Steinreich in Sachsen

Steinreich in Sachsen

Steinreich in Sachsen SCHÄTZE AUS VULKANEN Eine Zeitreise durch 300 Millionen Jahre Erdgeschichte Die Einsiedelei auf dem Rochlitzer Berg Die touristische Nutzung des Rochlitzer Berges hat bereits eine längere Geschichte. Der Rochlitzer Steinmetzmeister und Bruchbesitzer, Christian Gottlob Seidel, hat wesent- liche Impulse für den heutigen Geotourismus gegeben. Noch heute ist die Ruine seiner 1817 im Zuge der Roman- tik errichteten, an die Gotik angelehnten „Einsiedelei“ zu besichtigen. Auf Komfort mussten deren Nutzer nicht ver- zichten, wie die Funde eines Kachelofens in der grottenar- tigen Behausung beweisen. Im von Seidel in der Einsiedelei ausgelegten Gästebuch „Stammbuch für Freunde der Natur“ hinterließen von 1817 bis 1832 rund 3.000 Besucher eine Nachricht. Eilenburg B87 10 19 53 30 Thallwitz Dahlener Canitz 11 17 18 25 Heide 49 Lossatal B107 42 Wurzen 2 31 27 B107 B6 Bennewitz 69 Altenbach B6 Luppa Brandis Calbitz 67 Burkartshain Waldsteinberg Beucha B107 Sachsendorf 56 20 62 Wermsdorfer Wald Collm 50 43 3 Trebsen Naunhof 7 45 68 32 Klinga Nerchau 61 Mutzschen Parthenstein 34 A14 59 71 Grimma 1 33 B107 41 22 4 21 Ablaß 23 26 Sornzig-Ablaß Dürrweitzschen 60 Otterwisch 9 66 35 12 55 Ostrau Bockelwitz Großbuch 54 36 65 Großbothen Thümmlitzwalde B169 37 70 B107 8 48 28 Erlln 64 Leisnig 58 Großweitzschen 57 Schönbach 44 Bad Lausick 39 5 Westewitz B176 Colditz Zschadraß 38 46 Döbeln B176 63 Gersdorf B175 B175 Ebersbach Hartha Tautenhain 51 B107 52 B169 A 72 Geringswalde Waldheim B175 Frohburg Geithain Kriebstein 47 6 B175 15 29 14 16 Narsdorf Kohren-Sahlis 13 24 40 INHALT Willkommen zur Zeitreise 4 Das weiße Gold 26 Wie Rohstoffe entstanden 6 Kaolintransport 30 Parthe Geotope im Geopark 8 Schätze aus der Eiszeit 32 Geoportal Röcknitz 9 Erden der Keramik 34 Holozäne Aue (heutiger Flussverlauf; rd. 10.000 Jahre bis heute) Weichselzeitliche Flussschotter E D (Niederterrasse; 125.000 bis 10.000 Jahre) L U Rochlitzer Porphyr 10 Sächsisches BurgenlandM 36 Frühsaalezeitliche Flussschotter R E U (Hauptterrasse; 300.000 bis 150.000 Jahre) A K C I W Holstein- bis Spätelsterzeitliche Flussschotter Z (350.000 bis 300.000 Jahre) Frühelsterzeitliche Flussschotter (älter als 350.000 Jahre) Frühpleistozäne und pliozäne? Flussschotter (älter als 350.000 Jahre) Porphyr Geoportal Rochlitzer Berg 14 Geopark und Genuss 38 Beuchaer Granitporphyr 16 Erholen im Geopark 42 Quarzporphyr 20 Kooperationspartner 45 Steinarbeiterhaus Hohburg 24 Autoren und Fotografen 49 Informationen 50 GRUSSWORT Willkommen „Wir müssen nicht glauben, daß alle Wunder der Natur in anderen Län- dern und Weltteilen seien. Sie sind überall. Aber diejenigen, die uns umge- ben, achten wir nicht, weil wir sie von Kindheit an und täglich sehen.“ Mit den Worten Johann Peter Hebels (1760 – 1826), Lite­ rat, Naturforscher, Pädagoge und Theologe, laden wir Sie ein, in der Landschaft des Geoparks „Porphyrland. Steinreich in Sachsen“, die verborgenen Kräfte zu ent­ decken, die unsere Landschaft geformt haben. Zu ent­ decken sind die Spuren riesiger Vulkane und mächtiger Gletscher, ansteigender und wieder sinkender Meere, Der Verein Geopark „Porphyrland. Steinreich in Sachsen“ subtropischer Feuchte und eisiger Stürme. All das hat e.V. entwickelt mit dem gleichnamigen Geopark ein unsere heute vielgestaltige, idyllische Landschaft und vielseitiges Angebot für Bildung, Erholung und Tou­ ihre fruchtbaren Böden hervorgebracht. Menschliche rismus, bei dem die Augen geöffnet und die Sinne ge­ Besiedlung, Landwirtschaft und Industrie haben die schärft werden. Zwischen den Hohburger Bergen und Kulturlandschaft ebenso geformt. Der Reichtum an dem Rochlitzer Berg, den Naunhofer Seen und dem Rohstoffen der Erde prägt unsere Region durch unzäh­ Collm sind die Städte und Gemeinden des Geoparks in lige Abbaustätten von Porphyren und Porphyrtuff, von diesem Sinne verbunden. Wir wünschen unseren Gäs­ Kaolin und Tonen, von Kies und Sand. ten einen anregende und erholsame Zeit bei uns. Die verwunschenen tiefen klaren Wasser einstiger Dr. Gerhard Gey Steinbrüche sind Paradies der Schwimmer, Taucher, Präsident Angler und Kletterer. Befreit von industrieller Abwasser­ Geopark „Porphyrland. Steinreich in Sachsen“ e.V. last sind die Schluchten und Mäander der Mulde wieder zur natürlichen Attraktion unserer Landschaft gewor­ den und der Muldenlauf offenbart dem Wasserwan­ derer einen Exkurs durch die Erdgeschichte. 4 Wi LLKOMMEN ZUR Z E I TRE is E Gletscherschliffe Blick auf den Gletscherschliff am Spielberg in Böhlitz aus nordwestli- cher Richtung. Aus dieser Richtung sind während der letzten Eiszeiten Gletscher vorgedrungen. Die darin mitgeführten Gesteinsreste wirkten wie Sandpapier und erzeugten deutliche Kritzspuren und Polierungen auf dem Quarzporphyr-Fels. Ihre Entdeckung wurde 1844 zum historischen Ausgangspunkt für die Geburtsstunde der Eiszeittheorie in Mitteleuropa. (Foto: Wolfram Heidenfelder) Eißmann_Erde / Lesezeichen kor 12.02.2008 10:15 Uhr Seite 1 e i ß m a n n / die erde hat gedächtnis eA iuf ß m einer a n n /E dientdeckungstour erde hat gedächtnis durch den Geoparke i ß „Porphyrland. m a n n / die erde hat gedächtnis e i ß m a n n / die erde hat gedächtnis Gliederung der Erdgeschichte SteinreichGliederung in Sachsen“ der Erdgeschichte zeigen sich allerorten aufregendeGliederung Bewei der -Erdgeschichte Gliederung der Erdgeschichte (Mitteldeutschland) se für die einschneidenden(Mitteldeutschland) Ereignisse, die zur Entstehung(Mitteldeutschland) dieser (Mitteldeutschland) . Jahre: . facettenreichen. Landschaft beigetragenJahre: haben.. Jahre: . Jahre: . Holozän . Holozän . Holozän . Holozän 10 T. 10 T. 10 T. 10 T. Weichsel-Eiszeit Q . Auf. SchrittWeichsel-Eiszeit und Tritt treffen wirQ auf Spuren einer. .spannenden . Weichsel-Eiszeit geologischen Q . Weichsel-Eiszeit Q . 115 T. 115 T. 115 T. 115 T. U . U . U . U . Eem-Warmzeit . Geschichte:. Eem-Warmzeit 450 Millionen Jahre alte und an einzelnen. Eem-WarmzeitStellen an die Ober­ . Eem-Warmzeit A 125 T. A 125 T. A 125 T. A 125 T. fläche. ragende Meeresablagerungen (Collm bei . Wermsdorf). sind in bis . Saale-Eiszeit R . Saale-Eiszeit R . Saale-Eiszeit R . Saale-Eiszeit R . Wacken-Dömnitz-Schöningen-Warmphase . 800. mWacken-Dömnitz-Schöningen-Warmphase mächtigen vulkanischen Schichten aus der. .ZeitWacken-Dömnitz-Schöningen-Warmphase des Perms vor ca. 300 . Wacken-Dömnitz-Schöningen-Warmphase . T 210 T. T 210 T. T 210 T. T 210 T. Holstein-Warmzeit . Millionen. Holstein-Warmzeit Jahren ertrunken. Als Absätze von Glutwolken,. Holstein-Warmzeit von Lavaströmen . Holstein-Warmzeit Ä 225 T. Ä 225 T. Ä 225 T. Ä 225 T. Elster-Eiszeit . und. VulkantuffenElster-Eiszeit bilden sie das Herzstück unseres. GeoparksElster-Eiszeit und begründen . Elster-Eiszeit . R . R . R . R 350 T. 350 T. 350 T. 350 T. seinen. Steinreichtum und seine landschaftliche Vielfalt.. In den nachfol­ . Frühpleistozän . Frühpleistozän . Frühpleistozän . Frühpleistozän . Warm- und Kaltzeiten . genden. Warm- Jahrmillionen und Kaltzeiten verwitterten die vulkanischen. GesteineWarm- und Kaltzeiten und bildeten . Warm- und Kaltzeiten . 2,3 M. 2,3 M. 2,3 M. 2,3 M. Pliozän T . sich. zuPliozän wertvollen Kaolintonen Tum. Mit den großen. VereisungenPliozän während T . Pliozän T . E 5,3 M. der. letzten 500.000 Jahre (ElsterE ­ und5,3 M. Saaleeiszeit). erhielt die Region des E 5,3 M. E 5,3 M. - . - Miozän IÓIÓIÓI g ÓIÓI - . - Miozän IÓIÓIÓI g ÓIÓI - . - Miozän IÓIÓIÓI g ÓIÓI - . - Miozän IÓIÓIÓI g ÓIÓI . R . Porphyrlandes. im wahrsten SinneR ihren letzten Schliff.. Eindrucksvoll illus­ R . R . K 23 M. K 23 M. K 23 M. K 23 M. - - - Oligozän - - - Oligozän - - - Oligozän - - - Oligozän - . - IÓIÓIÓIÓIÓIÓIÓI T - trieren. - dies dieIÓIÓIÓIÓIÓIÓIÓI GletscherschliffeT auf vielen der aus- . - Porphyr­VulkangesteinIÓIÓIÓIÓIÓIÓIÓI T - . - IÓIÓIÓIÓIÓIÓIÓI T . I 37 M. I 37 M. I 37 M. I 37 M. - - - Eozän - bestehenden- - Eozän Erhebungen. - - - Eozän - - - Eozän . Ä . Ä . Ä . Ä . 53 M. 53 M. 53 M. 53 M. R . R . R . R . Paläozän . Die. EbenenPaläozän und Täler des Flachlandes bekamen durch. Paläozäneiszeitliche Ablagerun­ . Paläozän 65 M. 65 M. 65 M. 65 M. - - - - - - - - - - - - - - - - gen- - ein neues Gewand. Die Mulde mit ihren unterschiedlich- - - alten Flusssedi­ - - - - - - KREIDE IIIIIIIÓIÓIÓI - - - KREIDE IIIIIIIÓIÓIÓI - - - KREIDE IIIIIIIÓIÓIÓI - - - KREIDE IIIIIIIÓIÓIÓI - - - - - - - - - - - - 135 M. menten von Sand und Kies erzählt uns135 M. ihre eigene wechselvolle Geschichte: 135 M. 135 M. iiiiiiiiiiiiiiiiiiii- - - iiiiiiiiiiiiiiiiiiii- - - iiiiiiiiiiiiiiiiiiii- - - iiiiiiiiiiiiiiiiiiii- - - - - - - diejenige- - eines vielfach von Gletscher und Sediment- - - versperrten Weges nach - - - - - - JURA - - - JURA - - - JURA - - - JURA - - - - Norden.- - Ihre Einschnitte mit im Oberlauf teils schroffen- - - und im Unterlauf - - - iiiiiiiiiiiiiiiiiiii 205 M. iiiiiiiiiiiiiiiiiiii 205 M. iiiiiiiiiiiiiiiiiiii 205 M. iiiiiiiiiiiiiiiiiiii 205 M. vielfach. lieblichen und ausgedehnten Talhängen. zeugen. davon. -. -. -. TRIAS -. -. -. TRIAS -. -. -. TRIAS -. -. -. TRIAS - - - - - - - - - - - - - . - 250 M. - . - 250 M. - . - 250 M. - . - 250 M. - . Jüngste- . Vergangenheit und Gegenwart hingegen. - sind . durch eine neue . - . iii. PERM iiii g iiii iii. PERM iiii g iiii iii. PERM iiii g iiii iii. PERM iiii g iiii . + . landschaftsformende. Kraft geprägt + – die Besiedlung,. Bewirtschaftung und + . + . K + + 290 M. K + + 290 M. K + + 290 M. K + + 290 M. + + . Rohstoffnutzung. durch den + +Menschen. + + . + + - - - KARBON - - - KARBON - - - KARBON - - - KARBON IIII- - - IIIIIIIII IIII- - - IIIIIIIII

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