Sicherung der Meinungsvielfalt im digitalen Zeitalter Bericht der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) über die Entwicklung der Konzentration und über Maßnahmen zur Sicherung der Meinungsvielfalt im privaten Rundfunk Schriftenreihe der Landesmedienanstalten 52 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Herausgeber die medienanstalten – ALM GbR Friedrichstraße 60 10117 Berlin Tel: + 49 30 206 46 90 0 Fax: + 49 30 206 46 90 99 E-Mail: [email protected] Website: www.kek-online.de Verantwortlich Prof. Dr. Georgios Gounalakis Gestaltung und Satz Rosendahl Borngräber UG Kastanienallee 71 10435 Berlin Tel: + 49 30 44 01 28 00 E-Mail: [email protected] Website: www.rosendahl-berlin.de Alle Rechte vorbehalten Druck Printsystem GmbH Stand: August 2018 Der Konzentrationsbericht der KEK wird klimaneutral und auf FSC Papier gedruckt. Sicherung der Meinungsvielfalt im digitalen Zeitalter Bericht der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) über die Entwicklung der Konzentration und über Maßnahmen zur Sicherung der Meinungsvielfalt im privaten Rundfunk Konzentrationsbericht der KEK nach § 26 Abs. 6 RStV Vorwort Prof. Dr. Georgios Gounalakis Vorsitzender der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) Weitreichende Entwicklungen haben den Medienbereich in den vergangenen zwei Jahrzehn- ten verändert, welche die Eignung der geltenden ordnungsrechtlichen Vorkehrungen zum Schutz der Meinungsvielfalt zunehmend in Frage stellen. Die bei Konstituierung der KEK im Jahre 1997 noch sinnvolle fernsehbasierte Konzentrationskontrolle verlangt daher dringend nach Anpassung. Berücksichtigungsbedürftige Veränderungen finden sich sowohl auf Seiten der Anbieter von publizistischen Inhalten als auch in den Verhaltensweisen der Medien- empfänger und Mediennutzer. Zum sechsten Mal erfüllt die KEK ihre Verpflichtung nach § 26 Abs. 6 RStV, über die Entwick- lung der Konzentration und über Maßnahmen zur Sicherung der Meinungsvielfalt im privaten Rundfunk zu berichten sowie zur Anwendung der §§ 26 bis 32 RStV Stellung zu nehmen. Dabei wurden auch die Digitalstrategien der Medienunternehmen sowie die Entstehung und Vertei- lung von Meinungsmacht im Internet im Auftrag der KEK „neu vermessen“. Wichtige Erkennt- nisse des im März 2018 vorgestellten Gutachtens von Lobigs / Neuberger „Meinungsmacht im Internet und die Digitalstrategien von Medienunternehmen“ sind ebenfalls in den Bericht eingeflossen und werden zusammenfassend dargestellt. Der Konzentrationsbericht stellt die Entwicklung auf den Medienmärkten dar und gibt Einblick in die bestehenden Unternehmensstrukturen. Aufgrund der damit verbundenen Transparenz bleibt er als Indikator der Konzentration in den Medienmärkten unverändert wichtig. Als Kern- aussagen lassen sich festhalten: Der vorbeugende Schutz bereits gegen eine die Meinungs- vielfalt beeinträchtigende konzentrative Entwicklung ist auch weiterhin wichtig und geboten. Unumgänglich ist darüber hinaus die Erfassung internationaler Zusammenschlüsse von Medien unternehmen, soweit sich diese auf die Meinungsbildung in der Bundesrepublik aus- wirken. Deren Marktmacht, Finanzkraft, aber auch Verfügungsmacht über Daten kann zur Gefähr dung innerdeutscher Meinungsvielfalt führen. Die derzeitige Ausrichtung des Rund- funkstaatsvertrags allein auf die Vermeidung vorherrschender Meinungsmacht im Fernsehen greift im Zeitalter der konvergenten Medienwelt deutlich zu kurz und bedarf deshalb einer grundlegenden Reform. Den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der gemeinsamen Geschäftsstelle der Medienanstal- ten, insbesondere Frau Constanze Barz, Frau Kerstin Kopf, Frau Karin Stiehm, Herrn Michael Petri und Herrn Bernd Malzanini sowie Herrn Peter Matzneller und Frau Referendarin Janina Klenk gebührt ein besonderer Dank für ihr großes Engagement und ihre vorzügliche Mitarbeit bei der Erstellung dieses Berichts. Ohne ihre tatkräftige Unterstützung wäre der Kommission die Anfertigung des Berichts deutlich schwerer gefallen. Inhalt Vorwort ................................................................................................. 5 Die Ergebnisse im Überblick ........................................................................ 15 Kapitel I Medienkonzentration und die Sicherung der Meinungsvielfalt ............................... 37 1 Konzentration im Medienbereich .............................................................. 37 1.1 Publizistischer und ökonomischer Wettbewerb ...................................... 38 1.2 Ausgangslage für die Regulierung des publizistischen und ökonomischen Wettbewerbs ................................................................................ 39 1.3 Eigenschaften des Fernsehmarktes ...................................................... 40 1.4 Erscheinungsformen und Ursachen der Medienkonzentration ..................... 40 1.4.1 Horizontale Konzentration ........................................................ 40 1.4.2 Vertikale Konzentration ........................................................... 41 1.4.3 Diagonale Konzentration .......................................................... 42 1.4.4 Veränderungen der medialen Wertschöpfungskette durch die Verbreitung audiovisueller Inhalte über das Internet ........................ 44 2 Rechtsrahmen für Konzentrationskontrolle und Vielfaltsicherung ....................... 46 2.1 Verfassungsrechtliche Grundlagen ...................................................... 46 2.2 Rundfunkstaatsvertrag .................................................................... 47 2.3 Medienkonzentrationskontrolle und Kartellrecht ...................................... 49 2.4 Koordination zwischen Medienrecht und Kartellrecht ............................... 50 2.4.1 Behördenzusammenarbeit ........................................................ 50 2.4.2 Benehmensherstellung mit dem Bundeskartellamt .......................... 51 2.4.3 Mitwirkung im Verfahren der Ministererlaubnis .............................. 51 2.5 Europarecht ................................................................................. 52 2.5.1 Sicherung der Meinungsvielfalt auf europäischer Ebene .................... 52 2.5.2 Medienpluralismussicherung in der Europäischen Union ................... 54 2.5.3 Die Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste im Umbruch ............. 56 2.5.4 Die europäische Fusionskontrolle als Instrumentarium zur Sicherung des Medienpluralismus ........................................................... 58 2.5.5 Projekte der EU-Kommission zur Unterstützung von Medienvielfalt ...... 59 2.5.6 Fazit und Ausblick .................................................................. 60 Kapitel II Beurteilung der Konzentration im bundesweiten privaten Fernsehen ....................... 63 1 Bundesweites Fernsehen ........................................................................ 63 1.1 Programmangebot ......................................................................... 63 1.2 Zuschaueranteile .......................................................................... 67 1.2.1 Entwicklung der Zuschaueranteile .............................................. 68 1.2.2 Zuschaueranteile und Meinungsmacht ......................................... 76 1.3 Fazit .......................................................................................... 77 2 Verflechtungen zwischen Fernsehen und medienrelevanten verwandten Märkten ... 78 2.1 Publikumsmärkte ........................................................................... 79 2.1.1 Hörfunk .............................................................................. 79 2.1.1.1 Der Hörfunkmarkt im Überblick ....................................... 79 2.1.1.2 Der Hörermarkt .......................................................... 81 2.1.1.2.1 Programmangebot und Empfangssituation ............. 81 2.1.1.2.2 Daten zur Hörfunknutzung ................................ 83 2.1.1.3 Der Hörfunkwerbemarkt ................................................ 85 2.1.1.3.1 Radiovermarkter .............................................. 86 2.1.1.3.2 Mediaagenturen ............................................. 89 2.1.1.4 Kooperationsform Programmzulieferung ............................. 90 2.1.1.5 Bedeutungszunahme von Digital- und Webradio .................. 91 2.1.1.6 Bewertung des Hörfunks im Rahmen der medienkonzentrationsrechtlichen Prüfung .......................... 93 2.1.1.6.1 Verflechtungen von Fernseh- und Hörfunkveranstaltern ....................................... 94 2.1.1.6.2 Beurteilung der Konzentration im Hörfunk .............. 97 2.1.1.7 Vielfaltsicherung im privaten Hörfunk ............................... 98 2.1.1.8 Fazit ........................................................................ 99 2.1.2 Tageszeitungen ..................................................................... 100 2.1.2.1 Verflechtungen von Fernsehveranstaltern und Tageszeitungsverlagen .................................................. 101 2.1.2.2 Daten zum Tageszeitungsmarkt ....................................... 110 2.1.2.2.1 Regionale und lokale Abonnement-Tageszeitungen .... 121 2.1.2.2.2 Straßenverkaufszeitungen .................................. 129 2.1.2.2.3 Überregionale Abonnement-Tageszeitungen ............ 132 2.1.2.2.4 Sonntagszeitungen .........................................
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