Bernhard Kempa

Bernhard Kempa

Erik Eggers HAND HELDEN BALL HELDEN HANDBALL Andreas Wolff und Uwe Gensheimer sind die Stars der „Bad Boys“, die 2016 den EM- Sieg feierten. Internationale Topspieler wie Nikola Karabatić und Magnus Wislander prägten die Bundesliga, genau wie die Trainer Heiner Brand, Noka Serdarušić oder Alfred Gislason dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Joachim Deckarm, Erhard Wunderlich und Hein Dahlinger sind Legenden des Eggers Erik deutschen Handballs, während Wolfgang Böhme und Frank-Michael Wahl für die großen Momente des DDR-Handballs stehen. Sie alle und noch viele weitere Handballhelden proträtiert Erik Eggers in diesem reichhaltig illustrierten Buch. Ein Muss für alle Handballfans. ISBN 978-3-7307-0419-6 VERLAG DIE WERKSTATT VERLAG DIE WERKSTATT VERLAG DIE WERKSTATT Der Autor Erik Eggers, Jahrgang 1968, gilt als einer der besten Kenner des internationalen Handballs. Der freie Journalist (u.a. Spiegel, FAZ, Deutschlandfunk und HANDBALL inside) berichtete von je sieben Handball-Welt- und Europameisterschaften und vier Olympischen Spielen und veröffentlichte zuletzt das Buch „Mythos ’78“. Weitere Titel von Erik Eggers: ISBN: 978-3-7307-0283-3 ISBN: 978-3-7307-0085-3 ISBN: 978-3-7307-0137-9 Vordere Umschlaginnenseite: Die „Bad Boys“ nach ihrem EM-Triumph 2016. Hintere Umschlaginnenseite: Party-Stimmung beim deutschen Team nach dem sensationellen Gewinn der Weltmeisterschaft 2007. Bildnachweis Sammlung Erik Eggers: 12, 13, 15, 21, 22, 23, 35, 36, 37, 38, 39, 58, 59, 76, 77, 78, 79, 84, 85, 87, 88, 89, 90, 91, 93, 96, 97, 118, 121. Horstmüller: 16, 17, 24, 27, 28, 29, 30, 41, 57, 86, 92, 94, 95, 106, 107, 122, 137. Imago: 10/11, 18, 19, 42, 43, 45, 46, 47, 60, 61, 73, 74/75, 108, 109, 110, 123, 126, 128, 129, 134, 142/143. Sascha Klahn: Cover, 2/3, 8/9, 25, 31, 32/33, 48, 49, 51, 52, 53, 54/55, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 71, 72, 80, 81, 82/83, 98, 99, 100, 101, 102, 103, 104/105, 111, 112, 113, 114, 115, 116/117, 120, 124, 125, 127, 130 (2), 133, 138, 139, 140, 141. Rainer Schulz: 119. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Copyright © 2018 Verlag Die Werkstatt GmbH Lotzestraße 22a, D-37083 Göttingen www.werkstatt-verlag.de Alle Rechte vorbehalten. Satz und Gestaltung: Die Werkstatt Medien-Produktion GmbH Gedruckt im Ultra HD Print. ISBN 978-3-7307-0419-6 ERIK EGGERS HAND BALL HELDEN INHALT Vorwort ........................... 8 Trainerfüchse Verrückte im Tor Otto Günther Kaundinya ............ 12 Manfred Hofmann . 56 Der erste Star Der erste Hexer Vlado Stenzel . 14 Wieland Schmidt . 58 Pionier des Hallenhandballs Intuitiver Flieger im Tor Paul Tiedemann ................... 18 Andreas Thiel ..................... 60 Ein Großer des DDR-Handballs Der Hexer aus dem Italo-Western Klaus Langhoff .................... 22 Jan Holpert ...................... 62 Der Visionär aus Mecklenburg Rekordmann aus dem Norden Heiner Brand ..................... 24 Henning Fritz ..................... 64 Monolith des deutschen Handballs Welthandballer als Torwart Zvonimir Serdarušić ............... 28 Thierry Omeyer ................... 68 Der Yoda des Handballs Der Besessene zwischen den Pfosten Alfred Gislason .................... 30 Andreas Wolff ..................... 70 Der Unersättliche aus Nordisland Der Super-Wolff Strategen auf dem Feld Einzelkämpfer am Kreis Bernhard Kempa .................. 34 Horst Spengler .................... 76 Ein Name für die Ewigkeit Der Kapitän Herbert Lübking .................. 38 Ingolf Wiegert ..................... 78 Der König aus Ostwestfalen Der mit den Kugellagern in den Hüften Magnus Wislander ................. 42 Christian Schwarzer ............... 80 Der Jahrhunderthandballer Vollprofi mit großen Emotionen Daniel Stephan ................... 44 Der Mann mit dem Goldarm Stefan Lövgren .................... 48 Spätstarter und perfekter Kapitän Michael Kraus ..................... 50 Wunderwaffe mit dem schnellen Armzug Andreas Schmid ................... 52 Der „Messi des Handballs“ Shooter auf der Königsposition Trickser auf dem Flügel Heinrich Dahlinger ................ 84 Wolfgang Böhme . 118 Gründungsfigur des THW Kiel „Der ausradierte Star“ Hans-Günther Schmidt ............. 86 Uwe Schwenker .................. 120 Bollwerk gegen den Ostblock Der ewige Zweite Frank-Michael Wahl ................ 88 Jochen Fraatz .................... 122 Die Wurfmaschine aus Rostock „Dynamit in den Armen“ Joachim Deckarm ................. 90 Lars Christiansen ................. 124 Jahrhunderttalent mit zwei Leben Künstler auf dem Flügel Erhard Wunderlich ................ 94 Torsten Jansen ................... 126 Der große Blonde mit dem harten Wurf Der stille Star Nikola Karabatić .................. 98 Stefan Kretzschmar ............... 128 Der beste Handballer des Planeten Das Gesicht des deutschen Handballs Pascal Hens ..................... 102 Uwe Gensheimer . 130 Schlüsselspieler auf der Königsposition Der die Physik aushebelt Wucht mit Links Türme in der Schlacht Kurt Klühspies ................... 106 Klaus-Dieter Petersen ............. 136 Der Bedingungslose Die Abwehr-Mauer Jerzy Klempel ................... 108 Oliver Roggisch .................. 138 Personifizierte Torgefahr Leidenschaftlicher Zerstörer Kyung-Shin Yoon ................. 110 Finn Lemke ...................... 140 Koreanische Tormaschine Der sanfte Riese Christian Zeitz ................... 112 Der Unvorhersehbare Holger Glandorf .................. 114 Bescheidener Rekordtorschütze STRATEGEN AUF DEM BERNHARD KEMPA HERBERT LÜBKING FELD MAGNUS WISLANDER DANIEL STEPHAN STEFAN LÖVGREN MICHAEL KRAUS ANDREAS SCHMID BERNHARD KEMPA * 19. November 1920 – † 20. Juli 2017 LÄNDERSPIELE: 34 (Tore: 123) GROSSE TURNIERE: WM 1952 (Feld), WM 1954, WM 1955 (Feld) Ein Name für die Ewigkeit Als der Trainer Bernhard Kempa seinen letzten im Juli 2017 die Nachricht seines Todes verkündet großen Titel einheimste, war ihm nicht nach Jubel- wurde. Die Betroffenheit machte klar, dass einer der geheul zumute. Die Schlägereien im Finale um größten Handballer des 20. Jahrhunderts gestorben die Deutsche Meisterschaft 1970, das Frisch AUF! war. Göppingen vor 11.200 Fans in der Frankfurter Fest- Sein Name freilich wird ewig weiterleben, zumin- halle gegen den VfL Gummersbach gewann (22:18), dest solange Handball gespielt wird. Schließlich ist ließen ihn nachdenklich zurück. Kempa entschul- er der einzige Handballspieler auf diesem Globus, digte sich nach dem Duell dafür, dass seine Spieler dessen Namen ein Spielzug trägt. Wie dieser „Kem- „mit Volldampf in die Partie gegangen“ seien, und pa-Trick“ funktioniert, erklärte der Urheber später gestand öffentlich ein, derartige Spiele nicht mehr immer so: „Der Rückraumspieler nimmt kurzen zu ertragen. Während die Fans den Sieg begossen, Blickkontakt mit dem Außen auf, der läuft an und forderte der Coach eine bessere Schiedsrichteraus- springt ab – und während er das tut, spielt der Rück- bildung und strengere Regelauslegungen. Andern- raumspieler ihm den Ball über die Abwehr hinweg falls werde der Handball, fürchtete er, „zu einer Art zu, der Außen fängt den Ball in der Luft schwebend Eishockey“ mutieren. und kann ihn am überraschten Torwart vorbei leicht Als Spieler hatte Kempa das schöne, schnelle ins Tor werfen.“ Ein Element, das heute – technisch Spiel geliebt, technisch versierte Ballstafetten und wie taktisch – zum Standardrepertoire aller Leis- Trickwürfe. Und auch als Trainer predigte er seinen tungshandballer zählt. Und das, nebenbei bemerkt, Spielern das ästhetische Spiel, weil er fest an die Kempas Idee vom Handball verdichtet. Überlegenheit von Technik und Raffinesse glaubte. Kempa hatte diese Variante als Spielertrainer bei Und vor allem verkörperte er wie viele große Cha- Frisch AUF! Göppingen entwickelt, in der Winter- raktere seiner Generation, die Hein Dahlinger, Hin- saison 1953/54. Die Mannschaft hatte dies zunächst rich Schwenker oder Horst Käsler hießen, das Fair nur im Training einstudiert. Zur Welt-Uraufführung Play. Härte im Handball war ihm zuwider. Diese kam es dann am 24. Februar 1954 in Karlsruhe, im ritterliche Haltung, die er stets lebte, war die Basis Rahmen eines inoffiziellen Ländervergleichs gegen für seinen Ruf als Handball-Legende. Und deswegen Schweden, das als frischgebackener Weltmeister war die Anteilnahme im Handball so enorm, als das Nonplusultra im Hallenhandball darstellte. Der 34 Gefeiert als Fritz Walter des Handballs: Nicht nur bei der WM 1952 zählte Kempa zu den Motoren des deutschen Spiels. Der Lehrer Bernhard Kempa kategorisch ablehnten. „No Sports – Schule und Kirche waren wichtiger“, erinnerte sich Kempa in seiner Autobiografie. Seine große Begabung wurde in der schlesischen Handballhochburg schnell erkannt, im Herbst 1937 wurde bereits in überregio- nalen Handballzeitschriften über ihn berichtet. Sein motorisches Talent war so groß, dass er wohl auch in anderen Sportarten hätte reüssieren können. In der Nachkriegszeit bemühten sich die Fußballer des TSV 1860 München um Kempa, allein das Veto der Handballabteilung des Klubs verhin- derte seinen Einsatz in einem Oberligaspiel beim 1. FC Nürnberg. Kempa war auch ein starker Tisch- tennisspieler und gewann als Senior drei WM-Titel im Tennis. Mit FA Göppingen holte er zudem dreimal die württembergische Basketballmeisterschaft. Bereits als Spielertrainer hatte er sich einen sagenhaften Ruf geschaffen, als er Frisch AUF! Göp- pingen als blutjunges

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