3.7 Ortsgemeinde Kalenborn

3.7 Ortsgemeinde Kalenborn

VG Altenahr: Begründung zur Gesamtfortschreibung des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes 7. OG Kalenborn 1 3.7 Ortsgemeinde Kalenborn „Kalenborn, zwischen Gelsdorf und Altenahr gelegen, wurde in früheren Jahrhunderten zur Unterscheidung von den anderen Kalenborn und Kaltenborn auch Kalenborn am Rossbach genannt. Der kalte Born, der der Siedlung den Namen gab, ist wahrscheinlich nicht die Stelle, die heute „Am kahlen Börnchen" heißt; denn die Wasser, die von dort kommen, fließen zum Vischelbach. An den Wassern der Swist entstand die erste Siedlung und das frühere Kalenborn dürfte tiefer im Tal des Swistbaches gelegen haben.“ …“Die Götter der Vorfahren waren durchweg Wassergötter und -göttinnen. An der Swist wurden die drei Schwestergöttinnen verehrt, die die spätere Römerzeit zu Matronen gemacht hat und die auf vielen Votivsteinen dargestellt sind.“ (Quelle: Franzjosef Habitz in: http://www.kreis.aw-online.de unter Kalenborn) Kalenborn war eine reichsunmittelbare Herrschaft, die bis 1617 im Besitz der von Metternich war. Im Jahre 1737 kam sie durch Kauf an die Grafen von Hillesheim, die auch die Herrschaft Ahrental besaßen. Beide Herrschaften kamen 1785 im Erbgang an die Grafen von Spee. Als die französischen Truppen im Jahre 1794 das linke Rheinufer besetzten, wurden die Amtsgeschäfte im alten Rahmen, allerdings unter Kontrolle der Besatzung, vorläufig weitergeführt. Die Verwaltung der neugeschafffenen Mairie (Bürgermeisterei) wechselte von Altenahr nach Mayschoß. Zu dieser Mairie gehörten die Orte der früheren Herrschaft Saffenburg, Kalenborn und aus dem ehemaligen kurkölnischen Amt noch Altenahr, Altenburg und Reimerzhoven. Im Jahre 1818 kam es zur Neugliederung der Verwaltung, bei der man auf die historisch gewachsenen Bindungen mehr Rücksicht nahm, zumal diese aus der Zweckmäßigkeit der geographischen Lage und der dadurch bedingten Verkehrsanbindung sich entwickelt hatten. Altenahr wurde nach 20jähriger Unterbrechung wieder Sitz der Bürgermeisterei. Der Bürgermeister nahm wieder im alten kurkölnischen Amtshaus Wohnung. Die Bürgermeisterei Altenahr blieb im Kreis Ahrweiler, Kalenborn wurde der Bürgermeisterei Gelsdorf, später Ringen, zugeordnet. Im Zuge der rheinland- pfälzischen Verwaltungsreform wurde 1968 aus dem "Amt" Altenahr die "Verbandsgemeinde" Altenahr, deren Sitz Altenahr blieb und die in ihrer gebietlichen Ausdehnung zunächst keine Änderung erfuhr. Nur der Zuschnittt der Gemeinden Altenahr und Ahrbrück wurde 1969 in der ersten Phase der territorialen Verwaltungsreform verändert, denen später noch durch freiwillige Zusammenschlüsse die Gemeinden Hönningen, Kesseling und Lind folgten. Eine gebietliche Erweiterung der Verbandsgemeinde brachte zuletzt noch die Zuordnung der Gemeinde Kalenborn im Jahre 1974, die dem Willen der Kalenborner Bevölkerung entsprach und mit Zustimmung der Gemeinde sowie der Verbandsgemeinden Altenahr und Ringen erfolgte. (Quelle: Auszüge aus www.altenahr.de/kalenborn) VGV Altenahr, Bauabteilung: Dipl.-Ing. R. Hoffmann Stand: Mai 2009 Seite 1 von 23 VG Altenahr: Begründung zur Gesamtfortschreibung des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes 7. OG Kalenborn 2 3.7.1 Übergeordnete Planungen: Regionaler Raumordnungsplan: Im Folgenden sind die für die Ortsgemeinde Kalenborn ableitbaren Kriterien des Regionalen Raumordnungsplanes in tabellarischer Form wiedergegeben. Weitergehende Angaben finden sich in der landesplanerischen Stellungnahme zu den jeweiligen Änderungsflächen. Kriterien RROP Einstufung Ergänzende Bemerkungen OG Raumstruktur Strukturraumtyp: 3 Niedrige Zentren- --- erreichbarkeit: Zuordnung/ Vorrang /Vorbehalt X Im Bereich der Swistbachaue Betroffenheit Arten- u. Biotopschutz Vorrang /Vorbehalt X Freiraumstrukturen nördlich und westlich Landwirtschaft der Ortslage Vorbehalt Erholung Erholungsraum (X) Gemäß Tabelle ja, nach Plandarstellung nur der südwestliche Teil des Gemeindegebietes Regionaler Grünzug --- Raum f. bes. Schutz des --- Landschaftsbildes Natura 2000: FFH-Gebiet --- Siehe Karte 1 Schutzgebiete – Planung Natura 2000: X zum Landschaftsplan: VSG im Vogelschutzgebiet südwestlichen Gemeindegebiet Wasser- (WSG) bzw. X WSG im Einzugsbereich der Swistquelle Heilquellenschutzgebiet (HSG) Funktions- Funktion Gewerbe --- zuweisung Funktion Landwirtschaft X Funktion Erholung* --- 2 = verdichtet 3 = ländlicher Raum mit Verdichtungsansätzen 4 = ländl. dünn besiedelt (W ) = Weinbau * gemäß Kurortegesetz Leitbild der Verbandsgemeinde Altenahr: Die günstige überörtliche Verkehrsanbindung (Nähe zum Autobahnkreuz Meckenheim), die gute Infrastruktur und ein breites Freizeitangebot sind Gründe für die Attraktivität Kalenborns als Wohnstandort. Neben der Wahrnehmung von Aufgaben im Rahmen ihrer Funktion als Entlastungsstandort für das Grundzentrum Altenahr sollte die Gemeinde ihre Aufmerksamkeit auf die Entwicklung des historischen Dorfkerns (Strukturwandel, Dorferneuerung, Nutzungskonzepte…) richten. In touristischer Hinsicht sollten die örtlichen Gegebenheiten genutzt und durch neue Impulse ergänzt werden (z:B. Ausbau der Reiterhöfe mit Übernachtungsmöglichkeiten u.ä.). Fachplanungen: 1. Wehrbereichsverwaltung West: Die Gemarkungen Dernau und Kalenborn sind jeweils randlich von dem ausgewiesenen Schutzbereich mit Radius 3.000 m um die Satellitenanlage betroffen: VGV Altenahr, Bauabteilung: Dipl.-Ing. R. Hoffmann Stand: Mai 2009 Seite 2 von 23 VG Altenahr: Begründung zur Gesamtfortschreibung des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes 7. OG Kalenborn 3 In Kalenborn wird ein ca. 350 m breiter Streifen entlang der nordöstlichen Gemarkungsgrenze von dem Schutzbereich überlagert (siehe Entwurf des FNP). Bauflächen sind hiervon nicht betroffen. Es gelten folgende Einschränkungen: „Zum Schutz und zum Erhalt der Wirksamkeit der zum Einsatz kommenden Satellitenanlagen werden für die stationären Friedensausbildungstellen folgende Beschränkungen festgelegt: 1. Im Radius von 3.000 m um die Antennenanlage bedarf • die Errichtung, Änderung oder Beseitigung baulicher oder anderer Anlagen/Vorrichtungen, insbesondere von Gewerbebetrieben, Umspannstationen, Schweißmaschinen, elektrischen Weidezäunen / Bahnen, über oder unter der Erdoberfläche der Genehmigung durch die Schutzbereichsbehörde* (§ 3 Abs. 1 SchBG). Eine maximale Bauhöhe (Rotorblattspitze von Windkraftanlagen) von 554,70 m ü.NN, welche mit einem Elevationswinkel von 5° gebildet wird, darf nicht überschritten werden. … (2. und 3. betreffen Schutzradien, die außerhalb der VG Altenahr liegen und werden daher nicht wiedergegeben, Anm. d. Verw.) … 4. Für bauliche Anlagen /Vorrichtungen, mit Ausnahme von Windkraftanlagen, welche die unter Punkt (II.)1 genannte Bauhöhe nicht überschreiten, wird eine generelle Befreiung von der Genehmigungspflicht gem. § 3 Abs. 2 SchBG erteilt. • Der vorübergehend beabsichtigte Aufbau von Anlagen (z.B. Baukräne), die in den Schutzbereich hineinragen, ist genehmigungspflichtig. 5. Die Errichtung von Windkraftanlagen ist in jedem Fall gem. § 3 Abs. 1 SchBG genehmigungspflichtig. Dieses gilt auch dann, wenn deren Bauhöhen (Rotorblattspitze) die unter Punkt (II.)1 angegebene Höhe nicht überschreiten. Hinweis : Eine solche Genehmigung wird regelmäßig nicht erteilt werden können, sofern die unter Pkt. (II.) 1. genannte Höhe überschritten wird.“ * Schutzbereichsbehörde: Wehrbereichsverwaltung West, ASt Wiesbaden Postfach 5902 VGV Altenahr, Bauabteilung: Dipl.-Ing. R. Hoffmann Stand: Mai 2009 Seite 3 von 23 VG Altenahr: Begründung zur Gesamtfortschreibung des F 7. OG Kalenborn 3.7.2. Einwohnerentwicklung: Die Einwohnerentwicklung in Kalenborn verläuft seit konstant und verzeichnet bis 2004 fast durchweg ein Trendwende in 2004 ist vermutlich auf die weitgehen Jahrzehnten ausgewiesenen Neubauflächen zurückzufüh Grundstückspreis für Wohnbauflächen innerhalb der V Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses fü 31.12.2003) deutet auf ein abnehmendes Angebot bei lächennutzungs- und Landschaftsplanes 700 600 500 400 Einwohnerentwicklung der Ortsgemeinde Kalenborn Einwohner300 Beginn der Aufzeichnungen relativ 200 en deutlichen Zuwachs. Die de Bebauung der in den vergangenen 100 0 erbandsgemeinderen. Der zweithöchste (110 €/m² gemäß r den Kreis Ahrweiler zum Stichtag 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 200 hoher Nachfrage hin. 506 525 525 531 541 526 540 565 576 607 601 629 653 4 1.200 1.000 800 EW 600 Kalenborn: Bevölkerungsprognose gesplittet Jahre 400 2007: 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 200 663 645 645 665 660 643 647 663 - 1988 1989 VGV Altenahr, Bauabteilung: Dipl.-Ing. R. Hoffmann 1990 1991 1992 Kalenborn Linear (Nat. Bevölkerungsentw.1993 abs.) 1994 1995 1996 2007: 1997 845 1998 1999 2000 2001 2002 Nat. Bevölkerungsentw. abs. Linear (Wanderung200 abs.)3 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Wanderung abs. 2013 Linear (Kalenborn) 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Stand: Mai 2009 Seite 4 von 23 VG Altenahr: Begründung zur Gesamtfortschreibung des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes 7. OG Kalenborn 5 Die Prognoseberechnung geht von einer konstant weiter ansteigenden Bevölkerungszahl aus. Dass auch die natürliche Bevölkerungsentwicklung eine positive Entwicklung aufweist, deutet auf eine Zuwanderung vorwiegend junger Familien hin, ein Indiz für das Potential der Ortsgemeinde. Da die tatsächliche Entwicklung von mehr Faktoren beeinflusst wird, als in die schematische Trendberechnung einfließen, kann die Prognose nur als grobe Hilfestellung dienen. 3.7.3 Bauflächensituation Bauflächensituation der Ortsgemeinde Kalenborn 2005 (ha) 16 13,8 14 M 12 W 10 G 8 SO Erh. Sonstige 6 4,7 4,7

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