Gewässerwanderweg Am Baybach

Gewässerwanderweg Am Baybach

Gewässerwanderweg am Baybach Ministerium für Umwelt und Forsten Gewässerwanderweg Baybach Seite 1. Übersichtskarte 3 2. Wegbeschreibung 4 Übersicht Detailkarten 4 Detailkarte A 5 Detailkarte B 7 Detailkarte C 12 Detailkarte D 14 3. Allgemeine Informationen 19 4. Anhang 24 5. Impressum 25 2 2 1. Übersichtskarte 3 3 2. Wegbeschreibung Übersicht 4 Detailkarte A 5 2.1 Erster Teilabschnitt von Schloß Reifenthal (B327) bis zur Schmausemühle bei Gondershausen An dem Wanderparkplatz, die Station 1 an der Straße nach Thörlingen beginnt unsere Wanderung. Der Baybach-Wanderweg ist mit dem Buchstaben B gekenn- zeichnet. Am Startpunkt unserer Wanderung in Reifenthal sind dem Bay- bach bereits zugeflossen: Pfalzfelder Bach (4,0 km²) Weyerbach (7,7 km²) Bild 1: Gruppenkläranlage Großwiesbach (7,8 km²) (jeweilige Größe des Einzugsgebietes in Klammern) Gruppenkläranlage „Oberes Baybachtal“ Die erste Etappe des Wanderweges von Schloss Reifenthal bis Jahr der Inbetriebnahme: 1977 zur Schmause Mühle. Betreiber: Verbandsgemeinde Emmelshausen Etwa nach 1,5 km Fußmarsch erreichen wir die Station 2: Grundreinigung: mechanisch-biologisch Gruppenkläranlage „Oberes Baybachtal“. weitergehende Reinigung: Denitrifikation Phosphor-Elimination Die 1977 an dieser Stelle gebaute Kläranlage wurde von 1998 Ausbaugröße: 13.000 EW bis 2000 von der Verbandsgemeinde Emmelshausen in eine Auslastung: 95,1 % moderne, an die heutigen Anforderungen des Gewässerschut- Kurzbeschreibung: RÜB mit Trennbauwerk; Rechen, zes orientierte Kläranlage umgebaut. Insgesamt werden in Sandfang mit Sandklassierer, dieser Kläranlage neben dem bei Regenwetter abfließenden Vorfällstation; Schreiber-Klärwerk, Mischwasser 650.000 m³ Schmutzwasser von 14 Ortsgemein- Filteranlage, Schlammsilo den mit einer Belastung von 13.000 Einwohnerwerten gereinigt. zugelassene Jahresschmutzwassermenge: 650.000 m³ Das Abwasser wird einer mechanisch-biologischen Reinigung angeschlosseneGemeinden: verbunden mit einer Denitrifikation und einer Phosphor- -Bickenbach -Maisborn -Dörth elimination unterworfen. Wesentliche Reinigungsvorgänge -Mühlpfad -Emmelshausen -Niedert finden in dem Tropfkörper, der in dem rundgebauten Gebäude -Hausbay -Norath -Hungenroth untergebracht ist, statt. Der nachgeschaltete Sandfilter unter- -Pfalzfeld -Leiningen -Schwall stützt die Nährstoffelimination. -Lingerhahn -Thörlingen 6 7 In unmittelbarer Nähe der Kläranlage befindet sich der Pegel Bachtal mit seinen steilen Hängen überraschen den Wanderer. Thörlingen. Das Einzugsgebiet des Baybaches beträgt hier Die vielgestaltigen Natureindrücke sind eine Augenweide und bereits 29,2 km². man ist geneigt, immer wieder staunend stehen zu bleiben. Man sollte jedoch auf den am Wegrand lockenden Bänken und Ab dem Zufluss des Baches vom Sauerbrunnen bei Schwall, in den Schutzhütten nicht zu lange verweilen; bis zur nächsten das sogenannte Heilbrünnchen, beginnt der wildromantische Rastmöglichkeit mit Restauration in der Schmausemühle sind Teil eines der wohl schönsten Bachtäler im gesamten Huns- es rd. 8 km Wegstrecke und man sollte mindestens drei Stun- rück. den bis dorthin einkalkulieren. Marienkapelle Apropos Mühlen: am „Heilbrünn- Auf der 24 km langen Strecke von Reifenthal bis Burgen gibt es chen“ 17 Mühlen. Viele sind heute wieder restauriert und bewohnt; sie Am südwestli- bereichern die Idylle des Bachtales. chen Ortsrand von Schwall liegt die Ma- Station 3: Wehr an der Weinsmühle rienkapelle mit dem „Heil- brünnchen“, dessen Quell- wasser man eine Heilwir- kung auf Au- Bild 2: Marienkapelle genleiden zu- schrieb. Wenn man heute vom „Heilbrünnchen“ spricht, ist vordergrün- dig eine zweite Quelle gemeint. Die mineralhaltige Quelle unterhalb des Kapellchens ist eine der zahlreichen mineralhaltigen Quellen im Huns- rück. Um viele Windungen schlängelt sich der Bach dahin, teilweise Bild 3: Wehr an der Weins- Bild 4: Wasserräder dieser durch so enge Schluchten, dass man über die Höhe kletternd mühle Art waren früher auch im ausweichen oder gar über Felsgestein steigen muss. Ständig Baybachtal zu finden neue Ein- und Ausblicke in dem durchweg im Wald gelegenen 8 Das romantische Baybachtal war früher durchzogen von etli- Bis zur Zwischenstation der ersten Teilstrecke unserer Wande- chen Mühlen, die in mühevoller Arbeit das angebaute Korn zu rung münden als größte Zuflüsse von links ein der Bickenbach Mehl mahlten. und der Sasselbach sowie von rechts der Mühlenbach, in den Leider sind von diesen Mühlen keine mehr in Betrieb. Viele auch der Ablauf der Kläranlage Gondershausen einleitet. wurden zwischenzeitlich zu Wohn- und Wochendhäusern um- gebaut. Wasserräder, wie es sie früher an jeder dieser Mühlen Schon in den 60er Jahren entstand hier ein für die damalige gab, sucht man heute ebenfalls vergeblich. Zeit fortschrittliche mechanisch-biologische Kläranlage für die In den Wanderkarten lassen sich noch viele der Standorte an- Gemeinden Ober- und Niedergondershausen. Von diesen An- hand der Mühlennamen erkennen: lagenteilen ist im 21. Jahrhundert nichts mehr zu erkennen. Die Verbandsgemeinde Emmelshausen hat die Kläranlage 1998 – Ostersmühle (bei Mühlpfad) 1999 umgerüstet und damit die Abwasserreinigung für die Orts- Kehlenmühle (bei Mühlpfad) gemeinde Gondershausen an die heutigen modernen Anforde- Layenmühle (bei Reifenthal) rungen des Gewässerschutzes angepasst. Schwallermühle (bei Schwall) Die für 1600 Einwohnerwerte bemessene mechanisch-biologi- Striedersmühle (bei Basselscheid/Thörlingen) sche Kläranlage entfernt neben den organischen Kohlenstoff- Peterchesmühle verbindungen auch weitgehend den Stickstoff aus dem Abwas- Schultheisermühle ser. Sonntagsmühle Weinsmühle (bei Heyweiler) Schmausemühle (bei Gondershausen; bewirtschaftet, Forellen- zucht) Gastemühle (bei Beulich) Franzenmühle (bei Macken) Mohrenmühle (bei Macken) Ölmühle (bei Burgen) Schmausemühle (bei Burgen) Von vielen stehen nur noch zugewachsene Ruinen. Bild 5: Kläranlage Gondershausen 9 Kläranlage „Gondershausen“ In Gondershausen wurde auch lange Zeit eine Kreismüll- Jahr der Inbetriebnahme: 1999 deponie betrieben, die jedoch inzwischen geschlossen und mit Betreiber: VG Emmelshausen einer Oberflächenabdichtung versehen ist. Somit kann das Grundreinigung: mechanisch-bilogisch Niederschlagswasser nicht mehr in den Müllkörper eindringen weitergehende Reinigung: Nitrifikation und kontaminiert werden. Ausbaugröße: 1.600 EW Auslastung: 91,1 % Kurzbeschreibung: Rechen, Sandfang, Mengenmessung, Bele- bungsbecken, Nachklärbecken, Mess- und Probenahme- An der Station 4: Schmausemühle beträgt das Einzugsgebiet schacht, Schlammsilo des Baybaches bereits rd. 62 km². Dem Bachgefälle folgend zugelassene Jahresschmutzwassermenge: 110.000 m³ sind wir inzwischen auf eine Höhe von 235 m hinabgestiegen. angeschlossene Gemeinden: Gondershausen Hier in der gastlichen Schmausemühle, die bei schönem Wetter auch Außenrestauration anbietet, ist eine Rast sicherlich sehr willkommen, um Kräfte für den zweiten, noch etwas längeren Teil der Wanderung zu sammeln. Seit 380 Jahren befindet sich die Schmausemühle im Fami- lienbesitz. Teile des Anwesens stammen aus der Zeit um 1630. Die Schmausemühle – einst Mehlmühle – stellte 1926 den Mahlbetrieb ein. Schon damals war das Baybachtal ein Kleinod für Naturlieb- haber und Wanderer. Gerne kehrten diese bei den Müllers- leuten Pies zu Rührei mit Speck und einem Gläschen Wein ein. Sollte die Zeit oder gar Kondition für die zweite Etappe nicht zur Verfügung stehen, verlassen sie hier in Richtung Norden nach Gondershausen und in Richtung Süden nach Heyweiler das Baybachtal. Abb. 1: Querschnitt der Oberflächenabdichtung mit Ent- gasungsvorrichtung zur Ableitung der in einem Müllkörper entstehenden Deponiegase. 10 2.2 Zweiter Teilabschnitt von der Schmausemühle bei Gon- dershausen nach Burgen/Mosel Nun begeben wir uns auf den zweiten Teilabschnitt mit dem Ziel Burgen/Mosel. Wir erwandern weiterhin diese einmalig schöne Hunsrückland- schaft, deren Reiz sich nicht nur dem Wanderer auf dem Bay- bachtalweg erschließt, sondern auch denjenigen, die auf den anderen bedeutsamen hier verlaufenden überregionalen Wan- derwegen „Natur pur“ erleben möchten. Kurz unterhalb der Schmausemühle zweigt der Hunsrück- höhenweg nach Süden in Richtung Mannebach ab. Auf dem Waldeckweg (von Kastellaun kommend) erreichen wir nach ca. 2,5 km die Station 5: Ruine Burg Waldeck. Die Ruine liegt hoch über dem Tal des Baybachs. Im Jahre Bild 6: Burg und Schloß Waldeck 1150 erbaute Wilhelm I., Ritter von Heinzenberg, die Burg und begründete damit das Geschlecht der später weitverbreiteten "Boose von Waldeck". 1242 wurde die Burg dem Erzstift Köln In der Höhe der Gastemühle kreuzt der Moselhöhenweg, er zu Lehen übertragen und fiel damit in die Hand des Trierer geht rechts ab nach Beulich; nach links verläuft er in Richtung Erzbischofs Balduin, der auch schon Herr der Rauschenburg im Eveshausen. Ehrbachtal war. Die Niederburg wurde als Ganerbenburg er- richtet und 1688 durch die Franzosen zerstört. Heute ist Burg Nach weiteren 300 m zweigt schließlich der Nahe-Mosel- im Besitz der "Nerother Wandervögel", die dort eine Jugend- Wanderweg durch das Raubachtal in Richtung Morshausen/ burg errichteten und heute noch ihren Sitz dort haben. Bekannt Brodenbach ab. ist die Burg heute durch die Liederfestivals der 60er Jahre. Der Aufstieg aus dem Baybachtal hoch zur Burg Waldeck dau- ert etwa 45 Minuten. Von Dorweiler aus kann man auch über eine Fahrstraße zur Burg gelangen. 11 12 Ab der Gastemühle spätestens bemerkt der aufmerksame Be- Auf Bild 6, ein alter Schwengelbrunnens, ein Ziehbrunnen aus obachter,

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