Leseproben VON SCHLOSS ZU SCHLOSS Teil 1 – Schlossbeschreibungen (a) SCHLOSSBESCHREIBUNGEN BEZIRK JUDENBURG ( ) Allerheiligen – siehe Tiefenbach / Pölstal 1. Admontbichl 2. Authal 3. Eppenstein 4. Farrach 5. Fohnsdorf 6. Frauenburg 7. Gabelhofen 8. Grubhofen im Feeberggraben 9. Gusterheim 10. Hanfelden 11. Die Burgen in Judenburg 12. Liechtenstein 13. Neuliechtenstein 14. Offenburg 15. Pichlhofen 16. Rattenberg 17. Reifenstein 18. Rosenbach 19. Rothenthurm 20. St. Georgen am Schwarzenbach ( ) Sauerbrunn und die Sternschanze – siehe Thalheim ( ) Steirerschlössl – siehe Thalheim 21. Strettweg 22. Thalheim (Sauerbrunn) und die Sternschanze 23. Thann 24. Tiefenbach - Allerheiligen 25. Thorhof 26. Weissenthurn 27. Weyer 28. Schloss Propstei Zeiring 1. Admontbichl, unbewohntes Schloss Ausgangsort: Judenburg. Entfernung: Judenburg / Obdach = 17 km. Wo es steht: In Obdach, Ortsteil Rötsch, auf einem kleinen Hügel westlich der Durchfahrtsstraße durch Rötsch - trotz der Tafel „nur für Anrainer“, zur Besichtigung problemlos zu befahren. Kombinierbar mit dem Ort Obdach, Schloss Rosenbach, St. Georgen im Obdachegg (Wanderung 37), der Ruine Eppenstein (Wanderung 6), Schloss und Ruine Liechtenstein (Wanderung 27) und den Wanderungen Nr. 16, 22, 29, 40, 54, 57. Das Benediktinerstift Admont war bereits 1160 um Obdach begütert und besaß unter anderem ein Grundstück, auf dem später der „Mereinhof zu Pichl“ entstand. Er wurde 1367 befestigt und ist heute ein einstöckiger Vierkantbau mit Torturm. Ab 1599 war er Sitz der Propsteiverwaltung und diente bei Gefahr als Zuflucht für die Bevölkerung. Um 1617 war hier auch der Sitz des Landgerichts für das Stift Admont. Als Verwalter traten im 15. und 16. Jh. die Kainacher, die Zach und die Gallenberger auf. Sein heutiges Aussehen erhielt Admontbichl unter dem Propst Ritter Daniel von Gallenberg zwischen 1530 und 1587. Erhalten sind noch der sehr schöne Renaissance-Arkadenhof, alte Tramdecken, sowie Wirtschaftsgebäude. Über dem Rundbogentor befinden sich ein Erker mit Zeltdach und daneben eine Sonnenuhr. An der linken Wand im Tordurchgang sind Reste von Fresken. Leider wurden in den letzten Jahren die meisten Innenräume verändert, da man sie vermietet hat. Diesem Umstand fiel auch der quadratische Gerichtssaal im Südtrakt zum Opfer. Unmittelbar neben dem Schloss ist ein bewaldeter kleiner Hügel - der „Wolfsbichl“- auf dem der Galgen stand. Admontbichl hatte zwar bis 1617 nur die niedere Gerichtsbarkeit, dann aber durch Kaiser Friedrich III auch das Blutgericht mit Acht, Bann, Stock und Galgen. In den folgenden 200 Jahren sind hier an mehreren Personen – darunter waren Zauberinnen, Wolfsbanner und Kindsmörder - besonders harte Urteile vollstreckt worden. Noch heute ist das Schloss im Besitz des Stiftes Admont, doch bestand zum Zeitpunkt der meiner Recherchen für dieses Buch die Absicht, es zu verkaufen. Tipps und Hinweise • Der Groggerhof auf dem Hauptplatz von Obdach ist das Vaterhaus der Heimatdichterin Paula Grogger. Dem Gasthof gegenüber steht Schloss Rosenbach – siehe dort. • Am südlichen Ende des Hauptplatzes erinnert der Torturm von Obdach noch an die Befestigung des schon im 12. Jh. urkundlich genannten und einst sehr wohlhabenden Marktes, dessen Bürger in ritterlichen gemauerten Wohntürmen hausten. Leider wurde der Ort durch große Brände in den Jahren 1599, 1664, 1802 und 1835 immer wieder verwüstet. • Pfarrkirche und Spitalkirche sind Teil der alten Geschichte des Ortes. Eine Besonderheit ist in letztgenannter der „Bauernpapst“ – eine originelle um 1500 entstandene Skulptur. • Zu den interessanten Bauwerken der Umgebung zählen die Wehrkirche und der Pfarrhof in St. Georgen im Obdachegg (siehe dort), die zu besichtigen man am besten mit einer der Wanderungen (= Nr. 37) verbindet. • Das Schloss wurde seit Drucklegung von Diether Mateschitz erworben. Allerheiligen • Siehe Tiefenbach im Pölstal. 2. Authal, bewohntes Schloss Ausgangsort: Knittelfeld. Entfernung: Knittelfeld / Zeltweg / Authal = 8 - 9 km (Je nach Anreiseroute). Wo es steht: An der Straße Zeltweg / Weisskirchen, knapp nach dem südlichen Ortsende von Zeltweg, bzw. 1 km nach der Murbrücke, rechts der Straße. Kombinierbar mit Schönberg, den Schlössern Farrach, Gabelhofen, Maßweg, Spielberg und – als Rundtour, mit Schloss Thann, Großlobming, Schloss Hanstein und dem Einödhof, sowie den Wanderungen Nr. 1, 34, 50. Der vornehme Schlossbau hat seine heutige Form mit Uhrturm und Renaissancefenstern 1740 erhalten. Erstmals genannt wird auf diesem alten Adelssitz aber das Geschlecht derer von Ouwe (Aue) schon im 12. Jh.. Anno 1188 saß ein Rudolf Ouwe hier auf, im Jahr 1220 ein Friedrich von Ovve, dem Weikart und Gerung von Awe folgten. Sie waren Dienstleute der Liechtensteiner und sollten den Murübergang überwachen. Vom einstigen Wehrhof sind keinerlei Überreste erhalten. Er dürfte in der 2. Hälfte des 14. Jh. verlassen worden sein. 1542 finden wir Sigmund Galler hier. Er baute einen Bauernhof, der damals hier stand, zum Edelsitz aus. Ab 1608 besaß Hannibal, Freiherr von Herberstein, die Burg samt der Herrschaft, erhielt von Erzherzog Ferdinand 1609 die Erlaubnis, sich „von Authal“ zu nennen und zugleich auch die Burgfriedsgerechtigkeit - ab 1613 dazu auch den Wildbann. Die Herbersteins blieben bis 1738 hier sesshaft, bis sie an die Freiherren von Prandau verkauften. Authal war damals ein großer Besitz und verwaltete die Ämter Krakau, Schöder, Pusterwald, Oberwölz, Zeiring und Schönberg. 1783 erwarb Fürst Schwarzenberg die Herrschaft, verlegte die Verwaltung aber nach Obermurau. Er überließ das Schloss durch nahezu 70 Jahre der Gewerkschaft Zeltweg zur Nutzung, die darin Arbeiterwohnungen einrichtete. Knapp 15 Jahre war es sodann im Besitz der Freiherren von Riedl, bis es 1931 Prinz Engelbert von Croy erwarb. Es ist noch immer im Familienbesitz derer von Croy. 3. Eppenstein, Burgruine Ausgangsort: Judenburg. Entfernung: Judenburg / Eppenstein 8 km. Wo sie steht: Auf dem Burgberg mitten im Ort Eppenstein. Kombinierbar mit Obdach und den Schlössern Admontbichl und Rosenbach, mit dem Ort Obdach, St. Georgen im Obdachegg, Weissenthurn sowie mit Wanderungen Nr.16, 22, 27, 29, 37, 40, 54, 57. Man kann Ruine und Burgberg zwar gut vom Tal fotografieren, für eine (lohnenswerte!) Besichtigung muss man jedoch zu Fuß hinaufgehen – siehe Wanderung Nr. 6. Das Geschlecht der Eppensteiner war eines der mächtigsten seiner Zeit und stellte auch die ersten Markgrafen der Steiermark. Graf Markwart I erhielt um 950 die Karantanische Mark mit vier Grafschaften – darunter Judenburg mit der Burg Eppenstein. 1122 starb das Geschlecht der Eppensteiner aus und die Traungauer erbten einen großen Teil des Besitzes; Jener in der Obersteiermark ging an Herzog Leopold, dem Sohn des Markgrafen Otakar II. Nach den Traungauern scheinen im 13. Jh. die Wildonier auf, um 1300 fiel Eppenstein an die Landesfürsten zurück. Sie vergaben sie an Ritter, die sich in der Folge „Eppensteiner“ nannten, ohne aber mit dem Geschlecht der einstigen Markgrafen verwandt zu sein. Wer sich für Einzelheiten interessiert: es gibt im Gemeindeamt nicht nur gratis einen kleinen Burgführer, sondern es liegt dort auch eine umfangreiche Ortschronik auf. Eppenstein wurde 1160 erstmals urkundlich erwähnt, doch dürfte eine erste Ringburg ohne Turm schon aus dem 11. Jh. stammen, ein eventueller Vorgängerbau aus Holz vielleicht sogar aus dem 10. Jh. Neueren Erkenntnissen zufolge könnte sich eine Turmburg, die älter ist, als die heutige Ruine, auf einem kleinen Plateau ca. 60 Höhenmeter oberhalb des Burgfelsens befunden haben. Das würde besagen, dass Eppenstein am heutigen Standort erst später errichtet worden ist. In jedem Fall war die Burg eine der ältesten der Steiermark. Zwischen dem 14. und 16. Jh. kamen zu jener Anlage, deren Reste wir heute noch besuchen können, bedeutende Erweiterungsbauten. Parallel dazu entstand ab 1583 durch sukzessive Erweiterung des Maierhofes am Fuße der Burg Neu-Eppenstein - und zwar dort, wo heute der Spitalbauer steht. Vorher befanden sich hier auch ein Hammer und ein Schankhaus. Als „neues Schloss“ wird Neu-Eppenstein erstmals 1663 erwähnt und gehörte in den FolgeJahren u.a. den Freiherren von Sidenitsch, den Grafen Gaisruckh, den Grafen Colloredo und der Familie Sessler-Hezinger. Die Hochburg hatte man im 17. Jh. aufgegeben. Heute besitzt den Burgberg die Familie Schwarz und die Ruine wird vom Burgverein Eppenstein und seinem rührigen Obmann Sepp Diethardt, vulgo Fallmoar betreut. Tipps und Hinweise • Dem Burgberg gegenüber steht neben dem Gasthaus Eppensteinerhof das 1790 errichtete Herrenhaus des Zeillinger Hammers mit einem schönen Steinportal. Auch die alte Esse ist noch erhalten. Die ursprünglich aus Oberösterreich stammende Hammerherrendynastie war eine der reichsten in der Steiermark und besaß auch den Eisenhammer in Wasserleith – siehe dort. • Wer Zeit hat, sollte von Baumkirchen zur kleinen romanischen Maximilian Kapelle gehen - siehe Wanderung Nr.29. • Ebenfalls einen Besuch wert ist Maria Buch – entweder mit dem Auto oder, wenn man vorher ein zweites Auto zum Zielpunkt gestellt hat: von der Ruine Eppenstein zu Fuß auf dem Weg Nr. 324 und Nr. 20 hinunter nach Maria Buch. Auch wenn eine Sage es anders erzählt - diese Wallfahrtskirche erhielt ihren Namen vermutlich von „Maria Burg“, also von einem Wehrhof. Ab dem 14. Jh. wurde der Zehent von hier an das Bistum Salzburg abgeliefert, nach 1662 an das Stift Admont. 5. Fohnsdorf, Burgruine Ausgangsort: Judenburg. Entfernung: Judenburg / Fohnsdorf = 5 km. Wo sie steht: Auf dem Burghügel nördlich des Ortes Fohnsdorf. Besichtigung
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