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NetzNachrichten Juni 2016 | Ausgabe 2/16 Informationen für Kunden der DB Netz AG und Interessierte GretA und IKAs gestartet Lösung im Konsens als Ziel Was bringt der BVWP? Zwei weitere digitale Anwendungen Wenn Bedarfsanmeldungen für Interview mit Wolfgang Bohrer, Leiter machen jetzt die Bahn für die Kunden Serviceeinrichtungen sich gegenseitig Netzplanung, zum Entwurf des neuen einfacher. S. 3 ausschließen S. 4 Bundesverkehrswegeplans S. 8 Seit 25 Jahren fährt die Bahn mit Hochgeschwindigkeit Vor 25 Jahren begann in Deutschland das Zeitalter des Hochgeschwindigkeitsverkehrs. Nach der feierlichen Eröffnung mit Bundespräsident Richard von Weizsä- cker am 29. Mai 1991 in Kassel startete am 2. Juni der fahrplanmäßige ICE-Betrieb auf den Neubaustrecken Hannover – Würzburg und Mannheim – Stuttgart. Auf 427 Kilometern erreichten die Züge damit Tempo 250 km/h. Inzwischen hat sich die Länge der Strecken für den Hochgeschwindigkeitsverkehr mehr als ver- sechsfacht. Rund 1.400 Kilometer stehen heute für Geschwindigkeiten über 200 km/h zur Verfügung. Im Bild: ein DB-Hochgeschwindigkeitszug der neuesten Generation (ICx) auf der Neubaustrecke Nürnberg – Ingolstadt. Foto: Claus Weber Claus Foto: Intelligente Lösungen flankieren Investitionen „Zukunft Bahn“: Über bauliche Verbesserungen hinaus stärkt DB Netz die Schiene mit Innovationen eil Infrastrukturverbesserungen nur in stehe dabei, die Qualität zu verbessern, die form DIANA leisten. Einstieg sei hier die Wei- W längeren Zeithorizonten erreichbar sind, Komplexität zu reduzieren, die Verfügbarkeit chendiagnose mit dem Ziel, die Zahl der ergänzt die DB Netz AG die Investitionen in zu steigern und die Kapazität zu erhöhen. Stö rungen und der daraus resultierenden Ver- Strecken und Anlagen durch neue intelligente spätungsminuten zu halbieren. Nachhaltige Lösungen. Das betonte Dr. Thomas Schaffer, Maßnahmen für mehr Wettbewerbsfähigkeit Effek te zur Kapazitätssteigerung erwarte Vorstand Vertrieb und Fahrplan der DB Netz Als wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Quali- DB Netz schließlich vom Rollout des Europäi- AG, am 30. Mai beim „Dialogforum Zukunft tät hob Dr. Schaffer den veränderten Umgang schen Leit- und Sicherungssystem ETCS in Bahn“ vor Vertretern der Branchenverbände in mit baubedingten Einschränkungen hervor. So Verbindung mit neuen digitalen Stellwerken. Berlin. Auf rund 30 Milliarden Euro bezifferte setze DB Netz neue IT-Konzepte zur Engpass- Ergänzt werden solle die digitale Betriebsab- er den in den vergangenen Jahren aufgelaufe- analyse und Ankunftsprognose um und werde wicklung durch eine digitale und kapazitäts- nen Investitionsstau in der Schieneninfrastruk- perspektivisch die Auskunftsmedien verein- optimierte Fahrplanerstellung. Den Ausbau tur. Mit der Leistungs- und Finanzierungsver- heitlichen sowie anwenderorientiert vereinfa- von Knoten und Korridoren könne dies jedoch einbarung II stelle der Bund zwar mehr Mittel chen. Generell sei die Reduzierung von Kom- nicht ersetzen, betonte Dr. Schaffer und ver- zur Verfügung, doch könne dies zunächst nur plexität ein wesentliches Ziel der DB Netz AG. wies auf die Netzkonzeption 2030. „Wir müs- weiteren Rückstau vermeiden. Einen spürba- Dr. Schaffer: „Unter dem Stichwort ‚Einfach- sen gezielt auf Wachstums trends reagieren.“ ren Abbau werde es erst ab 2019 geben, so bahn‘ übersetzen wir die Komplexität des Sys- Dr. Schaffer. „Darauf können unsere Kunden tems Schie ne in einfach zu handhabende, digi- Eine erste Zwischenbilanz zu den Infrastruk- nicht warten. Deshalb haben wir ein Maßnah- tale Lösungen für unsere Kunden.“ Einen turthemen des Programms „Zukunft Bahn“ menset aufgelegt, das die Wettbewerbsfähig- wichtigen Beitrag zur Steigerung der Verfüg- will die DB Netz AG beim „NetzDialog“ am keit zusätzlich stärken soll.“ Im Mittelpunkt barkeit werde die Diagnose- und Analyseplatt- 3. November in Mainz ziehen. NetzNachrichten Ausgabe 2/16 1 Dialog Auf ein Wort Liebe Leserinnen und Leser, das Programm „Zukunft Bahn“ (ZuBa) ist in aller Munde. Für unsere Kunden steigern wir die Leistungsfähigkeit und Qualität des Verkehrssys tems Schiene. Was bedeutet das für Sie ganz konkret? Wir machen die Betriebsabwicklung Group / Rail Cargo ÖBB Foto: effek tiver. Wir kümmern uns dabei um Europäische Güterbahn: Die Rail Cargo Group agiert zwischen Nordsee und Adria, Atlantik und Scharzem Meer. die Planabfahrt am Startbahnhof und opti mieren den Zulauf in die Knoten. Die Fahrplanqualität verbessern wir mit Rail Cargo Group zahlreichen Linienanalysen. Ein weite- rer Fokus liegt auf den baubedingten Ein- schränkungen – diese wollen wir so ge- „Deutschland spielt für uns ring wie möglich halten. Dabei schauen wir auf die Top-Bau- eine maßgebliche Rolle“ stellen. Schritt für Schritt steigern wir Tochter der Österreichischen Bundesbahnen will weiter wachsen die Verfügbarkeit der Infrastruktur, dazu ie zu den Österreichischen Bundesbahnen Ballungsräume Europas erreicht und die wich- digitalisieren wir die D gehörende Rail Cargo Group (RCG) ist als tigsten Verkehrsachsen in Richtung Nord-Süd LST, installieren ein Martin Joppen Foto: europaweit agierender Bahnlogistikanbieter und Ost-West bedient werden. Der Radius der modernes Weichendiagnosesystem und in 18 zentral- und südosteuropäischen Län- Rail Cargo Group erstreckt sich zwischen der erweitern den Grünschnitt am Gleis. Ein dern vertreten. In Deutschland hat die RCG Nordsee und den Adriahäfen sowie dem Atlan- großes Stück voranbringen werden uns im September 2015 die EBM Cargo GmbH ge- tik und dem Schwarzen Meer, Deutschland auch die kapazitäts orientierte Fahrplan- kauft, im März kam die PCT Private Car Train spielt für uns sowohl im Bereich Bahnlogistik optimierung und die automatische Fahr- GmbH hinzu. Ferdinand Schmidt ist Vorstand als auch im Intermodalbereich und in der planerstellung. Diese Ziele verfolgen wir der Rail Cargo Group. Eigen traktion eine maßgebliche Rolle. mit dem neXt-Projekt. Weiter arbeiten wir an IT-Tools, mit denen wir unseren Warum investiert die Rail Cargo Nach Stagnation im Jahr 2014 hat die Kunden viel Zeit und Aufwand erspa- Group in Deutschland? Transportleistung im deutschen ren – unter dem Stichwort Einfachbahn. Schienengüterverkehr im vergange- Ferdinand Schmidt: Die Internatio- nen Jahr wieder um 1,5 Prozent zuge- Auf diesem Weg möchten wir Sie mitneh- nalisierungsstrategie der Rail Cargo legt. Wo sehen Sie weitere Wachs- men. Der 30. Mai war dabei ein wichtiger Group wird weiter konsequent vo- tumschancen für die Schiene, und Termin, hier haben wir uns mit den Bran- rangetrieben. Die Rail Cargo Group welche Rolle kann DB Netz dabei chenverbänden über ZuBa ausgetauscht. setzt mit den Zukäufen einen neuen spielen? Foto: Andreas Scheiblecker Andreas Foto: Diesen Dialog setzen wir auch in den Impuls für den Ausbau der Güter- Kundendialogen fort. In großer Runde verkehrsaktivitäten zwischen Nordsee, Mit- Schmidt: Wachstum sehen wir vor allem in werden wir beim NetzDialog am 3. No- telmeer und Schwarzem Meer. Der Fokus liegt der Kombination der Verkehrsträger. Contai- vember über Status und Perspektiven be- auf der Entwicklung qualitativ hochwertiger ner werden per Schiff an die europäischen Hä- richten. Wir wollen Ihr Feedback, und Zugprodukte im zentral- und südosteuropä- fen angeliefert, die Verteilung erfolgt mittels wir wollen die Partnerschaft stärken. ischen Raum durch europaweite Produktions- Hinterlandverkehren auf der Schiene in die Denn nur gemeinsam sind wir als Nutzer leistungen mittels moderner Triebfahrzeuge unterschiedlichsten Regionen Europas. Ver- der Schiene erfolgreich. Unsere Infra- und Wagenparks. netzung ist die Grundvoraussetzung einer struktur soll Ihnen eine exzellente Basis erfolgreichen Logistikkette. Um den gestei- für Geschäftserfolg bieten. Gemeinsam Die Rail Cargo Group ist europaweit tätig. gerten Bedarf an Dienst- und Traktionslei- mit Ihnen machen wir die Schiene zur Wie attraktiv ist der deutsche Schienenver- stungen abzudecken, wird auch künftig ein ersten Wahl! kehrsmarkt im internationalen Vergleich? optimaler Mix zwischen externem Leistungs- zukauf bei Dritt-Güterbahnen und Eigenpro- Schmidt: Die deutsche Volkswirtschaft zeich- duktion aktiv umgesetzt. Neben der Eigen- net sich durch eine hohe Exportorientierung produktion wird es selbstverständlich auch aus, Deutschland stellt dabei ein Kernland für weiterhin einen externen Leistungszukauf Dr. Arina Freitag, Leiterin Marketing internationale Warenverkehre dar. Ausgehend bei anderen Güterbahnen geben, auch für und Vertrieb der DB Netz AG vom deutschen Markt können wesentliche Deutschland. NetzNachrichten Ausgabe 2/16 2 Markt & Produkte Strategie „Leise Schiene“ Laute Güterwagen haben keine Zukunft mehr Verkehrsministerium plant gesetzliche Regelung / Innovationsprämie für leise Wagen vorgesehen it der Strategie „Leise Schiene“ will das Die Mittel für die freiwillige Lärmsanierung an M Bundesministerium für Verkehr die Ak­ bestehenden Strecken will der Bund ab 2016 zeptanz des umweltfreundlichen Schienen­ auf 150 Millionen Euro pro Jahr aufstocken. Bis güterverkehrs nachhaltig stärken. Dazu plant 2020 stellt der Bund 152 Millionen Euro zur das Bundesverkehrsministerium ein Maßnah­ Förderung der Umrüstung von Güterwagen auf menpaket, das Verkehrsminister Alexander die „Flüsterbremse“ bereit. Um den Fortschritt Dobrindt beim Aktionsforum „Leise Schiene“ zu dokumentieren, sollen Lärmmessstellen in­ im Frühjahr in Berlin vorstellte. Es enthält stalliert werden. Seit 2013 ist das lärmabhän­ strengere Vorschriften, aber auch zusätzliche gige Trassenpreissystem in Kraft, nach dem

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