Gottsberger 161..229

Gottsberger 161..229

h:/3D/Phyton/Phyton 46-2/Gottsberger Auftrags-Nr.: 320056 Seite 161 161 PHYTON ANNALES REI BOTANICAE VOL. 46, FASC. 2 PAG. 161±334 11. 6. 2007 Phyton (Horn, Austria) Vol. 46 Fasc. 2 161±229 11. 6. 2007 Summaries of the Contributions to a Biological Colloquium in Honour of Gerhard GOTTSBERGER on the Occasion of his Retirement Ulm (Germany) February 3, 2006 Edited by Ilse SILBERBAUER-GOTTSBERGER*) and Herwig TEPPNER**) K e y w o rd s: Biography of G. GOTTSBERGER, chiropterochory, chiropterophily, evolution, ex situ conservation, floral ecology, fruit ecology, hybridization, pollina- tion ecology, pollination syndromes, rain forests. *) Dr. I. SILBERBAUER-GOTTSBERGER, Botanical Garden and Herbarium, Uni- versity of Ulm, 89081 Ulm, Germany, Europe; e-mail: [email protected] **) Pens. Univ.-Prof. Dr. H. TEPPNER, Institute of Plant Sciences, Division of Systematics and Geobotany, Karl-Franzens University of Graz, Holteigasse 6, 8010 Graz, Austria, Europe; e-mail: [email protected] h:/3D/Phyton/Phyton 46-2/Gottsberger Auftrags-Nr.: 320056 Seite 162 162 p. 163 p. 181 Ð p. 187 p. 191 p. 195 p. 203 p. 205 p. 207 p. 211 p. 215 p. 219 p. 221 p. 225 Ð del. Graciela Hintze h:/3D/Phyton/Phyton 46-2/Gottsberger Auftrags-Nr.: 320056 Seite 163 163 Phyton (Horn, Austria) Vol. 46 Fasc. 2 163±179 11. 6. 2007 Vita Gottsbergiana (Mit Liste der VeroÈffentlichungen) Von Focko WEBERLING*) Am 30. Dezember des vergangenen Jahres 2005 feierte Prof. Dr. Ger- hard GOTTSBERGER, Leiter der Abteilung fuÈ r Systematische Botanik und OÈ kologie und des Botanischen Gartens der UniversitaÈt Ulm, seinen 65. Geburtstag. Dies bedeutet zugleich, daû seine Amtszeit als ordentlicher Professor an der UniversitaÈt Ulm mit dem Ablauf des Wintersemesters 2005/6, also am 31. MaÈrz dieses Jahres endet, da es den Gesetzgebern un- seres Landes sinnvoll erscheint, ordentliche Professoren nach dem Errei- chen des 65. Lebensjahres nach Hause zu schicken. Heute haben sich nun zahlreiche, oft von weither angereiste Kollegen, Freunde und SchuÈ ler und sogar einer seiner akademischen Lehrer zu einem Abschiedskolloquium versammelt. Sie wollen mit der Darstellung von Ergebnissen und Proble- men der BluÈ tenbiologie die im Zeitalter der BiodioversitaÈtsforschung weitreichende Bedeutung dieses Forschungsgebietes unterstreichen, das auch den Mittelpunkt der ForschungstaÈtigkeit von Herrn GOTTSBERGER bildet. Zahl und Rang der zu diesem Anlass angereisten GaÈste, denen ein Willkommensgruû und unser Dank gilt, sind zugleich Ausdruck der Wert- schaÈtzung fuÈ r den Kollegen GOTTSBERGER. Es ist bei Gelegenheiten wie dieser uÈ blich, die wichtigsten Lebensda- ten und wissenschaftlichen Leistungen des so Gefeierten in einem kurzen Abriss darzustellen. Das wichtigste Ereignis, seinen Geburtstag, hatten wir bereits genannt. Nach dem Schulbesuch (1947±1959) und der Reife- pruÈ fung am Bundesrealgymnasium in Judenburg, studierte Herr GOTTS- BERGER von 1959 bis 1966 an der Karl-Franzens-UniversitaÈt in Graz. Unter seinen Lehrern sind besonders zu nennen: F. J. WIDDER,F.EHRENDORFER, O. HAÈ RTEL,F.BUXBAUM,E.REISINGER,R.SCHUSTER und K. UMRATH. An der UniversitaÈt Graz fand am 15.7.1966 auch seine Promotion zum Doktor der Philosophie statt. In seiner Doktorarbeit, die unter der Anleitung von Prof. *) Em. Prof. Dr. Focko WEBERLING, University of Ulm, Albert-Einstein-Allee 11, D-89081 Ulm, Germany, Europe; e-mail: [email protected] h:/3D/Phyton/Phyton 46-2/Gottsberger Auftrags-Nr.: 320056 Seite 164 164 Dr.J.F.WIDDER stand, befasste sich Herr GOTTSBERGER mit der Systematik, Biologie und OÈ kologie der Myxomyceten ± einem bis dahin wenig be- tretenen Neuland. Seine Untersuchungen erbrachten neue Beobachtungen uÈ ber KeimungsverhaÈltnisse der Sporen, die Kopulation von Gameten bzw. AmoÈben und die FruchtkoÈrperbildung (vgl. dazu die beigefuÈ gte Liste der Publikationen). Erstmals konnten fuÈ r die Steiermark 33 Arten neu nach- gewiesen werden, dazu wurde eine bisher unbekannte, neue Art beschrie- ben. SpaÈter ergaÈnzte Herr GOTTSBERGER diese Arbeit noch durch elek- tronenmikroskopische Untersuchungen, durch welche die potentiell ani- sokonte Begeiûelung und die Pellicula-Struktur festgestellt wurden. SpaÈ- ter, in Brasilien, kehrte er nochmals zu Arbeiten an Myxomyceten zuruÈck und konnte in vergleichenden Untersuchungen tropischer LebensraÈume eine FuÈ lle neuer Daten uÈ ber mikrooÈkologische AnspruÈ che, Sub- stratbeziehungen und Entwicklungsrhythmus von Myxomyceten erbrin- gen. Bis heute stehen noch viele Aufsammlungen und Daten zur weiteren Bearbeitung an, dazu kommen noch die Ergebnisse spaÈterer Un- tersuchungen in Mitteleuropa. Mit einer Untersuchung uÈ ber den ge- faÈhrlichen Blattrost des Kaffees und seinen Entwicklungszyklus, seine EinbuÈ rgerung in Brasilien und die MoÈglichkeiten seiner BekaÈmpfung lie- ferte er auch einen Beitrag zur Kenntnis der hoÈheren Pilze. Vom 1.2. bis 30.6.1965 war Herr GOTTSBERGER als wiss. Assistent am Institut fuÈ r Systematische Botanik der UniversitaÈt Graz taÈtig. WaÈhrend dieser Zeit befasste er sich unter Anleitung von Prof. Dr. F. EHRENDORFER mit der Zytotaxonomie von Angiospermen. Er schied dann jedoch aus dieser TaÈtigkeit aus, um durch raschere Fertigstellung seiner Doktorarbeit ein brasilianisches Forschungsstipendium annehmen zu koÈnnen. Ab August 1966 arbeitete er dann an einem Forschungsauftrag als Stipendiat der UniversitaÈt von SaÄo Paulo/Brasilien. Von nun an lag das Schwergewicht seiner wissenschaftlichen Arbeit im Bereich der in den Tropen noch weitgehend unaufgeklaÈrten BluÈ ten- und Reproduktions- biologie der Angiospermen. Im Vordergrund standen dabei Fragen der BestaÈubungsbiologie neotropischer HolzgewaÈchse, darunter auch der An- nonaceen. Weitere ForschungsauftraÈge der UniversitaÈt SaÄo Paulo und des Brasilianischen Forschungsrates sicherten die FortfuÈ hrung der Studien in den brasilianischen Tropen. Am 28.6.1968 heiratete Herr GOTTSBERGER Frau Ilse SILBERBAUER. Aus dieser Ehe gingen nicht nur drei Kinder, Richard Alexander (1969), Bri- gitte (1971) und Rudolf (1976) hervor, sie bot auch die Basis fuÈ r eine jahr- zehntelange an wissenschaftlichen Ergebnissen reiche Zusammenarbeit. Im selben Jahr wurde durch die Aufnahme von Herrn GOTTSBERGER als ¹Professor Assistente Dr.`` in den LehrkoÈrper der Faculdade de CieÃncia MeÂdicas e BioloÂgicas (die spaÈtere Universidade Estadual Paulista) auch die wirtschaftliche Grundlage fuÈ r wissenschaftliche TaÈtigkeit gefestigt h:/3D/Phyton/Phyton 46-2/Gottsberger Auftrags-Nr.: 320056 Seite 165 165 Fig. 1. Gerhard GOTTSBERGER im Jahre 2006. (4.11.1968). WaÈhrend zweier Amtsperioden, von 1970 bis 1972 und von 1973 bis 1974, insgesamt 4 Jahre, leitete er das Botanische Department. Den wissenschaftlichen Kontakt mit OÈ sterreich konnte Herr GOTTS- BERGER weiterhin durch Vortrags- und Forschungsaufenthalte und Pub- likationen im deutschen Sprachraum aufrecht erhalten. Wichtig waren dabei auch ein Forschungsauftrag an der UniversitaÈt Nijmegen und der Gedankenaustausch mit L. VAN DER PIJL und H.-F. LINSKENS. Auf Einla- dung von Prof. Dr. F. EHRENDORFER, dem Vorstand des Botanischen In- stitutes der UniversitaÈt Wien, und nach BefuÈ rwortung durch die Habilita- tionskommission, konnte er sich dort am 14.12.1972 fuÈ r das Fach Syste- matische Botanik habilitieren. Am 9.4.1972 erfolgte in Botucatu die Ernennung zum ¹Professor Livre-Docente`` und am 1.12.1980 zum Professor Adjunto¹ (~ C 3). WaÈh- rend der TaÈtigkeit in Botucatu gehoÈrte Herr GOTTSBERGER fast ohne Un- terbrechung verschiedenen akademischen Gremien an. Als Kurator leitete er bis 1979 das von ihm 1971 begruÈ ndete Herbarium, von 1977 bis 1979 war er Direktor des Botanischen Gartens. Andererseits fuÈ hrten ihn Leh- rauftraÈge nach Wien (1974, 1976, 1980) und Gastprofessuren nach Rio de Janeiro und VitoÂria, Espirito Santo (Sept. 1979). Seit 1979 ist er habili- tierter Professor fuÈ r das Fach ¹BluÈ tenbiologie`` des Postgraduationskurses h:/3D/Phyton/Phyton 46-2/Gottsberger Auftrags-Nr.: 320056 Seite 166 166 fuÈ r Botanik am Nationalen Forschungsinstitut fuÈ r Amazonien (INPA) und an der UniversitaÈt von Amazonas in Manaus. Nach Angeboten dreier bra- silianischer UniversitaÈten und eines Forschungsinstitutes nahm er 1981 die Stelle eines ¹Professor Adjunto`` an der FederaluniversitaÈt in SaÄo Luis, Bundesstaat MaranhaÄo an, wo er bis Februar 1983 fuÈ r die Ausbildung der Biologiestudenten im Fach Systematik zustaÈndig war. Man muss diese lange Liste von TaÈtigkeiten an verschiedenen Orten kennen, um zu ver- stehen, dass sich aus diesen Wechseln ein hohes Maû an Erfahrungen uÈ ber die Vegetation und OÈ kologie der betreffenden Gebiete ergab. Mit dem Ruf auf die C3-Professur fuÈ r Systematische Botanik an der Justus Liebig-UniversitaÈt Gieûen erfolgte 1983 die RuÈ ckkehr nach Mitte- leuropa. Er uÈ bernahm dort auch die Leitung des Botanischen Gartens und baute ein Herbarium mit Schwerpunkt Tropen auf. Ab Oktober 1991 war er auûerdem geschaÈftsfuÈ hrender Direktor des Botanischen Institutes. Am 1. September 1993 folgte er dem Ruf auf die Professur fuÈ r Spezielle Bota- nik an der UniversitaÈt Ulm. Mit der Leitung der Abt. Systematische Bo- tanik und OÈ kologie ist durch Personalunion auch die Leitung des Bota- nischen Gartens verbunden. Als Beauftragter der UniversitaÈt uÈ bernahm er auch die FederfuÈ hrung in dem seit 1987 bestehenden DAAD-Austausch- programm der Universidad de San Jose in Costa Rica. Daran schlossen sich verschiedene weitere Auslandsbeziehungen und Austauschpro- gramme in Mittel- und SuÈ damerika

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