Ausstellung / 17.9.-23.10.2011 Regionale Postgeschichte Post in Krumbach und im Landkreis Günzburg Mittelschwäbisches Heimatmuseum 86381 Krumbach (Schwaben) Impressum Herausgeber: Thomas Heitele für das Mittelschwäbisches Heimatmuseum Krumbach, 2011 Leihgeber: Prof. Dr. Ing. e.h. Karl Kling Texte: Dr. Barbara Wolf, Florian Arnold M.A., Thomas Heitele M.A. Fotos, Grafik und Satz: Wolfgang Mennel, Ziemetshausen Georg Drexel, Krumbach (S. 8) Florian L. Arnold, Oberelchingen(S. 10) Druck: Gerd Krautmacher, Thannhausen mittelschwäbisches 3 c V e r s i o n heimatmuseum krumbach 1 c S c h w a r z V e r s i o n Mit freundlicher Unterstützung von: 1 c w e i ß V e r s i o n KURT UND FELICITAS VIERMETZ STIFTUNG AUGSBURG 2 Regionale Postgeschichte Post in Krumbach und im Landkreis Günzburg Begleitschrift zur Ausstellung im Mittelschwäbischen Heimatmuseum Krumbach 17.9.–23.10.2011 3 Inhaltsverzeichnis Vorworte Seite 6 .......Erster Bürgermeister Hubert Fischer, Vors. Zweckverband Seite 7 .......Dr. Theo Waigel, Bundesminister a.D. Seite 8 .......Prof. Dr. Ing e.h. Karl Kling Seite 10 .........1 Die Sammlung Kling Seite 12 .........2 Von der niederländischen Post der Taxis zur Kaiserlichen Reichspost der Thurn und Taxis Seite 16 .........3 Der Übergang zur Königlich Bayerischen Staatspost Seite 18 .........3.1 Vormarkenzeit an Beispielen aus der Region Seite 22 .........3.2 Der schwarze Einser Seite 26 .........4 Vom Deutsch-Österreichischen Postverein zum Weltpostverein Seite 28 .........5 Die Krumbacher Postchronik von Postamtmann Alois Schneider Seite 38 .........6 Florian L. Arnold: Posthilfsstellen im Altlandkreis Krumbach / Postrouten Seite 44 .........7 Florian L. Arnold: Bahnpost Seite 48 .........8 Barbara Wolf: Das Postamt Krumbach – ein Relikt der Münchener Postbauschule Seite 55 .........9 Feldpost aus drei Kriegen 4 Abb. 1: Brief von Krumbach an Georg Reichle in Obergünzburg Obergünzburg, 3 Kreuzer, Briefmarke mit Krumbacher Mühlradstempel 168 und Halbkreisstempel 5 vielen Hilfspoststellen in den ie philatelistisch überaus reichhaltige Sammlung von D umgebenden Gemeinden Prof. Dr. Ing. e.h. Karl Kling, der über Jahrzehnte auf der sowie die Besonderheiten der Suche nach Briefmarken und Ganzsachen mit engem Bezug Bahnpost. zur Heimatregion war, ist Grundlage der Ausstellung zur regionalen Postgeschichte im Mittelschwäbischen Heimat- Die Sammlung Kling museum. zeigt ebenso Raritäten wie beispielsweise Briefe von Anhand dieser Ausstellung zeigt sich einmal mehr prominenten und bekannten die enge Verbindung Herrn Prof. Dr. Ing. eh Karl Klings Persönlichkeiten. Von beson- zum Mittelschwäbischen Heimatmuseum Krumbach, die derem Wert für die regionale sich nicht zuletzt schon in der Ausstellung zu regionalen Postgeschichte ist der sog. Aspekten des Zwangsarbeiterwesens zwischen 1939 bis „Schwarze Einser“, die erste 1945 dokumentiert hatte. Anlass war die Entdeckung einer Briefmarke in Deutschland, Postkarte, welche die in Krumbach zur Arbeit verpflich- die 1849 von der Königlich tete Zwangsarbeiterin Olga Schewtschenko am 13.9.1943 Bayerischen Staatspost herausgegeben wurde. Das in der an ihre Familie in die Ukraine schrieb, die dort jedoch nie Ausstellung gezeigte Exemplar wurde in Krumbach gestem- angekommen war. Sie tauchte 1999 im Antiquitätenhandel pelt. auf, wo sie von Herrn Prof. Dr. Ing. e.h. Karl Kling entdeckt Namens der Stadt Krumbach und als Vorsitzender des und erworben werden konnte. Zweckverbandes Mittelschwäbisches Heimatmuseum Diese Postkarte und einige weitere Objekte aus der Krumbach danke ich Herrn Prof. Dr. Ing. e.h. Karl Kling Sammlung Kling sind inzwischen fester Bestandteil der sehr herzlich für das Öffnen seiner privaten Sammlungen, Dauerausstellung des Museums geworden. Im Zuge der was diese Sonderausstellung erst ermöglicht hat. Durchsicht der Sammlung Kling reifte der Entschluss, zusätzlich eine Sonderausstellung zur regionalen Postge- schichte vorzubereiten. Die Ausstellung ermöglicht einen Hubert Fischer Blick auf die Geschichte der Post auf deutschem Boden. Erster Bürgermeister der Stadt Krumbach (Schwaben) Ferner zeigt sie am Beispiel der Krumbacher Post das und Vorsitzender des Zweckverbandes Mittelschwäbisches Heimatmuseum Funktionieren einer regionalen Postdienststelle mit den 6 keiten des Computers ie kommt ein Mensch wie ich, der nicht gerade W von Emails und SMS zu- als Philatelist ausgewiesen ist dazu, eine Ausstellung zu rückgehen. Die Ausstel- eröffnen und mit einem Grußwort aufzuwarten. Es ist lung zeugt von unserer einmal die Freundschaft zu Karl Kling, die nunmehr 50 Jugend, und wie unsere Jahre währt, ein Zeitraum, der unsere Heimat, Deutschland Vorfahren miteinander und Europa entscheidend verändert hat. Als wir uns Mitte kommunizierten. Mich der 50er Jahre erstmals begegneten, waren erst 10 Jahre hat es besonders berührt, seit dem deutschen Inferno vergangen. Die Vergangenheit für die überzeugten bedrückte unser Leben und doch gab es zarte Hoffnungs- Demokraten Josef Felder strahlen für die Zukunft. Von unseren Träumen, Hoffnun- und Andreas Hermes gen und Erwartungen ist vieles, ja das meiste in Erfüllung eine Sonderbriefmarke gegangen. Ein erfülltes persönliches Leben und ein Paradig- herausgeben zu können. menwechsel des politischen Geschehens, der Deutschland Auch die Sonderbrief- die Einheit, Europa die Einigung und unserem Kontinent marke zum Jubiläum des einen seit Jahrhunderten nicht erlebten Frieden bescherte. Dominikus Ringeisen Werkes bleibt mir in steter Erin- Davon zeugen die Exponate, die Karl Kling dem Heimatmu- nerung. Ich habe großen Respekt vor den fachkundigen seum zur Verfügung stellt. Es gibt die Rückbesinnung auf Philatelisten, zu denen ich Karl Kling zähle. Es ist bemer- die Kaiserliche Reichspost der Thurn und Taxis und auf die kenswert, dass das Krumbacher Heimatmuseum diesem Königlich Bayerische Staatspost. Daneben spielen natürlich Sektor unserer Heimat- und Weltgeschichte eine bleibende die Krumbacher Post, der Postverein und der Briefwechsel Aufmerksamkeit schenkt. in den Weltkriegen mit Persönlichkeiten eine dominierende Rolle. Als das Bundespostministerium für Post und Fernmel- Dr. h.c. Theo Waigel dewesen aufgelöst wurde, gelang es mir, die Kompetenz für Bundesminister a.D. München, 29. Juli 2011 die Herausgabe von Briefmarken in das Bundesministerium der Finanzen zu verlagern. Dies gab mir die Möglichkeit mit Neuem in Verbindung zu treten. Die Welt der Briefmarken wird angesichts der modernen Kommunikationsmöglich- 7 seit 1816 und früher. Alles ie Sammlung in Jahrzehnten von Briefen, Briefmarken D wertvollste, wohl einmalige und Postkarten aus meiner Heimatstadt Krumbach und Dokumente der Vormar- dem Landkreis Günzburg sind wertvolle Dokumente der kenzeit, die Namen und Zeitgeschichte. Briefe und Briefmarken erzählen stumm Zeitzeugnisse enthalten, für gewordene Geschichten von Generationen aus zwei Jahr- immer unvergängliche Uni- hunderten. Aus erfolgreichen, wie traurigen Zeiten. Sie kate der Postgeschichte. sind Raritäten der Philatelie und einer Postgeschichte mit Kutschen, Pferden, Briefträgern, Poststellen, Posthilfsstel- Dem Mittelschwäbischen len und Postillions, die Tag für Tag Nachrichten in jedes Heimatmuseum und seinem Haus überbrachten. Sie sind spannende Fingerabdrücke Leiter Thomas Heitele M.A. wechselvoller Geschichten im Auf und Ab der Lebenslinien. sage ich aufrichtigen Dank Familien: Namenlos und mit Namen, Kriege, Vertreibung, für eine vielmonatige, müh- Königreiche und Diktaturen, Inflation und Wiederaufbau, same und vorbildliche Vor-, Vertreibung unserer jüdischen Mitbürger, Zeugnisse des Zu- und Mitarbeit zum Ge- Wiederaufbaues nach Kriegen. Da ist Post mit Prominenten lingen der Ausstellung. Dank sage ich Florian Arnold M.A., unseres Landes, selten gewordene Briefe vom Export des Dr. Barbara Wolf und Wolfgang Mennel für ihre engagierte Rohstoffes Geist aus Krumbach in viele Länder des Nahen und vertrauensvolle Mitarbeit. Ostens, nach Afrika und von dort zurück. Ich danke den Vorsitzenden unseres Mittelschwäbischen Bewegend ist die Vielzahl der gesammelten Feldpost- Heimatmuseums, unserem Ersten Bürgermeister Hubert briefe mit den Schicksalen dreier Kriege, 1871, 1914-1918, Fischer und unserem Landrat Hubert Hafner. 1939-1945. Briefe, nicht zuletzt meines Vaters und meiner Dank gilt es zu sagen der Sparkasse Günzburg-Krumbach Onkel Hans und Konrad aus zwei Weltkriegen. Dies, mit so und der „Kurt und Felicitas Viermetz Stiftung“ in Augsburg vielen Briefen aus dem Freundeskreis, aus denen Tapferkeit, für die Förderung der Ausstellung und der Begleitschrift. Leid, Schmerz und Heimsuchung einer verlorenen Generati- Dank soll gesagt sein vor allem, dem Laudator und ehe- on, einer betrogenen Jugend sich verbirgt. maligen Bundesminister der Finanzen der Bundesrepublik Und da sind die Zeugnisse der Markgrafschaft Burgau, mit Deutschland, Herrn Dr. Dr. h.c. Theo Waigel, einer Persön- einer Vielfalt von Korrespondenzen von Land- und Amts- lichkeit mit seltener Treue zu unserem Heimatlandkreis, gerichten, der Kirchen, der Verwaltungen zu allen Zeiten seinen Menschen, seiner bewegten Lebensgeschichte. 8 Vielen Familien und Einzelpersönlichkeiten der Stadt Wo Heimat, Vergangenheit und Geschichte in Verges- Krumbach und aus dem Landkreis danke ich für Hingabe senheit gerät und dem Papierkorb eines blind gewordenen und Überlassung von Poststücken an meine Sammlung und Alltags anheim gegeben wird, wird eine Gesellschaft hei- an die Ausstellung durch Leihgaben, die wesentlich das Mu- mat- geschichts- und gesichtslos. Mögen sich Alle, die unser
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