WSOP 2008: Zusammenfassung Events #27 bis #30 Event #27: USD 1.500 No-Limit Hold’em, Tag zwei Zu Beginn von Tag zwei gab es lange Warteschlangen vor dem Cash-out, denn die zahlreichen Shortstacks verabschiedeten sich im Minutentakt, sodass von den 224 Überlebenden von Tag eins, nach gut 20 Minuten nur noch gut 180 übrig waren. Die Turnierleitung entschied, eine nicht eingeplante Pause von 20 Minuten einzulegen, da die Mitarbeiter an der Kasse mit den Auszahlungen gar nicht so schnell hinterherkamen. Dennoch wurde es ein langer Tag, der um 2:30 Uhr schließlich abgebrochen wurde, da sich immer noch 17 Spieler im Turnier befanden. Jan von Halle, der mit 29.600 Chips gestartet war, schaffte gleich zu Beginn einen Double-up . Im zwölften Level (1.500/3.000, Ante 400) kam es vor dem Flop mit Pocket-Dreien zum all-in gegen A [key:card_spades] K [key:card_spades]. Der Flop brachte zunächst einen König, doch gleich am Turn tauchte die rettende 3 [key:card_hearts] auf und 50outs knackte die Marke von 100.000 in Chips. Nach zwei weiteren gewonnen Pötten mit A Q gegen A K und Pocketqueens gegen K Q ging er sogar mit 200.000 Chips in das Dinnerbreak, das insgesamt nur 66 Spieler erreicht hatten. Auch Team-PokerStars-Pro Humberto Brenes lag zu diesem Zeitpunkt über dem Average von rund 150.000 in Chips. Doch dann passierte das Unglück. Von Halle raiste mit Pocketjacks, der Spieler am Button ging mit 80.000 all-in und der Big Blind schob ebenfalls seine restlichen 28.000 in die Mitte. Nach einigem zögern entschied sich der Hamburger für den Call und sah sich A K vom Button und A A vom Big Blind gegenüber. Es durfte also nur kein König und nicht das letzte verbliebene As kommen, damit von Halle den über 100.000 Chips großen Sidepot an sich reißen könnte. Bis zum Turn kamen dann auch nur Blanks, aber der River brachte ausgerechnet das As und Jan von Halle rutschte deutlich unter Average. Danach ging 50outs volles Risiko und wurde leider nicht belohnt. Mit Pocket-Fünfen ging ein Coinflip gegen K J verloren. Seine restlichen 25.000 hievte er zwar noch einmal auf 65.000, doch das Aus folgte wenig später mit Pockettens gegen Pocketkings von Vitaly Lunkin. Rang 46 brachte ein Preisgeld von USD 9.603. Humberto Brenes musste nach dem Break ebenfalls einen Treffer einstecken und fiel unter 50.000 Chips. Mit J [key:card_spades] 10 [key:card_clubs] schaffte er es zwar noch einmal zurück auf 120.000 Chips, aber im 18. Level war auf Platz 33 (USD 13.666) Endstation. Mittlerweile wieder shortstacked ging er mit 5 [key:card_diamonds] 6 [key:card_hearts] all-in und verlor gegen Pockettens von Ali Salman. Chipleader vor dem entscheidenden Finaltag ist Kenneth Terrell mit fast 900.000 in Chips, vor Vitaly Lunkin mit rund 720.000. Von den beiden Chipleadern des ersten Tages ist Philip Yeh aus Schweden mit ca. 540.000 weiter gut im Rennen. Bernard Lee dagegen verabschiedete sich bereits als 75. (USD 6.279). Event #28: USD 5.000 Pot-Limit Omaha mit Rebuys, Tag zwei Wie schon gestern berichtet, sprengten bei diesem Event lediglich 152 gemeldete Spieler durch großzügig getätigte Rebuys mal eben locker die Drei-Millionen-Dollar-Grenze. Allein Team-PokerStars-Pro Daniel Negranu griff tief in seinen Geldspeicher und kaufte allein 16 mal nach! Nach dem dritten Level (Blinds 200/400) waren rekordverdächtige 483 Rebuys und Addons registriert worden! Folgende Spieler hatten aus ihren Investitionen zum Ende von Tag eins sechsstellige Chipstacks aufgebaut: Emmanuel Sebag 466.200 David Benyamine 343.700 Erick Lindgren 262.800 Adam Hourani 236.400 John Juanda 213.300 Eli Elezra 205.800 Phil Hellmuth 201.800 Brian Rast 178.200 Daniel Negreanu 176.400 Thomas Wahlroos 171.200 Alexander Kostritsyn 170.400 Rafi Amit 169.500 Gavin Smith 166.000 Kirill Gerasimov 153.400 Mike Sexton 150.400 Peter Gould 144.200 David Chiu 142.400 Tony Guoga G 139.800 Josh Arieh 132.400 Tom Dwan 131.000 Daniel Shak 127.000 Ted Lawson 126.000 Sean Dempsey 120.700 Jamie Pickering 119.100 Robert Williamson III 113.200 Phil Galfond 110.700 Joshua Ladines 101.600 Steve Billirakis 100.800 Aus dem deutschsprachigen Raum hatte sich in diesem Elite-Feld nur der österreichische Profi Sigi Stockinger etablieren können, der mit immerhin 58.000 in Chips in Tag zwei ging. 54 Spieler hatten die Materialschlacht bis dahin unbeschadet überstanden, ehe es in Level neun (Blinds 800/1.600) wieder ernst wurde. Für Alex Kravchenko und Joe Hachem wurde es ein kurzer Arbeitstag, sie überstanden dieses Level nicht. In Runde zehn hatte Daniel Negreanu seinen großen Auftritt, als er zunächst mit einer einzigen Hand – einer am River gefloppten Straight 9 bis K – Rodin Talebi und Rob Hollink auf einen Streich eliminierte. Hollink hatte einen Königs-Drilling gehalten, Talebi zwei Paare. Damit nicht genug: Nur kurz darauf musste Peter Gould dran glauben, als KidPoker seinerseits einen gefloppten Königs-Drilling zeigte. Der Engländer warf seine Hand in den Muck und verließ den Tisch. Negreanu hatte nach diesem Dreifach-Coup rund 465.000 in Chips und war vorübergehend Zweitplatzierter. Zu Beginn von Level elf (Blinds 1.200/2.400) waren noch 37 Spieler im Rennen. So sahen zu diesem Zeitpunkt die Top 5 aus: Emmanuel Sebag 590.000 Daniel Negreanu 458.000 Alexander Kostritsyn 375.000 Phil Hellmuth 325.000 Adam Hourani 295.000 Das fröhliche Eliminieren ging weiter. Die prominenten Opfer in diesem Level: Robert Williamson III, der von Phil Hellmuth abgeschossen wurde, David Chiu (durch Alexander Kostritsyn) und Tom durrrr Dwan, der in Emanuel Sebag seinen Meister fand. In diesem Stil verlief auch Level zwölf: Kurz nacheinander wurde Michael McKenna, Mike Sexton, George Pitsilidis, Ross Boatman und Tony G Guoga an die Rails geschickt. Damit war das Turnier vor dem Dinnerbreak auf 27 Spieler reduziert, die sich um die lediglich 18 Itm-Ränge stritten. In Level 13 (Blinds 2.000/4.000) wurde mit noch härteren Bandagen gefightet: Erik Seidel hatte im Flop ein Damenpärchen komplettiert und hielt zu diesem Zeitpunkt Top Pair, doch Adam Hourani hatte ebenfalls Damen, allerdings mit einem As gewürzt. Am River tauchte ein weiteres A auf, was Seidel sein Turnierleben kostete. Ebenfalls gebustet – allerdings mit einer nicht dokumentierten Hand – wurde Erick Lindgren, der David Benyamines Stack kräftig auffüllte. Phil Hellmuth, der bekanntlich im bisherigen Verlauf der WSOP nahezu nichts gerissen hatte, nutzte seine zweifellos starke Position in diesem Turnier, um die Mitspieler zu dissen. Den mit ihm am Tisch sitzenden Brian Rast ließ er beispielsweise wissen, dass er ihn für nicht mehr als einen „dahergelaufenen Internet-Donk“ halte. Rast musste sich derlei Gemeinheiten im Laufe der Zeit nicht nur einmal anhören. Rast schwieg dazu eisern. Dann schoß sich The PokerBrat auf den am Nachbartisch sitzenden Daniel Negreanu ein. „Du spielst ziemlich gut“, hatte Hellmuth überraschend seinem Tischkollegen Johnny Chan zugestanden. Was Negreanu zu dieser Bemerkung veranlasste: „Ja Johnny, jetzt WEISST du, dass du gut spielst. Phil Hellmuth hat’s gesagt“. Hellmuth nun zu Negreanu: „Klappe, Kleiner. Dies ist eine Unterhaltung zwischen zehn- und mehrfachen Bracelet-Gewinnern“. Negreanu: „Ok, dann sprechen wir halt in zehn Jahren. Vielleicht auch schon in sechs“. In Runde 16 (Blinds 4.000/8.000) kam das Aus für Sigi Stockinger. Der Österreicher hatte kurz zuvor unglücklich mit u.a. zwei Königen im Pocket viele Chips an Negreanu verloren, der auf dem Turn ein Pocket-As gepaart bekam. Dann erhielt Sigi mit A [key:card_diamonds] K [key:card_diamonds] Q [key:card_hearts] J [key:card_hearts] eine auf den ersten Blick wunderbare Hand, pushte und wurde von John Juanda veranlasst seine letzten Chips in die Mitte zu stellen. Juanda hielt K [key:card_clubs] 4 [key:card_clubs] A [key:card_spades] J [key:card_spades] und hatte auf dem Board 4 [key:card_spades] 5 [key:card_clubs] 10 [key:card_diamonds] J [key:card_diamonds] 2 [key:card_spades] Riesendusel. Stockinger landete damit auf dem undankbaren 20. Platz. Noch unglücklicher, nämlich als Bubbleboy, endete Birinder Nijran, der mit A A 3 2 seine letzten Chips investierte, doch sein Kontrahent Phil Galfond fand auf dem River eine Straight. Eli Elezra legte sich wenig später mit Brian Rast an und flog aus dem Turnier, als er seinen Stack auf einen Flushdraw setzte, der sich aber nicht materialisierte. Rast hielt bereits nach dem Flop eine fertige Straight. Platz 18 und $ 54.003 für Elezra. Eine Straight fand wenig später auch Johnny Chan – sehr zum Leidwesen von Ted Lawson, der A A 10 6 gedealt bekommen hatte. Einmal mehr erwies es sich als Tatsache, dass solche Hände im Omaha ziemlich tricky sein können. Schmerzensgeld für Lawson: ebenfalls USD 54.003. Danach schlug einmal mehr Daniel Negreanu zu: Mit A [key:card_spades] 10 [key:card_diamonds] 7 [key:card_hearts] 7 [key:card_spades] callte er das All-in von David Williams (7 [key:card_clubs] 8 [key:card_hearts] 9 [key:card_diamonds] 10 [key:card_clubs]) und floppte augenblicklich die dritte 7, während Williams angestrebte Straight wie ein Kartenhaus in sich zusammenfiel. Auch für Williams zählte der Kassier USD 54.003 ab. Negreanu hatte nun mehr als eine Million in Chips. Ebenfalls noch in Level 17 (5.000/10.000) musste Emmanuel Sebag – als 15. immerhin um USD 61.718 reicher – an die Rails, als er mit lediglich gefloppten Deuces an Phil Galfonds beiden Paaren (7 7 und 2 2) scheiterte. Es dauerte eine ganze Weile bis der Spieler für Platz 14 gefunden wurde. Nikolai Evdakov baute auf A [key:card_clubs] A [key:card_hearts] 3 [key:card_diamonds] 3 [key:card_hearts] und wurde von Phil Galfond auf die Rolle genommen, der mit K Q 10 9 eine Straight komplettieren konnte. Evdakov kassierte immerhin USD 61.718.
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