03/2012 RELIGIONSUNTERRICHTheute Informationen des Dezernates Schulen und Hochschulen im Bischöflichen Ordinariat Mainz heute U R VaticanumVaticanum IIII –– EinEin neuerneuer BlickBlick aufauf diedie KircheKirche Gespräch mit Erneuerung Konzilsfotografien Karl Kardinal Lehmann der Liturgie Bausteine für den Verständnis Kirchenbau Unterricht der Kirche in Mainz RELIGIONSUNTERRICHTheute 03/2012 EDITORIAL 3 BAUSTEINE FÜR DEN UNTERRICHT SCHWERPUNKT Andrea Velthaus-Zimny Vorher – Nachher 56 Karl Kardinal Lehmann „Ich könnte mich gar nicht denken Kerstin Schmitz-Stuhlträger ohne das Konzil.“ 5 Die Freiheit zu glauben 58 Leonhard Hell FORUM RELIGIONSPÄDAGOGIK Die Selbstbefreiung aus der Defensive 10 Elmar Middendorf Michael Quisinsky Aggiornamento im Religionsunterricht 64 Vielfalt der Kirchenbilder – Einheit der Kirche 15 Ulrich Scheicher Kompetent kompetenzorientiert Alexander Zerfaß unterrichten 67 Tätige Teilnahme an der Feier des Pascha-Mysteriums 26 Andrea Velthaus-Zimny, Georg Radermacher Informationen zum Rahmenplan Anja Lempges Katholische Religion „... damit die Dinge, die zur heiligen Liturgie Sekundarstufe I Rheinland-Pfalz (G9) 70 gehören, wahrhaft würdig seien, geziemend und schön“ (SC122) 31 PERSONALIA 71 Norbert Witsch Missio canonica 72 Das Konzil bei der Arbeit 42 Fortbildungsprogramm 2013 73 Religionsunterrichtheute Herausgeber: Anschrift der Redaktion: Die Redaktion ist immer bemüht, sich mit Informationen des Dezernat IV Dezernat IV allen Rechteinhabern in Verbindung zu heute Dezernates Schulen und – Schulen und Hochschulen – – Schulen und Hochschulen – setzen. Die Veröffentlichung von Copyrights Hochschulen im Bischöfliches Ordinariat Mainz Bischöfliches Ordinariat Mainz ohne Rücksprache geschieht immer aus U Bischöflichen Ordinariat Postfach 1560 Postfach 1560 Versehen, bitte setzen Sie sich in diesem Mainz 55005 Mainz 55005 Mainz Fall mit der Redaktion in Verbindung. R E-mail: schulen.hochschulen@ E-mail: [email protected] 40. Jahrgang (2012) bistum-mainz.de Internet: www.bistum-mainz.de/ru-heute Auflage 3.900 Heft 3 Dezember 2012 Religionsunterrichtheute ist eine kostenlose ISSN: 1611-2318 Schriftleitung: Offizielle Äußerungen des Dezernates Informationsschrift des Dezernates Schulen Dr. Norbert Witsch Schu len und Hochschulen werden als und Hochschulen im Bischöflichen Erscheinungsweise: sol che gekennzeichnet. Alle übrigen Bei- Ordinariat Mainz. Drei Hefte jährlich Redaktion: träge drücken die persönliche Meinung Hartmut Göppel des Verfassers aus. Gestaltung: Druck: Georg Radermacher Creative Time Dinges & Frick Irene Veith Nachdruck oder Vervielfältigung nur mit Mainz Wiesbaden Dr. Andrea Velthaus-Zimny besonderer Genehmigung der Redaktion. Titelbild: Quelle KNA-Bild. Konzilsbilder aus dem Dom- und Diözesanarchiv Mainz (Fotonachlass Volk): S. 9, 11, 12, 13, 14, 17, 21-25, 28f, 42f, 44, 45, 46, 47, 48f, 51-55. © Dom- und Diözesanarchiv Mainz. Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung. Bildanfragen bitte direkt an das Dom- und Diözesanarchiv. 2 EDITORIAL Liebe Religionslehrer die grundlegende Umkehr und Religionslehrerinnen, im konziliaren Kirchenver- ständnis hervor: Entgegen viele reden derzeit vom Zweiten Vatikanischen Konzil. der defensiv abschottenden Mit dessen Eröffnung vor 50 Jahren hat Papst Johannes Sichtweise der traditionel- XXIII. eine neue Selbstbesinnung der Kirche auf ihr Wesen len Apologetik nimmt das und ihre Sendung angestoßen. Aufgrund seiner program- Konzil die Kirche primär als matischen Weichenstellungen vermochte das Konzil das Heilsmysterium in den Blick und kann von daher auch die Handeln und Denken der Kirche grundlegend neu zu ori- Zugehörigkeit zu ihr in neuer Offenheit bestimmen. Die entieren und hat gerade dadurch nicht nur innerkirchlich, Wirklichkeit der Kirche als Mysterium beschreibt das Konzil sondern auch weit über den Binnenraum der Kirche hinaus in einer Vielzahl von Bildern. Michael Quisinsky erläutert, Beachtung gefunden und Hoffnungen geweckt. wie diese Bilder im Dienst der Einheit der Kirche stehen, die auch selbst im Dienst an der Einheit der Menschen Heute präsentiert sich ein vielfältiges Bild. Die durch das mit Gott und untereinander ihre Erfüllung findet (LG 1). Konzil angestoßenen Neuerungen, die für die Generation Quelle und Höhepunkt des kirchlichen Tuns ist die Liturgie der Großeltern einschneidend waren, erleben Jugendliche (SC 10). Das Bemühen des Konzils um eine tätige Teilhabe und junge Erwachsene gewissermaßen als selbstverständli- aller Gläubigen an der Liturgie wie auch deren erneuer- chen kirchlichen Alltag. Auf anderer Ebene sind das Konzil tes Verständnis als eines heilsgeschichtlich vermittelten selbst und dessen Rezeption in die Diskussion geraten. Raums der Begegnung zwischen Gott und Mensch zeigt Während die einen mit Blick auf die Nachkonzilszeit eine Alexander Zerfaß auf. Anja Lempges stellt Kirchenbauten nur halbherzige Umsetzung der Konzilsbeschlüsse bzw. aus dem Bistum Mainz vor, welche eine angemessene eine zunehmende Rücknahme seiner Errungenschaften Raumgestalt für die Liturgie gemäß diesen Vorgaben des beklagen, sehen die anderen im Konzil selbst zutiefst Konzils erproben. Verteilt über das ganze Heft finden sich die Ursache für viele Schwierigkeiten in der Kirche bis Fotografien aus dem Nachlass des damaligen Bischofs von in unsere Zeit hinein. Ein „Krieg um das Konzil“ scheint Mainz, Hermann Kardinal Volk, der die Arbeit des Konzils entbrannt, wie es dramatisch die italienische Tageszeitung minutiös aus der Perspektive eines Konzilsteilnehmers „La Repubblica“ (2.7.2005) formuliert hat. Viele können dokumentiert hat. Auf der Grundlage der Geschäftsord- mit dem Begriff Konzil nichts anfangen oder denken es nung des Konzils erläutert Norbert Witsch einige dieser ganz als entfernte geschichtliche Größe. Es ist eindeutig: Fotografien. Abschließend werden in gewohnter Weise eine neue Vergewisserung über das Konzil und dessen Be- Bausteine für den Unterricht zum Thema angeboten. schlüsse tut Not. Auch in unserer Zeitschrift wollen wir im Lauf der nächsten Jahre, die weltkirchlich dem Gedenken Zusammen mit dem Redaktionsteam sowie den Mitar- des Konzils gewidmet sind, verschiedene Perspektiven und beiterinnen und Mitarbeitern des Dezernates Schulen Themen aufgreifen. und Hochschulen danke ich Ihnen für Ihren Einsatz im Religionsunterricht, für Ihr Interesse an unserer Zeitschrift Im vorliegenden Heft stellt zunächst Karl Kardinal Lehmann und wünsche Ihnen und allen, die Ihnen nahe stehen, eine in einem Gespräch die bleibende Bedeutung des Konzils für friedvolle Weihnachtszeit und Gottes Segen für das Jahr die gegenwärtige Situation der Kirche heraus, wie sie nicht 2013. nur durch die Auseinandersetzung um die Piusbruderschaft oder Tendenzen eines neuen römischen Zentralismus, sondern grundlegender auch durch die Problematik der Glaubensweitergabe in einer säkularen Welt geprägt ist. Ordinariatsdirektorin Die weiteren Beiträge des Heftes wenden sich dem Thema Dr. Gertrud Pollak „Kirche“ als dem Zentrum der konziliaren Arbeit unter Dezernentin für Schulen und Hochschulen verschiedenen Aspekten zu. Leonhard Hell hebt einleitend RELIGIONSUNTERRICHTheute 03/2012 3 Da steht einer für Hoffnung in diesen Tagen und deutet gelassen was uns blüht im Zepter des Glaubens. Hier wurzelt der Spross von Friede und Recht. Souverän zupft er den Propheten am Haar. Was wird uns blühen? ... diese Hoffnung, ... dieses Kind. G. Pollak Hauptportal Notre Dame, Laôn Foto: G. Pollak 4 SCHWERPUNKT „Ich könnte mich gar nicht denken ohne das Konzil“ Karl Kardinal Lehmann im Gespräch über das II. Vaticanum Frage: Am 10. Oktober 1963 sind Sie in Rom von Kar- anschließenden Aufgaben etwa bei den Kommentaren zu dinal Döpfner zum Priester geweiht worden – mitten in den Konzilsverlautbarungen. den Beratungen zur Liturgiekonstitution. Was bedeutet Allerdings darf man die vier Jahre des Konzils nicht allein Ihnen das Konzil? sehen. Es hatte ja vieles aufgenommen, was vorher bereits Kardinal Karl Lehmann: Das Konzil war für mich per- sehr gut vorbereitet war, wenn ich etwa an die Liturgische sönlich wichtig. Ich kann schon sagen: Ich identifiziere Bewegung denke, an die Bibelbewegung, an die Laien in mich mit meiner ganzen priesterlichen Existenz und in der Kirche, an die Ökumenische Bewegung. So sehr der der Ausrichtung meines Dienstes daran. Ich könnte mich Geist Gottes in einem Konzil wirkt, das Konzil fällt nicht gar nicht denken ohne das Konzil. Ich war 1957 nach Rom einfach vom Himmel. gekommen und hatte vorher an der Theologischen Fakultät Und auch dies ist wichtig: Vieles von dem, was man Freiburg studiert. Nach der Wahl von Papst Johannes XXIII. anschließend beklagt hat – Rückgang von Berufungen, ein Jahr später waren wir eigentlich alle zunächst sehr un- Schwinden auch katholischer Presse –, setzte schon vor glücklich, weil wir dachten, er könnte wegen seines Alters dem Konzil an und ist nicht etwa ein nachkonziliares von 77 Jahren nur ein mäßiger Übergangspapst sein. Doch Verfallsphänomen. schon bei seiner Inthronisierung am 4. 11. konnte man an seiner Predigt und an den ersten Gesten ahnen, dass da Frage: Wagen wir einen großen Sprung: 1959 rief etwas Neues anfing. Für uns Junge war der Aufbruch ein Papst Johannes XXIII. das Konzil aus, exakt 50 Jahre Fanal. Und dann lernten wir zum Konzilsbeginn alle die später brach der Konflikt um die Piusbrüder aus. Bei großen Theologen kennen, die nach Rom kamen und die den anschließenden Gesprächen mit dem Vatikan ging wir vorher nur vom Lesen kannten: ob das Karl Rahner es immer wieder um das Zweite Vatikanische
Details
-
File Typepdf
-
Upload Time-
-
Content LanguagesEnglish
-
Upload UserAnonymous/Not logged-in
-
File Pages80 Page
-
File Size-