Das spielende Kind als Bildmotiv im deutschsprachigen Raum zwischen 1850 und 1914 Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn vorgelegt von Maria Leven aus Coesfeld Bonn 2012 2 1. Referent: Professor Dr. Roland Kanz 2. Referent: HD Dr. Katharina Corsepius Tag der mündlichen Prüfung: 2. Dezember 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung .......................................................................................... 7 2 Forschungsstand: Ab- und Eingrenzung der Thematik ................... 17 2.1 Allgemeine Überlegungen und Publikationen bis 1991 gemäß zweier Dissertationen ...................................................................... 17 2.2 Monografische Werke ..................................................................... 18 2.3 Thematische Spezialisierung........................................................... 20 2.4 Das Kind im 20. Jahrhundert........................................................... 24 2.5 Ausländische Publikationen ............................................................ 25 2.6 Resümee .......................................................................................... 31 3 Definition der Begriffe “Kind” und “Spiel”.................................... 33 3.1 Das Kind.......................................................................................... 33 3.1.1 Die historische Sicht bis 1914 ......................................................... 33 3.1.2 Die Sicht des 20. und 21. Jahrhunderts ........................................... 39 3.1.3 Künstlerisch relevante Sichtweisen zum Thema „Kind“ ................ 41 3.1.4 Resümee: Die Relevanz theoretischer Kenntnisse für das Bildmotiv “Spielendes Kind“ .......................................................... 45 3.2 Das Spiel.......................................................................................... 48 3.2.1 Die historische Sicht bis 1914 ......................................................... 48 3.2.2 Deskriptionsmodelle aus der Sicht des 20. und 21. Jahrhunderts ... 52 3.2.3 Spielimmanente Kriterien für die Bildauswahl ............................... 56 4 Das Spiel des Kindes in der Kunst vor 1850................................... 59 4.1 Singuläre profane Spielmotive ........................................................ 61 4.1.1 Von der Renaissance bis zum 17. Jahrhundert................................ 61 4.1.2 Repräsentative Künstler des 18. und 19. Jahrhunderts.................... 65 4.2 Gemalte Spielkataloge und Spielbücher.......................................... 73 4.3 Resümee: Die Vorbildfunktion tradierter Bildmuster für das Motiv des spielenden Kindes für die Zeit 1850–1914..................... 79 5 Analyse des recherchierten Bildmaterials ....................................... 85 5.1 Auswahl- und Ausschlußkriterien ................................................... 86 5.2 Interpretationsansatz für die Bildanalyse ........................................ 90 5.2.1 Die Kompositionsanalyse................................................................ 90 5 5.2.2 Die spieltheoretische Analyse..........................................................92 5.3 Systematisierung des Bildmaterials und Kurzanalysen ...................95 5.3.1 Das Spiel im Innenraum...................................................................95 5.3.1.1 Das Einzelspiel: Bildmaterial und Kurzanalyse...............................97 5.3.1.2 Das Partnerspiel: Bildmaterial und Kurzanalyse ...........................101 5.3.1.3 Das Gruppenspiel: Bildmaterial und Kurzanalyse.........................105 5.3.2 Das Spiel im Außenraum ...............................................................108 5.3.2.1 Das Einzelspiel: Bildmaterial und Kurzanalyse.............................109 5.3.2.2 Das Partnerspiel: Bildmaterial und Kurzanalyse ...........................112 5.3.2.3 Das Gruppenspiel: Bildmaterial und Kurzanalyse.........................115 5.3.3 Die Ruhe nach dem Spiel: Bildmaterial und Kurzanalyse.............121 5.4 Resümee .........................................................................................122 6 Exemplarische Bildanalysen ausgewählter Gemälde.....................125 6.1 Bildanalyse 1: „Bescheidenes Vergnügen“ von Ludwig Knaus (Wiesbaden 1829–1910 Berlin) .....................................................126 6.1.1 Entstehungsgeschichte zum Motiv und mögliche Vorbilder .........126 6.1.1.1 Biografische Aspekte .....................................................................126 6.1.1.2 Bildbezogene stilistische und ikonografische Überlegungen ........133 6.1.2 Komposition...................................................................................139 6.1.3 Bildanalyse nach den spielrelevanten Kriterien.............................145 6.2 Bildanalyse 2: „Kind an der Truhe“ von Max Liebermann (Berlin 1847–1935 Berlin) .............................................................149 6.2.1 Entstehungsgeschichte zum Motiv und mögliche Vorbilder .........149 6.2.1.1 Biografische Aspekte .....................................................................149 6.2.1.2 Bildbezogene stilistische und ikonografische Überlegungen ........155 6.2.2 Komposition...................................................................................158 6.2.3 Bildanalyse nach den spielrelevanten Kriterien.............................163 6.3 Bildanalyse 3: „Der Seifenbläser“ von Albert Anker (Ins 1831-1910 Ins) ...............................................................................167 6.3.1 Entstehungsgeschichte zum Motiv und mögliche Vorbilder .........168 6.3.1.1 Biografische Aspekte .....................................................................168 6.3.1.2 Bildbezogene stilistische und ikonografische Überlegungen ........175 6 6.3.2 Komposition: ................................................................................. 180 6.3.3 Bildanalyse nach den spielrelevanten Kriterien ............................ 183 6.4 Bildanalyse 4: „Die große Schwester“ von Fritz von Uhde (Wolkenburg 1848–1911 München) ............................................. 186 6.4.1 Entstehungsgeschichte zum Motiv und mögliche Vorbilder......... 187 6.4.1.1 Biografische Aspekte..................................................................... 187 6.4.1.2 Bildbezogene stilistische und ikonografische Überlegungen........ 195 6.4.2 Komposition: ................................................................................. 201 6.4.3 Bildanalyse nach den spielrelevanten Kriterien ............................ 205 6.5 Bildanalyse 5: „Der Kinderreigen“ von Hans Thoma (Bernau 1839-1924 Karlsruhe).................................................................... 208 6.5.1 Entstehungsgeschichte zum Motiv und mögliche Vorbilder......... 209 6.5.1.1 Biografische Aspekte..................................................................... 209 6.5.1.2 Bildbezogene stilistische und ikonografische Überlegiungen....... 218 6.5.2 Komposition: ................................................................................. 226 6.5.3 Bildanalyse nach den spielrelevanten Kriterien ............................ 231 6.6 Bildanalyse 6: „Balgende Buben“ von Wilhelm Trübner (Heidelberg 1851–1917 Karlsruhe)............................................... 236 6.6.1 Entstehungsgeschichte zum Motiv und mögliche Vorbilder......... 237 6.6.1.1 Biografische Aspekte..................................................................... 237 6.6.1.2 Bildbezogene stilistische und ikonografische Aspekte ................. 243 6.6.2 Komposition: ................................................................................. 252 6.6.3 Bildanalyse nach den spielrelevanten Kriterien ............................ 256 7 Zusammenfassung ......................................................................... 260 Literaturliste................................................................................................. 265 Abbildungsverzeichnis ................................................................................ 305 7 Die Kunst mag ein Spiel sein, aber sie ist ein ernstes Spiel..1 Caspar David Friedrich (1774–1840) Maler, Grafiker Im Kinde spielt die Seele.2 Jean Paul (1763–1825) Schriftsteller 1 Einleitung Die oben genannten Zitate mögen den Blick auf ein alltägliches Phäno- men, das Spiel, lenken, dessen elementare Bedeutung in der Wissenschaft3 erst spät erkannt und untersucht wurde. Das Spiel, empirisch und experi- mentell wegen seiner Vielgestaltigkeit schwer fassbar, setzt die kortikale Struktur des sogenannten Neusäugers4 voraus. Seine explorative Eigenakti- vität gehört zum Bereich der angeborenen Lerndispositionen, ist ein „Abbild von phylogenetisch entstandenen neuronalen Programmen, für deren Ent- wicklung eine Notwendigkeit bestand“5. Das Spiel ist also endogen determi- niert6 und einem hierarchischen Prinzip verpflichtet, geht aber „über die 1 Sigrid Hinz, Caspar David Friedrich in Briefen und Bekenntnissen, München 1968, 83. Vgl. auch Theo van Doesburg „Kunst ist Spiel, und das Spiel hat seine Gesetze.“ In: Hans L. C. Jaffé, Mondrian und de Stijl, Köln 1967, 150. 2 Jean Paul, Levana, hg. von Norbert Miller, Jean Paul Werke, Band V, München 1967, 605. 3 Vgl. Martinus J. Langeveld, Studien zur Anthropologie des Kindes, Tübingen 1968, 21. Vgl. Heinz Heckhausen, Entwurf einer Psychologie des Spielens, in: Psychologische Forschung Band 27, hg. von R. Heiss, Th. Herrmann, W. Metzger u. a., Berlin 1964, 225. 4 Vgl. Irenäus
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