:Arbeitshilfe «« katholisch, politisch, aktiv Farbe bekennen! Rechtsextremismus und was man dagegen tun kann Impressum Herausgeber: Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Diözesanverband Münster Rosenstr. 17 48143 Münster Tel: 0251 | 495-438 E-Mail: [email protected] Internet: www.bdkj-muenster.de und Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Landesverband Oldenburg Kolpingstr. 14 49377 Vechta Tel: 04441 | 872-260 E-Mail: [email protected] Internet: www.bdkj-lvoldenburg.de Redaktion: Annlen Hunfeld-Warnking Dirk Middendorf Kirsten Wesselmann Gestaltung: pars pro toto Hiltrud Bellersen (Umschlaggestaltung Ausgabe Oldenburg) Titelfoto: BDKJ-Landesverband Oldenburg Layout und Druck: Druckerei Kleyer, Münster-Roxel Auflage: 1200 Farbe bekennen! Rechtsextremismus und was man dagegen tun kann Inhalt 5 Inhalt Teil I – informativer Teil (Kapitel 1) Teil II – Praxisteil (Basis: Methoden aus der Arbeitshilfe von 2002) Kapitel Inhalte Seite Vorwort 7 1 Einleitung 10 2 Was heißt eigentlich Rechtsextremismus? 11 2.1 Extremismus 12 2.2 Dimensionen des Rechtsextremismus 15 3 Welche Organisationsformen und Ziele rechtsextremer 22 Gruppierungen gibt es? 3.1 Allgemeine Ziele rechtsextremer Gruppierungen 22 3.2 Parlamentsorientierter Rechtsextremismus in Deutschland 25 3.2.1 Deutsche Volksunion (DVU) 25 3.2.2 Die Republikaner (REP) 28 3.2.3 Nationaldemokratische Partei Deutschland (NPD) 29 3.2.4 Junge Nationaldemokraten (JN) 36 3.2.5 Bürgerbewegung pro Köln e. V. (pro Köln) 37 3.3 Aktionsbezogener Rechtsextremismus 39 3.3.1 Heimattreue Deutsche Jugend (HDJ) 39 3.3.2 Kampfbund Deutscher Sozialisten (KDS) 42 3.3.3 Neonazi-Szene 43 3.3.4 Skinhead-Szene 46 3.3.5 Blood & Honour 47 3.3.6 Combat 18/ C18 48 3.3.7 Hammerskins 49 3.4 Sonstige Organisationen 50 3.4.1 Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und 50 deren Angehörige e. V. (HNG) 3.4.2 Artgemeinschaft (GGG) 51 4 Welche Bedeutung hat Musik für die rechtsextremistische Szene? 53 4.1 Musik als „Einstiegsdroge“ 54 4.2 Musikrichtungen und Musikgruppen/Liedermacher 55 4.2.1 Musikrichtungen 56 4.2.2 Musikgruppen und Liedermacher 58 4.3 Musikveranstaltungen 59 6 Inhalt 5 Wie verbreitet sich rechtsextremistisches Gedankengut? 61 5.1 Internet 61 5.2 Versandshops 64 5.3 Verlage und Publikationen 65 5.4 Jugendarbeit 67 6 Welche Symbole der rechten Szene gibt es? 69 6.1 Zeichen und Symbole 69 6.2 Zahlencodes 73 6.3 Dresscodes und Bekleidungsmarken 74 6.3.1 Dresscodes – oder solche, die es einmal waren 74 6.3.2 Bekleidungsmarken 75 7 Wer ist besonders empfänglich für rechtsradikales oder 77 rechtsextremes Gedankengut? 7.1 Beweggründe und Faktoren für die Empfänglichkeit für 77 rechtsextremistisches Gedankengut 7.2 Bericht eines ehemaligen Szene-Anhängers 82 8 Umgang mit Stammtischparolen 83 8.1 Warum man Stammtischparolen widersprechen sollte 84 8.2 Hintergrund von so genannten Stammtischparolen 85 8.3 Häufige Parolen 87 8.4 Umgang mit „Parolenverkündern“ 89 8.5 Argumente und Gegenstrategien zu Stammtischparolen 91 9 Hinweise zum Umgang mit rechtsextremen Gruppierungen 95 und ihren Strategien 9.1 Umgang mit rechtsextremen Gruppierungen bei 95 Veranstaltungen der katholischen Jugendverbände 9.2 „Gebrauchsanleitung“ für den Umgang mit der NPD 100 10 Abschluss und Hinweise zur Handhabung des Praxisteils 103 11 Häufig gestellte Fragen 107 Literaturliste 111 Teil II Praxisteil auf der CD-ROM Vorwort 7 Vorwort Farbe bekennen – Warum diese Arbeitshilfe? „Empathie, Kritikfähigkeit, demokratisches Bürgerengagement (bilden) eine Grundvoraussetzung für das schrittweise Zurückdrängen der extremen Rechten.“ 1 Dieser Vorgehensweise fühlen sich der BDKJ-Diözesanverband Münster und der BDKJ-Landesverband Oldenburg verpflichtet. Die vorliegende Arbeits- und Argumentationshilfe ist ein Ergebnis aus dieser Selbstverpflichtung. Das Themenfeld Rechtextremismus, Rechtsradikalismus und Neonazismus begleitet den Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in der Diözese Münster nun schon seit rund 15 Jahren. 1992 erschien in Folge des Erstarkens rechter Gruppierungen und vor dem Hintergrund verschiedenster Brand- anschläge (z. B. Mölln, Rostock-Lichtenhagen, Solingen) unterschiedlichster rechter Gruppierungen (in der Regel Kameradschaften) eine erste Arbeitshilfe des BDKJ-Landesverband Oldenburg unter dem Titel: „Aufschwung Rechts?!“ zu diesem Thema. Im Zentrum stand damals der Wunsch, über Rechtsradi- kalismus und Rechtesextremismus aufzuklären und Hilfen zu geben, wie in den Gruppen der Mitgliedsverbände des BDKJ eine Auseinandersetzung mit diesen Tendenzen stattfinden kann. 2002 hat der BDKJ-Landesverband Oldenburg eine weitere Arbeitshilfe erstellt, in der die neueren Entwicklungen, wie das Erstarken rechter Parteien, berücksichtigt wurden. Nach nunmehr drei Auflagen dieser Arbeitshilfe und fünf Jahren, in denen vor allem die Nationaldemokratische Partei Deutsch- land (NPD) in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern erschreckend beacht- liche Wahlerfolge bei den Landtagswahlen erzielen konnte, ist es notwendig, erneut die Aufmerksamkeit auf die offenkundig rechtsextremistischen Tendenzen in unserer Gesellschaft zu richten. Aus diesem Grund haben sich die Vorstände beider BDKJ-Verbände dazu entschieden, gemeinsam eine neue Arbeitshilfe zu erstellen. Im Wesentlichen wird diese Arbeitshilfe vom Aufbau und den inhaltlichen Aspekten ihren Vorgängerinnen entsprechen. 1 Christoph Butterwegge in: Butterwegge//Lohmann (Hrsg.): Jugend, Rechtsextremismus und Gewalt. Analysen und Argumente, 2. Auflage, Opladen 2001, S. 36 8 Vorwort Aktuelle Hintergründe im BDKJ-Diözesanverband Münster sind im oldenbur- gischen Teil unseres Bistums die Wahlen zum niedersächsischen Landtag am 27. Januar 2008 und die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen, die aller Voraussicht nach im September 2009 stattfinden werden. In Nordrhein-Westfalen birgt die Ausbreitung der im September 2007 gegründeten Bürgerbewegung „Pro NRW“ Grund zur Sorge, da sich auch in unserem Bistum schon regionale Gruppen der nach eigenen Angaben rechtskonservativen Partei formiert haben und vor einer Gründung „Pro Warendorf“ und „Pro Münster“ stehen (vgl. Kapitel 3.2). Bereits im Februar 2006 fand eine Demonstration rechter Gruppierungen durch die Innenstadt von Münster statt. Bei der wesentlich größeren Gegen- veranstaltung des Münsteraner „Bündnis gegen Rechts“ waren der Vorstand des BDKJ Diözese Münster und einige seiner Mitgliedsverbände aktiv mit Banner und in Verbandskleidung dabei. Der BDKJ-Landesverband Oldenburg engagiert sich gemeinsam mit anderen Gruppen im Bündnis „Bunt statt Braun“ in Vechta für die freiheitlich-demo- kratische Grundordnung und gegen ein „rechtes Politikverständnis“. Dieses Bündnis wurde zu Beginn des Jahres 2007 ins Leben gerufen, um sich am 1. Mai 2007 deutlich gegen rechtes Gedankengut zu positionieren und um zu zeigen, dass dieses keinen Platz im Oldenburger Land hat. Diese klare Positionierung wird auch bei großen öffentlichkeitswirksamen Aktionen wie der Kundgebung am 17.11.2007 in Vechta bezogen, bei denen rechte Gruppierungen für sich werben. Ihre Themen beziehen sich dabei vor allem auf Jugendarbeitslosigkeit, Sicherheit und Ordnung, Familienpolitik und Umwelt. In diesem Kontext stehen auch die Landtagswahlen 2008 in Niedersachsen, deren offizieller Wahlauftakt der NPD am 15. September 2007 im Congress-Centrum in Hannover (CCH) stattfand. In Sachsen und Mecklen- burg-Vorpommern ist ihre Taktik bereits aufgegangen. Es fällt insgesamt auf, dass rechte Gruppierungen alles daran setzen, „salonfähig“ zu werden, und als demokratische Alternative bei Wahlen gesehen werden wollen. Die katholischen Jugendverbände, die sich unter dem Dach des BDKJ-Diöze- sanverbands Münster zusammengeschlossen haben, bekennen sich zu den Grundwerten der Demokratie auf der Grundlage ihres christlichen Glaubens. Mit ihren Bildungsangeboten tragen sie zur Herausbildung eines umfassen- den Demokratieverständnisses bei. In unseren Verbänden nehmen wir die Kinder und Jugendlichen so an, wie sie sind. Bei uns soll sich jeder entfalten können und Teil der Gemeinschaft werden. Die Angebote rechter Gruppie- Vorwort 9 rungen an Kinder und Jugendliche sind vielfach verlockend, sie greifen sehr geschickt die Sehnsucht nach Gemeinschaft, nach Geborgenheit und dem Gefühl von eigener Stärke in einer Gruppe auf; und darin liegt ein Teil ihrer Anziehungskraft. Zu den Grundprinzipien der katholischen Jugend(verbands) arbeit gehören Freiwilligkeit, Selbstbestimmung und Selbstorganisation, Partizipation und Mitbestimmung sowie Respekt gegenüber allen Menschen. Gerade die zuletzt genannten Aspekte sehen wir bei rechten Gruppierungen, unter anderem auf Grund ihrer hierarchischen Strukturen, nicht verwirklicht. Darin liegt für uns nicht nur eine Gefahr für unsere Demokratie, sondern auch eine Entmündigung des Einzelnen. Diese Arbeitshilfe will helfen, Strategien, Argumentationsketten und Ideolo- gien zu entlarven und Hilfen geben, diese nicht einfach im Raum stehen zu lassen, sondern sich zu Wort zu melden. In diesem Sinne fordern wir dazu auf, sich sehr genau auf Wahlen, wie zum Beispiel der des Landtags in Niedersachsen oder die Kommunalwahlen in NRW, vorzubereiten, hinzuhören und couragiert Position zu beziehen, wenn zum Beispiel Stammtischparolen gegen Minderheiten verkündet werden. Hauke Meyerrose Gabriele Backhaus BDKJ-Diözesanvorstand Münster BDKJ-Landesvorstand Oldenburg 10 Einleitung 1 Einleitung Die aktuellen Begebenheiten im oldenburgischen Teil des Bistums Münster und die bevorstehenden Wahlen 2008 und 2009 in beiden Teilen unserer Diözese, die schon im
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