Programme 06 Foyer des Herkulessaals, 19.15 h | Pre-Concert 08 Herkulessaal, 20.00 h | Orchesterkonzert Jörg Widmann: ›Dubairische Tänze‹ 10 Werkdaten 12 Jörg Widmann: In die Fremde gehen, um das Eigene zu entdecken Cathy Milliken: ›Earth Plays‹ 14 Werkdaten 16 Cathy Milliken: Akustische Echos von vier Begegnungsstätten 21 Frederik Hanssen: Hommage an Erdenorte 24 Texte zu Earth Plays Steve Reich: ›Tehillim‹ 30 Werkdaten 31 Steve Reich: Musikalische Intuition – wohin sie auch immer führt 36 Text zu Tehillim 38 Biographien Jörg Widmann [39], Cathy Milliken [40], Steve Reich [41] Fiona Campbell [42], Synergy Vocals [42] Zoro Babel [43], Peter Rundel [43] Programmvorschau › musica viva ‹ 44 22. Januar 2016, 20.00 h, Orchesterkonzert Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Verunelli (UA ) – Manoury – Mundry (UA ) 45 neu im Saisonprogramm! 22. Januar 2016, 22.30 h, Late Night: Klavierduo GrauSchumacher Busoni – Manoury 46 Nachweise/Impressum Bitte schalten Sie Ihr Mobiltelefon vor Beginn des Konzertes aus ! WID/ MANN ua 12 MILLIKEN 2015 REICH 4 musicaviva München | Freitag, 4. Dezember 2015, 19:15 h Foyer des Herkulessaals der Residenz PRE-CONCERT Response-Werkstatt zu Earth Plays für Mezzosopran und Orchester von Cathy Milliken Sabine Staudinger , Alt Nicolaus Richter de Vroe , Violine Schülerinnen des Maria-Ward-Gymnasiums München-Nymphenburg Leitung: Cathy Milliken , Komposition 6 In der Response-Werkstatt gestalten Kinder und Jugendliche ihre eigene Musik. Sie improvisieren und experimentieren mit Klängen und entwickeln so gemeinsam mit Musikern des Symphonieorchesters klingende Antworten auf ein bestehendes Werk, indem sie mit dessen Themen, Klangfarben und Instrumenten experimentieren. Bei diesem kreativen Musikprojekt haben die Teilnehmerinnen das Prinzip »Response« umgedreht: Zu Cathy Millikens Earth Plays für Mezzosopran und Or - ches ter haben 30 Schülerinnen der Klasse 7c des Maria-Ward-Gymnasiums Mün- chen-Nymphen burg eine Art musikalisches »Vorwort« entwickelt: gemeinsam mit der Komponistin Cathy Milliken sowie den Musikern Sabine Staudinger (Alt) und Nico laus Richter de Vroe (Violine) aus Chor und Symphonieorchester des Baye- rischen Rundfunks. Wie in Cathy Millikens Earth Plays steht im Zentrum ihrer Komposition ein konkreter Ort, an dem akustische Spuren hinterlassen wurden: das Radom in Raisting. Die erste deutsche Erdfunkstelle zur kommerziellen Satelliten- kommunikation er möglichte in den Jahren zwischen 1964 und 1985 unter anderem Telefongespräche nach Übersee und die Fernsehübertragung der Mondlandung ins (west-) deutsche Fernsehen. Zu Beginn des Projekts erhielten die Schülerinnen bei einer Führung durch das Industriedenkmal einen ersten Eindruck vom Radom. Bei dieser Ge legen heit experimentierten sie bereits mit der besonderen Akustik des Ra - doms, einer Trag lufthallenkonstruktion, und nahmen kurze Sequenzen auf. Im Anschluss waren Cathy Milliken und die Musiker eine Woche lang in der Schule zu Gast, um gemeinsam mit den Schülerinnen aus den inhaltlichen sowie klanglichen Impressionen des Besuchs im Radom eine eigene Komposition zu entwickeln. Die Aufnahmen aus der Traglufthalle bildeten dabei die musikalische Grundlage für das Stück der Schüler in nen. Das Maria-Ward-Gymnasium München-Nymphenburg ist seit Herbst 2015 Partner- schule des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. In der zweijährigen Kooperation nehmen Schülerinnen unterschiedlicher Jahrgangsstufen regelmäßig an Projekten des Symphonieorchesters teil. Unter anderem werden Schülerinnen der Oberstufe ein Jugendkonzert organisieren und künstlerisch mitgestalten. Kontakt | Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Referat Jugendar beit/ Education – 80300 München, Telefon: [089] 5900 34116; Telefax [089] 5900 34122; E-Mail: [email protected] 7 München | Freitag, 4. Dezember 2015, 20:oo h Herkulessaal der Residenz 18:45 h Einführung Susanne Schmerda Jörg Widmann Dubairische Tänze für Orchester [2009/2010] Chorische Fassung I Zwiefacher II Valse mécanique III Wiegenlied IV Jeux d’eaux V Valse bavaroise VI Schlaflied VII Landler VIII Vier Strophen vom Heimweh IX Souvenir bavarois Cathy Milliken Earth Plays für Mezzosopran und Orchester [2014–15] I Thingvellir II Epidauros III Gohyaku Rakan Part 1 Kazoku Song Part 2 Mirai Song Part 3 Umi mo, yama mo, kawa mo Part 4 A chance of Life IV Radio City Hall Kompositionsauftrag der musica viva des Bayerischen Rundfunks URAUFFÜHRUNG 8 < Pause > Steve Reich Tehillim für 4 Frauenstimmen und Orchester (1981) Fiona Campbell Mezzosopran Synergy Vocals Caroline Jaya-Ratnam hoher Sopran Kirsty Hopkins Sopran Rachel Weston Sopran Heather Cairncross Alt Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Zoro Babel Klangregie Peter Rundel Leitung Das Konzert wird mitgeschnitten und am Mittwoch, den 16. Dezember 2015 um 20.03 h auf BR-Klassik gesendet. 9 Jörg Widmann [*1973] Dubairische Tänze für Orchester | Chorische Fassung Sätze I – III, VI – VIII Flöte (auch Piccolo) Oboe 2 Klarinetten in B (1. auch Klarinette in Es, 2. auch Bassklarinette) Fagott (auch Kontrafagott) Horn in F 2 Trompeten in C (ad lib. 2 Kornette) Tuba (auch Posaune) Schlagzeug I: Glockenspiel, 5 Buckelgongs (C, Des, E, F, G) Beckenpaar, Becken (tief), Chinesisches Becken Cup-Becken (hoch), China-Oper-Gong, Tamtam (tief) Kleine Trommel (mit Schnarrsaite), Arabische Trommel ad lib. Gran Cassa, Metal Chimes, Peitsche, Vibra-Slap Schlagzeug II: Glockenspiel, Xylophon (Xylorimba ad lib.) Vibraphon, hängendes Becken (hoch) Becken (Mittel), Chinesisches Becken Cup-Becken (sehr hoch) Kleine Trommel, Gran Cassa (mit aufgeschnalltem Becken) Riqus (arabische Trommel mit Schellen) Streicher: 10 – 8 – 6 – 4 – 2 Satz IV, Jeux d’eaux Improvisation für zwei Schlagzeuger Für jeden Schlagzeuger einen Wasserbottich aus Zink 10 Satz V, Valse bavaroise Violine Violoncello Satz IX, Souvenir bavarois Piccoloflöte 3 Flöten 4 Oboen Es-Klarinette 3 Klarinetten (3. auch Bassklarinette) 3 Fagotte Kontrafagott 4 Hörner 4 Trompeten 3 Posaunen Tuba Schlagzeug : Glockenspiel, hängendes Becken sehr hohes Cup-Becken kleine Trommel, kleine Trommel mit Schnarrseiten große Trommel mit Becken, arabische Trommel mit Schellen Streicher: 14 – 12 – 10 – 8 - 6 Entstehungszeit : 2009/2010 Auftraggeber: Ensemble Modern und Siemens Arts Program für das Projekt »into Dubai« (Dubairische Tänze ) und Cincinnati Symphony Orchestra (Souvenir bavarois ) Uraufführung der Dubairischen Tänze : 27. Mai 2009 im Konzerthaus Berlin durch das Ensemble Modern unter der Leitung von Franck Ollu Uraufführung von Souvenir bavarois : 3. Februar 2011 in Cincinnati durch das Cincinnati Symphony Orchestra unter der Leitung von Paavo Järvi 11 Jörg Widmann: »In die Fremde gehen, um das Eigene zu entdecken« zu Dubairische Tänze Dubai war das Ziel seiner Reise, als Jörg Widmann vom Siemens Arts Program in die Wüste geschickt wurde. In der Weltstadt, mitten am Persischen Golf, sollte er sich zu einer neuen Komposition inspirieren lassen. Doch seine Dubairischen Tän ze klingen weniger nach Mittlerem Osten als nach der Heimat: Bayerische Ländler, Zwiefache und eine ganze Reihe weiterer geistreich verfremdeter Tänze. Mein einmonatiger Dubai-Aufenthalt mit vielen schönen aber auch zwie- spältigen Eindrücken rief in mir eine intensive Beschäftigung hervor mit der Frage, wo ich – auch musikalisch – eigentlich herkomme. Genauso, wie es einen zuhause naturgemäß in die Ferne zieht, muss man vielleicht in die Fremde gehen, um das Eigene zu entdecken oder zumindest die Frage da - nach zu stellen. Meine Antwort – sei sie nun Konsequenz, Substrat oder Gegenfrage – lautet nun also: Dubairische Tänze . Wenn es ein historisches Vorbild für diese Art, Tanz zu denken, gibt, dann ist es Bernd Alois Zimmermann, der »seiner« Stadt Köln mit den »Rheini- schen Kirmestänzen« ein herrliches Denkmal setzte. Die Primitivität des lauten Karnevalstreibens wird dort bitterböse vorgeführt und doch spürt man in jedem Takt eine tiefe Liebe zu ebendieser Mentalität, der diese Kirmestänze entsprungen sind. Bei mir sind es imaginäre und doch ganz hand feste bayerische Zwiefache, Ländler, Märsche. Es war eine immen- se Freude, diese Tänze in ihrem Schwung und ihren Girlanden ganz urtümlich zu begreifen und dabei ganz anders und neu zu erfinden. Dass sich in einigen dieser Tänze immer deutlicher einige Arabesken hinein- schleichen, ist nicht nur meinen Dubai-Eindrücken geschuldet, sondern auch der Münchener Historie, die schon seit Jahrhunderten die arabische 12 »Mo resca« kennt. Gemeint sind schwarze, eben Morisken-Tänzer, deren oft der be Tänze schon früh als typisch münchnerisch galten und rasch im ei gent lichen Sinne Volksmusik wurden. [März 2009] Ich wünsche mir, die hier erstmals zur Aufführung gelangende chorische Fassung möge die rhythmische Drastik der schnellen Sätze noch schärfer konturieren, und gleichzeitig der traumverhangenen Intimität der spiel- uhrartigen stillen Sätze eine noch größere Weite geben. [November 2015] 13 Cathy Milliken Earth Plays für Mezzosopran und Orchester Mezzosopran Piccoloflöte 2 Flöten 2 Oboen Englischhorn 2 Klarinetten Bassklarinette 2 Fagotte Kontrafagott 4 Hörner 3 Trompeten 3 Posaunen Tuba Schlagzeug: Pauke, Ocean Drum, Kleine Trommel, hängendes Becken (groß), Plattenglocken, Kastagnetten, Clappers/Rattles, Bongos, Beanpod Shaker, Maracas, Kuhglocken, Handglocken, Binsasara, Claves, Chinesische Becken, Tibetische Schalen, Crotales, Bongos, 2 Toms (mittel, groß), String Drum, Tamtam, Große Trommel, Große Donnertrommel, Steel Drum, Egg Maracas, Hihat Becken, Waterphone (und Bogen), Gongs, Tamburin, Triangel,
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