Programm Juli –Dezember 2018 Das Düsseldorfer Ehepaar Arthur und2 Ella Jacoby mit den Kindern Inge und Klaus Die SS verstand sich als Elite der nationalsozialistischen Bewe - gung und des gesamten deutschen Volkes. Ihr Anspruch einer „züchterischen“ Aufgabe bezog sich einerseits auf die Auswahl ihrer Mitglieder, andererseits auf die „Ausmerze“ all derer, die Ausstellungen eines deutschen Volkes nordischer Rasse nicht würdig seien. Elitegedanken und Vernichtungswille paarten sich in diesem Anspruch auf verheerende Weise. Die Ideologie und Propaganda des Nationalsozialismus im Allgemeinen, noch stärker aber die Selbstinszenierung der SS war geprägt von Körperidealen und Körperbildern. Die SS sollte in körperlicher Hinsicht ebenso wie in ihrer geistigen Verfas sung „hart“ und „stark“, soldatisch und kriegerisch sein. Athleti sche, aufrechte und große Körper, unbestritten „arische“ Abstam mung, „nordische“ Physiognomie – das waren Kriterien, die ein SS- Mann in der sogenannten Rassemusterung ab 1934 nachwei sen sollte. Auch die Partnerinnen von SS-Männern wurden einer rassischen Auswahl unterworfen: Ihre Aufgabe war es, den „nordischen Neuadel“, nach rassischen Kriterien wertvolle Kin - der zu gebären. Nur nach entsprechender Begutachtung wurde eine Hochzeit von den SS-Stellen genehmigt. Neben den Kult der rassischen Auslese trat die brutale Herab - würdigung und Tötung all derer, die von den Nationalsoziali sten als Gegner des Regimes klassifiziert wurden. Propagandisti sche Abbildungen zeigten körperliche Merkmale, die Minderwertig - keit und fehlende Charakterstärke belegen sollten. Die Wanderausstellung des Kreismuseums Wewelsburg stellt dieses Spannungsfeld von Propaganda und Gewalt, Selbstver - Düsseldorfer SS-Männer bei der Einweihung des 39er-Denkmals ständnis und „Ausmerze“ ausführlich dar. Sie nimmt zunächst am Reeser Platz, 9. Juli 1939 (StAD) die Ursprünge und Grundlagen nationalsozialistischer Körper - bilder in den Blick, um dann das darüber hinausgehende 4. September 2018 bis 27. Januar 2019 Verständnis der SS und die Nachwirkung solch körperbetonter Ideologie in die rechte Szene der Gegenwart zu präsentieren. Die Körper der SS. Ideologie, Propaganda und Gewalt Eine Ausstellung des Kreismuseums Wewelsburg in Kooperation mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf. „[…] wir wollen für Deutschland eine auf Jahrhunderte hinaus Gedenkstätte: Forum, Julo-Levin-Raum und historischer immer wieder ausgelesene Oberschicht, einen neuen Adel, der Luftschutzkeller (nicht barrierefrei) sich immer wieder aus den besten Söhnen und Töchtern unse - Eintritt frei res Volkes ergänzt, schaffen, einen Adel[,] der niemals alt wird, der in der Tradition und der Vergangenheit, soweit sie wertvoll Öffnungszeiten: Di–Fr u. So 11–17 Uhr, Sa 13–17 Uhr, ist, bis in die grauesten Jahrtausende zurückgeht und der für Mo geschlossen unser Volk ewig seine Jugend darstellt.“ (Heinrich Himmler, 1937) 3. September 2018, 19 Uhr Vernissage Die Körper der SS. Ideologie, Propaganda und Gewalt Nach einer Begrüßung durch die Landeshauptstadt Düsseldorf wird die Kuratorin der Ausstellung, Kirsten John-Stucke (Leite - rin des Kreismuseums Wewelsburg), ausführlich in die Thema - tik der Sonderausstellung einführen. Gedenkstätte, Eintritt frei Termine: 18. Oktober, 5. Dezember, 10. Januar Am Abend Rundgänge durch die Sonderausstellung „Die Körper der SS“ An mehreren Abenden, jeweils um 19 Uhr, bieten wir Impuls- führungen durch die Sonderausstellung an. Welche Körper - ideale prägten die Ideologie des Nationalsozialismus und ganz konkret der SS? Und welche Auswirkungen hatte dies auf die SS-Mitglieder und die deutsche Gesellschaft? Gedenkstätte, Eintritt frei Die Ausstellung wird vom IBB Dortmund, der Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ Minsk (IBB Minsk) und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden 9. November bis 2. Dezember 2018 Europas (Berlin) getragen. Sie wird gefördert durch den Volks - bund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e .V. und das Auswärtige Vernichtungsort Malyj Trostenez. Amt. Kooperationspartner*innen für die Präsentation der Aus - Geschichte und Erinnerung stellung in Düsseldorf sind der Landtag NRW, die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, die Heinrich-Heine-Universität Düs - Malyj Trostenez, heute ein Stadtteil der belarussischen Haupt - seldorf, das Gerhart-Hauptmann-Haus und der Erinnerungsort stadt Minsk, ist nur wenigen ein Begriff. Während des Zweiten Alter Schlachthof der Hochschule Düsseldorf. Weltkriegs befand sich hier das größte Mordlager, das die deut - schen Besatzer auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion er - Neben Führungen werden zur Ausstellung verschiedene Vor - richteten. Rund 200.000 Opfer zählten die sowjetischen Behör - träge angeboten. Unter anderem wird Dr. Bastian Fleermann den nach dem Krieg: Kriegsgefangene und Zivilist*innen, Parti - den Bericht des Düsseldorfer Hauptmanns der Schutzpolizei sanen*innen, Widerstandskämpfer*innen und jüdische Frauen, Wilhelm Meurin über die Deportation nach Minsk erläutern. Männer und Kinder. Unter ihnen befanden sich Tausende, die Der Historiker Dr. Aliaksandr Dalhouski, Experte zum Lager aus Tschechien und dem Deutschen Reich nach Minsk depor - Malyj Trostenez und seiner Erinnerungskultur, ist für einen Vor - tiert worden waren, auch aus dem Regierungsbezirk Düssel dorf. trag angefragt. Die Ausstellung ist das Ergebnis eines langen internationalen Das detaillierte Begleitprogramm und ausführliche Informationen Dialogs zwischen belarussischen, tschechischen, österreichi - zu Öffnungszeiten und Zugangsbedingungen werden zeitnah zur schen und deutschen Historiker*innen. Sie dokumentiert nicht Laufzeit in einem separaten Flyer herausgegeben. nur die Verbrechen der deutschen Besatzer. Sie beleuchtet Ort: Landtag NRW, Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf auch die Entwicklung der Erinnerungskultur an diese Verbre - Bitte beachten Sie die besonderen Zugangsbedingungen! chen, von der sowjetischen Nachkriegszeit bis heute. 18. November 2018, 15 Uhr Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung in Deutscher Gebärdensprache. Veranstaltungen Exklusives Angebot für Gehörlose und Schwerhörige Was passierte von 1933 bis 1945? Wer wurde von den National - sozialisten verfolgt? Wie erlebten Kinder diese Verfolgung? In der Dauerausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus“ werden diese Fragen im regionalen Bezug erörtert. Die Deutsche Gebärdensprache ist eine eigenständige visuelle Sprache, welche von circa 140.000 Menschen in Deutschland verwendet wird. Während der Führung wird ausschließlich in der Deutschen Gebärdensprache kommuniziert. Treffpunkt: Gedenkstätte, Foyer, Eintritt frei 9. Dezember 2018, 15 Uhr Führung für alle durch die Dauer-Ausstellung in Leichter Sprache Die Mahn- und Gedenk-Stätte Düsseldorf ist ein Museum. Das Museum zeigt immer eine Ausstellung. Die Ausstellung heißt: Termine, jeweils 15 Uhr: 29. Juli, 30. September, Düsseldorf Kinder und Jugendliche im National-Sozialismus. 28. Oktober, 25. November Am Sonntag, 9. Dezember 2018, kann man eine Führung durch Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung die Ausstellung machen. „Ich hatte keine Angst. Ich habe nur gedacht: Du darfst keinen verraten.“ Sie sehen in der Führung: Wer waren die National- Sozialisten? So lautet die Erinnerung von Wolfgang Kannengießer an seine Wer wurde von den National- Sozialisten verfolgt? zweitägige Gestapohaft als Teenager. Was verbirgt sich hinter dem „Kleinkrieg am Rochusplatz“ oder Die Führung ist in Leichter Sprache: Das kann jeder gut verstehen. der „Razzia von Gerresheim“? Was bedeutete es „unange passt“ Die Führung ist für Menschen mit Behinderung zu sein, das Privatleben unter ständiger Beobachtung zu wis - und für Menschen, die Deutsch lernen. sen? Mehr zu dem Schicksal von Wolfgang Kannengießer und Die Führung ist kostenlos. anderen Jugendlichen aus Düsseldorf erfahren Sie in unserer Und man muss sich nicht für die Führung anmelden. kostenfreien Führung durch die Dauerausstellung „Düsseldor - fer Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus“. Dies ist ein barrierearmes Angebot. Die Führung ist auch für Menschen mit Sehbehinderungen ge - Leichte Sprache ist keine kindgerechte Sprache. eignet. Mahn- und Gedenk-Stätte, Mühlen-Straße 29 Treffpunkt: Gedenkstätte, Foyer, Eintritt frei Termine, jeweils 15 Uhr: 8. Juli – Flingern, Haltestelle Engerstraße U72, U73, U83 12. August – Gerresheim, Eingang Stadtteilbibliothek 14. Oktober – Altstadt, Burgplatz Öffentliche Stolperstein-Stadttour Drei Touren, drei Stadtteile. Begleiten Sie uns durch Flingern, Gerresheim und die Altstadt und erfahren Sie mehr zu den Stolpersteinen, aber auch zur Geschichte des jeweiligen Stadtteils im Dritten Reich. Was passierte zum Beispiel während der „Aktion Rheinland“ und wer waren die Beteiligten? Was verbarg sich hinter dem Karema und welche Bedeutung hatte es für die jüdischen Düsseldorferinnen und Düsseldorfer? Die Teilnahme an dem jeweils rund 90-minütigen Stadtspaziergang ist kostenlos. 16. Juli 2018, 10–14 Uhr Ferienprogramm: „Oma, wie war das nach dem Krieg?“ Ein Workshop für die ganze Familie von 8 bis 88 (+) 25. Juli 2018, 18 Uhr Kennst du das, wenn Oma oder Opa sagen: „Das sah hier aber „Neues Land. Düsseldorf 1946–1951“ mal ganz anders aus“? Vielleicht hast du auch schon selbst er - Stadtrundgang mit Fotografien von Hans Berben lebt, dass irgendwo ein Platz ist, wo vorher eigentlich ein Haus stand. Besonders viele Veränderungen und Erneuerungen gab Die Nachkriegszeit war geprägt von Verletzung, Traumata und es nach dem Zweiten Weltkrieg. Von
Details
-
File Typepdf
-
Upload Time-
-
Content LanguagesEnglish
-
Upload UserAnonymous/Not logged-in
-
File Pages17 Page
-
File Size-