
Mitteilungen Freundes- und Förderkreis des Händel-Hauses zu Halle e.V. 1 / 2016 0416_Mitteilungen.indd 1 06.05.16 15:51 WERDEN SIE MITGLIED Der »Freundes- und Förderkreis des Händel-Hauses zu Halle e.V.« unterstützt die Arbeit der Stiftung Händel-Haus ideell und finanziell in allen Belangen, die im Zusammenhang mit dem Geburtshaus von Georg Friedrich Händel stehen. Dazu gehören die Aufgaben als Musik- und Instrumentenmuseum, die Pflege der Musik des Meisters mit Konzerten und Veranstaltungen, die Erhaltung des Hauses selbst, die Händel-Forschung und die Forschung zur regionalen Musikgeschichte. Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen wollen, werden Sie Mitglied unseres Freundes- und Förderkreises. Der Mitgliedsbeitrag beträgt e 25.00 für Einzelpersonen und e 30.00 für Familien im Jahr. Das Aufnahmeformular erhalten Sie in unserer Geschäftsstelle im Händel- Haus oder Sie finden dieses unter www.haendelhaus.de/Freundes- und Förderkreis/Mitgliedschaft. 0416_Mitteilungen.indd 2 06.05.16 15:51 3 Inhalt 5 Ed itorial 51 Jürgen Stolzenberg, »Verlorene Klangwelten«. 6 Interview mit dem Bildhauer Konzert der KammerAkademie Professor Bernd Göbel Halle zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus in der Aula 11 Cordula Timm-Hartmann, der Martin-Luther-Universität 900 Jahre Stadtsingechor zu Halle: STIMMEN, BILDEN, LEBEN 52 Händel-Mozart-Jugendstipendium an drei begabte Instrumentalistin- 16 Patricia Reese, nen. Ophelia Feltz, Bianka Radke »Händel singe ich gerne, weil ich und Vreni Scheiter ausgezeichnet finde, dass es die Stimme gesund erhält«. Romelia Lichtenstein erhält 54 Ma nfred Rätzer, 2016 den Händel-Preis Händel-Opern – Neuigkeiten 18 Christoph Rink, 56 Wi r trauern um unsere Mitglieder Dr. Edwin Werner beging 75. Geburtstag 57 Be rnhard Prokein, Geigenbau Schade in Halle 22 Ak tuelle Informationen zur Hallischen Händel-Ausgabe 60 Pavel Polka, Zwei Konzerte mit Händels Musik 24 Michael Pacholke, auf Schloss Nové Dvory im Jahre Die Oper Sosarme, Re di Media 1815. Seminar der Tschechischen und Händels Opernorchester Händel-Gesellschaft zum 200 Jubiläum 30 Edwin Werner, Wie Georg Friedrich Händel reiste. 63 Daniel Schad, Teil 2: 1710–1759 Wer verdient sein Geld mit Kompositionen? 37 Annette Landgraf, Nachruf auf Frieder Zschoch 64 Nachrichten aus dem Freundeskreis (30. März 1932–3. März 2016) 65 Autoren 38 Das Händelfestspielorchester informiert 66 Hinweise für Autoren & DIE HÄNDEL-HAUS-UND-HOF- 40 Hans-Georg Sehrt, CARTOONS von RONALD KOBE Große Miniaturen – »Geburtstagsgrafiken« von 67 Im pressum Ronald Kobe, Bernd Leistner und Bernd Schmidt 46 Edwin Werner, Erinnerungen an Walther Siegmund-Schultze (1916–1993) anläßlich seines 100. Geburtstags 0416_Mitteilungen.indd 3 06.05.16 22:17 4 0416_Mitteilungen.indd 4 06.05.16 15:51 5 Editorial Mit dem Abschluss der Renovierung des Bad Lauchstädter Goethe-Theaters im Jahre 1968 wurde eine Spielstätte gewonnen, die bis heute von hoher Anziehungskraft ist. Den Eröffnungsabend am 18. Juni 1968 bestritt das Landestheater Halle mit der Händel-Oper Deidamia. Im Programm der Fest- spiel-Woche wirkte die Händel-Oper zunächst fremd, denn das Haus war der Tradition des bürgerlichen Theaters gewidmet. In der Festschrift zur Eröff- nung schrieb Helmut Holtzhauer: »Es ist naheliegend [...], dass in diesem Theater das Repertoire geboten wird, das Goethe und Schiller als deutsches Nationaltheater verstanden«. Aber die Programmwahl hatte praktische Gründe. Es war klar geworden, dass künftig nicht wie 1802 das Weimarer Mutterhaus die restaurierte Bühne bespielen würde, sondern das benachbarte Landestheater Halle. Der Gewinn der historischen Bühne war für die ambi- tionierte hallesche Händel-Pflege ein Volltreffer. Das Theater bot den perfek- ten Rahmen für eine stilvolle Interpretation barocker Opern. Auf dem da- maligen Besetzungszettel von Deidamia ist das Inszenierungskollektiv fest- gehalten: Horst Tanu-Margraf, der Mitbegründer der modernen Händel- Festspiele, und Thomas Sanderling dirigierten alternierend, die Regie hatte Wolfgang Kersten. Das Bühnenbild stammte von Reinhart Zimmermann. Die Partien waren mit erstklassigen Sängern besetzt. Deidamia erlebte 57 Aufführungen! Bis 1990 wurden weitere sieben Händel-Opern in Bad Lauchstädt inszeniert, darunter Peter Konwitschnys legendäre Inszenierungen von Floridante 1984 und Acis, Galatea und Polifemo von 1988 in Bühnenbildern von Helmut Brade mit den Virtuosi Saxoniae unter Ludwig Güttler. Die für heutige Verhältnisse hohen Aufführungszahlen belegen die Qualität und vor allem den populären Anspruch der Händelpflege in der DDR. Nach wie vor ist das Goethe-Theater Spielstätte der halleschen Händel- Festspiele. Das historische Theater und die reizvolle Umgebung des ehema- ligen Kurbades tragen erheblich zur Ausstrahlung der Festspiele bei. Mit fast 300 Opern-Aufführungen seit 1968 ist die verhältnismäßig junge Händel- Rezeption in Bad Lauchstädt zu einer fest verwurzelten und lebendigen Tradition geworden. In diesem Jahr ist das Festspiel-Publikum zu den Aufführungen der Händel- Oper Publio Cornelio Scipione in der Fassung der Erstaufführung von 1726 und des von Händel 1737 auf die Bühne gebrachten Pasticcios Didone abban- donata herzlich ins Goethe-Theater Bad Lauchstädt eingeladen. René Schmidt 0416_Mitteilungen.indd 5 06.05.16 15:51 6 Interview mit dem Bildhauer Professor Bernd Göbel Herr Professor Göbel, wenige Tage holt sich das Spiel der drei zum nach Erscheinen dieses Hefts begin- fünfhundertsten Male! Nun bricht nen die Händel-Festspiele in Halle. ein sehr gegenwärtiger Teufel die Die Gäste aus aller Welt werden sich Symmetrie der Becken und erzeugt auf dem Hallmarkt am Wasserspiel Aufmerksamkeit, verteilt das ewig des »Göbel-Brunnens« erfreuen und fließende und sich ausbreitende Was- die Skulpturen bewundern. Was ser über die abgesetzte Mitra einer empfinden Sie, wenn Sie Ihr Werk Fama gleich. Der Kardinal, stolz auf ansehen? seinen Status und seine Männlichkeit, Immer noch eine gewisse Freude. lässt es sich nicht nehmen, dies zu zeigen und sei es durch den Nach- Als der Brunnen 1998 aufgestellt wuchs einer Mitra aus Haaren – ein werden sollte, gab es eine lebhafte Denkmal für die Scheinheiligkeit der Diskussion, ob eine Brunnenfigur jüngeren Vergangenheit. Als bekannt eine Mitra tragen dürfe und damit wurde, was kirchliche Würdenträger dem Kardinal Albrecht zugeordnet mit ihnen anvertrauten Knaben über werden könnte. Jetzt hebt sich der Jahre angestellt haben, waren die Haarschopf dieser Figur, die Mitra »empörten Kritiker« ohne Stimme – ist entfallen. Sind Sie zurückge- erstaunlich. wichen vor der Kritik? Diplomatisch und genial gleicher- Es gab ja auch eine lebhaft geführte maßen war die Idee des damaligen Diskussion über den Standort des Oberbürgermeisters Dr. Klaus Rauen, »Großen Liebespaars« auf dem den »empörten Kritikern« durch eine Boulevard als »Stein des Anstoßes«. Veränderung eine Reaktion anzuzei- Sie wurde nach einigen Protesten gen, die sie ausgelöst hatten. Es war an die Seite der Flaniermeile ge- ein sehr anhaltendes Fressen für al- stellt. Wollten Sie mit dieser Plastik lerlei Medien, es ging bis zu nächt- provozieren? lichen Drohanrufen, man konnte Es war eine Zeit, als ich Figuren sich sehr gut vorstellen, wie in der zu Gruppen bilden wollte. Neben Welt Gewalt entsteht. Mir ging es Stoffen aus dem Sportbereich ist eine um eine bildhafte Darstellung einer Gruppierung von Frau und Mann historisch verbürgten Dreierbezie- wohl die attraktivste Lösung, vor al- hung zwischen dem Kardinal, sei- lem wegen der sich so verschieden nem halleschen Kämmerer Hans von äußernden Körperoberflächen. Mein Schönitz und einer von beiden wech- Vorschlag war damals, viele Skulp- selseitig verführten italienischen turen von verschiedenen Bildhauern Sängerin – in wenigen Jahren wieder- zwischen Markt und Riebeckplatz 0416_Mitteilungen.indd 6 06.05.16 15:51 7 mittig in diese Straße zu stellen, eine sinnvolle Zutaten, deren Unter- Art öffentliche Galerie. Dass man mit haltung zwar Geld kostet, aber der Akten im Straßenraum immer noch ideelle Wert dieses innerstädtischen Probleme haben könnte, habe ich an- Reichtums lässt sich glücklicher- gesichts vieler Fürsprecher für meine weise noch nicht in Zahlen aus- Idee nicht geahnt. Soweit ich infor- drücken. miert bin, ist aber bis heute noch nie- mand durch den Anblick der Figuren- Sie waren bis 2008 Professor an gruppe erblindet. Bewusst habe ich der Hochschule für Design Burg alle in diesen Jahren entstandenen Giebichenstein und haben die Gruppierungen nur als »Paare« be- große Tradition der Bildhauer- zeichnet, weil es mein ursprüngliches ausbildung dort fortgesetzt und Anliegen am besten reflektierte; Liebe getragen. Haben Sie noch Verbin- war nicht der Anlaß, allerdings ein dungen zur Hochschule und »blüht« Gefühl im Untergrund. die Bildhauerei in Halle unverän- dert? Bei der Gestaltung von Brunnen für Die Verbindungen zur Hochschule den öffentlichen Raum, besonders sind äußerst gering, ebenso natürlich in Halle, stehen Sie in der großen auch mein Einblick in das dortige Tradition, die mit Gustav Weidanz Geschehen. Meine ganze Konzen- und ihrem Lehrer Gerhard Lichten- tration gilt jetzt meiner Arbeit, aus- feld – sein Brunnen steht vor der schließlich. Konzerthalle Ulrichkirche – verbun- den ist. Mit Martin Wetzel und Ihre Werke stehen in vielen Kunst- jüngst mit dem Brunnen von Horst museen in ganz Europa. Sie ha- Brühmann auf dem Platz vor dem ben für viele Städte Skulpturen, Dom haben hallesche Bildhauer Denkmale oder auch Brunnen einen bewundernswerten Beitrag geschaffen. Der »Eingang« in
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