Bamberger interdisziplinäre 12 Mittelalterstudien Martin Fischer und Michaela Pölzl (Hg.) Blockbuster Mittelalter Akten der Nachwuchstagung Bamberg, 11.–13.06.2015 12 Bamberger interdisziplinäre Mittelalterstudien Bamberger interdisziplinäre Mittelalterstudien hg. vom Zentrum für Mittelalterstudien der Otto-Friedrich-Universität Bamberg Band 12 2018 Blockbuster Mittelalter Akten der Nachwuchstagung Bamberg,11.–13.06.2015 Herausgegeben von Martin Fischer und Michaela Pölzl 2018 Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deut- schen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Informationen sind im Internet über http://dnb.d-nb.de/ abrufbar. Dieses Werk ist als freie Onlineversion über den Hochschulschriften-Server (OPUS; http://www.opus-bayern.de/uni-bamberg/) der Universitätsbiblio- thek Bamberg erreichbar. Kopien und Ausdrucke dürfen nur zum privaten und sonstigen eigenen Gebrauch angefertigt werden. Herstellung und Druck: docupoint, Magdeburg Umschlaggestaltung: University of Bamberg Press, Larissa Günther Umschlagbild: © Alexander Pelz © University of Bamberg Press Bamberg 2018 http://www.uni-bamberg.de/ubp/ ISSN: 1865-4622 ISBN: 978-3-86309-533-8 (Druckausgabe) eISBN: 978-3-86309-534-5 (Online-Ausgabe) URN: urn:nbn:de:bvb:473-opus4-522955 DOI: http://dx.doi.org/10.20378/irbo-52295 Inhalt MICHAELA PÖLZL Mittelalterrezeption im Blockbuster-Kino. Einleitung .............................. 11 MARTIN FISCHER Blockbuster Mittelalter. Zusammenschau ............................................... 29 I. Arbeit am Mythos ‚Mittelalter‘: Mittelalterliche Stoffe, Texte und Figu- ren in Blockbuster- und Eventfilmen CHRISTOPH HOUSWITSCHKA Ritterliche Tugenden und postkolonialer Wertediskurs in King Arthur (2004) und Nomad (2005) ........................................................................... 37 MIRIAM STRIEDER Kein Ort. Nirgends? Funktionen zeitlicher und räumlicher Verortung in Fuquas King Arthur (2004) ......................................................................... 59 VIOLA WITTMANN Die Fremde. Zum diskursiven Potential von Nähe-/Distanz-Relationen in Fritz Langs Nibelungen (1924) ............................................................... 75 JANINA DILLIG Unzeitgemäße Erzählungen. Minnetrank und Liebestod in den Verfil- mungen der Geschichte von Tristan und Isolde .................................... 109 HANNA-MYRIAM HÄGER Vom Wigalois zum Hollywoodkino. Arthurische Möglichkeitsräume in Mittelalter und Moderne .......................................................................... 125 NADINE HUFNAGEL Sagenhafte Held*innen? Genderdarstellung in filmischen Nibelungen- Adaptionen der 1960er und 1970er Jahre ............................................... 157 MATTHIAS DÄUMER Ein Olifantenstoß des hoffnungsvollen Scheiterns. Medien- und Fiktions- transgresse in Frank Cassentis Chanson de Roland (1978) .................... 179 SUSANNE STAMM Gelbes Mittelalter. Die Simpsons und der Teppich von Bayeux ............. 205 II. Projektionsfläche ‚Mittelalter‘: Mittelalterrezeption in vorlagenunab- hängigen filmischen Großproduktionen TILMAN SPRECKELSEN „Es war als hätte ich einen Weinkeller gefunden“. Tolkien und das Kalevala ..................................................................................................... 219 ANDREAS WILLERSHAUSEN Im Schleier der Verfilmung. Narrative Quellen und Ritualität in histori- schen Spielfilmen über das Mittelalter .................................................. 233 ANNA-THERESA KÖLCZER Tierisch traditionell. Vormoderne Einhorn-Konzepte im Zeichentrick- film The Last Unicorn (1982) ................................................................... 267 MICHAEL SCHWARZBACH-DOBSON Finis terrae oder vom Ende des Erzählens. Narrative Irrfahrten in Val- halla Rising (2009) .................................................................................... 299 MICHAELA PÖLZL Where men honor blood. Das narrative Potential von Genealogie in der Fantasy-Mittelalterrezeption am Beispiel der TV-Serie Game of Thrones .................................................................................................................. 315 EVA SPANIER Nichts als Grausamkeit im Osten? Vlad Ţepeş, Elisabeth Báthory und die Darstellung Südosteuropas im Mittelalterspielfilm ....................... 345 HANNES ENDREß Die Magie des Schwertes. Mittelalterrezeption in Comicverfilmungen .................................................................................................................. 379 MARTIN FISCHER gaÿselt In mit scharpffen Ruetten. Das spätmittelalterliche Passionsspiel und Mel Gibsons Passion Christi (2004) ................................................. 393 III. Das Blockbuster-Mittelalter im Unterricht: Didaktische Überlegun- gen und Konzepte ANDREA SIEBER Die schlechtesten Nibelungen-Filme aller Zeiten? Möglichkeiten und Grenzen einer mediävistischen Didaktisierung ..................................... 417 ANNA CHALUPA-ALBRECHT/MAXIMILIAN WICK Mittelalterliche materia filmisch umfassen. Ein mediävistisches Lehr- konzept zu moderner Mittelalterrezeption ............................................. 455 DANIEL MÜNCH Geschichtslehrer*innen und populäre Mittelalterbilder. Wie bewerten Geschichtslehrer*innen Spielfilme zum Mittelalter und hat dies Konse- quenzen für ihren Unterricht? ................................................................ 467 JANINA LILLGE Spielfilme in der geschichtswissenschaftlichen Lehre. Chancen, Heraus- forderungen und Möglichkeiten ............................................................. 489 SARAH BÖHLAU Diener zweier Herren. Der Mittelalterdokumentarfilm zwischen Authen- tizitätsanspruch und Unterhaltungswunsch ......................................... 519 Vorwort Das Medium Film hat von Beginn an seine Affinität zum Bereich der Mittelalter-Rezeption demonstriert, zählt doch zu den unbestreitbar wich- tigsten Produktionen der gesamten Stummfilm-Ära Fritz Langs Nibelun- gen-Film aus dem Jahr 1924, der zugleich maßgebend für das gesamte Genre werden sollte. Seit den 50er- und 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts lässt sich geradezu von einem Boom der filmischen Rezeption von Stof- fen und Mythen des Mittelalters sprechen, der bis in die Gegenwart an- hält. So bietet vielfach der fremdartige Stoff die strukturelle Vorgabe für das Verständnis völlig andersgearteter historischer Konstellationen. Neben dem Genre Film erfreuten und erfreuen sich auch Mittelalter rezipierende TV-Serien (wie z. B. die fünf Staffeln umfassende BBC-Se- rie Merlin bzw. die US-Produktion Game of Thrones), Dokumentationen und Dokumentarfilme (z. B. Gabriele Wenglers Karl der Große) großer Beliebtheit. Aus mediävistischer Perspektive ergeben sich in diesem Zusammen- hang zahlreiche spannende Fragestellungen, so u. a. nach dem Verhält- nis von mittelalterlichem ‚Original‘ und moderner Rezeption, nach der Abhängigkeit der aktuellen Präsenz mittelalterlicher Stoffe und Mythen von ihrer Attraktivität für das neue Medium (und implizit damit auch nach den ‚Auswahl-Kriterien‘ gegenüber den mittelalterlichen Stoffen), den Inszenierungsstrategien und dem vielfach zu beobachtenden ‚dop- pelten Blick‘ auf das Mittelalter (das ‚dunkle‘, ‚finstere‘ Mittelalter bzw. das Mittelalter als positive Frühzeit Europas), nach den Hybridformen von historisch-wissenschaftlicher Rezeption und Film im erfolgreichen Genre der Doku-Reihen oder in Verbindung mit Fantasy und Science Fiction. Wir danken allen Referentinnen und Referenten für ihr intensives Engagement im Rahmen der Tagung sowie für ihre Bereitschaft zur Mitwirkung an diesem Band. Ebenso danken wir der Universität Bam- 10 VORWORT berg und dem Zentrum für Mittelalterstudien der Universität Bamberg für die finanzielle und organisatorische Unterstützung der Tagung und der Drucklegung. Unser Dank gilt darüber hinaus allen, die durch ihre Hilfe zum Gelingen der Tagung sowie des vorliegenden Bandes beige- tragen haben, insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Hilfskräften des Lehrstuhls für Deutsche Philologie des Mittelalters und der Juniorprofessur für Germanistische Mediävistik, den Sekretari- aten des Lehrstuhls und des Zentrums für Mittelalterstudien. Unser be- sonderer Dank gilt außerdem Alexander Pelz, der so enthusiastisch die Gestaltung des Titelbildes für diesen Band übernommen hat. Nicht zuletzt danken wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der University of Bamberg Press, insbesondere der Leiterin, Frau Dipl.- Volksw. Barbara Ziegler, für die fachkundige Unterstützung. Bamberg Martin Fischer am 12.12.2017 & Michaela Pölzl Michaela Pölzl Mittelalterrezeption im Blockbuster-Kino Einleitung When, on a Friday night, we go to the movies, what do we want to see? Nine times out of ten [...] we want to see the movie that promises to be an event. This movie may have many different titles, but essentially it has one generic name: it’s called a blockbuster.1 Mit dem für diesen Tagungsband titelgebenden Begriff des Blockbusters, in seiner heutigen Bedeutung seit den Fünfzigerjahren belegt,2 wird so- wohl die Produzenten- als auch die Rezipientenseite der medialen Ware ‚Mittelalter‘ in den Blick genommen – weist er doch einerseits auf die Intention, ja das Versprechen der Filmemacher hin, bei maximalen Budgets, detailverliebter Ausstattung und hochkarätiger Besetzung für ein vor allem bildgewaltiges Kinoerlebnis zu sorgen. Auf der anderen Seite stehen finanzieller Erfolg, rekordverdächtige Einspielergebnisse und ein Millionenpublikum
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