DER KUNSTMARKT 2014 DER KUNSTMARKT 2014 Anmerkung: Alle genannten Preise sind Zuschlagspreise ohne Aufpreis; wenn Dollar genannt werden, ist immer der US-Dollar gemeint; die in dieser Analyse verarbeiteten Kunstauktionen betreffen ausschließlich Fine Art-Verkäufe, das heißt Gemälde, Skulpturen, Volumen-Installationen, Zeichnungen, Fotografien, Grafik und Aquarelle, unter Ausschluss von Antiquitäten, anonymen Kulturgütern und Mobiliar. Der von AMMA für die Daten zum chinesischen Markt verwendete Wechselkurs entspricht dem Jahresdruchschnittswert. DIE NEUESTEN TRENDS Der Kunstmarket 2014: Wachstum um 26% Dieser Jahresbericht wurde in diesem Jahr gemeinsam von Artprice und AMMA (Art Market Monitor of Artron) erstellt. Beide Einrichtungen legen aufgrund ihrer jeweiligen Position als unumgängliche Instanz auf dem westlichen wie dem östli- chen Markt größten Wert auf Exzellenz, sowohl für den Leser als auch für die Akteure des Kunstmarktes. Die langjährige Zusammenarbeit geht weit über eine einfache Kooperation auf dem Kunstmarkt hinaus, der bekanntlich in Bezug auf wirt- schaftliche, ökonometrische und soziologische Aspekte kaum dreißig Jahre alt ist. Dieser 13. Jahresbericht wird wie in jedem Jahr in sechs Sprachen in mehr als 7200 Einrichtungen und in- Wan Jie Thierry Ehrmann ternationalen Medien veröffentlicht. Geschäftsführer der Künstler, Gründer Artron-Gruppe, Grün- und Geschäftsführer Wan Jie, CEO von Artron sowie Gründer von Artron und AMMA (Art der von Artron.Net und von Artprice.com und Market Monitor of Artron), bezeugt mit seinen Worten das Bestreben, von AMMA, Vizeprä- der Groupe Serveur. diesen vor langer Zeit eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen: sident der Hochschule der Verbotenen Stadt „Für diesen Jahresbericht tauschen sich bereits zum zweiten Mal seit 2012 asiatischer und westlicher Markt aus. Verglichen mit dem Jahresbe- richt von 2012 wurde der neue Bericht in Struktur und Inhalt verbessert, um die Gesamtheit der Märkte zu erfassen. Einleitend gibt er einen Überblick über die Charakteristika des östlichen 5 1,0% 0,8% 1,4% 5,3% 3,3% 37,2% China (37,2%) USA (32,1%) der Zukunft, um den Ansprüchen der raschen Entwicklung des interna- © tionalen Kunstmarktes gerecht werden zu können (Kunstmessen, Grup- 18,9% a Großbritannien (18,9%) pen privater Sammler und Private Banking). Der „Annual Art Market r t p r Report“ wird hoffentlich in Zukunft zum maßgeblichsten Kunstmarkt- i Frankreich (3,3%) c e bericht der Welt.“ . c o Deutschland (1,4%) m Laut Thierry Ehrmann, Gründer und Geschäftsführer von Artprice, & ist die Zusammenarbeit mit AMMA ein Produkt unserer Zeit und des A Schweiz (1,0%) M Strebens nach Exzellenz in Ost und West, um die hochwertigsten Kunst- M A Italien (0,8%) marktinformationen zur Verfügung zu stellen. Sonstige (5,3%) Thierry Ehrmann: „Der internationale Kunstmarkt weist ein weiteres Rekordjahr auf und erreicht ein historisches Ergeb- 32,1% nis von 15,2 Mrd. $ bei öffentlichen Auktionen- das entspricht einem Wachstum von 26 % gegenüber 2013 (12,05 Mrd. $)! Ein überwältigender Erfolg, der einem Anstieg von mehr als +300 % in ei- Verkaufserlöse bei öffentlichen Auktionen 2014 nem Jahrzehnt entspricht. Dieses Wachstum beruht größtenteils auf Aufschlüsselung nach Ländern dem des chinesischen Marktes und seiner florierenden Wirtschaft, aber auch auf der Intensivierung des Spitzensegments auf dem westlichen und westlichen Kunstmarktes, gefolgt von einer Erläuterung der Seg- Markt. Die Anzahl der weltweit verkauften Kunstwerke bleibt jedoch mit mentierung des Kunstmarktes nach Periode und Medium. Anschließend 505.000 versteigerten Objekten im Vergleich zu 2013 relativ stabil. Der beschreibt der Bericht einige bedeutende Kunsthauptstädte der Welt und Anteil unverkaufter Lose bleibt seit 4 Jahren mit 37 % im Westen und mit analysiert zum Schluss wichtige Trendthemen des weltweiten Kunst- 54 % im Osten absolut stabil. Dies weist darauf hin, dass es hier keine marktes im Jahr 2014 (wie die Etablierung von Freihandelszonen und die Spekulation gibt. 1 Gruppe junger Künstler). Der Bericht bietet Lesern einen umfassenden China übernimmt weltweit die Führung mit einem Auktionserlös von Überblick über den internationalen Kunstmarkt 2014. 5,66 Mrd. $, der allerdings im Vergleich zum vorherigen Geschäfts- jahr um -5 % rückläufig ist. Die zeitgenössische Kunst zeigt zwar die AMMA arbeitet auf drei Gebieten mit Artprice zusammen: Statistik, größten Ermüdungserscheinungen (- 14 %), aber das Segment traditio- Analyse und Kanäle. Beide Organisationen nutzen die auf beiden Seiten nelle Gemälde und Kalligraphie, das 84,3 % des chinesischen Marktes verfügbaren Ressourcen bestmöglich, um die Lage und Trends des welt- ausmacht, ist ebenfalls um 3,9 % rückläufig. In den USA jedoch er- weiten Kunstmarkts aus internationaler Sicht zu analysieren. Ich hoffe auf eine fruchtbare Zusammenarbeit von AMMA und Artprice auch in 1 Umsatz in China, einschließlich Hongkong und Taiwan. 6 Entwicklung des globalen Preisindex von Artprice Basis 100 = Januar 2004 200 lebt der Markt einen wahren Höhenflug und 150 weist einen jährlichen Anstieg von +21 % auf. © artprice.com Die führende Weltmacht erzielt einen Erlös 100 von fast 800 Mio. $ weniger als China und nimmt damit auf dem Kunstmarkt weiterhin 50 den zweiten Platz ein. Die USA haben jedoch 2014 mit versteigerten Kunstwerken in Höhe von 4,88 Mrd. $ das beste Auktionsjahr in ihrer Geschichte geschrieben. Großbritan- Jan. 2004 Jan. 2005 Jan. 2006 Jan. 2007 Jan. 2008 Jan. 2009 Jan. 2010 Jan. 2011 Jan. 2012 Jan. 2013 Jan. 2014 Jan. 2015 nien hält mit 2,87 Mrd. $ den dritten Rang (weist aber ein außergewöhnliches jährliches Wachstum von +35 % auf) und platziert sich 10 Mio. $ verkauft, das entspricht einem An- gleich zu 291 Mio. $ im Vorjahr). Der Ame- vor Frankreich (496 Mio. $, 2014 um -10 % stieg von mehr als 500 % in 10 Jahren. 2005 rikaner Jeff Koons bildet das Schlusslicht der rückläufig), Deutschland (219 Mio. $, +3 %), waren es nur 18 Werke. Rangliste. Seine Werke wurden 2014 in Höhe der Schweiz (146 Mio. $, -8 %) und Italien Zu den ertragsreichsten Top 10 gehören zwei von 149 Mio. $ verkauft. Die Top 10 Liste (123 Mio. $, +11 %). chinesische und acht westliche Künstler. In zeichnet also zwei noch lebende Künstler aus Das Jahr 2014 weist einen weiteren spekta- puncto jährliches Geschäftsvolumen geht und zeugt damit von einer gewissen Verjün- kulären Rekord hinsichtlich der Anzahl von Andy Warhol als großer Gewinner hervor, der gung des Kunstmarktes. Die Käufer tendie- Auktionen mit Erlösen in Millionenhöhe auf, den besten Auktionserlös aller Zeiten erzielte: ren immer mehr dazu, auch zeitgenössische d. h. 1.679 Auktionen bzw. vier Mal soviel 569 Mio. $. Die amerikanische Pop Art Ikone Kunstwerke zu ersteigern, auch die junger wie noch vor 10 Jahren. Bemerkenswert ist, übertrifft sogar Pablo Picasso, dessen Werke Künstler, manchmal um die zwanzig Jahre dass in den Geschäftsjahren 2004, 2005 und 2014 für 375 Mio. $ unter den Hammer ka- alt, vorausgesetzt, sie haben eine bereits eine 2006 zusammen genommen genau die glei- men. Ihnen folgen Francis Bacon: 270 Mio. $ gute Erfolgsbilanz aufzuweisen. Die Preise für che Anzahl erreicht wurde. Heute zählt man (das sind 74 Mio. $ mehr als Vorjahr), Ger- die neuen Stars der zeitgenössischen Kunst also genauso viele Auktionen in Millionenhö- hard Richter (254 Mio. $) und Mark Rothko können innerhalb von zwei oder drei Jahren he wie innerhalb von drei Jahren zu Beginn auf Rang 5 mit 249 Mio. $ vor Claude Monet locker um mehr als 100 % steigen. dieses Jahrtausends. Es haben sich nicht nur (222 Mio. $). Auf Platz 7 weltweit rangiert der Das gehobene Segment umfasst eine Hand- die Auktionen in Millionenhöhe vervielfacht, Chinese Qi Baishi (206 Mio. $), ihm folgen voll amerikanischer, europäischer und asiati- sondern auch die Anzahl der Kunstwerke: Alberto Giacometti (205 Mio. $) und Zhang scher Künstler, aber auch einige Künstler aus 2014 wurden 116 Werke weltweit für mehr als Daqian (193 Mio. $ in diesem Jahr im Ver- dem Nahen Osten, Lateinamerika und Russ- 7 Entwicklung des Preisindex nach Epoche Basis 100 = Januar 2004 200 150 100 © artprice.com 50 Jan. 2004 Jan. 2005 Jan. 2006 Jan. 2007 Jan. 2008 Jan. 2009 Jan. 2010 Jan. 2011 Jan. 2012 Jan. 2013 Jan. 2014 Jan. 2015 Alte Meister 19. Jahrhundert Moderne Kunst Nachkriegskunst Zeitgenössiche Kunst land. Darüber hinaus vergrößert sich dieser Markt durch den exponenti- den den Anforderungen ihrer Generation besser gerecht als PCs, die ellen Anstieg der Online-Verkäufe von Jahr zu Jahr. Auch die Anzahl der für dieses Käufersegment ein echtes psychologisches Hindernis sowohl Kunden weltweit steigt kräftig an: Die bekanntesten Auktionshäuser er- für den Zugang zum Internet und als auch zu den Auktionshäusern halten per Internet Anmeldungen von Auktionsteilnehmern aus fast 200 darstellen. Aus den neuesten Zahlen der Meinungsforschungsinstitute Ländern, was hauptsächlich dem mobilen Internet zuzuschreiben ist. für 2015 geht hervor, dass die 50-Jährigen mit gehobenem Bildungsni- Dieses neue wirtschaftliche Paradigma des mobilen Internets lässt veau am häufigsten über das mobile Internet surfen. sich genauso wenig umkehren wie der Einstieg der „Silver Surfer“ in Zu den wichtigsten Zielsetzungen der großen Auktionshäuser gehört, das Auktionsgeschäft der letzten Jahre: Dabei handelt es sich um über sich auf höchstem Niveau zu halten, das Umsatzvolumen zu steigern 50-jährige Kunstliebhaber und –sammler mit hoher Kaufkraft, die in- und sich auf den neuen Märkten zu etablieren. Vor diesem Hintergrund zwischen
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