Helgoland 1 Helgoland

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Helgoland 1 Helgoland Basisdaten • Koordinaten: 54° 11′ N, 7° 53′ O [1] • Bundesland: Schleswig-Holstein • Kreis: Pinneberg • Höhe: 40 Meter über dem Meeresspiegel • Fläche: 1.7 km² • Postleitzahl: 27498 • Webpräsenz: www.helgoland.de [2] • Bürgermeister: Jörg Singer (unabhängig) Helgoland (auf Helgoländer Friesisch Deät Lun (das Land),[3] englisch Heligoland, bei antiken Schriftstellern Abalus oder Basileia genannt) ist Deutschlands am weitesten vom Festland entfernte Insel. Die Nordseeinsel liegt in der Deutschen Bucht und gliedert sich in Unter-, Mittel- und Oberland. Seit 1721 ist die Nebeninsel Düne von ihr abgetrennt. Der Inselname wird häufig mit dem niederdeutschen Ausdruck für „Heiliges Land“ identifiziert, andere vermuten den gleichen Wortstamm wie bei Hallig. Helgoland sowie die unbewohnte Nebeninsel Düne bilden zusammen die amtsfreie Gemeinde Helgoland im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein. Diese ist zwar Teil des deutschen Wirtschaftsgebiets, gehört aber weder zum Zollgebiet der Europäischen Union[4] noch zum deutschen Steuergebiet. Zur Einwohnerzahl machen verschiedene Quellen unterschiedliche Angaben: laut Statistikamt Nord etwa 1.150 (im Jahr 2010), laut Gemeindeverwaltung rund 1.500.[5] [6] Geographie Helgoland wird oft als Deutschlands einzige Hochseeinsel bezeichnet, was aber weder geographisch noch rechtlich gesehen korrekt ist. Zwar liegt Helgoland mit einer Entfernung von über 40 km vom Festland bzw. von den nächsten Inseln Scharhörn und Wangerooge auf offener See, aber es gehört, wie die ganze Deutsche Bucht, zum Bereich des Festlandsockels und damit, anders als z. B. die Inseln im Atlantik, nicht zum Tiefsee-Bereich auf hoher See. Die 12-Meilen-Zonen an der Küste des Festlands und um Helgoland überlappen sich, so dass Helgoland nicht durch internationales Gewässer vom Staatsgebiet des Hauptinsel Helgoland (vorne) und die Insel Düne deutschen Festlands getrennt ist.[7] im Luftbild Lage Helgoland, dessen Hauptinsel zusammen mit der Nebeninsel Düne eine Gemeinde im Kreis Pinneberg im Bundesland Schleswig-Holstein bildet, stellt innerhalb der Deutschen Bucht die nordwestliche Helgoland 2 Begrenzung der Helgoländer Bucht dar. Das gesamte Gemeindegebiet liegt im Naturschutzgebiet Helgoländer Felssockel (NSG-Nr. 30101)[8] , das 1981 gegründet wurde und 51,38 km² groß ist. Die Landfläche besteht aus der rund 1 km² großen Hauptinsel sowie der etwa 0,7 km² großen Insel Düne und liegt etwa 67 Kilometer südwestlich der Südspitze der Insel Sylt, 47 Kilometer westlich der Westküste der Halbinsel Eiderstedt, 62 Kilometer nordwestlich der Elbemündung, 57 Kilometer nordwestlich der niedersächsischen Küste bei Cuxhaven, 43 Kilometer nördlich von Wangerooge, 70 Kilometer nordöstlich von Norderney und 95 Kilometer nordöstlich von Borkum. Historische Karte Helgolands Die Lage von Helgoland im geographischen Koordinatensystem (WGS 84) ist 54° 11' nördliche Breite und 7° 53' östliche Länge. Gipfelkreuz auf dem Pinneberg Hauptinsel Die Hauptinsel von Helgoland wird in das Oberland, das Mittelland und das Unterland unterteilt. Sie besitzt im Süden neben der Landungsbrücke einen kleinen Sand-Badestrand und fällt im Norden, Westen und Südwesten in steilen Klippen gut 50 Meter zum Meer hin ab, das im südwestlich gelegenen Helgoländer Becken bis zu 56 m tief ist. Der Strand im Norden ist wegen der starken Strömung nicht zum Baden geeignet. Am Nordwestende der Hauptinsel befindet sich das Blick vom Pinneberg 1826 bekannteste Wahrzeichen Helgolands – die Lange Anna. Mit 61,3 m ist der Pinneberg die höchste Erhebung der Insel. Er befindet sich im Oberland und ist nur über einen Trampelpfad zu erreichen. Auf ihm befindet sich ein eisernes Gipfelkreuz. Der Pinneberg ist zugleich auch die höchste Erhebung des Kreises Pinneberg. Helgoland 3 Düne Die Nebeninsel Düne befindet sich jenseits der kleinen Meeresstraße Reede, die in Nordreede und Südreede unterteilt wird, knapp einen Kilometer östlich der helgoländischen Hauptinsel. Sie wird als Badeinsel bzw. als eine flache Strandinsel bezeichnet und war bis zu einer Sturmflut 1721 mit Helgoland durch einen Naturdamm verbunden. Auf ihr ist auch der kleine Helgoländer Flugplatz neben dem Campingplatz und einem alten sowie neuen Bungalowdorf angelegt. Klima Auf Helgoland herrscht typisches Hochseeklima mit ganzjährigen Niederschlägen und nur geringen tageszeitlichen Temperaturschwankungen. Die Luft ist nahezu pollenfrei und damit ideal für Allergiker. Die Insel hat mit durchschnittlich 2 °C das wintermildeste Klima Deutschlands; Wintertiefsttemperaturen unter −5 °C sind selten. Die vom Golfstrom erwärmte Nordsee mit rund 5 °C Wassertemperatur wirkt dabei als Wärmespeicher. Wegen der Hochseelage werden die kalten Nordost- bzw. Ostwinde aus Russland abgeschwächt, die Wintertemperaturen können bis zu 10 °C höher als zum Beispiel in Hamburg liegen. Es gibt jedoch häufig Nebel und nur wenig Sonnenschein im Winter; Schnee fällt selten. [9] Klimadiagramm von Helgoland Der Frühling beginnt erst spät, das heißt, die Temperaturen steigen meist erst ab Mai deutlich an. Im Sommer liegen dann die Temperaturen um 20 °C oder knapp darunter, während es nachts mit 13 bis 14 °C nur kaum kühler ist. Dazu kommen regelmäßige Niederschläge mit abwechselndem Sonnenschein. Die Wassertemperaturen der Nordsee steigen bis zum August auf 16 bis 17 °C. Der Herbst beginnt im September, ist oft noch recht warm und dauert länger; er ist die feuchteste Zeit des Jahres. Das bedeutet, es ist mit Werten um 10 °C mild und regnet an etwa 15 bis 20 Tagen pro Monat. Jahreszeitlicher Verlauf der Wassertemperatur vor Helgoland Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 9 °C, die jährlichen Niederschläge bei etwa 700 mm. Die Extremwerte liegen bei −11,2 °C im Februar und +28,7 °C im Juli.[10] Helgoland weist insgesamt mehr Sonnenstunden auf als das deutsche Festland. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts standen stattliche regelmäßig fruchtende Feigen auf der Insel. Noch heute steht aus dieser Zeit im Oberland ein sehr alter Maulbeerbaum. Auspflanzversuche mit Hanfpalmen, Honigpalmen und anderen Palmen sowie weiteren auf dem deutschen Festland nicht oder nur bedingt winterharten subtropischen Pflanzen (Lorbeer, Yucca, Cordyline, Steineiche und andere) seit den 1980er Jahren sind teilweise erfolgreich verlaufen. Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Helgoland (1961–1990) Helgoland 4 Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Temperatur (°C) 2.5 2.1 3.4 6 10.2 13.8 15.8 16.6 14.9 11.7 7.6 4.4 Ø 9.1 Niederschlag (mm) 56 33.9 46.1 38.3 43.3 54.8 58.7 65.3 76.0 81.5 95.5 69.2 Σ 718.6 Sonnenstunden (h/d) 1.5 2.8 3.9 5.9 7.8 7.9 7.2 7.1 4.9 3.2 1.8 1.3 Ø 4.6 [11] Quelle: DWD Geologie Geologische Entstehung der Felseninsel Zechsteinmeer im ausgehenden Erdaltertum Die geologisch relevante Geschichte der Entstehung Helgolands begann vor etwa 260 Millionen Jahren im geologischen Zeitalter des Perm im ausgehenden Erdaltertum. Im beginnenden Zechstein, der zweiten Abteilung des Perm, kam es auf dem Urkontinent Pangaea zu Meereseinbrüchen in Europa und Amerika und so zum Vordringen des arktischen Meeres im Gebiet des heutigen Mitteleuropa. Die Region Helgolands lag in diesem Zechstein-Meer, im so genannten Elbe-Trog. Auf Grund des ariden Klimas verdampfte das Wasser jedoch mit der Zeit wieder und hinterließ Kalke, Dolomite, Anhydrite und Salze als Verdunstungsrückstände, so genannte Evaporite, die im norddeutschen Raum als Zechstein-Sedimente untersucht und bestimmt worden sind. Ein bedeutender paläontologischer Fund war das 2,2 Meter lange Skelett des Parotosuchus helgolandicus, eines urtümlichen Landwirbeltieres aus der Gruppe der Temnospondyli. Das Gewicht des in der unteren Trias, vor rund 245 Millionen Jahren, lebenden Tieres ist nicht bekannt. Seine Augen waren klein und saßen hoch am Kopf. Sein Lebensraum waren periodisch trockenfallende Gewässer der Savanne, die es in dieser Zeit im Gebiet der heutigen Nordsee gab, wo er vermutlich Amphibien und Reptilien jagte. Gesteinsbildung im Erdmittelalter Im frühen Erdmittelalter fanden die für Helgoland wichtigsten gesteinsbildenden Prozesse statt. Das zu Beginn der Trias herrschende tropische und subtropische Klima dominierte die Verwitterung der variskischen Gebirge im umgebenden Festland. Das Klima begünstigt eine lateritische Verwitterung, die im Endprodukt hohe Eisen- und Aluminiumgehalte vorweist. Die Oxidation dieser Verwitterungsprodukte führt zu einer starken Rotfärbung der typischen Buntsandstein-Sedimente in Mitteleuropa. Im Buntsandstein wurden große Mengen des Verwitterungsmaterials Helgoland auf einer Postkarte, ca. 1890 bis 1900 aus den Hochländern abgetragen und in tiefer liegenden Regionen sedimentiert. Im Gebiet Helgolands haben diese Ablagerungen eine Mächtigkeit von mehr als 1000 Meter. Sie bilden den sichtbaren Teil der heutigen Felseninsel. Auch in der folgenden erdgeschichtlichen Abteilung des Muschelkalk war das Gebiet Helgolands Sedimentationsgebiet. Die Ablagerungen aus dieser Zeit haben eine Mächtigkeit von mehr als 300 Meter. Eine Helgoland 5 große Zahl von Fossilienfunden belegt zudem die günstigen Lebensbedingungen zu dieser Zeit. So fand man verschiedene Fische, Meeressaurier, Muscheln und Schnecken. Auch aus der vor 140 Millionen Jahren beginnenden Kreidezeit sind im Helgoländer Raum Sedimentschichten zu finden. In dieser Zeit war der gesamte Nordseeraum Meeresgebiet. Im marinen Bereich bildete sich unter warmen und feuchten Klimabedingungen eine reichhaltige Flora und Fauna, so dass die Kreideschichten heute äußerst Helgoland um 1929/30

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