Wallfahrt Mit Dem Rosenkranz

Wallfahrt Mit Dem Rosenkranz

REGENSBURGER BISTUMSBLATT 86. Jg. 10./11. Juni 2017 / Nr. 23 www.katholische-sonntagszeitung.de Einzelverkaufspreis 1,95 Euro, 2063 Priesterweihe im Der Urahn des Fahrrads Papst-Appell an Trump Kloster Speinshart feiert Geburtstag blieb erfolglos Als Erster des Weihejahrgangs Karl von Drais entwickelte vor US-Präsident Donald Trump 2017 im Bistum ist Prämonstra- 200 Jahren seine „Draisine“ (Foto: KNA) hat das Klimaschutz- tenser-Frater Johannes Bosco (Foto: Wilfried Steinacker/ abkommen aufgekündigt. Sogar Ernstberger (Foto: Stiegler) im pixelio.de). Mit ihr be- Papst Franziskus hatte versucht, Kloster Speinshart zum Pries- gann der Siegeszug des ihn umzustimmen – ohne Er- ter geweiht worden. Seite II Zweirads. Seite 18 folg. Seite 2/3 Vor allem … Wallfahrt mit Liebe Leserin, lieber Leser dem Rosenkranz n wenigen Tagen sind wir IKatholiken mit dem Aller- heiligsten unterwegs und beten für Frieden und Eintracht. Im Jahr des Reformationsgedenkens lohnt es sich, an die gar nicht so friedliche Vergangenheit von Fronleichnam zu erinnern. Für Martin Luther war es das „al- lerschändlichste Fest“. Nie werde „Gott und sein Christus mehr ge- lästert, denn an diesem Tage und sonderlich mit der Prozession“. Es sei eine „Schmach“, dass man das heilige Sakrament „zum Schau- spiel umträgt und eitel Abgötterei damit treibet!“ Pracht und Prunk brachten Luther in Rage. Auch die un- terschiedlichen Vorstellungen zur Wandlung der eucharistischen Gaben machten Fronleichnam zur Scheidemarke. Manch älterer Leser wird sich erinnern: Wenn die einen im Festgewand zur Prozession zogen, brachten die anderen Mist auf dem Feld aus. Zur Rache wurde am nächsten Karfreitag Wäsche aufgehängt. Heute? Die Lutheraner schau- en freudig bei der Prozession zu oder gehen gar ein Stück mit. Hinterher wird gemeinsam ge- feiert. So ist Fronleichnam ein guter Anlass, sich über die öku- ischof Rudolf Voderholzer menischen Fortschritte zu freu- Bemp ng vor der „Schwarzen en. Erst Recht in diesem Jahr. Madonna“ auf dem Kapellplatz von Altötting die Pilger der 188. Regensburger Diözesanfußwall- Ihr fahrt. Pilgerführer Bernhard Johannes Müller, Meiler begrüßte ihn. Seite I Chefredakteur ePaper Foto: Haltmayer 2 THEMA DER WOCHE 10./11. Juni 2017 / Nr. 23 POLITIKER UND BISCHÖFE IN GROSSER SORGE „Das wird der Welt schaden“ Appell von Papst Franziskus vergeblich: Donald Trump kündigt Klimaabkommen auf Entsetzen über Donald Trumps Aufkündigung des Klimaabkom- mens von Paris: Der Präsident des zweitgrößten CO2-Emitten- ten USA sieht sein Land als Opfer anderer Staaten. Bei Politikern, Umweltverbänden und Kirchen- vertretern stößt er damit weltweit auf Kritik. Die Stellungnahme der US-Bi- schofskonferenz lässt wenig Spiel- raum zur Interpretation. „Präsident Trumps Entscheidung wird den Menschen in den Vereinigen Staa- ten und der Welt schaden“, erklär- te Bischof Oscar Cantu. Sie schade „vor allem den ärmsten, am meis- ten gefährdeten Gemeinschaften“. Papst Franziskus Die Auswirkungen des Klimawan- hatte versucht, dels könnten längst im Anstieg der US-Präsident Meeresspiegel, dem Schmelzen der Donald Trump bei Gletscher, intensiven Stürmen und dessen Besuch häufigeren Dürren erfahren werden. im Vatikan hin- Die Bibel bestätige den Wert der sichtlich seiner Schöpfung – einem Wert, dem die Umweltpolitik Pariser Vereinbarung nachkomme. umzustimmen – Er könne „nur hoffen“, das Trump ohne Erfolg. konkrete Wege vorschlage, wie die USA ihrer globalen Umweltverant- Foto: KNA wortung nachkommen würden, be- tonte Cantu. Der Bischof der texanischen Diö- zese Las Cruces äußerte sich unmit- telbar nach der Ansprache Trumps, burgh statt Paris“, fasste Trump Förderung der Verantwortung für Vorgängers Barack Obama eine Ab- bei der dieser im Rosengarten des seine „America First“-Politik zusam- die Umwelt und Förderung des Kli- sage. Damit wollten die USA bis Weißen Hauses die USA als Opfer men. maschutzes“. Der Ausstieg sei „zu- 2025 die CO2-Emissionen um 26 anderer Länder darstellte. Denen sei Die Bischöfe haben eine ande- tiefst beunruhigend“. bis 28 Prozent abbauen. es beim Pariser Klimaabkommen re, globale Perspektive. Mit Papst Präsident Trump erklärte nicht Der Präsident ignorierte auch nicht um Umweltschutz, sondern Franziskus sehen sie die Pariser nur den Rückzug aus der Klimave- die Warnung von Kurienkardinal um die Verlagerung amerikanischer Vereinbarung „als einen wichtigen reinbarung, sondern erteilte auch Peter Turkson, der vorige Woche Jobs ins Ausland gegangen. „Pitts- interna tionalen Mechanismus zur dem nationalen Klimaplan seines an der Georgetown University in Washington die ethische Dimension der Klimapolitik hervorhob: „Die Info Wahrheit ist, dass Klima ein globa- les öffentliches Gut ist und nicht auf irgendein Land, irgendeine Nation Reaktionen aus Deutschland beschränkt werden kann.“ BERLIN (KNA/red) – Mitglieder der Folgen immer härterer Unwetter, Dürren das Zentralkomitee der deutschen Ka- Lesestoff „Laudato si“ Bundesregierung haben entsetzt auf und Überflutungen zu tun bekommen“, tholiken (ZdK). Es sei bedauerlich, dass den Schritt der USA reagiert, das Kli- betonen die Kabinettsmitglieder. Diese Papst Franziskus den US-Präsidenten bei Fraglich blieb, ob Trump sein Ver- maschutzabkommen aufzukündigen. „Ohne-mich-Strategie“ verhindere auch dessen Besuch im Vatikan nicht habe sprechen an den Papst einlöste, die „Die Vereinigten Staaten schaden sich wirtschaftliches Wachstum und techni- umstimmen können. Umweltenzyklika „Laudato si“ zu le- selbst, uns Europäern und allen ande- schen Fortschritt. „Wer den Pariser Kli- Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sen, die Franziskus ihm beim Treffen ren Völkern der Welt“, heißt es in einer mavertrag kündigt, versperrt den Weg rief über seinen Account im Kurznach- im Vatikan geschenkt hatte. Nach gemeinsamen Presseerklärung mehre- zu wirtschaftlichem Wachstum – und richtendienst Twitter dazu auf, den dem Besuch im Mai gab sich der rer Minister des Kabinetts von Bundes- legt Hand an die Lebensgrundlagen zu- Klimaschutz nicht zu vernachlässigen. Präsident noch unentschieden. Fran- kanzlerin Angela Merkel (CDU), darunter künftiger Generationen“, heißt es in der „Jetzt erst recht!“, schrieb Schick, der ziskus hatte die 30-minütige Priva- Außenminister Sigmar Gabriel, Wirt- Erklärung. in der Deutschen Bischofskonferenz die taudienz genutzt, ebenso nachdrück- schaftsministerin Brigitte Zypries und Auch aus der katholischen Kirche kommt Kommission Weltkirche leitet. Die Ar- lich wie vergeblich ein Festhalten am Umweltministerin Barbara Hendricks. scharfe Kritik. Die Ankündigung sei auch men von heute und die Generationen Klimakompromiss zu fordern. „Wer den Klimawandel leugnet und ihn für das Umwelt-Engagement der Kir- von morgen dürften „um Gottes Willen“ Trump scherte sich nicht um den nicht bekämpft, wird nicht nur mit den chen ein „Schlag ins Gesicht“, erklärte nicht im Stich gelassen werden. weltweiten Appell von Regierungen und Umweltschützern, das Pariser 10./11. Juni 2017 / Nr. 23 THEMA DER WOCHE 3 Abkommen nicht aufzukündigen. Einer der innovativsten Unterneh­ mer der USA, Tesla­Gründer Elon Trump löst Versprechen ein Musk, machte nach der Entschei­ dung mit seiner Drohung ernst und „Pille auf Krankenschein“ soll abgeschafft werden – US-Katholiken erfreut kehrte dem Wirtschaftsbeirat des Weißen Hauses den Rücken. Anders als beim Umweltschutz ters of the Poor“, einem katholischen brachte das Thema dann bis zum Auch der Disney­Vorstandsvor­ liegt Donald Trump beim Thema Frauen orden, der gegen das „Verhü­ Verfassungsgericht – das es zurück an sitzende Robert Iger hat aus Protest Lebensschutz weitgehend auf einer tungsmandat“ in der Gesundheits­ eine nachgeordnete Instanz verwies, seine Beraterfunktionen für den Linie mit dem Vatikan. Jetzt löst er reform von Amtsvorgänger Barack mit der Maßgabe an die Regierung, Präsidenten gekündigt. Dagegen ein Wahlkampfversprechen ein, das Obama geklagt hatte. „Wir werden einen Kompromiss zu finden. zeigten sich Chefstratege Steve Ban­ US-Katholiken besonders am Her- diesen Angriff auf die Religionsfrei­ Der Entwurf des Weißen Hauses non und der Leiter der US­Umwelt­ zen lag. Der Präsident versucht, heit beenden“, fügte Trump hinzu. soll nun „auf dem Gewissen basie­ behörde EPA, Scott Pruitt, hoch­ die kostenlose Pille auf Rezept aus Die „Pille auf Krankenschein“ war rende Einwände gegen präventive zufrieden mit dem Ausgang des dem Katalog der Pflichtleistungen eines der am stärksten umstrittenen Verhütung“ mehr Geltung verschaf­ internen Kräftemessens mit Ivanka der Krankenversicherungen zu Elemente in Obamas Gesundheits­ fen. Gesundheitsminister Tom Price, Trump und anderen Befürwortern brechen. reform. Da sogenannte Verhütungs­ ein entschiedener Kritiker von „Oba­ des Klimaabkommens. mandat des „Affordable Care Act“ macare“, begrüßte Trumps Initiati­ Für den Umweltaktivisten und Die Tage, in denen Krankenversi­ (Aca, bekannt als „Obama care“) ging ve, das Wahlkampfversprechen mit Autor Bill McKibben ist der Rück­ cherte in den USA automatisch Zu­ weit über entsprechende Regelungen neuen Ausführungsbestimmungen zug Trumps „eine unglaublich dum­ gang zu kostenlosen Verhütungsmit­ in Deutschland hinaus, wo die Kran­ umzusetzen. Man werde „die Ins­ me Entscheidung“, die die USA teln erhielten, scheinen gezählt. Das kenkassen kostenlose Verhütung nur truktionen des Präsidenten zeitnah nicht nur unter ihren Verbündeten, Weiße Haus veröffentlichte nun den für Frauen bis 21 Jahre voll überneh­ umsetzen“. sondern in der ganzen Welt isolieren Entwurf einer neuen Ausführungsbe­ men. werde: „Es

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