6/2021 1. bis 30. Juni Katholische Pfarrei Egolzwil-Wauwil Christine Demel, Seelsorgerin in Willisau. (Bild: Martin Dominik Zemp) Eine «geweihte Jungfrau» als Seelsorgerin Das Evangelium als Richtschnur Seite 2/3 2 Schwerpunkt Ein Leben in der Nachfolge Jesu Sehnsucht nach Hingabe an Gott Sie ist Pfarreiseelsorgerin, geweihte schen Wiesbaden in einem katholi- Jungfrau und Mitglied der Franzis- schen Elternhaus auf, in dem es wich- kanischen Gemeinschaft: Christine tig war, «selber zu denken». Das Le- Demel (54) aus Willisau hat ihr Le- ben in der dortigen Pfarrei beschreibt ben dem Evangelium verschrieben, sie heute als «wie in einer grossen ohne Ordensfrau zu sein. Fa milie». Bei den Kindergottesdiens- ten wurde sie zum Ministrieren, Vor- «Lebe das, was du vom Evangelium beten und Diskutieren eingeladen. verstanden hast. Und wenn es noch so «Der Pfarrer hat uns ernst genommen. wenig ist. Aber lebe es.» Dieser Satz Diese Gottesdienste im kleinen Kreis von Frère Roger Schütz, Gründer der haben Spass gemacht», erzählt sie la- Gemeinschaft von Taizé, ist für Chris- «Es geht darum, die Lebensform zu chend. tine Demel zum Lebensmotto gewor- wählen, die einen glücklich macht», Später war Christine Demel Mitglied den. sagt Christine Demel. und Leiterin von Jugendgruppen, sie Das Evangelium zu leben bedeutet für wirkte mit in Liturgie- und Dritt-Welt- sie, mit Jesus im Dialog zu sein, sich den Händen, schweigt bisweilen ei- Gruppen und besuchte ein katho- zu fragen, was er heute tun würde. nen Moment, ehe sie spricht. lisches Gymnasium, an dem sie Got- «Ich mache mir immer wieder be- tesdienste erlebte, die von den Schü- wusst, dass es um das ‹Heil der Men- Gottesdienste mitgestalten lerinnen mitgestaltet wurden. Dass sie schen› geht, dass sie glücklich sind», Die Liebe zu Jesus prägt ihr Leben sich für ein Th eologiestudium ent- übersetzt sie den Begriff ins Heute. seit ihrer Kindheit. «Ich habe Jesus schied, erscheint nur folgerichtig. Die zierliche Frau mit dem halblan- immer in Ausschliesslichkeit und mei- gen, grau melierten Haar wählt ihre nem Alter entsprechend geliebt», sagt Ökologischer Lebensstil Worte behutsam, unterstreicht sie mit sie rückblickend. Sie wuchs im deut- Wie ein roter Faden zieht sich Demels «Sehnsucht nach Hingabe an Gott in der Nachfolge Jesu» durch ihr Leben. Zwei Formen verbindlichen Glaubenslebens Nachfolge, das bedeutet für sie «von Geweihte Jungfrauen verstehen sich als Bräute Christi, die ihr Leben ganz Jesus zu sprechen», aber noch mehr Gott schenken. Deshalb geloben sie bei ihrer Weihe gegenüber dem Bischof «so zu handeln wie er». Diakonie ist Jungfräulichkeit. Ihre Aufgabe besteht einerseits im Gebet, speziell für die für die Pfarreiseelsorgerin denn auch Ortskirche. Andererseits gibt ihr Leben Zeugnis von Gottes Liebe ab. Ob sie die glaubwürdigste Form der Verkün- ihr Charisma eher kontemplativ oder aktiv tätig leben, ist ihnen freigestellt. digung: In der Not für die Menschen Sie können alleine wohnen, bei ihrer Herkunftsfamilie oder in einer Ge- da sein, ihnen zuhören, sie zu ihrem meinschaft mit Gleichgesinnten. In der Schweiz leben derzeit rund 60 ge- eigenen Glauben hinführen. Um auch weihte Jungfrauen, die sich einmal jährlich in ihrem Bistum treff en. Der hierfür ausgebildet zu sein, absol- emeritierte Weihbischof Martin Gächter ist im Bistum Basel ihre Ansprech- vierte sie zusätzlich ein Studium in person. Sozialwesen. Die Franziskanische Gemeinschaft (auch Dritter Orden OFS genannt) ist Diese Liebe zum Evangelium fand nebst den Ordensbrüdern und -schwestern eine weltliche Form, verbind- Christine Demel in der franziskani- lich franziskanische Spiritualität zu leben. Die Mitglieder wirken dort, wo schen Spiritualität wieder. Mit 20 Jah- sie leben und arbeiten: in Ehe und Familie, am Arbeitsplatz oder im ehren- ren schloss sie sich daher der Franzis- amtlichen Engagement. Inspiriert von Franz von Assisi, pfl egen die Mit- kanischen Gemeinschaft (siehe Kas- glieder einen einfachen Lebensstil. Die «Option für die Armen» und ein ten) an. Diese Mitgliedschaft äussert respektvoller Umgang mit der Schöpfung prägen ihre Spiritualität. sys sich für Demel auch in einem öko- ordovirginum.ch | franziskanische-gemeinschaft.ch logischen Lebensstil: «Ich werfe Din- ge nicht so schnell weg», erklärt sie. EgolzwilWauwil | 12 Seiten Schwerpunkt 3 «Lebe das, was du vom Evangelium verstanden hast», lautet das Lebensmotto von Christine Demel. Bilder: Martin Dominik Zemp «Und ich überlege, woher das Ge- len, was einen glücklich macht. Wenn sie in ihrem Artikel im Buch «Weil müse kommt, das ich einkaufe.» ich zu einer Entscheidung stehe, kann Gott es so will». Darin versammelt die Dennoch kam ein Ordensleben für sie ich zu innerer Reife gelangen.» Benediktinerin Philippa Rath Zeug- nicht in Frage. «Ich habe Talente, die Eine Berufung, die sie nicht in vollem nisse von 150 Frauen, die sich zur es in einem Orden nicht braucht: Ich Umfang leben kann, ist jene zur Pries- Priesterin oder Diakonin berufen bin sehr selbständig und organisiere terin. Wenn sie als Studentin einer fühlen. Indem die Kirche Frauen die gern. In einem Orden würde mir das Agape-Feier vorstand, merkte sie: «Da Weihe vorenthalte, «riskiert sie, dass abgenommen.» Christine Demel ent- strömt etwas durch mich hindurch, wir bald keine Eucharistie mehr feiern schied sich daher, ihr spirituelles Cha- wenn wir miteinander das Brot seg- können», sagt Demel. risma als «geweihte Jungfrau» (siehe nen und es teilen.» Kasten) zu leben. Sie wollte damit Weil in der Symbolik der Kirche das Gläubige als Konsumierende «etwas offi ziell machen, was ich be- Männliche das aktive «Machen» be- Reformbedarf sieht sie allerdings auch reits lebte», begründet sie ihre Ent- deute, liefen manche Priester Gefahr, an der Kirchenbasis. Sie bedauert, scheidung, nämlich ihre Sehnsucht sich selbst als diejenigen zu sehen, dass die Gläubigen in den meisten nach Gott und die Ausschliesslichkeit welche die Wandlung bewirkten. Gottesdiensten bloss Konsumierende dieser Liebe. Priesterinnen wären hingegen eine seien. Ganz anders als in den Gottes- Bereicherung, «um auszudrücken, diensten, die sie in ihrer Jugend erlebt Zur Priesterin berufen was wir tatsächlich feiern», fi ndet hat, wo im kleinen Kreis aktive Be- So habe sie in Beziehungen mit Män- Demel. Weil das Weibliche das Emp- teiligung möglich war. «Das wäre in nern gespürt, dass ihre Liebe zu Jesus fangende symbolisiere, käme so mehr unseren Pfarreien ebenfalls möglich. einer Partnerschaft im Weg stand. zum Ausdruck, dass «wir alles von Und das liegt nicht nur an den Haupt- Und Kinder, eine eigene Familie? Sie Gott empfangen, auch das Sakra- amtlichen, sondern auch an der Ge- denkt einen Moment nach, ehe sie ment». meinde, die sich darauf einlassen ruhig entgegnet: «Jede Entscheidung Sehr gerne würde sie dazu beitragen, müsste», sagt Christine Demel, und es für eine Lebensform bedeutet auch «dass in jeder Pfarrei an jedem Sonn- klingt durchaus hoff nungsvoll. Verzicht. Es geht darum, das zu wäh- tag Eucharistie gefeiert wird», schreibt Sylvia Stam 4 Pfarrei Egolzwil-Wauwil www.pfarrei-egolzwil-wauwil.ch Gottesdienste Sonntag, 13. Juni/Patrozinium Donnerstag, 1. Juli 10.00 Eucharistiefeier 16.30 Eucharistiefeier Kollekte: Aufgaben Mauritiusheim des Bistums Voraussichtlich können ab Juni 100 Freitag, 2. Juli/Herz-Jesu-Freitag Personen wieder bei den Gottesdiens- Dienstag, 15. Juni 09.00 Eucharistiefeier ten mitfeiern. Das ist sehr erfreulich. 09.00 Wortgottesfeier Somit entfällt auch die Möglichkeit Wendelinskapelle Samstag, 3. Juli zur Anmeldung für die Wochenend- 18.00 Eucharistiefeier (Schötz) gottesdienste. Aktuelle Infos finden Mittwoch, 16. Juni Sie auf unserer Webseite 19.00 Frauengottesdienst (Schötz) Sonntag, 4. Juli/Weisser Sonntag www.pfarrei-egolzwil-wauwil.ch 09.00 Weisser Sonntag, Wauwil Donnerstag, 17. Juni 11.00 Weisser Sonntag, Egolzwil 16.30 Eucharistiefeier Mauritiusheim Dienstag, 1. Juni Gottesdienst entfällt Samstag, 19. Juni 18.00 Eucharistiefeier Donnerstag, 3. Juni/ Glauben, Feiern, Jzt. Irene und Kobi Lütolf- Fronleichnam Kronenberg, Moos 3, Leben 10.00 Wortgottesfeier mit Klein- Egolzwil. formation BBMG Egolzwil; Kollekte: Flüchtlingshilfe Wiese hinter der Kirche Caritas oder Kirche Taufen Kollekte: Stiftung Theodora Sonntag, 20. Juni In die christliche 10.00 Eucharistiefeier (Schötz) 10.00 Eucharistiefeier (Schötz) Gemeinschaft aufge- Freitag, 4. Juni/ Dienstag, 22. Juni nommen werden: Herz-Jesu-Freitag 09.00 Eucharistiefeier 09.00 Eucharistiefeier Wendelinskapelle Julia Katharina Berger, Tochter von Joachim Christian und Pia Berger- Samstag, 5. Juni Mittwoch, 23. Juni Vogel 18.00 Eucharistiefeier (Schötz) 09.00 Eucharistiefeier Mauritiuskapelle Luca Gassmann, Sohn von Fabian Sonntag, 6. Juni und Nicole Gassmann-Bühlmann 10.00 Eucharistiefeier Donnerstag, 24. Juni Jzt. Gottfried Kristan, 16.30 Eucharistiefeier Anina Kathrin Gräni, Tochter von Oberdorf 7, Egolzwil. Mauritiusheim Markus und Madlen Gräni-Erni Kollekte: Berghilfe Samstag, 26. Juni Wir wünschen den Kindern und ihren Dienstag, 8. Juni 18.00 Wortgottesfeier (Schötz) Familien Glück und Gottes Segen! 09.00 Eucharistiefeier Wendelinskapelle Sonntag, 27. Juni 10.00 Familiengottesdienst Mittwoch, 9. Juni im Moos mit Tiersegnung 09.00 Eucharistiefeier und Saxofonklasse Mauritiuskapelle Dienstag, 29. Juni Donnerstag, 10. Juni 09.00 Wortgottesfeier 16.30 Eucharistiefeier Wendelinskapelle Mauritiusheim Mittwoch, 30. Juni Samstag, 12. Juni 09 .00 Eucharistiefeier 18.00 Eucharistiefeier (Schötz) Mauritiusheim EgolzwilWauwil | 12 Seiten www.pfarrei-egolzwil-wauwil.ch
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