Dokserver des Zentrums Digitale Reprints für Zeithistorische Forschung Potsdam http://zeitgeschichte-digital.de/Doks Mario Keßler Ruth Fischer. Ein Leben mit und gegen Kommunisten (1895- 1961) http://dx.doi.org/10.14765/zzf.dok.1.844 Reprint von: Mario Keßler, Ruth Fischer. Ein Leben mit und gegen Kommunisten (1895- 1961), Böhlau Köln, 2013 (Zeithistorische Studien. Herausgegeben vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Band 51), ISBN 978-3-412- 21014-4 Copyright der digitalen Neuausgabe (c) 2017 Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam e.V. (ZZF) und Autor, alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk wurde vom Autor für den Download vom Dokumentenserver des ZZF freigegeben und darf nur vervielfältigt und erneut veröffentlicht werden, wenn die Einwilligung der o.g. Rechteinhaber vorliegt. Bitte kontaktieren Sie: <[email protected]> Zitationshinweis: Mario Keßler (2013), Ruth Fischer. Ein Leben mit und gegen Kommunisten (1895-1961), Dokserver des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam, http://dx.doi.org/10.14765/zzf.dok.1.844 Ursprünglich erschienen als: Mario Keßler, Ruth Fischer. Ein Leben mit und gegen Kommunisten (1895-1961), Böhlau Köln, 2013 (Zeithistorische Studien. Herausgegeben vom Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam. Band 51), ISBN 978-3-412-21014-4 Inhalt Vorwort............................................................................................................................ 7 I. Der Weg zum Kommunismus (1895–1919) .....................................................23 Eine Kindheit zwischen Leipzig und Wien ...................................................................23 Krieg, Revolution und Familie .........................................................................................34 Mitglied Nummer Eins der KP Österreichs..................................................................42 II. Als Ultralinke in der KPD (1919–1923) ..........................................................67 Erste Schritte in der Partei.................................................................................................68 Der Partner in Leben und Politik....................................................................................77 Aufstandsträume und Aufstieg.........................................................................................81 Das Krisenjahr 1923 .........................................................................................................116 Der missglückte „Deutsche Oktober“...........................................................................135 III. An der Spitze der Partei (1924–1925) ...........................................................157 Abrechnung mit Brandler ...............................................................................................157 Die Weichenstellung in der Komintern.......................................................................179 Die ideologische Bolschewisierung................................................................................195 Bolschewisierung in der Prasxis......................................................................................204 Ruth Fischers Sturz...........................................................................................................219 IV. Die kommunistische Außenseiterin (1925–1933) ......................................247 Der Ausschluss aus der KPD...........................................................................................247 Zwischenspiel im Leninbund..........................................................................................268 Ohne Mandat gegen Hitler und Stalin.........................................................................283 V. Ausgestoßen und gejagt (1933–1941)..............................................................315 Von Hitler und Stalin verfolgt .......................................................................................315 Isoliert in Paris und Lissabon..........................................................................................350 Maslows Tod in Havanna................................................................................................372 VI. Kronzeugin der „kommunistischen Verschwörung“ (1941–1948) ................393 Neubeginn in New York..................................................................................................393 Stalins Quislinge? Ruth Fischer und das KPD-Exil...................................................397 Zeugin der Anklage: Ruth Fischer und ihre Brüder ..................................................417 Überzeugung oder Lüge? .................................................................................................441 6 Inhalt VII. Antistalinismus oder Antikommunismus? (1948–1951).........................467 „Stalin und der deutsche Kommunismus“...................................................................467 Konflikte im Weltkommunismus..................................................................................492 Im Dickicht der Geheimdienste.....................................................................................507 VIII. Jenseits des Antikommunismus (1952–1956) ..........................................525 Weltkommunismus im Wandel?...................................................................................525 Im Visier des FBI ...............................................................................................................544 Von New York nach Paris ...............................................................................................558 IX. Zurück zum Kommunismus? (1956–1961) .................................................575 Renegatin oder Ketzerin? ................................................................................................575 Eine Oppositionelle sucht Frieden................................................................................581 „Ein Spiegel der Zeitgeschichte ist erblindet“ .............................................................599 English Summary .......................................................................................................621 Ruth Fischer vor dem Ausschuss für Unamerikanische Tätigkeit...................629 Zeittafel zu Ruth Fischers Leben............................................................................649 Abkürzungsverzeichnis.............................................................................................663 Quellen- und Literaturverzeichnis .........................................................................667 Personenverzeichnis ..................................................................................................745 Der Autor ....................................................................................................................759 Vorwort Wer für den Kommunismus kämpft, der muss kämpfen können und nicht kämpfen; die Wahrheit sagen und die Wahrheit nicht sagen; Dienste erweisen und Dienste verweigern; Versprechen halten und Versprechen nicht halten, sich in Gefahr begeben und die Gefahr vermeiden; kenntlich sein und unkenntlich sein. Wer für den Kommunismus kämpft, hat von allen Tugenden nur eine: dass er für den Kommunismus kämpft. Bertolt Brecht, Die Maßnahme Dieses Buch zeichnet das dramatische Leben der Kommunistin und Antikommu- nistin Ruth Fischer nach. Es begann in Leipzig, doch erfuhr erste Prägungen in Wien. Dort wuchsen Ruth Fischer und ihre Brüder Hanns und Gerhart Eisler, die sie später erbittert bekämpfen sollte, auf. Ruth Fischers Leben war ein zutiefst politisches Leben. Außerhalb der Politik und der Liebe zu ihrem Partner, dem Sohn, später auch den Enkeln gab es für sie kaum eine Lebenswirklichkeit. Darin lagen ihre Stärke und noch mehr ihre Schwäche. Ihr Weg führte Ruth Fischer von Österreich und Deutschland über Frankreich via Portugal in die USA und wieder nach Frankreich. 1924–25 stand sie an der Spitze der Kommunistischen Partei Deutschlands und damit weltweit als erste Frau an der Spitze einer Massenpartei.1 Ihre Entmachtung durch Stalin war vom zehnmonatigen unfreiwilligen Exil im Moskauer Komintern-Hotel „Lux“ beglei- tet. Ruth Fischer agierte unter vielen Namen: Geboren als Elfriede Maria Fischer, wuchs sie nach der Heirat ihrer Eltern unter dem Namen Elfriede Eisler auf. Ihre Familie und Freunde nannten sie Fritzi. Durch Heirat wurde sie 1915 Elfriede Friedländer. Nach einer Scheinheirat zum Erwerb der deutschen Staatsbürger- schaft hieß sie ab 1922 offiziell Elfriede Golke. Unter diesem Namen steht sie in den Protokollen des Reichstages. Als kommunistische Publizistin benutzte sie gelegentlich die Namen Ruth Kämpfer, Maria Ida Schmidt oder Genossin Müller. In der KPD trug sie auch die Decknamen Severing, Wagner und Bucher. Als He- lene Stein reiste sie Ende 1924 nach Wien, benutzte bei illegalen Grenzübertritten auch die Namen Helene Geiringer und Liane Bosshart. Nach einer erneuten 1 Ihre Funktionsbezeichnung war Vorsitzende des Politischen Sekretariats der KPD, abge- kürzt Politleiterin. Damit war sie de-facto Vorsitzende der KPD, während nomineller Vor- sitzender in dieser Zeit Ernst Thälmann war, der im September 1925 de facto und de jure die Parteileitung (als Vorsitzender) übernahm. 8 Vorwort Scheinheirat wurde sie als Elfriede Pleuchot französische Bürgerin. In Leo Trotz- kis Pariser Umkreis verwandte sie als Pseudonym E. Dubois und Wilfried Dubois. Ihr US-Pass wurde auf den Namen Elfriede Eisler Pleuchot ausgestellt. In Hans Sahls Roman
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