Klimakünstler Privat – und doch für alle Dosch und dosch Frankfurt – Straßen Private Grundstücke frankfodderisch A C E Streuobstwiesen, Feld und Flur Stadt der Bäume An Frankfurter Straßen stehen Ein Baum im Hof oder Garten ist Was wäre Frankfurt ohne seinen über 44.500 Bäume. Angefangen eine Zierde für jedes Haus. Für Apfelwein? Und was wäre der Apfel­ Ausflugtipps und Informationen bei kleinen Rotdornen und Säulen­ seine Bewohner kann er identitäts­ wein ohne die Streuobstwiesen? Im Hainbuchen bis hin zu mächtigen bildend sein. In einem Kirschbaum grünen Gürtel um die Stadt liegen Linden, die ihre Äste Schatten summen im Frühling Bienen und die traditionellen Wiesen mit Obst­ spendend über die Straßen strecken. der Duft einer Linde erfüllt Passan­ bäumen, die im Frühling weiß und Das Stadtbild und das Mikro­ ten mit Glücksgefühlen. Bürge­ rosa erblühen und im Herbst eine klima werden ganz wesentlich von rinnen und Bürger, Unternehmen schmackhafte Ernte liefern. Daraus Straßenbäumen beeinflusst. Aller­ und Wohnbaugesellschaften, die sein eigenes „Stöffche“ keltern wird Frankfurt am Main: dings sind nicht alle Arten für das auf ihren Grundstücken Bäume in jungen Frankfurter Familien Streuobstwiesen pachten künftige Klima geeignet, deshalb wachsen lassen, leisten einen Dienst Ein Baum im Vorgarten ist ein Gewinn zunehmend beliebter. Kirschenmischel und Apfelwein – eine europäische Stadt der Bäume wird es bald mehr Amberbäume Straßenbäume müssen mit wenig Platz für die Allgemeinheit. für die ganze Straße. Insgesamt rund 350 Hektar alles aus eigener Ernte! Ein Preis und seine Geschichte und Säulen­Hainbuchen und dafür auskommen. Das ist nicht immer eine leichte Streuobstwiesen gibt es in Frank­ [email protected] weniger Platanen geben. Grüne Oasen Aufgabe, zum Beispiel im Herbst, Etwa 1.600 Anträge werden jähr­ Wohin man schaut: Bäume furt; klassische Gebiete sind Heili­ Amsterdam, Krakau und Valencia sind es bereits. 2014 wurde auch Frank­ Straßenbäume müssen zusätz­ den in den großen Stadtquartieren Parks und Friedhöfe wenn das Laub fällt. Grundstücks­ lich gestellt und rund 1.400 geneh­ Wald genstock, Sossenheimer Unterfeld Obstbäume zeigen oft einen furt „Europäische Stadt der Bäume“ – als erste Stadt Deutschlands. Auf lich zum „normalen“ Stadtstress Alleen ganz bewusst als grüne Wege­ eigentümer sind verantwortlich für migt. Das Fällen ist erlaubt, wenn sowie Berger Süd­ und Nordhang. bizarren Wuchs. Zwischen gepfleg­ die Auszeichnung des Europäischen Rats für Baumpflege darf Frankfurt mit einem beengten Wurzelraum achsen geplant, um in der dichten B die Sicherheit der Bäume (Verkehrs­ es der Gesundheitszustand des D Die Bäume tragen Äpfel, Birnen, ten Obstwiesen liegen auch ver­ stolz sein. Denn Bäume sind wesentlich für die Lebensqualität in einer klarkommen und im Winter Streu­ Bebauung für Frischluft, Staubfilte­ sicherungspflicht) und müssen sie Baums erfordert oder er für ein Kirschen, Zwetschgen, Mirabellen wilderte, in denen die Bäume gerne Stadt. Ohne sie wären die Luft staubig, das Klima belastend, die Straßen salz verkraften. Sie benötigen eine rung, Schatten und Abkühlung zu Der Huthpark ist berühmt für seine Gattungen, Arten und Sorten von regelmäßig kontrollieren und hin Bauvorhaben entfernt werden Die meisten Bäume wachsen ohne pro Hektar, fünf weitere wachsen und manchmal sogar Quitten und mal strubbisch aussehen. Für die grau und nur wenig Vogelgezwitscher würde den Frühling ankündigen, konsequente Überwachung und sorgen, so auch jüngst im Europa­ riesigen alten Rotbuchen, das Bäumen kann man entdecken. und wieder schneiden lassen. muss. Für jeden gefällten Baum Zweifel im Stadtwald. Er umfasst jährlich nach. Der Wald wird nach­ Mispeln. Eine Frankfurter Besonder­ Vielfalt an Tier­ und Pflanzenarten da die Tiere keinen Lebensraum hätten. Fehlen Bäume, so fehlt auch ein konstante fachliche Pflege, damit viertel und auf dem Riedberg. „Nizza“ am Untermainkai für seine Mit 68 Hektar mehr als doppelt Die Frankfurter Stadtverordne­ wird ein neuer gepflanzt oder ein eine Fläche von rund 6.000 Hektar, haltig bewirtschaftet, es wird also heit ist der Speierling, der Apfel­ spielen Streuobstwiesen eine entscheidendes Gestaltungselement und unsere Seelen könnten sie nicht sie gut gedeihen und nicht z. B. Der älteste Baum im Baumkata­ seltenen exotischen und mediter­ so groß wie der Grüneburgpark ist ten wussten schon früh um den Ausgleich gezahlt. überwiegend im Süden der Stadt. nie mehr Holz genutzt als nach­ wein eine herbe Note verleiht. Von herausragende Rolle. erfreuen. Wer wollte in solch einer Stadt wohnen? Im Alltagstrott vergessen durch herabfallende Äste zur Ge­ ster des Grünflächenamtes – er ranen Baumarten, der Volkspark der Frankfurter Hauptfriedhof. Wert von Bäumen und stellten sie Wie viele Bäume wohl auf priva­ Damit gehört Frankfurt zu den wächst. ihm stehen noch rund 100 ältere Während in den Obstwiesen die wir leicht, wie wichtig Bäume für unser Wohlbefinden sind. fahrenquelle für Passanten werden wurde etwa um 1700 gepflanzt – Niddatal für seine ausgedehnten Über 6.100 Bäume machen ihn zu erstmals 1977 mit einer Satzung tem Grund stehen? Jedenfalls ein waldreichsten Großstädten Einzelne Bäume sind im Wald Bäume, doch Nachwuchs ist schon Vielzahl an Bäumen das charakte­ Doch Stadtbäume haben es schwer: Weil Städte sich aufheizen, sind die können. steht an der Eschersheimer Land­ Gehölzflächen mit heimischen einem ganz besonderen Ort zum unter Schutz. Seitdem dürfen nur Vielfaches der Bäume in Straßen Deutschlands. grundsätzlich nicht geschützt. gepflanzt, im Sossenheimer Unter­ ristische Bild ergibt, fallen in aus­ Sommer heiß und trocken – je stärker sich das Klima wandelt, umso mehr. An der Mainzer Landstraße bil­ straße und hat sogar eine eigene Bäumen, die der Tierwelt vielfäl­ Innehalten – ein Refugium inmit­ aus wichtigen Gründen und mit Ge­ und Parks – ein paar Hunderttau­ Der Stadtwald, die „Grüne Besonders alte Bäume jedoch, feld gar eine ganze Allee aus Speier­ gedehnten Ackerflächen bereits Böden sind versiegelt, so dass Wurzeln nur schwer Wasser fassen können. den 879 Bäume die längste Allee. U­Bahn­Haltestelle: „Am Linden­ tige Unterschlupfmöglichkeiten ten des Alltags stresses. Ebenso wie nehmigung Bäume gefällt werden. sende werden es sein. Lunge“ Frankfurts, besteht im die wertvolle Lebensräume für lingen. einzeln stehende Bäume stark auf. Globale Warenströme bringen Schädlinge aus aller Welt und setzen den Schon in vergangenen Zeiten wur­ baum“. und Nahrung bieten. Jede Grünan­ die Stadtteilfriedhöfe weist er wert­ Wesentlichen aus dem Unterwald Tiere darstellen, kennzeichnen schon gestressten Bäumen zu. Viel Arbeit also für alle, die sich um Bäume lage hat ihren eigenen Charakter volle Bäume auf, so zum Beispiel Die Frankfurter Baumschutzsatzung und dem Schwanheimer Wald im Förster mit einem Dreieck als kümmern: Grünflächenamt, Untere Naturschutzbehörde und alle jene und immer bieten sie Erholung, die Hängebuche am alten Portal. Sie schützt Bäume auf privatem Grund mit einem Stammumfang von Westen, dem Oberwald im Osten „Altholz“ – so bleiben sie vor der Bürgerinnen und Bürger, die ein Grundstück mit einem Baum besitzen. frische Luft und eine Vielzahl an sowie den Waldstücken in den nörd­ Säge verschont; etwa fünf stehen Auf dem Heiligenstock wachsen viele alte Obstbäume; mindestens 60 cm (Nadelbäume: 90 cm). Diese Bäume dürfen nur mit ernten dürfen natürlich nur deren Besitzer. Stadtnatur bietet auch Überraschungen: Manche Bäume trotzen allen Platanen gehören nach Ahorn und Linden Bewegungsmöglichkeiten. In den lichen Stadtteilen und im Taunus. auf jedem Hektar. zu den häufigsten Straßenbäumen. Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde gefällt werden. Bedrohungen und wachsen einfach wild, an den erstaunlichsten Stellen. Frankfurter Parks und Grünanlagen Die höchsten Buchen der Stadt wachsen über die ganze Stadt ver­ wachsen rund um den Jacobiweiher; teilt knapp 122.000 Bäume, alle knapp 50 Meter sind sie hoch. Diese Broschüre informiert über die unterschiedlichen Gruppen erfasst im Baumkataster des Grün­ Die natürliche Waldgesellschaft von Bäumen und zeigt auf einer Karte 30 Exemplare, zu denen sich flächenamtes. ist der Buchen­Eichen­Wald. Die ein Ausflug lohnt. Frankfurts „dickster“ Parkbaum, trockenen Sandböden sind auch eine Platane mit Pflanzjahr 1820 ein natürlicher Standort für Kiefern. und einem Stammdurchmesser Sie sind die häufigste Baumart von 201 cm, kann in der Bocken­ (29 %), gefolgt von Eichen (28 %) heimer Anlage am Nebbienschen und Buchen (22 %). Außerdem Gartenhaus bewundert werden wachsen Ahorn, Kirsche, Roteiche, (Baum­Nr. 169). Die Vielfalt in Fichte und Douglasie im StadtForst. Frankfurts Grünflächen ist Alle zusammen ergeben einen erstaunlich groß: 417 verschiedene Holz vorrat von 280 Kubikmetern Kiefern haben eine tiefgefurchte Borke. Schlafraum für Abendsegler, Einfach zum Schmunzeln Der Baum für Sie! Specht und Wiesel Komische Kunst an Bäumen Möchten Sie Frankfurt grüner machen und selbst einen Baum pflanzen? Höhlenbäume Haben Sie einen Vorgarten, einen Hof oder einen Garten? Aus dem Pro­ G I gramm „Der geschenkte Baum“ finanziert die Untere Naturschutzbe­ hörde Ihnen einen heimischen Laubbaum. Seit 2001 wurden bereits 1.200 In der Abenddämmerung flattern Bäume können groß, krumm, dick Bäume auf privaten Grundstücken gepflanzt. Die Mittel stammen aus die Fledermäuse aus ihren Höhlen. oder alt sein – aber können sie Ersatzzahlungen. Diese sieht die Baumschutzsatzung vor, wenn für eine Deren Öffnungen sind meist nahezu auch komisch sein?
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