Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg KOMMUNALE PFLEGEDOSSIERS 2021 Daten und Fakten zur Pflege im Amt Neuhardenberg Inhalt 1 Demographie 5 1.1 Anteil der Altersgruppen an der Gesamtbevolkerung¨ (2017-2030) im Amt Neuhar- denberg . .5 2 Pflegebed¨urftigkeitim Amt Neuhardenberg6 2.1 Anzahl der Pflegebed¨urftigennach Geschlecht im Zeitverlauf (2017-2030) im Amt Neuhardenberg . .6 2.2 Anteil der Pflegebed¨urftigenan der Bevolkerung¨ nach Alter (2019) im Amt Neu- hardenberg . .7 3 Nutzung von Versorgungsarten bei Pflegebed¨urftigkeitim Amt Neuhardenberg9 3.1 Anzahl der Pflegebed¨urftigennach Art der Versorgung im Amt Neuhardenberg . .9 3.2 Inanspruchnahme von Entlastungsleistungen (2019) im Amt Neuhardenberg . 13 3.3 Angebote zur Unterst¨utzungim Alltag (AuA) im Amt Neuhardenberg . 13 3.4 Inanspruchnahme von wohnumfeldverbessernden Maßnahmen (2019) im Amt Neuhardenberg . 14 3.5 Inanspruchnahme von Verhinderungspflege (2019) im Amt Neuhardenberg . 15 4 Pflegerelevante Krankheitsbilder im Amt Neuhardenberg 16 4.1 Anzahl der demenziell Erkrankten nach Geschlecht im Zeitverlauf (2017–2030) im Amt Neuhardenberg . 16 4.2 H¨aufigkeiten ausgew¨ahlter Krankheitsbilder mit Versorgungsrelevanz im Amt Neu- hardenberg im Vergleich zum Landkreis M¨arkisch-Oderland und dem Land Bran- denburg (2019) . 17 Seite 1 von 19 Einleitung Die Bevolkerungsstruktur¨ Brandenburgs ver¨andert sich. In den kommenden Jahren ist mit ei- nem deutlichen Anstieg des Durchschnittsalters und mit ihm des Pflegebedarfs zu rechnen. Dies stellt insbesondere Kommunen vor die Herausforderung, geeignete alters- und pflegegerechte Lebensr¨aume zu gestalten. Welche Moglichkeiten¨ gibt es, den Eintritt von Pflegebed¨urftigkeit zu verzogern¨ sowie Umfang und Schwere des Pflegebedarfs zu verringern? Wie kann gutes Le- ben im Alter in der eigenen H¨auslichkeit auch mit zunehmenden korperlichen¨ und geistigen Einschr¨ankungen so lange wie moglich¨ gelingen? Das Kommunale Pflegedossier ist ein Informationsangebot der Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg (FAPIQ)1 speziell f¨urEntscheiderinnen und Entscheider auf Amts-/Gemeindeebene, die sich ein datenbasiertes Bild des Versorgungsbedarfs in ihrem Amt bzw. ihrer Gemeinde machen mochten,¨ um darauf aufbauend gezielt Maßnahmen im Vorfeld von Pflegebed¨urftigkeitund zur Unterst¨utzungvon Pflegebed¨urftigenund ihren Angehorigen¨ zu entwickeln. Die Brosch¨urebietet geeignete Daten zur aktuellen Pflegesituation auf kleinr¨aumiger Ebene und schließt damit eine L¨ucke,da sich die Daten in den Brandenburger Pflegedossiers auf die Landes- und Landkreisebene beziehen. Die Daten der Kommunalen Pflegedossiers basieren auf den j¨ahrlich aktualisierten SAHRA-Pfle- gekennzahlen (Stand 2019) (https://pflegekennzahlen.de) [1]. Die Kennzahlen werden auf Basis von Krankenkassendaten unter Einbeziehung von Pflege- und Bevolkerungsstatistiken¨ berech- net.2 F¨urdie alltagsunterst¨utzendenAngebote (AuA) wurden Daten (Stand 2020) des Landesam- tes f¨urSoziales und Versorgung des Landes Brandenburg (LASV) herangezogen. Projektionen bis 2030 basieren auf den Daten von 2019 und der Bevolkerungsvorausberechnung¨ f¨urdas Land Brandenburg3. In den Grafiken werden datenbasierte Jahre im Einjahresrhythmus und in voller Farbe dargestellt, Projektionen und Prognosen werden ab 2020 im Zweijahresrhythmus und in ged¨ampfter Tonung¨ dargestellt. In allen Darstellungen wird bewusst auf Wertungen verzichtet. Die Interpretation und Einord- nung der Daten in den kommunalen Kontext obliegen den Expertinnen und Experten vor Ort. FAPIQ bietet Ihnen begleitend gezielte Beratung und weiterf¨uhrendeInformationen f¨urdie be- darfsorientierte Entwicklung lokaler Pflegestrukturen sowie Unterst¨utzungbei der Beantragung von Maßnahmen zur Gestaltung alters- und pflegegerechter Sozialr¨aume insbesondere im Rah- men der Landesforderung¨ Maßnahmen kommunaler Pflegepolitik – Pflege vor Ort“. ” 1Kontaktdaten am Ende des Kommunalen Pflegedossiers 2Das methodische Vorgehen zur Erstellung der SAHRA-Pflegekennzahlen kann unter www.fapiq-brandenburg.de nachgelesen werden. 3Statistischer Bericht A I 8 - u / 18 vom Amt f¨urStatistik Berlin-Brandenburg, https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/publikationen/stat berichte/2018/SB A01-08-00 2018u00 BB.pdf Seite 3 von 19 1 Demographie 1.1 Anteil der Altersgruppen an der Gesamtbevolkerung¨ (2017-2030) im Amt Neuhardenberg 100 % 90 und älter 90 % 85 90 80 % 80 85 70 % 75 80 60 % 70 75 50 % 40 % 65 70 30 % 60 65 20 % 15 60 10 % unter 15 0 % 2017 2018 2019 2020 2022 2024 2026 2028 2030 0,8 % 0,8 % 15,0 % 0,8 % 2,1 % 90 und älter 0,8 % 0,8 % 1,9 % 0,7 % 0,7 % 0,8 % 1,9 % 0,8 % 2,0 % 2,1 % 1,6 % 1,6 % 1,8 % 1,9 % 5,6 % 85 90 10,0 % 5,3 % 5,6 % 5,3 % 4,5 % 4,7 % 4,9 % 5,2 % 5,5 % 80 85 5,0 % 7,4 % 7,9 % 6,1 % 5,6 % 5,3 % 5,5 % 6,0 % 6,8 % 5,2 % 75 80 0,0 % 2017 2018 2019 2020 2022 2024 2026 2028 2030 Abbildung 1: oben - Anteil der Altersgruppen an der Gesamtbevolkerung¨ (2017–2030) im Amt Neuhardenberg – relativ (Prozent); Abbildung 1: unten - Anteil der alten und hochaltrigen Menschen ab 75 Jahren an der Gesamtbevolkerung¨ (2017–2030) – Auszug aus Abb. 1 (oben) mit Ausweisung der Werte Abbildung 1 (oben) gibt einen Uberblick¨ ¨uberdie Altersverteilung der Bevolkerung¨ im Amt Neu- hardenberg ab 2017 mit einer Prognose der Entwicklung dieser Altersverteilung bis 2030. Bei der Betrachtung der Entwicklung der Bevolkerungsstruktur¨ ist besonders das Verh¨altnis aus- sagekr¨aftig von alten bzw. hochaltrigen Menschen (>75 bis >90 Jahre) als potenzielle Grup- pe mit Unterst¨utzungsbedarfzu den Gruppen der Erwerbsf¨ahigen (15- bis 65-J¨ahrige) und der h¨aufig noch fitten ¨alteren Menschen (65- bis 75-J¨ahrige), die vielfach Unterst¨utzungsleistungen ¨ubernehmen.Trifft ein sinkender Anteil der Erwerbsf¨ahigen und der fitten Alteren¨ auf einen steigenden Anteil an Menschen, die Hilfestellungen im Alltag benotigen,¨ sind Maßnahmen zur langfristigen Sicherung der Versorgungsleistungen vor Ort besonders dringlich. Seite 5 von 19 Weiterf¨uhrendeFragestellungen konnen¨ sein: • Kann die Ubernahme¨ von Unterst¨utzungsleistungengefordert¨ werden? • Gibt es Moglichkeiten,¨ die Vereinbarkeit von Beruf, Pflege und Familie zu unterst¨utzen? • Konnen¨ Strukturen der Nachbarschaftshilfe initiiert und ausgebaut werden? • Konnen¨ Jugendliche und junge Erwachsene in die Unterst¨utzungder ¨alteren Generation einbezogen werden (z. B. Schulprojekte/Freiwilliges soziales Jahr)? Die Brosch¨ure Pflege vor Ort‘ gestalten – Anregungen f¨urKommunen in Brandenburg“ bietet ”’ weitere Anregungen zu regionalen Gestaltungsoptionen. Sie kann auf der Webseite der FAPIQ heruntergeladen werden. 2 Pflegebed¨urftigkeitim Amt Neuhardenberg 2.1 Anzahl der Pflegebed¨urftigennach Geschlecht im Zeitverlauf (2017-2030) im Amt Neuhardenberg 350 300 250 184 181 182 178 179 171 176 166 200 weiblich 161 männlich 150 100 142 146 146 149 154 124 135 137 50 92 0 2017 2018 2019 2020 2022 2024 2026 2028 2030 Abbildung 2: Anzahl der Pflegebed¨urftigennach Geschlecht im Zeitverlauf (2017–2030) im Amt Neuhardenberg – absolut Das Risiko f¨urPflegebed¨urftigkeitsteigt mit zunehmendem Alter. Ein wachsender Anteil ¨alterer Menschen in der Bevolkerung¨ bedeutet daher ein erhohtes¨ Risiko, dass der Anteil an Pflege- bed¨urftigenin der Bevolkerung¨ w¨achst. Um die kommunale Infrastruktur so auszugestalten, dass Pflegebedarfe vermieden und die h¨ausliche Pflege unterst¨utztwerden kann, ist es hilfreich, einen Blick auf geschlechtsspezifische Unterschiede zu werfen. Abbildung 2 zeigt die absolute Anzahl an M¨annern und Frauen mit Pflegebedarf ab 2017 bis 2030. Entsprechend der Bevolkerungsentwicklung¨ ist mit einer Zunahme der Anzahl an Pflege- bed¨urftigenzu rechnen. Die hohere¨ Lebenserwartung von Frauen [2] tr¨agt in der Regel zu einem hoheren¨ Anteil an Frau- en in der Gruppe der alten Menschen und damit auch zu einer hoheren¨ Betroffenheit von Pfle- gebed¨urftigkeitbei. Die sogenannte Lebenszeitpr¨avalenz, also das Risiko, im Laufe des Lebens pflegebed¨urftigzu werden, lag 2009 f¨urFrauen bei 67 % und f¨urM¨anner bei 47 % [3]. Seite 6 von 19 In traditionell gepr¨agten Partnerschaften haben h¨aufig Altersunterschiede und geschlechts- spezifische Rollenverteilungen Einfluss auf den Eintritt der Pflegebed¨urftigkeitsowie die Art der benotigten¨ Unterst¨utzungsleistung.Innerhalb der Partnerschaft ¨ubernimmtdie Frau h¨aufig die Versorgung des bereits pflegebed¨urftigenPartners [3]. Demgegen¨uberkonnen¨ Frauen beim Eintritt der eigenen Pflegebed¨urftigkeitweniger h¨aufig auf eine Versorgung durch ihren Part- ner zur¨uckgreifen. Die andauernde Pflege eines Angehorigen¨ kann zur akuten Uberlastung¨ der pflegenden Person f¨uhren.Wenn die Pflegeperson z. B. selbst erkrankt und die Unterst¨utzungsleistungnicht mehr erbringen kann, besteht die Gefahr, dass dieses Versorgungskonzept plotzlich¨ wegbricht. Wei- teren Einfluss auf die Bew¨altigungsf¨ahigkeit von Pflegebed¨urftigkeitkonnen¨ soziookonomische¨ Unterschiede der Geschlechter haben. Entlastungsangebote f¨urpflegende Angehorige¨ und schnell aktivierbare Ersatzversorgungsangebote konnen¨ zu mehr Versorgungssicherheit in der Region beitragen. 2.2 Anteil der Pflegebed¨urftigenan der Bevolkerung¨ nach Alter (2019) im Amt Neuhardenberg 100 % % % 90 % % 85,7 83,4 82,0 80 % 70 % % % 60 % 58,2 % 54,3 50 % 49,4 % 40 % % % 34,6 32,5 30 % 29,2 % % % % 20 % 17,3 15,0 13,9 % % 12,8 % % % % % % 8,7 8,3 % % 10 % 6,9 % % % % 5,5 5,2 4,5 4,4 4,0 3,4 2,2 1,6 1,6 1,3 1,2 0 % unter 15 15 60 60 65 65 70 70 75 75 80 80 85 85 90 90 und älter Amt Landkreis Land Neuhardenberg Märkisch-Oderland Brandenburg Abbildung
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