Studie Kantonalbanken

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Potenzielle Steuerschuld der Kantonalbanken Die Finanziellen Auswirkungen einer Unterstellung der steuerbefreiten Kantonalbanken unter die Gewinn- und Kapitalsteuerpflicht im Jahr 2016 Eine Studie zuhanden der Eidgenössischen Finanzkontrolle 8. März 2018 KPMG AG Financial Services Tax Badenerstrasse 172 P.O. Box Telephone +41 58 249 31 31 CH-8004 Zürich CH-8036 Zürich Telefax +41 58 249 44 06 Internet www.kpmg.ch Eidgenössische Finanzkontrolle Kontakte Charles Hermann Michel Huissoud +41 58 249 29 82 Monbijoustrasse 45 CH - 3003 Berne Roland Reding +41 58 249 42 79 Zürich, 8. März 2018 Eidgenössische Finanzkontrolle – Studie Kantonalbanken Sehr geehrter Herr Huissoud Wir beziehen uns auf unser Telefongespräch sowie auf Ihren Auftrag vom 28. November 2017 zur Erstellung einer Studie über die finanziellen Auswirkungen einer Unterstellung der steuerbefreiten Kantonalbanken unter die Gewinn- und Kapitalsteuerpflicht anhand der publizierten Zahlen des Jahres 2016. Wir freuen uns, Ihnen in der Beilage (1) unseren Bericht, der sämtliche Informationen zu den Grundlagen, den getroffenen Annahmen, der Vorgehensweise und den Ergebnissen enthält sowie (2) die jeweiligen Steuerberechnungen zuzustellen. Wir hoffen dies entspricht Ihren Vorstellungen und stehen selbstverständlich gerne für die Beantwortung allfälliger Fragen zur Verfügung. Mit freundlichen Grüssen KPMG AG Charles Hermann Roland Reding Sabrina Leutert Martin Glur © 2017 KPMG AG is a subsidiary of KPMG Holding AG, which is a member of the KPMG network of independent firms affiliated with KPMG International Cooperative (“KPMG International”), a Swiss legal entity. All rights reserved. 2 KPMG Studie Kantonalbanken Inhaltsverzeichnis 1 Zusammenfassung 4 2 Einleitung 5 3 Besteuerung der Kantonalbanken 7 4 Vorgehensweise der Studie 11 5 Ergebnisse der Studie 16 6 Auswertung der Ergebnisse 19 7 Schlussfolgerung 21 8 Abkürzungsverzeichnis 23 3 1 ZUSAMMENFASSUNG KPMG Studie Kantonalbanken Zusammenfassung Nach der heute geltenden Rechtslage sind 18 von 24 Kantonalbanken ganz oder teilweise von der Gewinn- und Kapitalsteuer befreit. Auf Stufe der Bundessteuer, sind die als öffentlich-rechtliche Anstalten organisierten Kantonalbanken von der Gewinnsteuer befreit. Für die Kantons- und Gemeindesteuern basiert die steuerliche Behandlung der Kantonalbanken auf kantonalem Recht. Im Auftrag der Eidgenössischen Finanzkontrolle hat KPMG Financial Services die finanziellen Auswirkungen quantifiziert, welche eine Aufhebung des steuerlichen Sonderstatus bestimmter Kantonalbanken mit sich führen würde. Grundlage der Studie bildeten die in den Jahresberichten der Kantonalbanken für das Geschäftsjahr 2016 enthaltenen Daten. Diese wurden so weit wie möglich steuerlich korrigiert, um den steuerbaren Gewinn und das steuerbare Kapital möglichst genau und für alle Kantonalbanken einheitlich zu ermitteln. Die Studie hat ergeben, dass den Kantonen insgesamt CHF 273 Mio. zusätzliche Steuergelder zugeflossen wären und dem Bund CHF 139 Mio., wenn alle Kantonalbanken für das Jahr 2016 Gewinn- und Kapitalsteuern nach den ordentlichen Bestimmungen entrichtet hätten. Der Bund, die Kantone und die Gemeinden könnten folglich jedes Jahr brutto ca. CHF 412 Mio. zusätzliche Steuern einnehmen (Annahme: Zahlen 2016). Hierfür wäre die Abschaffung der steuerlichen Sonderbehandlung der als öffentlich-rechtliche Anstalten organisierten Kantonalbanken und die Unterstellung unter die ordentlichen Steuertarife notwendig. Unberücksichtigt bleibt in der Studie, dass eine Unterstellung der Kantonalbanken unter die ordentlichen Steuertarife mit grösster Wahrscheinlichkeit Einbussen bei derzeitigen Subventionen und/oder Nebenzahlungen durch die Kantonalbanken zur Folge hätten. KPMG Studie Kantonalbanken 2 Einleitung 2 EINLEITUNG KPMG Studie Kantonalbanken Einleitung Die Mehrheit der 24 Kantonalbanken in der Schweiz Für die Erstellung der Studie wurden die relevanten, in (keine Kantonalbanken bestehen in den Kantonen den Jahresberichten der Kantonalbanken enthaltenen Solothurn und Appenzell Ausserrhoden) geniessen Daten analysiert, der steuerbare Gewinn und das beträchtliche Steuerprivilegien. Umso spannender ist steuerbare Kapital für das Jahr 2016 ermittelt und die nun der Vergleich über die finanziellen Folgen, welche theoretische Steuerbelastung für alle Kantonalbanken die Aufhebung der Steuerbefreiung der gemäss einem einheitlichen Muster berechnet. Kantonalbanken und somit die Gleichbehandlung mit Die vorliegende Studie ist in fünf Teile gegliedert. den anderen Schweizer Banken nach sich ziehen Zunächst werden die steuerliche Behandlung der würden, in quantitativer Hinsicht zu ermitteln. Kantonalbanken und deren Grundlage erläutert. Nicht Gegenstand dieser Studie war die Analyse des Anschliessend wird die Vorgehensweise bei den Wettbewerbsvorteils, welcher den meisten Berechnungen dargelegt. Im dritten und vierten Teil Kantonalbanken aus der steuerlichen werden die Resultate der Studie aufgezeigt und Ungleichbehandlung zukommt. analysiert. Der letzte Teil enthält die Schlussfolgerung. Die Umverteilung der Steuergelder über den Finanzausgleich wurden in dieser Studie nicht berücksichtigt. 6 KPMG Studie Kantonalbanken Besteuerung der 3 Kantonalbanken 3 BESTEUERUNG DER KANTONALBANKEN KPMG Studie Kantonalbanken Besteuerung der Kantonalbanken Nach der heute geltenden Rechtslage sind nur gerade Im Gegensatz dazu sind die als Aktiengesellschaft sechs Kantonalbanken auf Bundes-, Kantons- und ausgestalteten Kantonalbanken auf Bundesebene nicht Gemeindeebene unbeschränkt steuerpflichtig. Die von der Steuerpflicht befreit. restlichen 18 Kantonalbanken sind ganz oder teilweise Für die Kantons- und Gemeindesteuern basiert die von der Steuerpflicht befreit. steuerliche Behandlung der Kantonalbanken auf Für die direkte Bundessteuer basiert die kantonalem Recht (insb. Kantonales Steuergesetz und Steuerbefreiung auf Art. 56 lit. b DBG. Diese aus dem Kantonalbankengesetz). Jahr 1940 stammende Bestimmung des Die Aufstellung auf den nachfolgenden Seiten zeigt, Wehrsteuergesetzes 1995 wurde ohne eigentliche dass die steuerliche Privilegierung der meisten Diskussion in das geltende DBG übernommen. Ob Kantonalbanken unabhängig von den Aktionärs- oder und in welchem Ausmass eine Kantonalbank von einer Eigentümerverhältnissen, der spezifischen steuerlichen Sonderbehandlung profitieren kann, hängt Geschäftstätigkeit und dem Kundeneinzugsgebiet ist. von der Rechtsform der Bank ab. 15 der Kantonalbanken sind öffentlich-rechtliche Anstalten des kantonalen Rechts. Als solche geniessen sie die meisten steuerlichen Privilegien, weil sie auf Bundesebene von der Gewinnsteuer vollständig befreit sind. Besteuerung der Kantonalbanken auf einen Blick Keine Kantonalbank im Kanton Voll von der Steuer befreite Kantone Teilweise befreite Kantone Nicht befreite Kantone 8 3 BESTEUERUNG DER KANTONALBANKEN KPMG Studie Kantonalbanken Steuerpflicht der Kantonalbanken (1) In den Genuss steuerlicher Vorteile gelangen nicht nur Das ausschlaggebende Unterscheidungsmerkmal in den Händen des Kantons liegende Kantonalbanken, zwischen den steuerbefreiten und nicht sondern auf kantonaler Ebene auch solche, an denen steuerbefreiten Kantonalbanken bildet damit für die private Investoren beteiligt sind. Ferner ist das direkte Bundessteuer die Rechtsform sowie für die Kundeneinzugsgebiet (kantonal / ausserkantonal oder Kantons- und Gemeindesteuern die Rechtsform und sogar international) nicht relevant. Auch in Bezug auf das kantonale Recht. die ausgeübte Geschäftstätigkeit unterscheiden sich die steuerbefreiten Kantonalbanken nicht von jenen, Dieser Umstand legitimiert die Frage: welche der Steuerpflicht unterliegen. So können die Wie hoch wären die zusätzlichen Gewinn- und steuerbefreiten Kantonalbanken ihre geschäftlichen Kapitalsteuereinnahmen, wenn alle Kantonalbanken Entscheidungen wie jede andere Schweizer Bank frei der Steuerpflicht unterliegen würden? von staatlichem Einfluss treffen. Die Besteuerungsmodalitäten der Kantonalbanken lassen sich wie folgt zusammenfassen: Selbständige Anstalten nach kantonalem Recht Name der Bank Steuerpflicht auf Steuerpflicht auf kantonaler Ebene Bundesebene Aargauer Kantonalbank befreit (Art. 56 lit. b DBG) befreit, aber Beiträge, die aus dem Geschäftsergebnis für betriebsfremde Zwecke ausgeschieden werden, sind zum für natürliche Personen geltenden Satz den Gemeinde- Einkommenssteuern unterworfen (StG AG § 159 Abs. 1) Appenzeller Kantonalbank befreit (Art. 56 lit. b DBG) befreit (StG AI Art. 58 Abs. 1) Basellandschaft befreit (Art. 56 lit. b DBG) befreit; unterliegt jedoch für ihre Niederlassungen ausserhalb Kantonalbank des Kantons Baselland der Steuerpflicht (StG BL § 15 lit. b) Basler Kantonalbank befreit (Art. 56 lit. b DBG) befreit; ausgenommen sind steuerpflichtige Konzerngesell- schaften und ausserkantonale Standorte (StG BS § 66 lit. b) Banque Cantonale de befreit (Art. 56 lit. b DBG) nicht befreit (FKBG Art. 6) Fribourg Graubündner Kantonalbank befreit (Art. 56 lit. b DBG) befreit (StG GR Art. 78 Abs. 1 lit. b) Banque Cantonale befreit (Art. 56 lit. b DBG) befreit (LBCN Art. 9) Neuchâteloise Nidwaldner Kantonalbank befreit (Art. 56 lit. b DBG) befreit (StG NW Art. 74 Abs. 1 Ziff. 2) Obwaldner Kantonalbank befreit (Art. 56 lit. b DBG) befreit (StG OW Art. 76 Abs. 1 lit. b und OKBG Art. 1 Abs.1) Schaffhauser Kantonalbank befreit (Art. 56 lit. b DBG) befreit (StG SH Art. 62 Abs. 1 lit. b) Schwyzer Kantonalbank befreit (Art. 56 lit. b DBG) befreit (StG SZ § 61 Abs. 1 lit. b) Banca dello Stato del befreit (Art. 56 lit. b DBG) Von der

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