Landtagswahl in Brandenburg 27

Landtagswahl in Brandenburg 27

Landtagswahl in Brandenburg 27. September 2009 SPD bleibt stärkste Partei Parteikompetenzen Brandenburg: FDP und Grüne wieder im Landtag SPD Linke CDU keine Bei der Landtagswahl in Brandenburg vom 27. Sep- Arbeitsplätze 30 % 11 % 20 % 21 % tember 2009 bleibt die SPD wie bei bislang allen Land- Schule/Bildung 31 % 26 % 13 % 11 % tagswahlen in diesem Bundesland stärkste Partei. Im Wirtschaft 35 % 8 % 21 % 23 % Detail können sich die Sozialdemokraten ganz leicht Familie 34 % 24 % 16 % 9 % auf 33,0% verbessern. Die Linke – weiter klar zweit- Soziale Gerechtigk. 33 % 32 % 10 % 11 % stärkste Kraft – kommt nach geringfügigen Einbußen auf 27,2%. Die CDU kommt trotz der parallel stattfin- Zukunft 38 % 11 % 17 % 16 % denden Bundestagswahl mit nur 19,8% bereits zum So gilt die SPD im Land Brandenburg, das nach nur dritten Mal nicht über die 20-Prozent-Hürde – in kei- 34% vor fünf Jahren heute 56% seiner Bürger als gut nem anderen Bundesland ist die CDU schwächer. für die Zukunft vorbereitet sehen, als diejenige Partei FDP und Grüne schaffen mit 7,2% bzw. 5,6% zum mit der zukunftstauglichsten Politik. Zudem gilt die zweiten Mal den Sprung ins Potsdamer Parlament, in SPD auch in Bereichen wie Arbeit und Wirtschaft als dem sie bislang nur in der ersten Legislaturperiode führend, bei der Bildung rangiert sie knapp vor der vertreten waren. Unter den sonstigen Parteien hat die Linken, die CDU ist hier weit abgeschlagen. DVU starke Verluste und scheitert nach zehn Jahren im Landtag mit nur noch 1,2% sehr deutlich. Die eben- Bewertung der Parteien in Brandenburg (Skala von +5 bis -5) falls rechtsextreme NPD holt aus dem Stand 2,5%. 2009 2004 Wahlergebnis Landtagswahl Brandenburg 2009 Anteile der Zweitstimmen in Prozent 2,1 0,6 Ergebnis in % 0,4 0,5 33,0 0,1 0,1 Gewinne und Verluste 27,2 -0,4 -0,3 19,8 -1,0 -1,2 7,2 7,2 5,6 3,9 SPD Linke CDU GRÜNE FDP 1,1 0,4 2,0 -0,8 Forschungsgruppe Wahlen: Umfragen vor der Wahl 09/04 u. 09/09 -6,6 Der eindeutige Vorsprung bei den Parteikompetenzen SPD Linke CDU GRÜNE FDP Sonstige führt bei der SPD zu einem hohen Parteiansehen, die mit 2,1 auf der +5/-5-Skala alle anderen politischen Ihren Wahlsieg verdankt die SPD einem erheblich Kräfte klar distanziert. Die Bundes-SPD wird mit 1,3 verbesserten und im Land sehr positiven Parteianse- bewertet, für die CDU gibt es mit 1,1 dagegen die bes- hen, dem stärksten Politikvertrauen zur Lösung der sere Note im Bund als im Land mit nur 0,5. wichtigsten Probleme und vor allem Matthias Platzeck: Bewertung der Spitzenkandidaten Der Ministerpräsident genießt parteiübergreifend hohe (Skala von +5 bis -5) Reputation, verfügt über eine exzellente Arbeitsbilanz alle Befragten eigene Parteianhänger und wird selbst von den Anhängern des politischen Gegners klar als Ministerpräsident favorisiert. Die 2,9 Platzeck (SPD) Kandidaten von Linke und CDU können hingegen – 3,9 sofern überhaupt bekannt – im Schatten Platzecks 0,7 Kaiser (Linke) weniger überzeugen. Zwar verbessern beide Parteien 2,2 wie auch FDP und Grüne ihre Außendarstellung, blei- 1,3 ben aber ausnahmslos weit von einer SPD entfernt, Wanka (CDU) 2,2 der entgegen dem Trend in vielen anderen Bundes- ländern auch fachpolitisch am meisten zugetraut wird. Forschungsgruppe Wahlen: Umfrage vor der Wahl 09/09 Ein noch besseres Image als die brandenburgische SPD hat jedoch ihr Spitzenkandidat: Auf der +5/-5- Wahlentscheidung nach Erwerbsstatus Skala erreicht Platzeck das selten gute Durch- SPD Linke CDU GRÜNE FDP Sonstige schnittsniveau von 2,9. Im Detail bewerten sogar Linke- und CDU-Anhänger Platzeck besser als ihre Wahlergebnis 33,0 27,2 19,8 5,6 7,2 7,2 jeweils eigene Spitzenkandidatin. Berufstätige 30 25 20 6 9 9 Matthias Platzeck macht seine Sache als Ministerpräsident eher ... Rentner 41 29 20 alle gut, die Anhänger der ... 97 Arbeitslose 26 41 12 5 14 89 86 85 84 81 Forschungsgruppe Wahlen: Befragung am Wahltag in Brandenburg, 27.09.2009 Wahlentscheidung in den Altersgruppen 8 SPD Linke CDU GRÜNE FDP Sonstige Wahlergebnis 33,0 27,2 19,8 5,6 7,2 7,2 gut schlecht SPD Linke CDU GRÜNE FDP 18-29 Jahre 25 24 20 8 10 14 Forschungsgruppe Wahlen: Umfrage vor der Wahl 09/09 Die hohe Zufriedenheit in allen Bevölkerungsgruppen 30-44 Jahre 29 24 21 7 9 10 zeigt sich auch bei der Arbeitsbilanz des Ministerprä- 45-59 Jahre 31 31 18 6 8 6 sidenten, dem insgesamt 85% aller Brandenburger einen guten Job bescheinigen – die drittbeste Leis- 60 J. u. älter 42 29 20 tungsbeurteilung eines Regierungschefs bei Land- Forschungsgruppe Wahlen: Befragung am Wahltag in Brandenburg, 27.09.2009 tagswahlen seit 1990 überhaupt. Noch etwas besser Wie schon bei der letzten Landtagswahl verbucht die waren bisher nur Manfred Stolpe 1994 ebenfalls in SPD bei den über 60-Jährigen ihr bestes Ergebnis, Brandenburg und Kurt Biedenkopf 1999 in Sachsen. FDP und Grüne sind in dieser Gruppe schwach, die Gewünschte/r Ministerpräsident/in: CDU kann entgegen klassischer Muster hier nicht Platzeck Kaiser keiner weiß übermäßig rekrutieren. Typisch ist hingegen der Erfolg von beiden nicht rechtsextremer Parteien bei unter 35-Jährigen mit alle 66 % 10 % 4 % 20 % niedriger Schulbildung: Hier holt die NPD 17%. SPD-Anh. 82 % 0 % 1 % 17 % Bewertung von Koalitionsmodellen Linke-Anh. 54 % 30 % 2 % 14 % CDU-Anh. 66 % 7 % 4 % 23 % SPD / CDU SPD / Linke Grüne-Anh. 64 % 6 % 3 % 27 % FDP-Anh. 72 % 8 % 4 % 16 % 42 Gegenüber einem hoch angesehenen Ministerpräsi- 38 41 41 denten ist die Spitzenkandidatin der Linken völlig 19 chancenlos: Beim Vergleich politischer und persönli- 14 cher Eigenschaften erzielt Kerstin Kaiser Zustim- mungswerte im unteren einstelligen Bereich. In der gut schlecht egal gut schlecht egal Frage nach dem gewünschten Regierungschef wird Forschungsgruppe Wahlen: Umfrage vor der Wahl 09/09 sie regelrecht deklassiert: 66% der Brandenburger Die SPD kann sich ihren Koalitionspartner für die wollen lieber Platzeck und 10% lieber Kaiser in die- nächste Legislaturperiode erneut aussuchen. Die sem Amt, 4% wollen keinen von beiden und 20% Meinungen der Brandenburger gehen dabei sowohl wissen es nicht, meist weil sie Kaiser nicht kennen. zu Rot-Schwarz als auch zu Rot-Rot auseinander. Herausgeber: Forschungsgruppe Wahlen e.V. 68011 Mannheim, Postfach 10 11 21, Tel.: 0621/1233-0, FAX: 0621/1233-199 Internet: www.forschungsgruppe.de E-Mail: [email protected] Die Zahlen basieren auf einer telefonischen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen unter 1.503 zufällig ausgewählten Wahlbe- rechtigten in Brandenburg in der Woche vor der Wahl sowie auf einer Befragung unter 6.977 Wählern am Wahltag. Weitere Grafiken und Berichte zur Landtagswahl finden Sie auch im Web unter: www.heute.de. Rundungsbedingte Summenabweichun- gen sind möglich. Dieser Newsletter kann unter der Adresse [email protected] für eine jährliche Schutzgebühr in Höhe von € 15,- bestellt werden. Nachdruck mit Quellenangabe und Belegexemplar gestattet. .

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