Gattung Brachycoleus F , 1858

Gattung Brachycoleus F , 1858

Gattung Brachycoleus F, 1858 Von den neun paläarktischen Arten kommen zwei im Gebiet vor. Brachycoleus decolor R, 1887 6,5-9,1 mm. Abb. 51, 52. Östliche Art, deren Areal aus dem sibirisch-zentralasiatischen Bereich über Russland bis in den nördlichen Mittelmeerraum und nach Mitteleuropa reicht. In Deutschland nur im Osten (von Ostmecklenburg bis Sachsen) und im Süden, sie fehlt im Westen nördlich der Mainlinie. Selten. In Österreich vor allem in den Tieflagen im Osten, dort lokal häufig. B. decolor lebt auf verschiedenen Apiaceae, vor allem an größeren Arten wie z. B. Peuceda- num oreoselinum oder Pastinaca sativa, aber auch auf Eryngium campestre. Die Art ist nur an warmen, sonnigen Standorten zu erwarten, sowohl auf Kalk- als auch auf Sandböden, vor allem die Erwachsenen halten sich meist auf den Blütenständen ihrer Wirtspflanzen auf. Die Ernährungsweise ist zoophytophag bis vorwiegend zoophag. Außer auf Apiaceae werden Ima- gines auch öfters auf Euphorbia und Centaurea gefunden. Die Überwinterung findet als Ei statt. Die Imagines werden von Ende Mai bis Juli gefunden, im August und September nur noch vereinzelte Weibchen. Abb. 51. Brachycoleus decolor 58 59 Abb. 52. Brachycoleus decolor, Larve. Brachycoleus pilicornis (P, 1805) 5,9-7,5 mm. Abb. 53. Eine paläarktische Art, die von der kaspischen Region bis in das nörd- liche Mittelmeergebiet und Mitteleuropa vorkommt. In Europa hat sie einen südöstlichen Verbreitungsschwerpunkt. In Deutschland im Süden stellenweise häufiger, nach Norden deutlich seltener werdend, im Norddeutschen Tiefland fehlend. In Österreich nur verstreute Nachweise und seit 1950 nicht mehr gefunden. B. pilicornis lebt an trockenwarmen Standorten (Kalk- und Sandböden) auf Euphorbia-Arten (bevorzugt auf E. verrucosa). Sie wird meist auf den Blütenständen gefunden, wo die Tiere dann oft mit Pollen überstäubt sind. Nach Eiüberwinterung treten schon sehr früh die Imagines auf (ab Mitte bis Ende Mai, die meisten Erwachsenenfunde im Juni) und sterben dann schon im Laufe des Juli wieder ab. Bis Anfang Juni sind die gelb-schwarz gezeichneten Larven zu finden. Wegen der kurzen Erschei- nungszeit der Imagines wird die Art wahrscheinlich öfters übersehen. Gattung Calocoris F, 1858 Die meisten Arten dieser Gattung sind in der Paläarktis verbreitet, von sieben dort verbrei- teten Arten kommen vier bei uns vor. Sie haben ein breites Wirtspflanzenspektrum und sind wahrscheinlich überwiegend phytophag, alle sind Eiüberwinterer. 58 59.

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