementwerke. Ein moderner Gaststättenkomplex wurde Mit Schalstein ausgemauerter Schacht (Anfang 19. Jh.) Schalsteinausmauerung aus dem be- dene 17.500 t Eisenerz, bis Kriegsende ginnenden 19. Jh. imposante Zeugnis- waren es insgesamt 93.582 t. angebaut. Heute ist das einstige archi- se dieser Epoche. tektonische Kleinod dem Verfall preis- Trotz dieser Investitionen kam der Grube Büchenberg gegeben. Die Grube selbst wurde in Niedergang ab ca. 1867 schneller als Die Blütezeit der Grube Büchenberg den folgenden Jahren verwahrt und erwartet. Der aufstrebenden Stahlin- begann einige Jahre nach dem Zwei- gesichert, ein kleiner Teil konnte der dustrie an Rhein und Ruhr hatten die ten Weltkrieg. Das Erz wurde nun im Öffentlichkeit am 07.10.1989 jedoch hiesigen Hüttenwerke sowohl finanzi- 1951 fertig gestellten Niederschacht- als Besucherbergwerk übergeben wer- ell als auch technisch und logistisch ofenwerk in Calbe/Saale verhüttet. Als den und stellt heute eine beliebte Tou- Betrieb der VEB Harzer Eisenerzgruben ristenattraktion dar. nichts entgegenzusetzen. Bis zur voll- Als Träger des Natur- und UNESCO- ständigen Einstellung 1926 führte der Geoparks stellt sich der in Quedlin- hiesige Bergbau nur noch ein Schat- burg geschäftsansässige Regional- tendasein. verband Harz der Herausforderung, Ehemaliges Füllort Gräfenhagensbergschacht (50m Sohle) die Erd- und Bergbaugeschichte anschaulich und begreifbar zu ma- As early as the medieval peri- ceased. From 1937 onwards, mining chen. Er betreibt deshalb ein flä- od, metal ores were mined di- resumed as part of preparations for chendeckendes Netz aus Landmar- rectly from the surface in the dis- World War II. The Büchenberg mine ken und Geopunkten. Landmarken trict of Elbingerode. Underground flourished during the 1950s and sind weithin sichtbare oder beson- Schüder Ingo Dr. Übersetzung: mining started during the 17th or 1960s. It was again completely de- ders bekannte Punkte des Geo- 18th century. From about 1867 on- commissioned on 30 April 1970. You parks. Geopunkte sind Fenster in wards, the iron ore mining indus- can see the former plant site from die Erdgeschichte. Das Schauberg- try started dwindling into a crisis. here. So far, no permanent use for werk Büchenberg ist Geopunkt 11 Local ironworks could not compete the site has been found. The mine im Gebiet der Landmarke 8 Schloß Wernigerode. Fotos: Frank Peters, Gerhard Rösicke Rösicke Gerhard Peters, Frank Fotos: with the rising steel industry in the itself was secured over the following Rhine and Ruhr area, neither on a years. A small part of the mine was Weitere Informationen: financial nor technical nor logistical handed over to the public as a visi- www.harzregion.de level. In 1926, mining operations tor mine on 7 October 1989. Letzter Förderwagen in der Grube Büchenberg (1970) Konzeption und Design: Design Office Office Design Design: und Konzeption vorbehalten. Rechte Alle 2017. Quedlinburg V., e. Harz Regionalverband Text: Frank Peters Frank Text: Hier finden Sie weitere Informationen zum www.harzregion.de Natur- und Geopark Harz.