Linke Militanz – Pädagogische Arbeit in Theorie Und Praxis

Linke Militanz – Pädagogische Arbeit in Theorie Und Praxis

Anne-Kathrin Meinhardt Meinhardt Anne-Kathrin Redlich Birgit (Hg.) Linke Militanz Pädagogische Arbeit in Theorie und Praxis WOCHEN SCHAU WISSENSCHAFT © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. 1 Anne-Kathrin Meinhardt, Birgit Redlich (Hg.) Linke Militanz Pädagogische Arbeit in Theorie und Praxis © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. 2 © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. Anne-Kathrin Meinhardt, Birgit Redlich (Hg.) Linke Militanz Pädagogische Arbeit in Theorie und Praxis WOCHEN SCHAU WISSENSCHAFT © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deut- schen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Inter- net unter http://dnb.d-nb.de abrufbar. Das Graphic Recording (S. 21 – 34) finden Sie in farbiger Version auch als PDF unter: https://wochenschau-verlag.de/linke-militanz Bitte wählen Sie dort den Reiter „Downloads“ an. Das Passwort zum Öffnen des Dokuments lautet: G5mH8d2 © WOCHENSCHAU Verlag, Dr. Kurt Debus GmbH Frankfurt/M. 2020 www.wochenschau-verlag.de Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie oder einem anderen Verfahren) ohne schrift- liche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden. Umschlaggestaltung: Ohl Design Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Gesamtherstellung: Wochenschau Verlag ISBN 978-3-7344-0923-3 (Buch) E-Book ISBN 978-3-7344-0924-0 (PDF) © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. 5 Inhalt Vorwort . 9 ANNE-KATHRIN MEINHARDT, BIRGIT REDLICH Politische Bildungsarbeit links abseits von Prävention – eine Einleitung . 13 TaNJA WEHR Graphic Recording der Tagung der Bundesfachstelle Linke Militanz . 21 Wissenschaftliche Perspektive WOLFGANG KÜHNEL, HELMUT WILLEMS Politische Orientierungen und das Verhältnis zu Gewalt bei linksaffinen Jugendlichen . 37 GEREON FLÜmaNN Linke Militanz und politische Bildung . 60 LENA LehmaNN, LaURA-ROMINA GOEDE, CaRL PHILIPP SCHRÖDER Meine Gewaltaffinität, mein Interesse an Politik und meine Zukunftssicht? Einflussfaktoren von extremistischen Einstellungen bei Jugendlichen . 68 ALBERT SCHERR Legitime Gesellschaftskritik oder Extremismus? Fallstricke, Herausforderungen und Perspektiven der Diskurse über Linksextremismus und linke Militanz . 78 SASKIA LÜTZINGER „Ich hab nicht gesagt: ‚Ihr seid mir zu radikal, ich höre jetzt auf‘, ich bin einfach nicht mehr zu den Demos gegangen“ Über die Gemeinsamkeiten unterschiedlich orientierter Extremisten und die Spezifika linksmotivierter Umfelder . 91 © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. 6 UDO BEHRENDES Wechselbeziehungen zwischen linkem Protest, Polizei und linker Militanz . 102 DaVID MEIERING, Naika FOROUTAN Brückennarrative: Ein Vorschlag für die Radikalisierungsprävention . 127 DaNIEL GRUNOW Bundesprogrammförderung zur Prävention von Linksextremismus und linker Militanz . 138 Pädagogische Perspektive CHRISTIAn-FRIEDRICH LOHE „Extrem demokratisch“ – Das „DeKo-Projekt“ der EJBW und sein Beitrag für die Politische Bildung . 149 Team DER BBS „ANNEDORE“ Die Berliner Beratungs- und Bildungsstelle „Annedore“ Ansatz, Angebot und Einblick in die Praxis . 160 GEROLD HILDEBRAND, ANDREA PRAUSE „Linke Militanz in Geschichte und Gegenwart“ Ein Präventionsprojekt der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen . 170 TOM DaVID UHLIG Kritik ohne Extremismusverdacht Zur Problematisierung linkspolitischer Irrungen . 181 LaURA ADRIAN, DaVID GARBERS, UDO GERIGK Beratungsmaßnahme und Distanzierungs unterstützung im Kontext Linker Militanz . 192 © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. 7 Theaterpädagogische Perspektive ANNE-KATHRIN MEINHARDT Politisches Theater im Allgemeinen Über den Mehrwert von Theaterpädagogik in der politischen Bildungsarbeit . Wie man Jugendliche durch Theater für Politik begeistern kann . 205 BIRGIT REDLICH „Dieses versiffte links-grüne 68er-Deutschland“ Ein Interview mit dem Regisseur Peter Schanz zu seinem Theaterstück „GÖ 68 ff .“ . 214 ANNE-KATHRIN MEINHARDT, BIRGIT REDLICH Politischer Protest am Beispiel der 68er-Bewegung als Workshop-Thema mit Schü ler*in nen des 11 . Jahrgangs Ein phänomenübergreifender Ansatz . 222 Autorinnen und Autoren . 233 © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. 8 © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. 9 V orwort1 Das Thema „Linke Militanz“ war in Deutschland spätestens mit der Auflösung 2 der Roten Armee Fraktion (RAF) im Jahr 1998 in den Hintergrund gerückt . Durch den Verlauf des G20-Gipfels im Juli 2017 in Hamburg hat sich dies zu- mindest zwischenzeitlich erheblich geändert . In dessen Folge wurde hierzulan- de plötzlich wieder viel und auch durchaus beunruhigt von linken Gewalttaten, ja linkem Extremismus, gesprochen . Auch mit Blick auf die sich als kämpferisch inszenierende militante Linke geht es nun wieder vermehrt darum, wie sich Ra- dikalisierungsprozesse prophylaktisch verhindern oder – wenn es dafür zu spät sein sollte – nachträglich umkehren lassen . Während für das rechte Spektrum dazu bereits zahlreiche Forschungsergebnisse und pädagogische Angebote vor- liegen, steht der linksradikale Bereich diesbezüglich noch ziemlich am Anfang . Eine Verknüpfung von theoretischer Forschung und pädagogischer Praxis ist dort bis heute größtenteils ausgeblieben . Die Bundesfachstelle Linke Militanz, angesiedelt am Institut für Demokra- tieforschung der Georg-August-Universität Göttingen, wird seit Juli 2017 im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben! Aktiv gegen Rechtsextre- mismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert – mit dem Ziel, Er- kenntnisse zur Rekrutierung und Zusammensetzung, zu inneren Kommunika- tionsweisen, Assoziationsprinzipien und Entscheidungsprozessen im Bereich Linker Militanz wissenschaftlich zu gewinnen . In Wechselwirkung mit den Re- sultaten aus der Grundlagenforschung möchten wir pädagogische Ansätze zur Arbeit an demokratiefeindlichen Aspekten linksradikaler Denk- und Verhal- 3 tensweisen entwickeln . Im Zuge unserer pädagogischen Arbeit haben wir im September 2018 un- ter dem Titel „Präventionsarbeit und Deeskalationsstrategien zu linker Mili- 1 Diese Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des BMFSFJ, des BAFzA oder des LDZ dar . Für inhaltliche Aussagen tragen die Autor*innen die Verantwortung . 2 Wir danken an dieser Stelle ausdrücklich dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) für die Ermöglichung unserer Arbeit und dieses Sammel- bandes . 3 Siehe Selbstbeschreibung der Bundesfachstelle URL: http://www .linke-militanz .de/ueber -uns/ [eingesehen am 05 .09 .2019] . © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. 10 4 tanz? Kontroverse Ansätze in Theorie und Praxis“ eine Tagung veranstaltet . In Vorträgen wurden unterschiedliche – sowohl wissenschaftliche als auch pädago- gische – Positionen aufgezeigt, in Diskussionsrunden debattiert und in Work- shops dargestellt . Diese Vielfalt an Ansätzen und Strategien soll mithilfe dieses Sammelbandes, der sowohl die schriftlich ausgearbeiteten Vorträge der genann- ten Tagung als auch ergänzende Beiträge umfasst, abgebildet werden . Dabei soll nicht nur der Status quo der bestehenden Forschungstätigkeiten und prakti- schen Erfahrungen dargestellt, sondern außerdem über selbigen hinausgegan- gen werden, indem bisherige Schattenbereiche des Untersuchungsfeldes mit dem Ziel ausgeleuchtet werden, Anregungen für die künftige pädagogische Pra- xis zu geben . Nach einer Einleitung in die (pädagogische) Arbeit der Bundesfachstelle Linke Militanz von Anne-Kathrin Meinhardt und Birgit Redlich werden die Ergebnisse der Tagung in einem Graphic Recording von Tanja Wehr visuell zu- sammengefasst . Anschließend werden die Beiträge des Sammelbandes in einer wissenschaftlichen, einer pädagogischen und einer theaterpädagogischen Perspektive abgebildet . Zur Bestimmung einer möglichen Zielgruppe von pädagogischen Angebo- ten stellen Wolfgang Kühnel und Helmut Willems die Ergebnisse ihrer qualita- tiven Studie zu „linksaffinen Jugendlichen“ vor, für die sie mit 36 Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 28 Jahren gesprochen haben . Dass der Diskurs vor ei- nem Begriffs-, Bestimmungs- und Maßnahmenproblem steht und was dies für die pädagogische Arbeit bedeutet, erläutert Gereon Flümann in seinem Beitrag . Mit Jugendlichen der neunten Klasse hat sich das Team des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen – Lena Lehmann, Laura-Romina Goede und Carl Philipp Schröder – in einer quantitativen Mehrebenenbefragung aus- einandergesetzt, indem es diese zu ihrer Sichtweise auf die Gesellschaft – u .a . auf Politik – befragt hat . In „Legitime Gesellschaftskritik oder Extremismus? Fall- stricke, Herausforderungen und Perspektiven der Diskurse über Linksextremis- mus und linke Militanz“ gibt Albert Scherr einen Einblick in sein Verständnis von politischer Bildungsarbeit im Kontext der radikalen Linken . Saskia Lützin- ger wiederum beschäftigt sich in ihrem Text „Ich hab nicht gesagt: ‚Ihr seid mir 4 Insbesondere für die Arbeit des pädagogischen Bereichs gilt es zu betonen, dass es uns nach genauerer Betrachtung des Forschungsgegenstandes inzwischen unangemessen, ja verfehlt, erscheint, „Prävention“ durchzuführen . Vielmehr arbeiten wir nunmehr pädago- gisch ohne den Charakter des Verhinderns – welcher sui generis mit dem Begriff Präven- tion einhergeht . © Wochenschau Verlag, Frankfurt/M. 11 zu radikal, ich höre jetzt auf‘, ich bin einfach nicht mehr zu den Demos gegangen“ mit den Gemeinsamkeiten unterschiedlich orientierter Extremisten sowie

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