Drechsler, Lnes

Drechsler, Lnes

Drechsler, lnes Von: Greve, Holger, Dr. Gesendet: Montag,18. November 201910:03 An: Regvll Betreff: WG: Mietendeckel Berichterstattung Priorität: Hoch Bitte z.Vg. nehmen. Von: VI1_ <[email protected]> Gesendet: Montag,18. November 201910:02 An: G13_ <[email protected]>; Alter, Steve <[email protected]> Cc: Vl1_ <[email protected]>; Hofmann, Hans, Prof. Dr. <[email protected]>; Griesbeck, Michael, Dr. <Michael:Gr`iesbeckö-brhi.bund.de>; Küster, Bernd, Dr. <[email protected]>; V13_ <[email protected]> Betreff: WG: Mietendeckel Berichterstattung Priorität: Hoch Lieber Herr Alter, anbei schicke ich lhnen eine kurze Sprachregelung zur Thematik Mietendeckel, die an diesem Wochenende aufgekommen ist. Die Sprachregelung bezieht sich nur auf die Kompetenzfrage und nicht auf grundrechtliche Erwägungen (kann ggf. ergänzt werden). Nachfolgend sind auch noch einige Presseberichte aufgeführt. „Der Bund hat mit der Regelung des Mietpreisrechts auf dem freien Wohnungsmarkt von seiner Kompetenz nach Art. 74 Abs. 1 Nr. 1 GG abschließend Gebrauch gemacht, sodass die Gesetzgebungskompetenz der Länder gesperrt ist. Von dieser Regelungskompetenz hat der Bundesgesetzgeber u. a. mit dem Gesetz zur Dämpfung des Mietanstiegs auf angespannten Wohnungsmärkten und zur Stärkung des Bestellerprinzips bei der Wohnungsvermittlung im Jahre 2015 (BGBl.1 S. 610) durch die Einführung der §§ 556d ff. BGB Gebrauch gemacht, was vom BverfG kompetenzrechtlich nicht beanstandet wurde (vgl. BverfG, NJW 2019, 3054 ff.). Zentrale Neuregelung ist § 556d Abs. 1 BGB, der vorsieht, dass die Miete in Gebieten mit einem angespannten Wohnungsmarkt zu Beginn des Mietverhältnisses die ortsübliche Vergleichsmiete höchstens um 10 9/o übersteigen darf. Die Mietpreisbegrenzung wurde damit durch den Bund umfassend und abschließend geregelt. Eine solche konzeptionelle Entscheidung des zuständigen Bundesgesetzgebers darf durch auf Spezialzuständigkeiten gründende Einzelentscheidungen eines Landesgesetzgebers nicht verfälscht werden (BverfGE 98, 265 <301>). Durch den geplanten Berliner „Mietendeckel'` würde j.edoch den Vermietern untersagt, von rechtlichen Möglichkeiten Gebrauch zu machen, die ihnen die §§ 556d ff. BGB gewähren. Dies wäre ein Verstoß gegen die bundesstaatliche Kompetenzordnung, die alle rechtsetzenden Organe dazu verpflichtet, ihre Regelungen so aufeinander abzustimmen, dass die Rechtsordnung nicht aufgrund unterschiedlicher Anordnungen widersprüchlich wird (BverfGE 98, 265 <301>).'` Presseberichterstattung in Auszügen: httDs://www.rbb24.de/Dolitik/beitraE/2019/11/bundesinnenministerium-mietendeckel-in-berlin-verstoss- gegen-grundgesetz.html Das Land Berlin sei '.kompetenzrechtlich gehindert", Gesetze zur Mietenbegrenzung zu erlassen, schreibt das lnnenministerium in einer Mail an den Berliner CDU-Bundestagsabgeordneten Kai Wegner, die die Berliner CDU am Samstag veröffentlichte 1 https://www.morf=enpost.de/berlin/article227662163/Bauministerium-haelt-M.ietendeckel-fuer- verfassungswidrig.html Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion strebt an, gegen den Mietendeckel eine Normenkontrollklage vor dem Bundesverfassungsgericht anzustrengen. ln der SPD gibt es Stimmen, die für diesen Fall einen Bruch der Koalition auf Bundesebene androhen. https://www.morEenpost.de/politik/article227670741/Mietendeckel-Kipping-fordert-Unterstuetzung-von- Scholz.html?utm term=Autofeed&utm medium=Social&utm source=Twitter#Echobox=1574055476 Linke-Chefin Katja Kipping hat die Unterstützung der Bundesregierung für den umstrittenen Berliner Mietendeckel eingefordert -und lnnenminister Horst Seehofer, dessen Ressort auch für Wohnungsbau zuständig ist, gleichzeitig mit deutlichen Worten attackiert. „Olaf Scholz als sozialdemokratischer Vizekanzler der großen Koalition sollte jetzt Horst Seehofer mal eine Ansäge machen und damit seinem Parteifreund Michael Müller und der rot-rot-grünen Berliner Mietenpolitik den Rücken stärken", sagte Kipping unserer Redaktion. Zuvor hatte das Bundesbauministerium deutlich gemacht, dass es den geplanten Mietendeckel für verfassungswidrig hält. Das Land Berlin sei ,,kompetenzrechtlich gehindert'`, Gesetze zur Mietenbegrenzung zu erlassen, schrieb der Parlamentarische Staatssekretär Marco Wanderwitz im Auftrag des Ministers Horst Seehofer (CSU) an den Berliner CDU-Bundestagsabgeordneten Kai Wegner. Katja Kipping kritisierte dies scharf: „Der unfähigste Wohnungsbauminister aller Zeiten fällt dem Bundesland in den Rücken, das gerade konsequenten Mieterschutz betreibt.`` (fmg) Mit freundlichen Grüßen lm Autrag H. Greve Dr. Holger Greve Bundesministerium des lnnem, für Bau und Heimat Referat V I 1 (Grundsatzfragen des Staats- und Verfassungsrechts) Ak-Moabft 140 10557 Berlin Tel.: 030-18-681-10185 PC-Fax: 030-18-681-510185 E-Mail: [email protected].

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