.de um Gottes willen – der Welt zuliebe Lebensgeschichten – Glaubenswege Ein Lese- und Arbeitsheft für Gemeinden Materialheft 7 Lebensgeschichten – Glaubenswege 1 Martin Keiper Inhaltsverzeichnis Leiter des Projektbüros Lebensgeschichten – Glaubenswege 3 Horizont Migration 7 „Ich habe Jesus getroffen“ 8 Was es heißt, dazuzugehören 9 „An Gott glauben bedeutet Hingabe“ 10 Editorial Horizont Atheismus 11 Vom jüdischen Atheisten zum messianischen Pastor und Evangelisten 12 „Von diesem Moment an war mein Leben nicht mehr dasselbe“ 13 Liebe Leserin, „Die Welt war nicht so, wie sie sein sollte“ 14 lieber Leser! „Auch Architektur kann eine große missionarische Kraft haben“ 15 Horizont Säkulares Europa 17 Als ich die Manuskripte dieses Heftes zum ersten Mal „Was? Du gehst in eine Bibelgruppe?“ 18 las, kam mir manches sehr, sehr fremd vor. Als jemand, „Ich habe etwas gefunden, von dem ich nicht einmal wusste, der von Kindesbeinen in die Kirche hineingewachsen dass ich es suchte“ 19 ist, kann ich – anders als einige, die hier berichten – den Endlich gefunden! 20 Zeitpunkt nicht benennen, wann ich Christ geworden bin. Formal ist die Antwort einfach: mit meiner Taufe. Aber Horizont Islam 21 wann war es wirklich? Im evangelischen Kindergarten, „Nur eines kann die Wahrheit sein“ 22 in dem uns „Tante Emmi“ biblische Geschichten vorlas, „Jesus hat die Kraft, unser Leben zu verändern“ 23 war es der Konfi rmandenunterricht an der Trierer Basilika „Gott half mir umzudenken“ 23 oder passierte es erst in der evangelischen Jugendarbeit Horizont Asien 25 im Saarland, als wir für „Beat-Gottesdienste“ Gebete oder „Ich war einfach neugierig geworden“ 26 Fürbitten formulierten? Grenzgänger zwischen Kulturen und Religionen 27 Einige Menschen, die in diesem Heft ihre Glaubens- „An einem Tag wird man nicht Christ“ 28 geschichten erzählen, können den Anlass oder sogar den Horizont Indigene Völker 29 Zeitpunkt genau benennen, an dem sich ihr Leben „Ich hatte vom Glauben an Christus gehört, aber ich verstand nicht“ 30 geändert hat – oder an dem ein langer Prozess begann, „Meine Kinder hatten nichts zu essen“ 31 der sie schließlich zum Christentum führte. Bei einem war „Ich wollte meinen Onkel töten“ 32 es eine Lebenskrise nach mehreren Gefängnisaufenthal- ten, bei einem anderen war es ein christliches Sommer- Horizont Transformationen 33 lager, in das ihn der muslimische Vater geschickt hatte, „Er führte uns ins gelobte Land!“ 34 weil er wenigstens ein paar Wochen Ruhe vor dem puber- „Ich wünsche mir, dass Menschen als Menschen geachtet werden“ 35 tierenden Sohn haben wollte. Oder Menschen „Ich war von Hass erfüllt“ 37 nähern sich dem Evangelium unter fast wissenschaft- „Es ist unglaublich, wie Jesus Leben verändert.“ 38 lichen Vorzeichen, weil sie wissen wollen, welches heilige Grundsätzliches 39 Buch denn nun stimmt – der Koran oder die Bibel. Ein Verhaltenskodex für Bekehrung 40 Manche, die den Glauben an Jesus Christus angenommen Das christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt 43 haben, werden selbst zu Missionarinnen oder Missionaren. Wie fi nden Erwachsene zum Glauben? 46 Einige haben das Bedürfnis, anderen zu erzählen, welche Befreiung sie durch das Evangelium erlebt haben. Das Impressum kann andere Menschen neugierig machen, weil sie wissen wollen, was es mit dem Glauben eigentlich auf sich hat. Herausgeber: Evangelisches Missionswerk in Deutschland Ob sie dies auf den Weg des Glaubens führt, hat man (EMW) für die Träger von mission.de in Kooperation mit der nicht in der Hand, denn „an einem Tag wird man nicht Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM) und Christ“, sagt einer, der aus einer Hindu-Familie stammt der Württembergischen Evangelischen Arbeitsgemeinschaft und heute lutherischer Bischof in Malaysia ist. für Weltmission (WAW) Das ist wahrscheinlich das Gemeinsame an den vielen Redaktion: Bernhard Dinkelaker (Evangelisches Missionswerk Lebensgeschichten, die hier erzählt werden: Der Weg in Südwestdeutschland), Dr. Gisela Schneider (Deutsches Institut für ärztliche Mission – Difäm), Maike Sachs (Amt für zum Glauben beginnt häufi g unauffällig, verläuft oft auf missionarische Dienste der Ev. Landeskirche in Württemberg) krummen Bahnen, und dann kann es ein kleiner Anstoß Schlussredaktion: Martin Keiper (EMW, verantwortlich) sein, der zu einer bewussten Entscheidung führt. Wer oder Designkonzept: Gute Botschafter GmbH, Haltern am See was es genau war – das bleibt das Geheimnis von Gottes Layout: Birgit Regge, EMW Mission mit uns Menschen. Druck: MHD Druck und Service, Hermannsburg Hamburg, August 2011 Ihr Titelbild: Taxi in Guyana (EMW/Heiner Heine) Martin Keiper 2 Lebensgeschichten – Glaubenswege Lebensgeschichten – Glaubenswege Mission – eine Zu-Mutung Was geschieht, wenn das Evangelium von dort, wo das Evangelium Wurzeln geschlagen hat. Es Jesus Christus Menschen bewegt, wenn Gott gibt jedoch ebenso Beispiele, die dazu im Widerspruch ihr „Herz berührt“ oder „ihr Herz gefangen stehen, insbesondere überall dort, wo Mission in trium- nimmt“? Lebensgeschichten, die mit dramati- phalistischer Pose im Zeichen kolonialer Expansion oder schen Veränderungen verbunden sind, religiöser Markteroberung stand und steht. beeindrucken und fesseln, sie wecken aber Deshalb kann nicht hoch genug geschätzt werden, auch Misstrauen: Handelt es sich um christli- dass der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), der che Propaganda, um polemische Geschichten, Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog (PCID) und die auf offene oder subtile Weise das Christen- die Weltweite Evangelische Allianz“ (WEA) gemeinsam tum in ein strahlendes Licht rücken, während ein Dokument erarbeitet haben, in dem auf positive alles Nicht-Christliche unter das Verdikt Weise der Auftrag des „Missionarischen Zeugnisses in fi nsteren Heidentums fällt? einer multireligiösen Welt“ formuliert wird, zugleich aber Kriterien präzisiert werden, die benennen, welche Hal- Mission heißt „Sendung“, Weitergabe der guten Nach- tungen und Praktiken damit ausgeschlossen sind. John richt von Jesus Christus, Leben in der Nachfolge als Baxter Brown hat die Entstehungsgeschichte dieses Jüngerinnen und Jünger. Mission heißt Zeugnis geben wichtigen Dokuments in seinem Beitrag beschrieben. von dem, nach dem wir uns als „Christen“ nennen, heißt „Mission“ bleibt damit – im positiven Sinn – eine einladen zu einem Leben, das sich mit seinem Namen „Zu-Mutung“. Sie geht über das hinaus, was mit dem verbindet, heißt Rechenschaft geben von der Hoffnung, populären Schlagwort der „Toleranz“ ausgesagt wird die in uns ist (1. Petr. 3,15). Die Metaphern von „Licht“ – ein Motiv, das ideengeschichtlich im aufgeklärten Ab- und „Tag“ spielen dabei in der Bibel in der Tat eine zen- olutismus beheimatet ist und im eigentlichen Wortsinn trale Rolle. Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh. 8,12), und „Ihr seid das Licht der Welt. … So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Matth. 5, 14+16). Es sind aber keine selbstgerechten Worte Wo Menschen vom Evangelium des Urteilens über Andere, eher reden selbstkritische Mahnungen und Ermutigungen zu Wachsamkeit und „ergriffen“ werden, verändern sie sich, Nüchternheit vom „Leben im Licht“. gehen einen eigenen, persönlichen Überall auf der Welt geschieht Mission unter den Voraussetzungen einer pluralen, multireligiösen Umwelt. Weg, der oft als provokativ empfunden In diesem Horizont folgt authentisches, glaubwürdiges wird, aber Glaubwürdigkeit und Zeugnis dem Beispiel Jesu. In der Missionsgeschichte gibt es dafür viele beeindruckende Beispiele, überall Überzeugungskraft ausstrahlen kann. Lebensgeschichten – Glaubenswege 3 Menschen werden nicht zu Christen gemacht. Wo Menschen im Evangelium neues Leben entdecken, wo sie „Jesus begegnen“, ist dies ein Zeichen dafür, beschreiben. Der Beitrag von Johannes Zimmermann dass Gottes Geist auf erstaunliche, zu den Ergebnissen der empirischen Studie „Wie fi nden unerwartete Weise wirkt. Erwachsene zum Glauben?“ schildert, welche gemein- samen Merkmale im Kontext Deutschlands beobachtet werden können. Die 23 persönlichen Geschichten, die in diesem Heft erzählt werden, kommen aus unterschiedlichsten Ländern, Kulturen und Kontexten, aus einer großen Breite von Kirchen, Gemeinden und Missionswerken. die Duldung von Minderheiten in einer Mehrheitsgesell- Sie beanspruchen nicht, repräsentativ zu sein, aber schaft bedeutet. jede einzelne Geschichte ist ein exemplarisches Zeugnis Mission stellt die Frage nach „Wahrheit“, nicht als für eine persönliche Erfahrung. Vermutlich ist diese objektiviertes philosophisches Abstraktum, sondern Auswahl immer noch davon geprägt, dass der Kontakt als existenzielle Frage. In nahezu allen Sprachen, zu den vorgestellten Menschen über westliche Kirchen insbesondere im Hebräisch-Aramäischen, ist Wahrheit und Missionsorganisationen besteht. Viele Konversions- gleichbedeutend mit Verlässlichkeit, Treue, mit dem, was geschichten weltweit verbinden sich noch ausgeprägter tragfähig ist und Halt gibt. Damit sind immer wieder als in den dokumentierten Lebensbildern mit Phänome- Konfl ikterfahrungen verbunden, denn jede „Wahrheits- nen, die für ein westlich-rational geprägtes Denken oft erfahrung“ gerät schnell in Konkurrenz mit anderen schwer nachvollziehbar sind, zum Beispiel Heilungser- Wahrheitsansprüchen, insbesondere denen des jewei- fahrungen, Visionen, Träume und erstaunliche Gebetser- ligen „Mainstreams“, der vorherrschenden Religionen hörungen.
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