B 1612 Bayerisches 437 Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 12 München, den 29. Juni 2018 Datum I n h a l t Seite 26.6.2018 Gesetz über den Vollzug des Jugendarrestes (Bayerisches Jugendarrestvollzugsgesetz – BayJAVollzG) 438 312-2-4-J, 312-0-J, 312-2-1-J, 300-1-1-J 26.6.2018 Gesetz zur Änderung des Kommunalabgabengesetzes 449 2024-1-I 9.6.2018 Verordnung zur Änderung der Ausführungsverordnung Gemeindefinanzreformgesetz 451 605-14-F 10.6.2018 Verordnung über abweichende Regelungen vom Bayerischen Hochschulgesetz und vom Baye- rischen Hochschulpersonalgesetz an bayerischen Hochschulen (Hochschulabweichungsverord- nung – HSchAbwV) 502 2210-1-1-14-WK, 2210-2-10-WK, 2210-2-13-WK, 2210-2-19-WK, 2210-2-20-WK, 2210-2-21-WK, 2210-2-22-WK, 2210-2-23-WK, 2210-2-24-WK, 2210-4-3-WK, 2210-3-2-WK, 2210-2-18-WK 11.6.2018 Verordnung über den fachlichen Schwerpunkt Veterinärdienst (FachV-VetD) 510 2038-3-9-4-U, 2038-3-2-21-U 12.6.2018 Verordnung zur Änderung der Verordnung zur Durchführung des Polizeiorganisationsgesetzes 514 2012-2-1-1-I 15.6.2018 Verordnung zur Änderung der Verordnung über die Ermittlungspersonen der Staatsanwaltschaft 515 300-1-2-J 438 Bayerisches Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 12/2018 312-2-4-J Gesetz über den Vollzug des Jugendarrestes (Bayerisches Jugendarrestvollzugsgesetz – BayJAVollzG)1 vom 26. Juni 2018 Der Landtag des Freistaates Bayern hat das folgende Kapitel 4 Gesetz beschlossen, das hiermit bekannt gemacht wird: Beschäftigung, Freizeit und Sport Inhaltsübersicht Art. 15 Beschäftigung Art. 16 Freizeit Art. 17 Sport Teil 1 Allgemeines Kapitel 5 Art. 1 Begriffsbestimmungen Außenkontakte Art. 18 Schriftwechsel, Pakete Teil 2 Art. 19 Besuche, Telefongespräche Art. 20 Aufenthalte außerhalb der Anstalt Vollzug des Jugendarrestes Kapitel 6 Kapitel 1 Religionsausübung Allgemeine Bestimmungen Art. 21 Religionsausübung Art. 2 Vollzugsziel, Vollzugsgestaltung Art. 3 Leitlinien der erzieherischen Vollzugsgestaltung Art. 4 Stellung der Jugendlichen, Mitwirkung Kapitel 7 Art. 5 Zusammenarbeit Sicherheit und Ordnung Kapitel 2 Art. 22 Grundsätze, entsprechende Anwendung Art. 23 Verfehlungen Aufnahme, Planung Art. 6 Aufnahmeverfahren Kapitel 8 Art. 7 Ermittlung des Förderbedarfs, Erziehungsplan Entlassung, Schlussbericht Kapitel 3 Art. 24 Vorbereitung der Entlassung, Entlassung Art. 25 Schlussbericht, Entlassungsgespräch Unterbringung, Versorgung Art. 8 Unterbringung während der Ruhezeiten, Trennungs- Kapitel 9 gebot Art. 9 Verlegung, Überstellung Beschwerde Art. 10 Aufenthalt außerhalb der Ruhezeiten Art. 11 Eingebrachte Sachen, persönlicher Gewahrsam Art. 12 Kleidung Art. 26 Beschwerde Art. 13 Anstaltsverpflegung Art. 14 Gesundheitsfürsorge Teil 3 Aufbau und Organisation der Anstalten, Aufsicht und Beiräte 1 Art. 34 dieses Gesetzes dient zur Umsetzung der Richtlinie (EU) 2016/680 Art. 27 Anstalten Bayerisches Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 12/2018 439 Art. 28 Leitung der Anstalt und des Vollzugs Art. 2 Art. 29 Bedienstete Art. 30 Hausordnung Art. 31 Aufsichtsbehörde, Vollstreckungsplan Vollzugsziel, Vollzugsgestaltung Art. 32 Beiräte (1) Der Vollzug dient dem Ziel, die Jugendlichen zu befähigen, künftig eigenverantwortlich und ohne Strafta- Teil 4 ten zu leben. Kriminologische Forschung, (2) 1Der Vollzug ist erzieherisch zu gestalten und auf Akten und Datenschutz die Erreichung des Vollzugsziels auszurichten. 2Schädli- chen Folgen des Vollzugs ist entgegenzuwirken. 3Die un- Art. 33 Kriminologische Forschung Art. 34 Akten und Datenschutz terschiedlichen Bedürfnisse der Jugendlichen, insbeson- dere im Hinblick auf Alter, Geschlecht und Herkunft, sind bei der Vollzugsgestaltung zu berücksichtigen. Teil 5 Freizeit- und Kurzarrest, Nichtbefolgungsarrest, Art. 3 Jugendarrest neben Jugendstrafe Leitlinien der erzieherischen Vollzugsgestaltung Art. 35 Freizeit- und Kurzarrest Art. 36 Nichtbefolgungsarrest 1 Art. 37 Jugendarrest neben Jugendstrafe (1) Den Jugendlichen ist in geeigneter Weise zu vermitteln, dass sie Verantwortung für ihr Verhalten über- nehmen und die notwendigen Folgerungen aus ihren Ver- Teil 6 fehlungen für ihr künftiges Leben ziehen müssen. 2Der Vollzug soll dabei helfen, die Schwierigkeiten zu bewäl- Schlussvorschriften tigen, die zu den vorangegangenen Verfehlungen beige- tragen haben. Art. 37a Änderung weiterer Rechtsvorschriften Art. 38 Einschränkung von Grundrechten (2) 1Die erzieherische Vollzugsgestaltung erfolgt Art. 39 Inkrafttreten insbesondere durch Einzel- und Gruppenmaßnahmen zur Entwicklung und Stärkung der Fähigkeiten und Fer- tigkeiten der Jugendlichen im Hinblick auf ein künftiges Leben ohne Straftaten. 2Zudem sind den Jugendlichen sozial angemessene Verhaltensweisen unter Achtung der Teil 1 Rechte anderer und ein an den verfassungsrechtlichen Grundsätzen ausgerichtetes Werteverständnis zu ver- Allgemeines mitteln. 3Die Jugendlichen sind an einen geregelten Ta- gesablauf heranzuführen. 4Sie werden darin unterstützt, ihre persönlichen, wirtschaftlichen und sozialen Schwie- Art. 1 rigkeiten zu beheben und ihre Angelegenheiten selbst zu regeln. 5Art. 5a Abs. 2 des Bayerischen Strafvollzugsge- Begriffsbestimmungen setzes (BayStVollzG) gilt entsprechend. (1) Dieses Gesetz regelt den Vollzug des Jugendar- restes (Vollzug) in einer Jugendarrestanstalt (Anstalt). Art. 4 (2) Jugendliche im Sinne dieses Gesetzes sind auch Stellung der Jugendlichen, Mitwirkung Heranwachsende und Erwachsene, gegen die eine auf Jugendarrest erkennende Entscheidung vollstreckt wird. (1) Art. 125 BayStVollzG gilt entsprechend. (2) 1Die Jugendlichen sind verpflichtet, an Maßnah- Teil 2 men, die der Erreichung des Vollzugziels dienen, mitzu- wirken. 2Ihre Bereitschaft hierzu ist zu wecken und zu Vollzug des Jugendarrestes fördern. Kapitel 1 Art. 5 Allgemeine Bestimmungen Zusammenarbeit 440 Bayerisches Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 12/2018 1Alle im Vollzug Tätigen arbeiten zusammen und berechtigten übermittelt, falls dadurch nicht erhebliche wirken daran mit, das Vollzugsziel zu erreichen. 2Die erzieherische Nachteile drohen. Anstalten arbeiten mit Behörden, Verbänden der freien Wohlfahrtspflege sowie geeigneten Organisationen und Personen eng zusammen, um das Vollzugsziel zu errei- Kapitel 3 chen und auf eine Durchführung der für erforderlich er- achteten Maßnahmen nach der Entlassung hinzuwirken. Unterbringung, Versorgung Kapitel 2 Art. 8 Aufnahme, Planung Unterbringung während der Ruhezeiten, Trennungsgebot Art. 6 1Weibliche und männliche Jugendliche werden ge- trennt untergebracht. 2Im Übrigen gilt Art. 20 Abs. 1 und Aufnahmeverfahren 2 BayStVollzG mit der Maßgabe entsprechend, dass der gemeinsamen Unterbringung nach Art. 20 Abs. 1 Satz 2 (1) 1Mit den Jugendlichen ist im Rahmen der Aufnah- BayStVollzG keine erzieherischen Gründe entgegenste- me ein Gespräch zu führen, in dem ihre Lebenssituation hen dürfen. erörtert wird. 2Die Jugendlichen werden über ihre Rechte und Pflichten in einer für sie verständlichen Form unter- richtet. 3Ihnen wird die Hausordnung ausgehändigt und Art. 9 erläutert. 4Auf Verlangen werden ihnen die gesetzlichen Bestimmungen über den Vollzug des Jugendarrestes zu- Verlegung, Überstellung gänglich gemacht. 5Art. 7 Abs. 3 BayStVollzG gilt entspre- chend. (1) 1Art. 10 BayStVollzG gilt entsprechend. 2Eine Ver- legung zur Förderung der Eingliederung nach der Entlas- (2) 1Die Personensorgeberechtigten, das zuständige sung findet nicht statt. Jugendamt und, wenn Jugendliche unter Bewährungs- aufsicht stehen, die Bewährungshilfe sind von der Auf- (2) Jugendliche dürfen aus medizinischem oder an- nahme zu unterrichten. 2Die Unterrichtung kann unter- derem wichtigen Grund in eine andere Jugendarrestan- bleiben, wenn die jeweilige Stelle zuvor über die Ladung stalt, eine Jugendstrafvollzugsanstalt oder eine für den informiert wurde und die Aufnahme nicht wesentlich spä- Vollzug der Freiheitsstrafe zuständige Anstalt überstellt ter als zu dem in der Ladung angegebenen Termin erfolgt. werden. (3) 1Werden der Anstalt bei der Aufnahme oder wäh- (3) Art. 131 Abs. 4 BayStVollzG gilt entsprechend. rend des Vollzugs Tatsachen bekannt, die ein Absehen von der Vollstreckung oder deren Unterbrechung recht- fertigen können, unterrichtet sie unverzüglich die Vollstre- Art. 10 ckungsleitung. 2Weibliche Jugendliche dürfen während der Schwangerschaft nach Vollendung der 20. Schwan- Aufenthalt außerhalb der Ruhezeiten gerschaftswoche, während der gesetzlichen Schutzfrist nach der Entbindung und während sie stillen, nicht aufge- (1) 1Außerhalb der Ruhezeiten halten sich die Ju- nommen werden. gendlichen grundsätzlich in Gemeinschaft auf. 2Dies gilt nicht für die Zeit unmittelbar nach der Aufnahme, die ins- besondere der inneren Reflexion dienen kann. Art. 7 (2) Der gemeinschaftliche Aufenthalt kann einge- Ermittlung des Förderbedarfs, Erziehungsplan schränkt werden, wenn es die Sicherheit oder Ordnung der Anstalt erfordert oder eine schädliche Beeinflussung 1Die Anstalt stellt den Förderbedarf fest und bestimmt der Jugendlichen zu befürchten ist. die erforderlichen Fördermaßnahmen. 2Diese werden mit den Jugendlichen besprochen; dabei werden deren Anregungen und Vorschläge angemessen einbezogen, Art. 11 soweit sie dem Vollzugsziel dienen. 3Sofern Dauerarrest vollstreckt wird, soll ein Erziehungsplan schriftlich nieder- Eingebrachte Sachen, persönlicher Gewahrsam gelegt und den Jugendlichen ausgehändigt werden. 4Auf Verlangen wird der Erziehungsplan den Personensorge- 1Die Jugendlichen dürfen nur Sachen in Gewahrsam Bayerisches Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 12/2018 441 haben oder annehmen, die ihnen von der Anstalt oder mit
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