Florian Kunz Der wirtschaftliche Erfolg österreichischer Dialektpopmusik am heimischen Musikmarkt Diplomarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien Oktober 2011 Der wirtschaftliche Erfolg österreichischer Dialektpopmusik am heimischen Musikmarkt Executive Summary Die folgende Forschungsarbeit beschäftigt sich mit der Entstehungsgeschichte und dem Verlauf des wirtschaftlichen Erfolgs in der österreichischen Dialektpopmusik am heimischen Musikmarkt von 1970 bis heute auf Basis des theoretischen Konzepts „Production of Culture Perspective“ nach Richard A. Peterson. Die Analyse richtet sich nach den sechs Einflussfaktorenbündeln „rechtliche Rahmenbedingungen“, „Wandel der Technologien“, „Industriestruktur“, „Organisationsstruktur“, „institutionalisierte Berufsrollen“ sowie „Nachfrage- und Marketingkonzepte“. Es wird untersucht, zu welchen Zeitabschnitten österreichische Dialektpopmusik wirtschaftlich besonders erfolgreich war, welche Produktionsbedingungen und Strukturen am Markt herrschten, wie andere Marktteilnehmer (etwa Unternehmen der phonographischen Industrie, Medien, Verwertungsgesellschaften und andere Institutionen sowie Dienstleister wie Manager, Booker und Agenten) gegenüber Künstlern aus genanntem Bereich agierten und welchen Veränderungen diese Bedingungen im Zeitverlauf unterworfen waren. Die relevanten Informationen wurden über eine Literaturrecherche generiert und aus verfügbaren Datenbanken - etwa Aufzeichnungen über Hitparaden und Auszeichnungen für Tonträgerverkäufe (Gold-/Platin-Verleihungen) - extrahiert. Darüber hinaus fließen Erkenntnisse aus Interviews mit Branchenexperten, die mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet wurden, in die Arbeit ein. Die Ausführungen schließen mit drei fallstudienartigen Betrachtungen von ausgesuchten Phasen des wirtschaftlichen Erfolgs in der österreichischen Dialektpopmusik sowie einem Resümee über die gewonnen Erkenntnisse im Sinne des Production of Culture-Ansatzes. 2 Der wirtschaftliche Erfolg österreichischer Dialektpopmusik am heimischen Musikmarkt Danksagung Zuallererst möchte ich meiner Mutter und meinem Stiefvater danken, deren großzügige Unterstützung mir vor allem die Studienabschlussphase sehr erleichtert hat. Auch meinem Vater sei für seine Hilfe gedankt. In diesem Sinne dürfen auch die Studienbeihilfenbehörde und der ESF Österreich nicht unerwähnt bleiben. Bedanken möchte ich mich auch bei ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Peter Tschmuck für die erstklassige Betreuung dieser Diplomarbeit. Seine vorbildliche und enthusiastische Art zu lehren hat mich in der Entscheidung bekräftigt, meine Diplomarbeit in diesem Themengebiet abseits des BWL-Mainstreams zu verfassen. Großer Dank gebührt auch all jenen, die ihre wertvolle Zeit für Interviews geopfert und so nicht unwesentlich zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben. Herzlichen Dank auch an Petra Albrecht, die mir durch ihre beruflichen Kontakte einige sehr wertvolle Konversationen ermöglicht hat. Am meisten möchte ich mich jedoch bei meiner geliebten Kristina bedanken, die mich unermüdlich motiviert hat, viel mehr unterstützte, als ich mir das je hätte erträumen dürfen und ohne deren grenzenloses Verständnis diese Arbeit bestimmt nicht so geworden wäre, wie sie jetzt vorliegt. Diese Arbeit ist meinem lieben Großvater Matthias Raab gewidmet, dem es leider nicht mehr vergönnt ist, sich mit mir gemeinsam über deren Fertigstellung zu freuen. 3 Der wirtschaftliche Erfolg österreichischer Dialektpopmusik am heimischen Musikmarkt Kontakt | [email protected] Aus Gründen der Lesbarkeit wurde in der vorliegenden Arbeit auf eine gendergerechte Schreibweise verzichtet. Es soll jedoch hiermit klargestellt werden, dass in Frage kommende Begriffe - beispielsweise „Interviewpartner“ oder „Leser“ - sowohl die weibliche als auch die männliche Form bezeichnen. 4 Der wirtschaftliche Erfolg österreichischer Dialektpopmusik am heimischen Musikmarkt Inhalt 1 Einleitung ............................................................................................................................ 7 1.1 Problemstellung ........................................................................................................... 7 1.2 Zielsetzung der Arbeit .................................................................................................. 8 1.3 Begriffsdefinitionen ..................................................................................................... 9 1.4 Methodik .................................................................................................................... 14 1.5 Forschungsstand ........................................................................................................ 16 1.6 Gliederung .................................................................................................................. 18 2 Theoretische Grundlagen ................................................................................................. 19 2.1 The Production of Culture Perspective ...................................................................... 20 2.1.1 Law and Regulation / rechtliche Rahmenbedingungen ..................................... 22 2.1.2 Technology / Wandel der Technologien ............................................................ 23 2.1.3 Industrial Structure / Industriestruktur .............................................................. 25 2.1.4 Organizational Structure / Organisationsstruktur .............................................. 26 2.1.5 Occupational Careers / institutionalisierte Berufsrollen .................................... 28 2.1.6 Markets / Nachfrage- und Marketingkonzepte ................................................. 29 2.1.7 Resümee ............................................................................................................. 30 2.2 Exkurs: Theoretische Ansätze der Cultural Studies ................................................... 32 3 Geschichtlicher Überblick ................................................................................................. 37 3.1 Austropop und österreichische Dialektpopmusik ..................................................... 37 3.2 Wurzeln und Einflüsse ............................................................................................... 39 3.3 Von der Dialektwelle zur Gegenwart ......................................................................... 42 4 Der österreichische Markt für Popmusik ......................................................................... 49 4.1 Einnahmequellen ....................................................................................................... 50 4.1.1 Produktgeschäft.................................................................................................. 50 4.1.2 Livegeschäft ........................................................................................................ 53 4.1.3 Lizenzgeschäft ..................................................................................................... 55 4.1.4 Musikverlagsgeschäft ......................................................................................... 57 4.1.5 Weitere Einnahmequellen .................................................................................. 57 4.2 Akteure am österreichischen Markt für Popmusik.................................................... 58 4.2.1 Künstler und ihr unmittelbares Umfeld ............................................................. 58 4.2.2 Manager, Agenturen, Booker ............................................................................. 60 4.2.3 Unternehmen der phonographischen Industrie ................................................ 62 5 Der wirtschaftliche Erfolg österreichischer Dialektpopmusik am heimischen Musikmarkt 4.2.4 Verwertungsgesellschaften ................................................................................ 67 4.2.5 Förderungseinrichtungen, Servicestellen, Interessensvertretungen ................. 67 4.2.6 Konsumenten ..................................................................................................... 69 4.3 Promotion und Medien ............................................................................................. 70 4.3.1 Radio ................................................................................................................... 72 4.3.2 Fernsehen ........................................................................................................... 76 4.3.3 Weitere mediale Multiplikatoren ....................................................................... 79 4.4 Vertrieb ...................................................................................................................... 81 4.5 Rechtliche Rahmenbedingungen ............................................................................... 84 5 Auszeichnungen als Maßstab für wirtschaftlichen Erfolg ................................................ 86 5.1 Charts ......................................................................................................................... 86 5.2 Auszeichnungen für Tonträgerverkäufe .................................................................. 101 5.3 Der österreichische Musikpreis „Amadeus“ ............................................................ 106 6 Wirtschaftlich erfolgreiche Phasen im Zeitverlauf ......................................................... 110 6.1 Anfang 1970er: Wolfgang Ambros und „Da Hofa“ .................................................. 110 6.2 Ende 1970er: Ludwig Hirsch singt „Dunkelgraue
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