Vom Metzgergesellen Zum R~Gierungsberater

Vom Metzgergesellen Zum R~Gierungsberater

LJ '-../ 1. i[u.....Li....,) ..t.0 ....J .... Ul.)Li.J..;, J . .uCze IlllJci 1//0 [ jl~~ Taching ) Vom Metzgergesellen zum R~gierungsberater Gebll!istagsjubilarin. Am Sonntag, den 6. De­ Dr. Jürgen SteinmaßI aus Taching ist heute Geschäftsführer der DG IC in Frankfurt zember, kann Frau Maria Barwin, Taching am See, Tachenseestraße 3, ihren 81. Geburtstag Taching am See. Fast jeden Montag setzt er sichtigen. Als Berater sind d<). Leute gefordert, Die Würste bekamen eine knallrote Farbe und feiern. Der Jubilarin gelten zu ihrem Geburts­ sich in ein Flugzeug, jetet nach Frankfurt, Bu­ die so etwas ohne den technischen Schnick­ schauten zum Anbeißen aus. Steinmaßl: "Der tag auch die herzlichsten Glück- und Segens­ dapest, Manila oder wo immer mittelständische schnack können." Direktor war absolut glücklich. Ich fragte, ob er wünsche der He~matzeitung. Unternehmen neue Märkte erobern wollen. Da­ . Steinmaßl weiter: "Ich war damals für ein sorist noch Probleme hätte? - Ja, meinte er, er bei liebt 'er seine Heimat, den Rupertiwinkel. Großprojekt tätig, in der Nähe von Kiew. Es würde sehr gerne Wurst nach deutscher Rezep­ Dr. Jürgen Steinmaßl wohnt in Taching am See. handelte sich um die Restrukturierung eines tur herstellen. Die dafür nötigen Maschinen Männerverein trifft sich morgen Wenn immer es seine Zeit zuläßt, kehrt er am Agro-Industriekomplexes, der aus 58 Gesell­ würden aber Millionen kosten. Ich erwiderte, Die Tachinger Mitglieder des Waginger Män• Freitag abend zurück, um nas Wochenende mit schaften bestand, darunter Milchwerke, zwei daß es gar nicht notwendig sei; Maschinen aus nervereins werden recht herzlich eingeladen zu seiner Frau und seiner Tochter zu verbringen. Fleisch- verschiedene Getränkefabriken und Deutschland zu kaufen. Auch mit den vorhan­ einer Versammlung, die am morgigen Sonntag, Steinmaßl ist Geschäftsführer der neu ge­ denen alten Maschinen .und Anlagen könnte 6. Dezember, im Gasthof "Bergwirt" in Taching gründeten DG International Consulting Ser­ man solche Würste herstellen. Er hielt das nicht am See, stattfindet. Beginn ist um 10.45 Uhr vices, kurz DG IC, einer Tochtergesellschaft der für möglich. Ich machte Bierschinken, Gelb­ (nach dem Gottesdienst). DG Bank in Frankfurt am Main. Seine Aufgabe wurst, Wiener, Aufschnitt. Die waren minde­ Da einige wichtige Punkte zu besprechen besteht darin, mittelständische Unternehmen, stens genauso gut wie von einer bayerischen sind, werden die Mitglieder um recht zahlrei­ vOIwiegend aus der Lebensmittelbranche, auf Metzgerei." ches Erscheinen gebeten. Altbürgermeister Jo­ ihrem Weg nach Osteuropa oder Asien zu be­ sef Mayer sen., der die Tachinger Mitglieder gleiten, damit sie nicht unnötig "Lehrgeld" be­ Großes Medienecho in der Ukraine jetzt betreut, weist ausdrücklich darauf hin, daß zahlen müssen. Die Sache erregte Aufsehen, stand in den Lo­ natürlich jedermann Mitglied beim Waginger Die Karriere des 39jährigen Tachingers ist al­ kalzeitungen, sogar das ukrainische Fernsehen Männerverein werden kann. Neuaufnahmen les andere als gewöhrilich und zeigt den Weg, kam und berichtete groß darüber. Der General­ sind bei der Versammlung möglich. den jemand gehen kann, der sich nicht mit dem direktor ernannte Steinmaßl zum stellvertre­ Erreichten zufrieden gibt. Jürgen Steinmaßl tenden Direktor. Erst jetzt zog der Tachinger kam in München zur Welt. Sein Vater stammt seine eigentliche Aufgabenliste aus der Tasche Alois Radjanski gewann aus Waging und lebt jetzt in Traunstein. Jahre und führte ein Marketingsystem ein. Als einer Schützenscheibe seiner Kindheit verbrachte Jürgen Steinmaßl in der ganz wenigen EU-Berater bekam er für sei­ Lampoding. An der Volksschule Fridolfing ab­ ne Tätigkeit von den Kontrollkommissaren ein Ein treuer Feriengast der Familie Rosa und solvierte er seinen Quali, mit einem Noten­ "Exzellent" . Josef Mayer stiftete eine schöne Schützenschei• schnitt von 3,0. Ähnliche Erfahrungen machte Steinmaßl be, die an zwei Schießabenden ausgeschossen auch andernorts: Gefragt sind nicht in erster wurde. 20 Schützen versuchten ihr Glück, um Handwerk hat goldenen Boden Linie theoretisches, sondern handwerkliches moglichst nahe an den vorgegebenen 36,0-Teiler "Das Handwerk hat goldenen Boden." Dieser Können und praktische Fertigkeiten, die, egal heranzukommen. Nach dem Auswerten aller alte Spruch hat sich bei ihm bewahrheitet. Jür• ob in Verwaltung oder Produktion, einfach um­ Ergebnisse konnte Alois Radjanski mit einem gen Steinmaßl lernte das Handwerk des Metz­ gesetzt werden können. In der Nähe von Mos­ 33,0-Teiler als Sieger ermittelt werden, vor An­ gers. Und nutzte danach konsequent jede Mög• kau etwa beriet der Tachinger einen großen ton Mayer (32,6), Josef Gramminger (30,6), und lichkeit, um sich weiterzubilden. Drei Jahre Fleischwarenbetrieb, in dem seit jeher Rinder­ Alois Schneider (42,7). - Das beste Blattl des nach seiner Gesellenprüfung legte er die Mei­ därme weggeworfen wurden, um dafür aus Abends schoß Gerhard Eggert mit einem sterprüfung ab, besuchte anschließend die Weißrußland extrem teure Därme zur Herstel­ 21,2-Teiler. Die weiteren Ergebnisse: Fachschule für Fleischtechnik in Kulmbach und lWlg von Wursthüllen zu importieren, die noch Meister Herren: 1. Anton Mayer 92 Ringe, 2. durfte sich seit Juli 1983 staatlich geprüfter dazu mit Devisen, also US-Dollar, bezahlt wer­ Gerhard Eggert (91), 3. Josef Gramminger und Fleischtechniker nennen. Es scheint zu schmecken: Ein ukrainisches den mußten. Markus Huber je (89), 5. Alois Radjanski, Ewald Weiter ging es mit der Berufsaufbauschule, Mädchen probiert eine Gelbwurst von Jürgen Hallinger und Andreas Kraller je (86). dann der Staatlichen Berufsoberschule in Alt­ SteinmaßI. Suppenlöffel statt Technologie Damen: 1. Ellen Mayerhofer 87 Ringe, 2. The­ ötting, wo der gelernte Metzger 1986 die fach­ "Ich fragte den Direktor: Warum schmeißen resia Bierbichler und Sophie Kraller je (85). gebundene Hochschulreife erlangte. Dem folgte landwirtschaftliche Betriebe. Hier sollte ich ein Sie die Därme weg? - Ja meinte er, da bräuchte Jungschützen: 1. Alois Schneider jun. 86 Rin­ ein Studium an der Technischen Universität in effektives System zur Vermarktung einführen. ich eine teure Technologie aus dem Westen, um ge, 2. Bernhard Stockhammer (84), 3. Manfred Weihenstephan. Seine Diplomarbeit absolvierte Ich kam hin und mußte zuerst einmal 14 Tage die zu putzen. Ich meinte: Da brauchen Sie kei­ Helminger (81), 4. Rudi Jauernig (80). Steinmaßl mit der Note 1,0. Schon namals war, warten, bis ich mit dem Direktor sprechen ne Technologie, sondern einen Eimer heißes Schüler aufgelegt: Lena Haas 89 Ringe. neben Lebensmittelteehnik und Betriebswirt­ konnte. Er hatte nie Zeit, war immer unterwegs, Wasser und einen Suppenlöffel. Der Direktor Zum Schluß gab Schützenmeister Anton schaft, die Arbeit mit dem Computer sein Spe­ unser EU-Projekt war uninteressant für den bekam große Augen. Dann zeigte ich ihm, wie Mayer bekannt, daß am Dienstag, 8., Freitag, 11. zialgebiet. "Erforschung von Einsatzmöglich• Mann. Als ich ihm dann beim ersten Gespräch man Därme putzt. Sofort bekam ich ein großes und Dienstag, 15. Dezember, das Weihnachts­ keiten und Akzeptanz der EDV im Fleischer­ gegenübersaß, legte ich meine Aufgabenliste zur Echo und konnte mich fortan dem widmen, was schießen stattfindet. Die Preisverteilung findet handwerk mit Hilfe der Marktuntersuchung" Seite und fragte: Wo drückt der Schuh? Er eigentlich meine Aufgabe war." ~ am Dienstag, 22 . Dezember, statt. lautete der Titel seiner Diplomarbeit. meinte, er habe ' ein großes Problem in seinen Dutzende Betriebe hat Steinmaßl in Osteuro­ zwei Fleischwerken: Er bringe bei der Halbdau­ pa und Asien, aber auch in Deutschland, erfolg­ Als Regierungsberater in Bulgarien eIware keine ordentliche Farbe hin. Die Wurst reich beraten. Nun, als Geschäftsführer der DG Es war eine Zeit großer UmwälzWlgen . auf auf dem Bauernmarkt sei schöner. Er könne International Consulting Services, berät er mit­ der Bühne der Weltpolitik. Die alte Sowjetuni­ nicht verkaufen." telständische Kunden, die in Osteuropa oder ~ Traunstein 1 on zerfiel, wurde vom GUS-Staatenbündnis ab­ Asien bereits Probleme haben, oder Einsteiger, gelöst, Deutschland vereinigte sich wieder. Jür• Tricks eines bayerischen Metzgers die mit möglichst geringem Risiko die neuen gen Steinmaßl erkannte die Privatisierung der 'Das wär natürlich genau der richtige Fall für Märkte erobern wollen. Zu seiner Unterstüt• großen Betriebe und Kombinate im Osten als den gelernten Metzgermeister aus Bayern! zung stehen ihm ein hochqualifiziertes Berater­ Kurse der Volkshochschule einzigartige Chance. Über fünf Jahre arbeitete Steinmaßl hatte einige alte "Tricks" auf Lager, team in Frankfurt und mehr als 3.000 freiberuf­ Skilanglauf - der Gesundheitssport. Der Kurs er an seiner Doktorarbeit, die von zahlreichen mischte Blut in die Würste, stellte die Räucher• liche Experten verschiedenster Fachrichtungen mit Brigitte Kettner beginnt am Dienstag, den Auslandsaufenthalten begleitet war. Ihr Thema: arilagen neu ein. Der Erfolg war überwältigend. zur Verfügung. rgz 8. Dezember, um 14.30 Uhr. Treffpunkt ist in "Die Transformation SiegsdorflRudhitrt, Parkplatz am Tennisplatz. eines sozialistisch ge­ PC-Grundlagen Windows 95 - kompakt mit führten Betriebes in Robert Korherr. Der EDV-Kurs findet von Frei­ ein marktwirtschaft­ tag, 11. Dezember bis Sonntag, 13. Dezember; in lich arbeitendes Unter­ der Volksschule, Rosenheimer Straße, statt. nehmen mit Hilfe des Bits & Kids Computerpraxis - von Freitag, Modells des strategi­ den 18. Dezember,

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