DocuWatch Digitales Fernsehen Im Auftrag der Landesmedienanstalten 2/99 1. AUSTRALIEN: ÜBERGANG ZU DIGITALER VERBREITUNG UND FELDVERSUCHE 2 2. JAPAN: WEIßBUCH “COMMUNICATIONS IN JAPAN” U.A. 4 3. FRANKREICH: STUDIE UND WEIßBUCH ZUM TERRESTRISCHEN DIGITALEN FERNSEHEN 6 4. EINZELTHEMEN 8 4.1. Großbritannien: ITC und OFTEL zum Bundling 8 4.2. Großbritannien: ITC zum Vorschlag einer Gebührenerhöhung bei digitalem Empfang 8 4.3. Großbritannien: Reaktionen auf das britische Konvergenz-Grünbuch 9 4.4. Großbritannien: ITC Guidelines für Gebärdensprache im DTV 9 4.5. Singapur übernimmt DVB-Standard 9 4.6. USA: V-Chip Implementation verläuft planmäßig 9 4.7. USA: Department of Commerce zu E-Business 9 4.8. Communications Regulatory Policy Unit der DG XIII: Multimedia Regulation 10 4.9. LfK: Bericht über Erprobungsprojekt Mediendienste 10 5. LITERATURHINWEISE 11 5.1. Zeitschriften 11 5.2. Buchveröffentlichungen 13 6. ANHÄNGE 15 6.1. Anzahl der Abonnenten von Programmpaketen /1993-1998 16 6.2. Digitale Satelliten-Programmpakete / Februar 1999 17 Zum DocuWatch Um die Entwicklung digitalen Fernsehens begleiten zu können, benötigen Entscheidungsträger bei den Regulierungsinstanzen ebenso wie alle anderen Beobachter kontinuierlich Informationen. Das Hans- Bredow-Institut sichtet im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (ALM) Dokumente aus dem wissenschaftlichen Bereich sowie von Regulierungsinstanzen, in- und ausländischen sowie supra- nationalen Organisationen und Verbänden und erstellt Zusammenfassungen, die auf die für die Arbeit der Landesmedienanstalten relevanten Fragen focussiert sind. Im Mittelpunkt stehen dabei neben inländischen Institutionen solche aus den USA, Kanada, Großbritannien und Frankreich. Daneben wird die am Institut gesammelte wissenschaftliche Literatur ausgewertet. Arbeitsgruppe digitales Fernsehen am Hans-Bredow-Institut Uwe Hasebrink, Friedrich Krotz, Wolfgang Schulz sowie Fernando Reimann Redaktionsschluß 31. Juli 1999 DocuWatch Digitales Fernsehen 2/99 2 1. Australien: Übergang zu Digitaler Verbreitung und Feldversuche In Australien hat die Regierung zusammen rundelegen wird. Im Vordergrund steht da- mit der Australian Broadcasting Authority bei, während des Planungsprozesses weitere (ABA) und der Australian Communications Erkenntnisse über besondere Frequenzbe- Authority (ACA) einen Plan zum Übergang darfe, Probleme in bestimmten Regionen zu digitaler Übertragung entwickelt (vgl. usw. zu sammeln, um die Ziele – gleichmä- DocuWatch 1/99). Im sogenannten „Com- ßige Versorgung, effektive Nutzung des mercial Television Conversion Scheme“ ist Spektrums – möglichst weitgehend zu errei- festgelegt, daß der Start der digitalen Über- chen. tragung in den Metropolen für den 1. Januar 2001 geplant ist, in den ländlichen Gebieten soll die Umstellung zwischen diesem Zeit- 1.2. Feldversuche punkt und dem 1. Januar 2004 erfolgen. Die Bei den laufenden Feldversuchen mit der rechtlichen Grundlagen für diese Entwick- Übertragung digitalen Fernsehens erweist es lung hat der sogenannte Digital Conversion sich als ein zentrales Problem auf der techni- Act 1998 gelegt. schen Seite, daß die dafür vorgesehenen Die Entwicklung im Sommer 1999 ist auf Frequenzen auch von medizinischen Geräten regulatorischer Seite von zwei Vorgängen genutzt werden, die der Fernüberwachung geprägt: Zum einen hat die ABA Vorschläge von Patienten dienen. Im weiteren Verlauf für einen Belegungsplan der digitalen Ka- soll geklärt werden, wie wechselseitige Stö- näle für Fernseh-Dienste vorgelegt, zum rungen vermieden werden können. Auf der anderen beginnen Feldversuche, für deren regulatorischen Seite trifft die ABA Vorbe- Durchführung die ABA vorläufige Regelun- reitungen dafür, Data Casting zu ermögli- gen erlassen hat, die im Zuge des Feldversu- chen. Den gesetzlichen Grundlagen zufolge ches selbst auch der Überprüfung unterzogen sollen Rundfunkveranstalter die Möglichkeit werden sollen. erhalten, ihnen zugewiesene digitale Über- tragungskapazität, die sie nicht für die Rundfunkveranstaltung benötigen, mit soge- 1.1. „Digital Channel Plan“ nannten „Data Casting“-Diensten zu füllen. Der Digital Conversion Act von 1998 hat Am 5. Mai 1999 hat die ABA den Entwurf eine Definition der Data Casting Services in eines „Digital Channel Plan“ vorgelegt, der – den Broadcasting Services Act eingefügt. Es der Aussage von ABA Chairman David Flint handelt sich dabei um reine Daten oder zufolge – vor allem die Interessen der Nutzer Textdienste, On Demand-Dienste sowie be- berücksichtigt. Ziel ist es, daß der Nutzer stimmte Typen von Diensten, die der zustän- möglichst wenig Umstellungen an seinem dige Minister durch Veröffentlichung im Empfangsgerät vornehmen muß. Auch die Amtsblatt festlegt. Die ABA hat die Ent- Umstellungskosten der Rundfunkveranstalter wurfsfassung eines Textes veröffentlicht, der sind in die Überlegungen der ABA einge- ihr Regulierungskonzept für diese Data gangen. In diesem Zusammenhang hat die Casting-Dienste umreißt. Auch zu diesem ABA auch ein „Digital Terrestrial Television Dokument hat sie Stellungnahmen erbeten. Broadcasting Planning Handbook“ heraus- Neben Fragen, die den technischen Rahmen gebracht, mit der Aufforderung an die inte- für Data Casting-Feldversuche festlegen, ressierten Kreise, sich dazu zu äußern. Es werden darin Fragen angesprochen, die die enthält die verfahrensmäßigen und techni- „entsprechende“ Anwendung von Regeln für schen Grundsätze, die die ABA der weiteren Rundfunk auf diese Datendienste vorsieht. Umstellung auf digitale Übertragung zug- Die ABA geht davon aus, daß einige dieser HANS-BREDOW-INSTITUT DocuWatch Digitales Fernsehen 2/99 3 Dienste Inhalte übertragen werden, die de- Dienste passen. Die Draft Regulations ent- nen von Rundfunk gleichkommen oder sogar halten auch Grundsätze für die Auswahlent- aus Rundfunkproduktionen stammen. Gera- scheidung bei Kapazitätsknappheit. de für diese aus der Sicht des Nutzers von [Australian Broadcasting Authority, Digital Data Casting Test Rundfunk schwer zu unterscheidenden Transmission – Draft Regulatory Policy, May 1999; Austra- Dienste wird eine Anwendung der Regeln lian Broadcasting Authority, Draft – Digital Terrestrial Televi- für Rundfunkdienste vorgesehen; nach Auf- sion Broadcasting Planning Handbook, April 1999, www.aba.gov.au/what/digital/index.htm] fassung der ABA sind auch die entsprechen- den „codes of practice“ anwendbar, soweit sie der Sache nach auf die entsprechenden HANS-BREDOW-INSTITUT DocuWatch Digitales Fernsehen 2/99 4 2. Japan: Weißbuch “Communications in Japan” u.a. Das japanische Ministerium für Post und ten insbesondere für den Bereich der Tele- Telekommunikation (MPT) hat jüngst zwei kommunikation, aber auch der Post. Papiere veröffentlicht, die Bedeutung für den Der dritte Teil des Weißbuchs befaßt sich japanischen Weg bei der Digitalisierung der mit der Informationspolitik in Japan. Ein Informationstechnologien besitzen. Dies ist Schwerpunkt ist hier der strategische Plan zunächst das (jährlich erscheinende) Weiß- der Regierung vom Januar 1999, der auch buch des Ministeriums zum Thema „Com- auf eine weitere Verbreitung bei Kommuni- munications in Japan“ sowie der Zwischen- kationstechniken abzielt und auch die Förde- bericht der Study Group of Info- rung der Verbreitung digitalen Fernsehens Communications in Cyber Era. zum Ziel der Regierung erklärt. Zu den poli- Teil 1 des Weißbuchs befaßt sich mit der tischen Maßnahmen zählen daneben auch Bedeutung des Internet in Japan. Mehr als die Weiterentwicklung der Netz- 10% aller Haushalte in Japan haben Internet- Infrastrukturen. Dazu gehört der weitere zugang; ca. 80% der größeren Unternehmen Ausbau des Glasfasernetzes, aber auch die (mehr als 300 Angestellte) verfügen über Vorbereitung auf die digitale Rundfunk- einen Zugang zum WWW. Der Markt für übertragung mittels Satellit, die im Jahr 2000 Internet-Commerce hat sich 1998 gegenüber starten soll. Bereits im Oktober 1998 hatten 1997 nach Angabe des Minsteriums verdop- 10 Unternehmen die Erlaubnis erhalten, di- pelt. Im Bereich der Internet-Nutzung wer- gitale Satellitenübertragung vom Jahr 2000 den die Ergebnisse einer vom MPT in Auf- an zu verbreiten. Schließlich gehört auch der trag gegebenen Studie referiert, die darstellt, verstärkte Einsatz von Informationstechno- zu welchem Zweck die Japaner das Internet logie im öffentlichen Sektor und die Anpas- nutzen, und die besonders herausstellt, wie sung rechtlicher Regelungen an die techni- sich die Internet-Nutzung der Frauen verän- schen Veränderungen zu den Vorhaben der dert hat. Weiter wird dokumentiert, in wel- Regierung. chem Umfang öffentliche Stellen das Inter- Zahlen wie die, die im eben zusammenge- net bereits zur Verbreitung von faßten Weißbuch der Regierung den Wirt- Informationen und als Instrument für Bür- schaftsbereich „Info-Communications“ be- gerkontakte nutzen. Als Probleme, die es zur schreiben sollen, setzen voraus, daß dieser Weiterentwicklung des Internet zu lösen gilt, Bereich abgegrenzt werden kann. Ein Zwi- werden insbesondere die Gewährleistung schenbericht der Study Group of Info- von Datenschutz genannt, aber auch die Ge- Communications in Cyber Era befaßt sich fahr, die durch Computerviren entsteht, die mit dem Problem der Abgrenzung der Info- im Internet verbreitet werden. Communications Industrie, um ihre Ent- Teil 2 des Weißbuchs befaßt sich mit der wicklung statistisch beschreiben zu können. Info-Communications-Industrie, deren Die Gruppe diagnostiziert gewisse Probleme Wachstum bis zum Jahr 1997 dargestellt der existierenden Statistiken, den gegenwär-
Details
-
File Typepdf
-
Upload Time-
-
Content LanguagesEnglish
-
Upload UserAnonymous/Not logged-in
-
File Pages20 Page
-
File Size-