PDF hosted at the Radboud Repository of the Radboud University Nijmegen The following full text is a publisher's version. For additional information about this publication click this link. http://hdl.handle.net/2066/107313 Please be advised that this information was generated on 2017-12-06 and may be subject to change. /г/ 'KJSJ Die Lebens- und Welt­ anschauung der Freifrau Marie von Ebner-Eschenbach von Zr. Mechtildis Alkemade Gez. van J. M. J. GRAZ DRUCKEREI- UND VERLAGSANSTALT HEINRICH STIASNY'S SÖHNE 1935 li > f*.¿. DIE LEBENS. UND WELTANSCHAUUNG DER FREIFRAU MARIE VON EBNER.ESCHENBACH Die Lebens- und Weltanschauung der Freifrau Marie von Ebner-Eschenbach ACADEMISCH PROEFSCHRIFT TER VER­ KRIJGING VAN DEN GRAAD VAN DOCTOR IN DE LETTEREN EN WIJSBEGEERTE AAN DE ROOMSCH*KATHOLIEKE UNIVERSITEIT VAN NIJMEGEN OP GEZAG VAN DEN REO TOR MAGNIFICUS DR. J. KORS. HOOGLEE­ RAAR IN DE FACULTEIT DER GODGE­ LEERDHEID, VOLGENS BESLUIT VAN DEN SENAAT DER UNIVERSITEIT IN HET OPEN­ BAAR TE VERDEDIGEN OP ZATERDAG 23 MAART 1935 DES NAMIDDAGS TE 4 UUR. door Zr. Mechtildis Alkemade Geboren te NoOTdwijk Graz Druckerei und Verlagsanstalt Heinrich Stiasnys Söhne 1935 M ¿nan mijn wader en aan de nagedacñienis van mijn SJÏoeder Ebner-Kschenbach-Medaille von Professor Rudolf Marschall in Wien bei Qelegenheit des siebzigsten Geburtstages der Dichterin. Hooggeleerde Kosch, geachte Promotor, gaarne spreek ik bij de voltooiing mijner academische stu< dien openlijk mijn dank uit voor uw lessen, waarin ge steeds getracht hebt uw liefde voor en uw ver« trouwdheid met de Duitsche letterkunde op uw leer* lingen over te dragen. Tevens dank ik U voor de on* vermoeide hulpvaardigheid, waarmee ge mij bij het tot stand komen van mijn proefschrift hebt ter zijde gestaan. Hooggeleerde Baader, U dank ik voor uw col» leges, waarin het mij vergund werd, onder uw lei* ding, uitgaande van de huidige dialecten een blik te slaan in het leven en den groei van de Germaansche talen. Voor uw lessen in de geschiedenis van de wijs* begeerte, die vaak een rijkdom van gedachten voor uw toehoorders insloten, ben ik U, hooggeleerde Brandsma, zeer erkentelijk. Hooggeleerde Cornelissen, U heb ik te danken voor den breeden kijk, dien U in uw zeer gewaar* deerde geschiedeniscolleges op het historisch gebeu* ren hebt gegeven. Zeergeleerde Röttger, reeds mocht ik ondervin* den van hoeveel praktisch nut uw lessen mij zijn bij mijn onderwijs in de Duitsche taal. Gaarne betuig ik U daarvoor mijn oprechten dank. Ten slotte dank ik ook de ambtenaren van de Universiteitsbibliotheek te Nijmegen, in het bijzon* der den Heer Mientjes, voor de groóte bereidwillig» heid, waarmee zij mij steeds bij het opsporen van boeken en handschriften hebben geholpen. VORWORT. Zweck der vorliegenden Arbeit ist, die Lebens* und Weltanschauung Marie von Ebner*Eschenbachs mit Hilfe ihrer Werke und zugänglichen Briefe aus dem Nachlaß darzustellen. Nicht nur die Novellen aus der Blütezeit des Schaffens, sondern auch die Dramen aus der ersten dichterischen Periode der Ebner*Eschenbach wurden herangezogen. Diese nur als Manuskript gedruckten Theaterstücke sind in den bisher erschienenen Stu* dien über Marie von Ebner»Eschenbach entweder gar nicht oder in sehr geringem Ausmaß verwertet wor< den. Sie wurden mir durch die Verwaltung der Freu* ßischen Staatsbibliothek in Berlin, der Königlichen Bibliothek in Berlin, der Universitätsbibliothek in Kiel und des PaubHeysesArchivs der Bayerischen Staatsbibliothek in München zugänglich gemacht. Den Verwaltern des Heyse<Archivs, Justizrat Rudolf Pixis in München und Dr. Heinrich Lilien* fein in Weimar verdanke ich femer die Erlaubnis zur Benutzung und Veröffentlichung der Briefe Ebner*Eschenbachs an Paul Heyse. Die Gegenbriefe Paul Heyses an Ebner»Eschenbach übermittelte mir der Oberrat der Wiener Staatsbibliothek Dr. Oskar Katann. Die Briefe der Ebner*Eschenbach an Julius Ro* denberg und Ernst von Wildenbruch stellte die Direktion des Goethe*SchilleriArchivs in Weimar bereitwilligst zur Verfügung. 12 Einsicht in die Briefe der Hermine Villinger an Ebner»Eschenbach gewährte mir die Verwaltung der Badenschen Landesbibliothek in Karlsruhe. Durch freundliche Hinweise und Mitteilungen halfen mir außerdem Gräfin Margarete Kinsky in Lesna u Hranice (Mähren), Gräfin Aglaë Spiegel* feld in Morkovice (Mähren), Baronin Enrica von HandebMarzetti in Linz an der Donau, Schwester Maria von Weichs zur Wenne in Groesbeek (Hob land), Frau Dr. Erich Petzet in München, Frau Pro* fessor Hans Devrient in Weimar und Studienrat Dr. Wilhelm Schünhoff in Godesberg. Hofrat Professor Rudolf Marschall von der Wiener Akademie der bildenden Künste schickte mir gütigst zum Abdruck eine Photographie seiner Ebner*Medaille. Ihnen allen bin ich zum Dank verpflichtet. Den meisten Dank aber schulde ich meinem Lehrer, Herrn Professor Dr. Wilhelm Kosch, der mit unermüdlicher Hilfsbereitschaft mich bei der Verfassung vorliegen» der Arbeit durch Rat und Aufschlüsse förderte. Rotterdam, Januar 1935. Die Verfasserin. Inhaltsverzeichnis I. Kapdtel: LEBENSSTRUKTUR 15-34 Biologisches Schema 15—17; Ereignisphasen 19— 28; Werkbild 28-^33; Qesamtüberschau 33—34. II. Kapitel: FRAU, LIEBE UND EHE 35-82 Frauentypen 35—36; Idealfrau 36—45; Liebe 45— 50; Ehe 50—60; Mutter 60—63; Freundin 64—70; Frau im Beruf 70—74; Künstlerin 74—78; Kloster­ frau 78—81; Zusammenfassung 81—82. III. Kapdtel: ERZIEHUNO, BILDUNO UND UNTER­ RICHT 63—104 Erziehungswert 83—90; Erziehungsziel 90—93; Erziehungswege 93—97; Bildung und Unterricht 98—103; Zusammenfassung 103—104. IV. Kapitel: KUNST UND LITERATUR 105—148 Ästhetische Anschauungen 105—126; Wesen der Kunst 105—107; Wirkung der Kunst 107—111; An­ forderungen an ein Kunstwerk 111—114; Künst­ ler 114—125; Künstlerpflichten 114—121; Künst­ lerleiden und -freuden 121—125; Zusammenfassung 125—126; Beurteilungen deutscher Dichter und ihrer Werke 126—148; Mittelhochdeutsche Zeit 126—127; Klassiker 128—132; Romantik 132—133; Dichter des neunzehnten Jahrhunderts 133—143; Dichter des zwanzigsten Jahrhunderts 143—145; Frauendichtung 145—146; Zusammenfassung 146— 148. V. Kapitel: QESELLSCHAFT UND WIRTSCHAFT . 149-189 Der Adel 149—161; Pflichten und Rechte der Aristokratie 149—154; Adel auf dem Lande und in der Stadt 154—160; Der Bauer 161—181; Dorf­ leben und Sitten 161—168; Slawischer Volks­ charakter 169—179; Soziale Lage der Bauern 176—477; Die Stadt 181—183; Soziale Auffassun­ gen 183—189. VI. Kapitel: HEIMAT, NATION UND POLITIK · • · 190-203 Heimat 190—192; Mähren 190—191; Österreich 191—192; Nation 192—200; Nationalitätenhaß und -liebe 192—197; Judenfrage 197—200; Politik 201— 203; Zusammenfassung 203. 14 VII. Kapitel: RELIGION UND PHILOSOPHIE .... 204-256 Kindheit und Jugend 204—216; Reifezeit 216— 223; Spätsommer 223—238; Alter 238—247; Aus­ klang 247—256. BRIEFWECHSEL VON MARIE v. EBNER-ESCHEN- BACH UND PAUL HEYSE 257-398 LITERATURVERZEICHNIS 399-405 REGISTER 407—420 NACHWORT 421—422 ERSTES KAPITEL. Lebensstruktur. Die Untersuchung eines menschlichen Lebens« laufes kann von mehreren Gesichtspunkten aus* gehen. Zieht man solche Erscheinungen in Betracht, die als allgemein vorkommende zu gelten haben, be* stimmte Daten, äußere und innere Vorgänge, so er« faßt man das Leben vom Gesichtspunkt der Ereig« nisse. Eine andere Untersuchung geht aus von den Erlebnissen oder subjektiven Daten und betrachtet das Leben vom erlebnispsychologischen Standpunkt aus. Schließlich kann man ausgehen vom Gesichts« punkt der Leistung und erfaßt den Lebenslauf vom Werk oder Ergebnisaspekt.1 Diese dreifache Untersuchung liefert ein drei« fâches Phasenbild. Erst das Verhältnis dieser drei Phasenbilder zu einander bietet die wesentliche Kenn« Zeichnung des Typus, mit dem wir es zu tun haben. Überdies kann an jeden menschlichen Lebens« lauf eine biologische Kurve angelegt werden, die im wesentlichen aus drei Hauptperioden besteht, der 1 In diesem Sinne baut Charlotte Bühler ein System auf, das auch auf die Ebner-Eschenbach angewendet werden kann. Ihre Methode bot zu diesem Abschnitt zahlreiche Anregungen. Vgl. Charlotte Bühler, Der menschliche Lebenslauf als psycho­ logisches Problem, Leipzig 1933. 16 des vorwärtsschreitenden, des beständigen und des rückwärtsschreitenden Wachstums. Zwischen diesen drei Hauptperioden liegen zwei Übergangsphasen, die bei einem durchschnittlichen Menschenalter von 70 Jahren etwa zwischen das 15. und 25. und zwi« sehen das 45. und 55. Lebensjahr fallen. Für das biologische Schema der Ebner*Eschen« bach kommt zunächst die Tatsache in Betracht, daß die Dichterin 86 Jahre alt geworden ist, das durch« schnittliche Alter also weit überschritten hat. Dar» aus dürfen wir aber nicht schließen, daß die Periode des rückwärtsschreitenden Wachstums auch viel später als gewöhnlich eingesetzt hat. Schon bald nach dem Jahre 1870, als die Dichterin gut 40 Jahre alt war, begegnen in ihren Briefen und Tagebüchern Klagen über Verschlechterung des Gesundheitszu« Standes, über Gesichtsschmerzen, Ohrenleiden, Kopfj schmerzen, Herzkrämpfe, die nicht vorübergehende Krankheitszustände bezeichnen, sondern bis an das Lebensende nicht mehr aufhören. Tatsächlich hielt Marie Ebner sie selbst für Alterszeichen. Mit 42 Jah* ren übersieht sie den Zeitraum der vorangegangenen 11 Jahre und seufzt: „Noch einmal 11, und ich bin eine Greisin".2 In fester Überzeugung schreibt sie mit 50 Jahren an Julius Rodenberg: für mich ist der Abend bereits herangezogen, der Lebens· abend".3 Aus diesen und ähnlichen Äußerungen spricht eine gewisse Müdigkeit. Die Periode des 2 Tagebuch, 25. Mai 1872; vgl. Anton Bettelheim, Marie von Ebner-Eschenbachs
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