Drucksache 17/7001

Drucksache 17/7001

LANDTAG RHEINLAND-PFALZ Drucksache 17/ 17.Wahlperiode 7001 14. 08. 2018 Gesetzentwurf der Fraktionen der SPD, CDU, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landesgesetz über den Zusammenschluss der Verbandsgemeinden Altenkirchen (Westerwald) und Flammersfeld A. Problem und Regelungsbedürfnis Im Zuge der Kommunal- und Verwaltungsreform sollen die Gebiets- und Verwal- tungsstrukturen auf der Ebene der ver-bandsfreien Gemeinden und Verbandsge- meinden optimiert werden. Ziel ist eine weitere Steigerung der Leistungsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Ver- waltungskraft von verbandsfreien Gemeinden und Verbandsgemeinden. Eine Optimierung kommunaler Gebietsstrukturen soll durch Gebietsänderungen er- reicht werden. Bis zum 30. Juni 2012 ist eine Freiwilligkeitsphase angesetzt gewesen. In der für die Kommunen mit vielfältigen Vorteilen verbundenen Freiwilligkeitsphase haben ver- bandsfreie Gemeinden und Verbandsgemeinden selbst Gebietsänderungen auf den Weg bringen können. Für die Verbandsgemeinde Flammersfeld besteht nach Maßgabe des Landesgesetzes über die Grundsätze der Kommunal- und Verwaltungsreform vom 28. September 2010 (GVBl. S. 272, BS 2020-7) ein eigener Gebietsänderungsbedarf. Die Verbandsgemeinden Altenkirchen (Westerwald) und Flammersfeld streben die Bildung einer neuen Verbandsge-meinde zum 1. Januar 2020 an. Sie haben im Hinblick auf diese Gebietsänderungsmaßnahme intensive Verhandlungen miteinander geführt. Die Verhandlungsergebnisse enthält eine vom Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen (Westerwald) und vom Ersten Beigeordneten der Verbandsgemeinde Flammersfeld am 13. April 2018 unterzeichnete Vereinbarung. Für die Bildung einer neuen Verbandsgemeinde aus den Verbandsgemeinden Alten- kirchen (Westerwald) und Flammersfeld bedarf es eigenständiger landesgesetzlicher Regelungen. Gleiches gilt für spezifische Festlegungen im Zusammenhang mit dieser Gebietsänderung. B. Lösung Die Bildung einer neuen Verbandsgemeinde aus den Verbandsgemeinden Altenkirchen (Westerwald) und Flammersfeld zum 1. Januar 2020 und damit einhergehende Fest- legungen werden gemeinsam in einem Landesgesetz geregelt. C. Alternativen Im Hinblick auf die Zielsetzung einer Optimierung der Gebiets- und Verwaltungs- Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 5. September 2018 – Vorabdruck verteilt am 14. August 2018 Drucksache 17/7001 Landtag Rheinland-Pfalz – 17.Wahlperiode strukturen von verbandsfreien Ge-meinden und Verbandsgemeinden nach Maßgabe der Regelungen des Landesgesetzes über die Grundsätze der Kommunal- und Verwal- tungsreform gibt es keine Alternative zur Gebietsänderung der Verbandsgemeinde Flammersfeld. Kommunale Kooperationen werden nicht als gleichwertige Alternativen zu der erforderlichen Gebietsänderung der Verbandsgemeinde Flammersfeld angesehen. Die Abwägungen zur Gebietsänderung der Verbandsgemeinde Flammersfeld haben sich auf die Neugliederungskonstella-tionen des Zusammenschlusses der Verbands- gemeinden Flammersfeld und Altenkirchen (Westerwald), des Zusammenschlusses der Verbandsgemeinden Flammersfeld und Asbach und des Zusammenschlusses der Verbandsgemeinden Flammersfeld und Puderbach erstreckt. Dabei ist die Gesamt- abwägung zu dem Ergebnis gekommen, dass der Zusammenschluss mit der Verbands- gemeinde Altenkirchen (Westerwald) die sachgerechteste Gebietsänderungsmaß- nahme für die Verbandsgemeinde Flammersfeld darstellt. D. Kosten Infolge der Bildung einer neuen Verbandsgemeinde aus den Verbandsgemeinden Altenkirchen (Westerwald) und Flammersfeld werden Kosten im konsumtiven und im investiven Bereich entstehen. Sie lassen sich derzeit nicht verlässlich quantifizieren. Andererseits hat die Bildung einer neuen Verbandsgemeinde aus den Verbands- gemeinden Flammersfeld und Altenkirchen (Westerwald) Kosteneinsparungen zum Ziel. Angestrebt ist, mittel- bis längerfristig Einsparungen von 20 v. H., bezogen auf den Personal- und Sachaufwand der zwei Verbandsgemeinden im Jahr 2016, zu erreichen. Aus Anlass ihrer Bildung auf konsensualer Basis wird der neuen Verbandsgemeinde eine Zuweisung von insgesamt 2 000 000 Euro als Entschuldungshilfe über mehrere Jahre verteilt gewährt. 2 Landtag Rheinland-Pfalz – 17.Wahlperiode Drucksache 17/7001 Landesgesetz über den Zusammenschluss der Verbandsgemeinden Altenkirchen (Westerwald) und Flammersfeld Der Landtag Rheinland-Pfalz hat das folgende Gesetz be- schlossen: § 1 (1) Aus den Verbandsgemeinden Altenkirchen (Westerwald) und Flammersfeld wird zum 1. Januar 2020 eine neue Ver- bandsgemeinde gebildet. (2) Die neue Verbandsgemeinde führt den Namen „Alten- kirchen-Flammersfeld“. Der Sitz ihrer Verwaltung ist die Ortsgemeinde Stadt Altenkirchen (Westerwald). § 2 (1) Die ersten Wahlen des Verbandsgemeinderates und der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters der neuen Verbands- gemeinde finden vor der Gebietsänderung nach § 1 Abs. 1 statt. Der Wahltag dafür wird von der Kreisverwaltung des Landkreises Altenkirchen (Westerwald) festgesetzt. Entspre- chendes gilt für den Tag der etwa notwendig werdenden Stich- wahl zur ersten Wahl der Bürgermeisterin oder des Bürger- meisters der neuen Verbandsgemeinde. Die erste Wahlzeit des Verbandsgemeinderates der neuen Verbandsgemeinde beginnt am 1. Januar 2020. Die Wahlzeiten der bisherigen Verbands- gemeinderäte der Verbandsgemeinden Altenkirchen (Wester- wald) und Flammersfeld enden am 31. Dezember 2019. Die Amtszeiten der bisherigen Bürgermeister der Verbandsge- meinden Altenkirchen (Westerwald) und Flammersfeld enden vorzeitig am 31. Dezember 2019. (2) Wahlleiterin oder Wahlleiter für die ersten Wahlen des Verbandsgemeinderates und der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters der neuen Verbandsgemeinde, einschließlich einer etwaigen Stichwahl, ist der bisherige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen (Westerwald), bei dessen Verhinderung die oder der zur allgemeinen Vertretung der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters der Verbandsge- meinde Altenkirchen (Westerwald) berufene Beigeordnete. Nehmen der bisherige Bürgermeister und alle Beigeordneten der Verbandsgemeinde Altenkirchen (Westerwald) an der ersten Wahl der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters der neuen Verbandsgemeinde als Bewerberin oder Bewerber teil, bestimmt die Kreisverwaltung des Landkreises Altenkirchen (Westerwald) die Wahlleiterin oder den Wahlleiter und eine Stellvertreterin oder einen Stellvertreter für diese Wahl. Der Wahlleiterin oder dem Wahlleiter für die erste Wahl der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters der neuen Verbands- gemeinde obliegt auch die öffentliche Ausschreibung der Stelle der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters der neuen Ver- bandsgemeinde. Sie oder er nimmt bis zur Einführung der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters der neuen Verbands- gemeinde auch deren oder dessen Aufgaben wahr. (3) Für die Vorbereitung und die Durchführung der ersten Wahlen des Verbandsge¬meinderates und der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters der neuen Verbandsgemeinde, ein- schließlich einer etwaigen Stichwahl, ist das gemeinsame 3 Drucksache 17/7001 Landtag Rheinland-Pfalz – 17.Wahlperiode Gebiet der Verbandsgemeinden Altenkirchen (Westerwald) und Flammersfeld maßgebend. (4) In der Folge findet die nächste Wahl des Verbandsgemein- derates der neuen Verbandsgemeinde am Tage der allgemeinen Kommunalwahlen im Jahre 2024 statt. § 3 (1) Die bisherigen Bürgermeister der Verbandsgemeinden Altenkirchen (Westerwald) und Flammersfeld haben ab der Gebietsänderung nach § 1 Abs. 1 bis zum Ablauf ihrer Ernen- nungszeiträume Anspruch auf eine Verwendung als haupt- amtliche Beigeordnete der neuen Verbandsgemeinde. Der An- spruch nach Satz 1 besteht für den bisherigen Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen (Westerwald) auf eine Verwendung als hauptamtlicher Beigeordneter in der Besol- dungsgruppe B 3 der Landesbesoldungsordnung B und für den bisherigen Bürgermeister der Verbandsgemeinde Flammers- feld auf eine Verwendung als hauptamtlicher Beigeordneter in der Besoldungsgruppe A 16 der Landesbesoldungsordnung A. Für sie besteht keine Verpflichtung zur Übernahme eines gleich oder geringer zu bewertenden Amtes im Sinne des § 27 Abs. 3 des Landesbeamtengesetzes (LBG) in Verbindung mit § 18 Abs. 1 des Beamtenstatusgesetzes (BeamtStG) vom 17. Juni 2008 (BGBl. I S. 1010) in der jeweils geltenden Fassung. Bei einer Versetzung der bisherigen Bürgermeister der Ver- bandsgemeinden Altenkirchen (Westerwald) und Flammersfeld in den einstweiligen Ruhestand findet § 83 Abs. 8 des Landes- beamtenversorgungsgesetzes entsprechende Anwendung. (2) Wird der bisherige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenkirchen (Westerwald) oder der bisherige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Flammersfeld in das Amt des Bürger- meisters oder als hauptamtlicher Beigeordneter der neuen Ver- bandsgemeinde berufen, gilt das Beamtenverhältnis als nicht unterbrochen. § 4 Die Zahl der Beigeordneten der neuen Verbandsgemeinde richtet sich nach § 64 Abs. 2 in Verbindung mit § 50 Abs. 1 der Gemeindeordnung (GemO) und der Hauptsatzung. Sie wird darüber hinaus in den Zeiträumen, in denen die bisherigen Bür- germeister der Verbandsgemeinden Altenkirchen (Wester- wald) und Flammersfeld als hauptamtliche Beigeordnete der neuen Verbandsgemeinde nach § 3 Abs. 1 Satz 1 und 2 Ver- wendung finden, entsprechend erhöht. In diesen Zeiträumen können die bisherigen Bürgermeister der Verbandsgemeinden Altenkirchen (Westerwald) und Flammersfeld zugleich auch ehrenamtliche Bürgermeister von Ortsgemeinden der neuen Verbandsgemeinde sein. § 64 Abs. 2 in Verbindung mit § 50 Abs. 2 Satz 5, § 53 a Abs. 1 und 3 bis 5 und § 55 Abs. 2 GemO findet auf die

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