METHODENSAMMLUNG »Umgang Mit Antisemitismus in Der Grundschule«

METHODENSAMMLUNG »Umgang Mit Antisemitismus in Der Grundschule«

METHODENSAMMLUNG »Umgang mit Antisemitismus in der Grundschule« 1 »Methode: Manche Jüdinnen und Juden« S. 2 2 »Quiz: christlich, muslimisch, jüdisch?« S. 4 3 »Methode: Das Bin ich« S. 45 4 »Umgang mit antisemitischen Vorfällen – S. 48 Ansatzpunkte für das pädagogische Handeln« 5 »Methode: Mein Bild von der Geschichte« S. 49 6 »Methode: Ich sehe was … « S. 51 7 »Methode: Ein ganz normaler Tag« S. 58 8 »Methode: Gruppen in der Gesellschaft des Holocaust« S. 72 METHODE: MANCHE JÜDINNEN UND JUDEN … Themenfelder: ABLAUF Judentum, Alltag, Identität Dazu erhalten sie die Grafik »Manche Jüdinnen und Für wen: Juden … « mit religiösen, traditionellen und alltäg - Jahrgangsstufe 1 bis 4 lichen Tätigkeiten. Ihre Aufgabe ist es, die Sätze (»Manche Jüdinnen und Juden … gehen samstags in Dauer: die Synagoge.«) mit den Bildern zu verbinden, circa 20 Minuten indem sie den passenden Buch staben an das Bild schreiben. Wenn alle Schülerinnen und Schüler Benötigtes Material: fertig sind, werden die Sätze mit den passenden Stifte, Kopiervorlage »Manche Jüdinnen und Bildern nachein ander vorgestellt. An dieser Stelle Juden...« (einmal pro Person) kann die Lehrkraft Fragen stellen (»Weiß jemand, Die Materialien können auch hier heruntergeladen was eine Synagoge ist?«, »War jemand von euch werden: schon einmal in einer Synagoge?«) oder Erklärungen www.annefrank.de/antisemitismus-grundschule geben (»Die Synagoge ist das Gotteshaus der Jüdinnen und Juden. Die Gemeindemitglieder gehen dorthin, um zu beten, zu lernen und zu ZIEL diskutieren.«). Auch zu den nicht religiösen Sätzen können Erklärungen gegeben werden (»Manche Ziel der Methode ist, den Schülerinnen und Schülern jüdische Kinder spielen gerne Fußball. Es gibt sogar Vielfalt in der jüdischen Religion und den jüdischen einen jüdischen Fußballverein in Berlin, der TuS Alltag differenziert darzustellen. Makkabi Berlin heißt.«). 2 METHODE: MANCHE JÜDINNEN UND JUDEN … Ordne die Buchstaben den Bildern zu! A … arbeiten an Schabbat nicht. I … lieben Gruselgeschichten. B … spielen gerne Fußball. J … tragen eine Kippa. C … fliegen im Urlaub nach Israel. K … tragen eine Kette mit Davidstern. D … lachen gerne mit Freundinnen und Freunden. L … haben eine jüdische Mutter. E … haben zu Hause eine Menora. M … mögen Geschenke. F … lesen gerne Zeitung. N ... sprechen hebräisch. G … gehen Samstags in die Synagoge. O ... gehen koscher einkaufen. H … essen kein Schweinefleisch. P ... hören gerne Musik. 3 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? Themenfelder: deckt bei der Lehrkraft. Reihum dürfen die G r u p p e n Judentum, Christentum, Islam bestimmen, welche Kategorie und welche Nummer als nächstes erraten werden soll (zum Beispiel Gegen- Für wen: stände 4). Die Lehrkraft nimmt dann das ent - Jahrgangsstufe 3 bis 6 sprechende Foto und hält es hoch, sodass alle es gut sehen können. Die Gruppen haben nun 30 Dauer: Sekunden Zeit zu über legen, ob der Gegenstand, circa 45 Minuten das Gebäude oder die Person auf dem Foto jüdisch, christlich oder muslimisch ist. Benötigtes Material: Sanduhr oder Stoppuhr (30 Sekunden), 27 Fotos, Am Ende der 30 Sekunden zählt die Lehrkraft pro Gruppe jeweils eine Symbolkarte Halbmond, herunter (»Drei, zwei, eins, fertig!«) und alle Menora, Kreuz, Quiztafel. Die Materialien können Gruppen heben gleichzeitig eine Symbolkarte hoch. hier heruntergeladen werden: Wer richtig getippt hat, bekommt einen Punkt. Wer www.annefrank.de/antisemitismus-grundschule keine oder mehrere Symbolkarten hochgehoben hat, bekommt keinen Punkt, genauso bei falschen Tipps. ZIEL Abschließend kann aufgelöst werden, was genau auf dem Foto zu sehen ist. Dabei lohnt es sich, auch die Ziel der Methode ist die spielerische Vermittlung von Schülerinnen und Schüler einzubinden. Danach geht Wissen über das Judentum und andere Religionen. das Quiz wieder von vorn los, jetzt darf die nächste Die Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, dass Gruppe Kategorie und Nummer bestimmen. Das Quiz es zum Teil eindeutig ist, zu welcher Religion ein endet, wenn jede Gruppe einmal (beziehungsweise Gebäude, ein Gegenstand oder eine Person zuge - zweimal, dreimal oder viermal, je nach verfügbarer ordnet wird. Oft ist es aber von außen auch nur sehr Zeit) die Kategorie und Nummer bestimmt hat. schwer zu bestimmen – ins besondere bei Personen. Einige Fotos haben Bezüge zu mehreren Religionen, Zudem werden Parallelen und Gemeinsamkeiten in diesen Fällen können auch verschiedene Ant - zwischen den Religionen Christentum, Islam und worten einen Punkt ergeben. Außerdem sind Judentum deutlich. »Fallen« eingebaut, wo die erste Assoziation falsch ist. Am Ende kann eine Diskussion angeschlossen werden über Gemeinsamkeiten und Unterschiede ABLAUF zwischen den Religionen sowie über Zuschreibungen, (Vor-)Urteile und Schubladendenken. Die Lerngruppe wird in Kleingruppen von 4 bis 5 Personen eingeteilt, die zusammensitzen. Jede Es kann motivierend sein, wenn es eine Belohnung Gruppe erhält drei Symbolkarten. Die Quiztafel wird für das Gewinnerteam gibt – diese sollte aber auf für alle sichtbar aufgehängt, die Fotos liegen ver- jeden Fall koscher und halāl sein. 4 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? GEBÄUDE 1 5 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? GEBÄUDE 2 6 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? GEBÄUDE 3 7 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? GEBÄUDE 4 8 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? GEBÄUDE 5 9 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? GEBÄUDE 6 10 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? GEBÄUDE 7 11 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? GEBÄUDE 8 12 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? GEBÄUDE 9 13 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? GEGENSTÄNDE 1 14 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? GEGENSTÄNDE 2 15 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? GEGENSTÄNDE 3 16 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? GEGENSTÄNDE 4 17 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? GEGENSTÄNDE 5 18 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? GEGENSTÄNDE 6 19 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? GEGENSTÄNDE 7 20 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? GEGENSTÄNDE 8 21 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? GEGENSTÄNDE 9 22 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? PERSONEN 1 23 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? PERSONEN 2 24 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? PERSONEN 3 25 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? PERSONEN 4 26 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? PERSONEN 5 27 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? PERSONEN 6 28 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? PERSONEN 7 29 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? PERSONEN 8 30 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? PERSONEN 9 31 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? KOPIERVORLAGE RELIGIONS-SYMBOLE 32 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? QUIZ-AUFLÖSUNG GEBÄUDE 1 Synagoge/Schlosskirche Cottbus (Foto: A. Savin) ! JÜDISCH ! Die Schlosskirche Cottbus wurde 1419 als christliche Kirche gebaut und durch Kriege mehrmals zerstört. Nachdem sie in den letzten Jahren nicht mehr als christliche Kirche genutzt wurde, wurde sie im Jahr 2014 an die Jüdische Gemeinde übergeben. Seitdem ist sie die Synagoge Cottbus. Sie ist die einzige Synagoge in Brandenburg. 2 Tempelberg mit Felsendom und Klagemauer (Foto: Zairon) ! MUSLIMISCH/JÜDISCH/CHRISTLICH ! Felsendom: der älteste monumentale Sakralbau des Islams und eines der islamischen Hauptheilig tümer ! Klagemauer: wichtiger Ort des Betens für Jüd*innen, ehemalige Westmauer des Herodischen Tempels. Betende stecken Zettel in die Ritzen zwischen den Steinen ! Tempelberg: Im Judentum ist der Tempelberg die Stelle, aus der Gott die Erde nahm, um Adam zu formen ! Herodischer Tempel (zweiter Tempel): wichtiger Ort für Jüd*innen ! Auch für Christ*innen: Jesus besuchte den Tempel häufig ! Die Gebäude auf dem Tempelberg wurden immer wieder zerstört, neu gebaut oder verändert. Auch heute gibt es noch Konflikte um den Tempelberg. 3 Synagoge Basel (Foto: Andreas Schwarzkopf) ! JÜDISCH ! Die Synagoge in Basel wurde zwischen 1866 und 1869 errichtet. Der damaligen Mode entsprechend war die Architektur an orientalische Bauweise angelehnt. Die beiden golden schimmernden Kuppelspitzen der Synagoge setzen einen orientalischen Akzent und sind eine markante Erscheinung im Basler Straßenbild. Sie ist heute ein wichtiges nationales Kulturgut der Schweiz. 4 Groß St. Martin Köln (Foto: Michael Dernbach) ! CHRISTLICH ! Groß St. Martin ist eine der zwölf großen romanischen Kirchen in der Kölner Innenstadt. Sie steht in der Altstadt und ist eng mit Wohn- und Geschäftshäusern aus den 1970er und 1980er Jahren umbaut. Die drei- schiffige Basilika mit ihrem kleeblattförmigen Ostchor und dem quadratischen Vierungsturm mit vier Eck- türmchen ist eines der markantesten Wahrzeichen im linksrheinischen Stadtpanorama. 5 Khadija Moschee Berlin (Foto: public Domain) ! MUSLIMISCH ! Die Khadija-Moschee ist eine von der Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) in Berlin-Heinersdorf gebaute Moschee, die von der Frauenorganisation Lajna Imaillah finanziert wurde. Sie ist nach Chadīdscha bint Chuwailid benannt, der ersten Muslimin und ersten Ehefrau des Propheten Mohammed. Die Moschee wurde 2007 als erste Moschee im Ostteil Berlins errichtet. Während des Baus kam es zu gewalttätigen Protesten aus der Nachbarschaft gegen die Moschee. 33 QUIZ: CHRISTLICH, MUSLIMISCH, JÜDISCH? 6 Paramaribo Synagoge und Moschee (Foto: Mark Ahsmann) ! MUSLIMISCH/JÜDISCH ! Die Moschee und Synagoge Keizerstraat stehen in friedlicher Nachbarschaft in Paramaribo, Suriname (Südamerika). Die Synagoge besteht seit 1720, die Moschee seit 1929. 7 Blaue Moschee Mazar-e Sharif (Foto: public domain) ! MUSLIMISCH ! Das Ali-Mausoleum in Masar-e Scharif (Afghanistan)

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