Barcode noch Coverberechnung Arbeitsberichte der ARL 25 Der vorliegende Sammelband befasst sich mit einem bedeutsamen Instrument des deutschen Raumplanungssystems: dem Raumordnungsverfahren. Dieses Verfahren kommt dann zum Ein- RAUMORDNUNGSVERFAHREN satz, wenn größere, raumbedeutsame Projekte geplant sind – etwa eine neue Bundesfern- straße oder ein Factory-Outlet-Center. Bevor es in die Detailplanung des jeweiligen Projekts Grundlagen, Beispiele, Empfehlungen geht, prüft das Raumordnungsverfahren, ob und inwieweit der geplante Vorhabenstandort bzw. die Vorhabentrasse raum- und umweltverträglich ist. Oft werden zudem verschiedene Stefano Panebianco, Frank Reitzig, Hans-Jörg Domhardt, Standort- oder Trassenalternativen miteinander verglichen und mithilfe des Raumordnungsver- Dirk Vallée (Hrsg.) fahrens wird die raum- und umweltverträglichste Alternative bestimmt. Der Sammelband bietet sowohl „Einsteigern“ als auch fortgeschrittenen Kennern und Anwen- dern in Behörden und Planungsbüros Einblicke in die Arbeitsweise von Raumordnungsverfah- ren. Im ersten Abschnitt werden Grundlagen, Zielsetzung und Funktionsweise dieses Verfah- renstyps vorgestellt. Der zweite Abschnitt öffnet den Blick für die Einsatzbereiche von Raumordnungsverfahren und präsentiert unterschiedliche Praxisbeispiele – von der Netzan- bindung für einen Offshore-Windpark über Pumpspeicherkraftwerk, Bundesstraße und Freiflä- chen-Photovoltaikanlage bis zu Höchstspannungsfreileitung, Factory-Outlet-Center, Kabinen- 25 Seilbahn und Schieneninfrastruktur. Wer sich vertiefend mit diesem Planungsinstrument beschäftigen möchte, findet hierfür im dritten Teil des Bandes Anregungen. Die Autoren ver- schiedener Beiträgen reflektieren hier u. a. die Frage, wann es eines vorhabenbezogenen Raum- ordnungsverfahrens bedarf, und wann eine Planänderung das bessere Instrument ist. Weitere Betrachtungsgegenstände sind der Vergleich mit der Bundesfachplanung, die Einbeziehung der Öffentlichkeit und die Weiterentwicklung des Rechtsrahmens für Raumordnungsverfahren. Ab- gerundet wird der Sammelband durch konkrete Erfahrungswerte und Hinweise zur Gestaltung von Raumordnungsverfahren und ein abschließendes Empfehlungskapitel. Die ARL ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft Akademie für Raumforschung und Landesplanung · [email protected] · www.arl-net.de ISBN 978-3-88838-419-6 (PDF-Version) · ISBN 978-3-88838-420-2 (Print-Version) RAUMORDNUNGSVERFAHREN Arbeitsberichte der ARL 25 RAUMORDNUNGSVERFAHREN Grundlagen, Beispiele, Empfehlungen Stefano Panebianco, Frank Reitzig, Hans-Jörg Domhardt, Dirk Vallée (Hrsg.) Hannover 2019 2 Es wurden überwiegend grammatische Formen gewählt, die weibliche und männliche Personen gleichermaßen einschließen. War dies nicht möglich, wurde zwecks besse- rer Lesbarkeit und aus Gründen der Vereinfachung nur eine geschlechtsspezifische Form verwendet. Die Beitragsentwürfe der Autorinnen und Autoren wurden im Informations- und Initi- ativkreis „Regionalplanung“ mehrfach diskutiert (interne Qualitätskontrolle). Das Ma- nuskript wurde darüber hinaus einer wissenschaftlichen Begutachtung unterzogen (externe Qualitätskontrolle) und nach Berücksichtigung der Gutachterempfehlungen der Geschäftsstelle der ARL zur weiteren Bearbeitung und zur Veröffentlichung über- geben. Die einzelnen Arbeiten wurden im Wesentlichen im Zeitraum 2015–2016 er- stellt und spiegeln den jeweiligen Verfahrens- bzw. Diskussionsstand wider. Die wis- senschaftliche Verantwortung für die Beiträge liegt bei den Autorinnen und Autoren. Geschäftsstelle der ARL: Prof. Dr. Rainer Danielzyk ([email protected]) Arbeitsberichte der ARL 25 ISBN 978-3-88838-419-6 (PDF-Version) ISSN 2193-1283 (PDF-Version) Die PDF-Version ist unter shop.arl-net.de frei verfügbar (Open Access). CC-Lizenz BY-ND 3.0 Deutschland ISBN 978-3-88838-420-2 (Print-Version) ISSN 2193-1542 (Print-Version) Druck: Books on Demand GmbH, 22848 Norderstedt Verlag der ARL – Hannover 2019 Akademie für Raumforschung und Landesplanung Sprachliches Lektorat: H. Wegner Satz und Layout: G. Rojahn, O. Rose Zitierempfehlung für die Netzpublikation: Panebianco, Stefano; Reitzig, Frank; Domhardt, Hans-Jörg; Vallée, Dirk (Hrsg.) (2019): Raumordnungsverfahren – Grundlagen, Beispiele, Empfehlungen. Hannover. = Arbeitsberichte der ARL 25 URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0156-41964 ARL Akademie für Raumforschung und Landesplanung Vahrenwalder Straße 247 30179 Hannover Tel. +49 511 34842-0 Fax +49 511 34842-41 [email protected] www.arl-net.de INHALT 1 INHALT Vorwort Rainer Danielzyk 3 Einführung – Ziele und Aufbau des Sammelbandes Hans-Jörg Domhardt, Stefano Panebianco, Frank Reitzig, Dirk Vallée (†) 5 A Grundlagen Das Raumordnungsverfahren – Grundlagen, Abläufe, Einsatzbereiche Stefano Panebianco, Hildegard Zeck 12 25 Jahre Raumordnungsverfahren im deutschen Bundesrecht – Entstehungsgeschichte während der Rahmengesetzgebung Ulrich Höhnberg 37 Der rechtliche Rahmen: Raumordnungsgesetz, Landesplanungsgesetze und Raumordnungsverordnung Frank Reitzig 49 B Beispiele für Raumordnungsverfahren Netzanbindung Windpark „Beta Baltic“ Matthias Plehn 60 Pumpspeicherkraftwerk Rio Daniela Gottreich 68 Bundesstraße 26n Stefanie Mattern 77 Freiflächen-Photovoltaikanlage „Schornhof“ Walter Kufeld 88 380-kV-Höchstspannungsleitung Wahle-Mecklar Astrid Worch 100 Hersteller-Direktverkaufszentrum in der Lüneburger Heide Stephan Löb, Bernd Rczeppa 109 BUGA-Seilbahn Koblenz Manfred Butter 119 2 25 _ RAUMORDNUNGSVERFAHREN Stuttgart 21: Bahnknoten und Flughafenanbindung Dirk Vallée (†) 127 C Fragen der Anwendung und Weiterentwicklung Wann macht ein Raumordnungsverfahren Sinn? Heinz Konze, Walter Kufeld, Axel Priebs 138 Bundesfachplanung gemäß Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG): Vorbild für die Weiterentwicklung des Raumordnungsverfahrens? Hildegard Zeck, Gesa Köhler 145 Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern: Wann? Wie? Mit welchem Ergebnis? Erfahrungen aus der niedersächsischen Raumordnungspraxis Bernhard Heidrich 159 Sollte der Rechtsrahmen des Raumordnungsverfahrens weiterentwickelt werden? Axel Priebs, Frank Reitzig 171 D Erfahrungen und Praxishinweise Erfahrungen und Praxishinweise zur Gestaltung von Raumordnungsverfahren Stefano Panebianco, Frank Reitzig, Hans-Jörg Domhardt, Dirk Vallée (†) 186 E Empfehlungen Empfehlungen und Entwicklungsoptionen Hans-Jörg Domhardt, Stefano Panebianco, Frank Reitzig, Dirk Vallée (†) 210 Kurzfassung / Abstract 216 VORWORT 3 Rainer Danielzyk VORWORT Große Infrastrukturprojekte sind regelmäßig Gegenstand kontroverser Diskussionen und teils heftiger Auseinandersetzungen. Das öffentliche und mediale Interesse ist insbesondere dann besonders groß, wenn „die Bagger rollen“. Dabei haben solche Großprojekte selbstverständlich einen sehr langen planerischen Vorlauf. Viel zu wenig ist aber bekannt, dass schon in einem recht frühen Stadium wichtige Weichen für die Realisierung raumbedeutsamer Vorhaben gestellt und grundlegende Abwägungen zwischen höchst unterschiedlichen Interessen vorgenommen werden können: im so- genannten Raumordnungsverfahren. Dieses über Jahrzehnte etablierte Instrument des deutschen Systems der räumlichen Planung erfüllt eine besondere Aufgabe: Es prüft am Beginn eines Planungsprozesses, ob, wo und wie ein raumbedeutsames Vor- haben raum- und umweltverträglich realisiert werden könnte. Hierzu gehören insbe- sondere Fragen nach möglichen Standort- oder Trassenalternativen. Bei der Planung neuer Straßen- und Schienenprojekte, von Einkaufszentren, Anlagen der Abfallwirtschaft oder großen Leitungen wird immer wieder zu Recht der schonen- de Umgang mit den natürlichen Ressourcen verlangt, zugleich aber der Wunsch nach einfachen, transparenten und schnellen Planungsverfahren geäußert. Ein professio- nell durchgeführtes Raumordnungsverfahren kann beiden Anforderungen sehr gut gerecht werden. In ihm ist eine frühe und umfassende Beteiligung von Gebietskörper- schaften, Fachbehörden, Verbänden, zivilgesellschaftlichen Initiativen sowie auch der allgemeinen Öffentlichkeit möglich. Dadurch können für eine erfolgreiche Projekt- durchführung relevante Informationen gewonnen und in die weitere Planung einbezo- gen werden. Damit kann die Gefahr aufwendiger Neuplanungen und langwieriger Kon- troversen bis hin zu gerichtlichen Auseinandersetzungen vermindert werden. Es können sowohl die Qualität und Absicherung von Planungs- und Investitionsentschei- dungen verbessert als auch die Auswirkungen auf Raum und Umwelt möglichst gering gehalten werden. Letztlich sollte dadurch auch die Akzeptanz des Vorhabens insge- samt verbessert werden können. In dem skizzierten Spannungsfeld bewegen sich heutzutage Raumordnungsverfahren. Ihre Bedeutung für eine nachhaltige Raumentwicklung und ein erfolgreiches Wirken des Planungssystems ist nicht zuletzt deshalb zu wenig bekannt, weil es dazu auch nur eine überschaubare fachlich einschlägige Literatur gibt. Möglicherweise ist die unzu- reichende Kenntnis über die Potenziale des Raumordnungsverfahrens auch ein Grund dafür, dass es in der Politik immer wieder einmal als angebliches Investitionshemmnis und Beitrag zur Verlängerung von Planungs- und Genehmigungsverfahren für gesell- schaftlich und wirtschaftlich hoch relevante Projekte infrage gestellt wird. In diesem Kontext will der Informations- und Initiativkreis Regionalplanung der Akademie für Raumforschung und Landesplanung einen Beitrag zu einem besseren Einblick in Grundlagen und Anwendungsmöglichkeiten von Raumordnungsverfahren leisten. 4 25 _ RAUMORDNUNGSVERFAHREN Der vorliegende Sammelband ist das Ergebnis eines umfassenden Erarbeitungspro- zesses,
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