Entschließungsantrag Der Abgeordneten Egon Susset, Meinolf Michels, Peter H

Entschließungsantrag Der Abgeordneten Egon Susset, Meinolf Michels, Peter H

Deutscher Bundestag Drucksache 13/697 13. Wahlperiode 08. 03. 95 Entschließungsantrag der Abgeordneten Egon Susset, Meinolf Michels, Peter H. Carstensen (Nordstrand), Peter Bleser, Albert Deß, Wilhelm Dietzel, Gottfried Haschke (Großhennersdorf), Kurt J. Rossmanith, Siegfried Hornung, Ulrich Junghanns, Hans-Ulrich Köhler (Hainspitz), Dr. Dionys Jobst, Helmut Lamp, Günter Marten, Heinrich-Wilhelm Ronsöhr, Max Straubinger, Simon Wittmann (Tännesberg) und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Günther Bredehorn, Ulrich Heinrich, Jürgen Koppelin, Lisa Peters, Jürgen Türk, Dr. Hermann Otto Solms und der Fraktion der F.D.P. zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung — Drucksachen 13/400,13/401 — Agrarbericht 1995 Agrar- und ernährungspolitischer Bericht der Bundesregierung Der Bundestag wolle beschließen: 1. Der Deutsche Bundestag stellt fest, daß — die landwirtschaftlichen Betriebe im Durchschnitt nach einem Rückgang der Gewinne in 1993/1994 im laufenden Wirtschaftsjahr 1994/1995 mit einem Wiederanstieg der Ge- winne rechnen können. Die Transferzahlungen zum Aus- gleich für Preissenkungen zur Abfederung von Einkom- mensverlusten sowie für die Erhaltung der Kulturlandschaft stellen einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der land- wirtschaftlichen Einkommen dar. 2. Der Deutsche Bundestag erkennt an, daß — die Voraussetzungen für die Steigerung der Wettbewerbs- fähigkeit und für mehr unternehmerisches Handeln der landwirtschaftlichen Betriebe, vor allem durch eine Verstär- kung der einzelbetrieblichen Förderung, verbessert worden sind; — die Agrarreform der EU zu einer deutlichen Marktentlastung bei stabileren Erzeugerpreisen für Getreide sowie zum Ab- bau der Interventionsbestände bei Getreide, Rindfleisch und Drucksache 13/697 Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode Butter geführt hat und Fortschritte bei der einfacheren sowie praxisnäheren Umsetzung der Reform erreicht worden sind; — mit der ab 1. Januar 1995 wirksamen Agrarsozialreform die landwirtschaftliche Alterssicherung auf eine finanziell sta- bile Basis gestellt, die Beitragsleistung noch besser an der finanziellen Leistungsfähigkeit ausgerichtet und die eigen- ständige Sicherung für die Bäuerinnen eingeführt worden ist; — die Bundesregierung die Bedingungen für die Milcherzeu- gung im Sinne einer Stärkung der aktiven Milcherzeuger vor allem durch erleichterte Handelbarkeit und Saldierung der Milchquoten wesentlich verbessert hat; — die Bundesregierung zur Unterstützung der deutschen Landwirtschaft umfangreiche Maßnahmen umgesetzt hat und auch in akuten Notsituationen, so z. B. zugunsten der durch die Schweinepest geschädigten Landwirte schnelle Hilfsmaßnahmen eingeleitet hat. 3. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, — die Rahmenbedingungen noch stärker darauf auszurichten, daß sich in allen Regionen Deutschlands leistungs- und wettbewerbsstarke, marktorientierte und umweltverträglich sowie tiergerecht wirtschaftende Betriebe entwickeln; ins- besondere für eine Stärkung der Eigenverantwortung der Landwirte und für einen finanziellen Ausgleich der ökologi- schen und landschaftspflegerischen Leistungen der Land- wirtschaft einzutreten, die über die Vorgaben einer ord- nungsgemäßen Bewirtschaftung hinausgehen; — zügig eine einheitliche Agrarpolitik für die deutsche Land- wirtschaft, insbesondere in der Strukturförderung, zu gestal- ten, die den regional unterschiedlichen Strukturen in Deutschland Rechnung trägt. Für den Bereich der Milchpro- duktion ist ein Konzept über die Zusammenführung der unterschiedlichen Milchquotensysteme in Deutschland zu erarbeiten, das betriebliche Entwicklungsmöglichkeiten bietet; — die Rahmenbedigungen für eine rentable Forstwirtschaft sowie für Erwerb Einkommenskombinationen der Landwirt- schaft zu verbessern, vor allem Anbau und Markteinführung nachwachsender Rohstoffe, weiter voranzubringen. 4. Der Deutsche Bundestag unterstützt die Bundesregierung in ihren Verhandlungen in Brüssel — auf Kontinuität der EU-Agrarmarktpolitik und damit auf Verläßlichkeit für die Landwirte zu setzen; die Agrarreform 1992 in ihrer dritten Stufe »noch praxisnäher und verwal- tungseinfacher zu gestalten sowie mit der konsequenten Anwendung der Garantiemengenregelung Milch in der EU einen Marktausgleich und stabile Erzeugerpreise anzu- streben; Deutscher Bundestag — 13. Wahlperiode Drucksache 13/697 — bei der Umsetzung der GATT-Vereinbarungen zusätzliche Belastungen für die Landwirtschaft zu verhindern, insbeson- dere bei den anstehenden Reformen der EU-Marktordnun- gen für Zucker, Obst und Gemüse sowie für Wein die erfor- derlichen Anpassungen vorzunehmen und im Grundsatz an den bewährten Systemen festzuhalten; — mit Nachdruck eine Korrektur der europäischen Seuchenbe- kämpfungspolitik auf der Basis markierter Impfstoffe anzu- streben und die auf europäischer Ebene getroffenen Schutz- maßnahmen gegen die Verbreitung der Rinderseuche BSE konsequent durchzuführen; — auf europaeinheitlichen Umwelt-, Natur- und Tierschutz auf hohem Niveau und damit auf einen Abbau der Wettbe- werbsverzerrungen in der EU hinzuwirken und insbeson- dere für EU-weit geltende tiergerechte Transportbedingun- gen einschließlich der Begrenzung der Transportzeit von Schlachtvieh weiterhin mit Nachdruck einzutreten. Bonn, den 7. März 1995 Egon Susset Günter Marten Meinolf Michels Heinrich-Wilhelm Ronsöhr Peter H. Carstensen (Nordstrand) Max Straubinger Peter Bleser Simon Wittmann (Tännesberg) Albert Deß Dr. Wolfgang Schäuble, Michael Glos und Fraktion Wilhelm Dietzel Gottfried Haschke (Großhennersdorf) Günther Bredehorn Kurt J. Rossmanith Ulrich Heinrich Siegfried Hornung Jürgen Koppelin Ulrich Junghanns Lisa Peters Hans-Ulrich Köhler (Hainspitz) Jürgen Türk Dr. Dionys Jobst Dr. Hermann Otto Solms und der Fraktion Helmut Lamp .

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